Hamed Abdel-Samad
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Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), sagte in der ZDF-Sendung „Menschen bei Maischberger“, der IS habe nichts mit dem Islam zu tun. Ein Satz, der in den letzten Monaten häufig zu hören ist. Es gibt keinen einzigen islamischen Staat und kaum eine islamische Organisation, die sich nicht vom IS und seinen Gräueltaten distanzieren.
Das Motiv hinter der Distanzierung ist nicht unbedingt ein anderes Islamverständnis. Wenn Staaten wie Saudi-Arabien und konservative bis islamistische Organisationen den IS ablehnen, dann stehen dahinter eher machtpolitische Erwägungen. Durch die Ausrufung des Kalifats und dem damit verbundenen Anspruch, Zentralorgan für alle Muslime der Welt zu sein, greift der IS die Autorität Saudi-Arabiens als Hüter der heiligen Stätten des Islam an, ebenso wie die theologische Autorität islamischer Gelehrter. Der Unterschied zwischen dem Islam Saudi-Arabiens und des IS ist eher ein quantitativer als ein qualitativer. Beide bevorzugen Geschlechterapartheid, eine scharf gezogenen Grenze zwischen den wahren Gläubigen und den „Ungläubigen“ und die gleichen grausamen Körperstrafen.
Wo genau verläuft die Grenze?
Wenn sich so viele lautstark distanzieren, rückt eine Frage ins Zentrum: Wenn IS tatsächlich nichts mit dem Islam zu tun haben sollte, suggeriert das, dass es eine klar definierte Grenze des Islam gibt und sich der IS außerhalb dieser Grenze bewegt. Aber wo genau verläuft diese Grenze? Wer die Probleme erst beim IS sieht, braucht sich mit religiös-ideologischen Fundierung anderer Gruppen gar nicht erst beschäftigen: Was ist mit Saudi-Arabien? Was mit den von Saudi-Arabien finanzierten Moscheegemeinden in Europa? Gehört das Mullah-Regime im Iran zum Islam? Die Muslimbrüder? Die Hamas? Die Salafisten?
Ist IS nicht vielmehr ein Symptom eines Islam, der nicht bereit ist, sich kritisch mit sich selbst zu befassen? Ist IS nicht letztlich ein Kind jener Hauptströmung des Islam, die in verschiedenen Abstufungen in Europa und weltweit vertreten und in vielen Moscheen Europas gepredigt wird – also eines politischen Islam?
IS sei, so die Politikwissenschaftlerin Elham Manea, das Produkt eines Diskurses, der die islamische Welt seit Jahrzehnten dominiere, der Intoleranz gegenüber allem predige, das anders sei. IS steigert die Ideologie des politischen Islam ins Extreme – während sich die Welt und die meisten Muslime an die „sanftere“ Variante des politischen Islam bereits gewöhnt haben.
Es ist keine Frage, dass das Vorgehen des IS bei der Mehrheit der Muslime ernsthaftes Entsetzen auslöst. Das sollte aber nicht den Blick auf die ideologischen Gemeinsamkeiten verstellen und auch nicht auf die gesellschaftlichen Zustände in der islamischen Welt. Es gibt kein einziges mehrheitlich islamisches Land, das nicht mehr oder weniger autoritär regiert würde und in dem religiöse Minderheiten gleichgestellt wären. Es gibt kaum eine religiöse Autorität, die sich für eine Gleichstellung ohne Wenn und Aber einsetzen würde. Im Gegenteil.
Über islamische Satellitenkanäle und Zeitungen – vornehmlich aus der arabischen Welt, zum Teil auch aus der Türkei – wird der politische Islam in die Wohnzimmer und Köpfe europäischer Muslime und Musliminnen getragen. Moscheen, islamische Privatschulen und -kindergärten und vor allem die großen Islamverbände sind an der Verbreitung des politischen Islam in Europa beteiligt. Viele dieser Einrichtungen werden mit Geld aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten finanziert, und Teile der Verbände stehen in einem Naheverhältnis zu diesen Staaten oder zu islamistischen Organisationen wie der Muslimbruderschaft. Es wäre naiv anzunehmen, dass das keinen Einfluss auf den von ihnen propagierten Islam hat.
Unterstützung durch Deutschland und Österreich
Paradoxerweise bieten sich die Brandstifter der letzten Jahrzehnte nun als Feuerlöscher an. Es wäre ein Fehler, dieses Angebot anzunehmen. Die Islamverbände sind nicht die Lösung des Problems, sie sind das Problem. Solange sie jede Kritik von sich weisen, theologische Debatten blockieren und jede kritische Auseinandersetzung über ein anderes, modernes Islamverständnis abwürgen, wäre die Politik gut beraten, die Zusammenarbeit mit diesen Verbänden zu überdenken, die ohnehin nur eine Minderheit von ca. 10-15 Prozent der Muslime vertreten.
Eine Politik, die sich fast ausschließlich auf die Islamverbände stützt, drängt jene, die sich für eine demokratische und offene Gesellschaft engagieren, an den Rand. Statt immer mehr konservative bis islamistische Mitglieder in die Parteien zu integrieren und damit den politischen Islam zu stärken, würde es dem Kampf gegen den Extremismus mehr dienen, jene Organisationen zu stärken, die ein liberales und offenes Verständnis der Religion propagieren oder die auf einer nichtreligiösen Basis gegründet wurden.
Ländern wie Saudi-Arabien oder Katar, die weltweit religiöse Einrichtungen finanzieren, sollte, ebenso wie den islamistischen Organisationen wie der Muslimbruderschaft, die Möglichkeit entzogen werden, in Europa weitere Einrichtungen zu planen und zu bauen. Doch Deutschland und Österreich ermöglichen dem saudischen Regime und anderen Scharia-Staaten umstandslos die Errichtung von Moscheen, Schulen und Kulturzentren. Das wohl skurrilste Beispiel ist das 2012 im Wiener Stadtzentrum errichtete saudische Prestigeprojekt: Das König Abdullah Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog.
Es ist an der Zeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und zu realisieren, dass der Preis für saudisches Öl und saudische Aufträge an die heimische Wirtschaft zu hoch ist, wenn damit gleichzeitig der saudische Einfluss auf europäische Muslime ermöglicht und die islamistische Propaganda ins Land geholt werden.
Dawud Gholamasad
Der Autor ist ein deutscher Soziologe iranischer Herkunft. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den Themen Iran, Interkulturelles Zusammenleben, Migration, Gleichbehandlung, Konfliktbewältigung, Religion (insbesondere Islam) und interreligiöser Dialog.
Ob Scharia-Polizei, mutmaßliche Hassprediger oder sog. Parallelgesellschaften - der Islam polarisiert die westliche Gesellschaft. Wie offen und tolerant sind wir wirklich? Was müssen wir akzeptieren, und wann ist die Grenze überschritten? Warum fürchten sich so viele Menschen vor dem Islam? Ist die Sorge berechtigt, oder wird die Angst unangemessen geschürt?
Während die einen von Islamophobie sprechen, warnen die anderen davor, eine religiöse Gruppe unter Generalverdacht zu stellen. Was läuft schief beim Miteinander der Kulturen, und wie können wir Parallelgesellschaften verhindern? Muss die islamische Gemeinschaft extremistischen Strömungen stärker entgegentreten? Welche Kritik ist erlaubt, und wo beginnt die Diskriminierung?
Gäste:
Hamed Abdel-Samad - deutsch-ägyptischer Publizist und Islamkritiker
Ramazan Demir - islamischer Gefängnisseelsorger und Religionslehrer
Rainer Maria Schießler - katholischer Pfarrer
Necla Kelek - Islam-kritische Sozialwissenschaftlerin
Tarafa Baghajati - Obmann der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
https://hpd.de/artikel/10197
Die Rechercheure screenen unter Tarnnamen islamistische Foren und beobachten Seiten, auf denen potenziell Videomaterial von Terroristen gepostet wird. Damit wollen sie auf Anschläge hinweisen und die Gefahr des Terrorismus sichtbar machen. Gründerin ist die gebürtige Irakerin Rita Katz, die vor dem Start von "Site" schon das US-Heimatschutzministerium und verschiedene Geheimdienste beriet.
Und trage anstatt T shirts Schweineschnitzel
Und gehe ohne Schleier in die Stadt
Der Zentralrat der Satyre greift an!!!!!!!!!!!!!
auf die schnelle gibts heut keine mit gscheitem feuer im arsch hihi...hoffe du hast ne legere jogginghosen an...
Wenn Europa genau solch islam lehrern und gelehrten gestattet das Lehrwerk zu verbreiten, so wird das nix, leider. Automatisch frage ich mich: wer beaufsichtigt solche typen, verfassungsschutz?...dass ich nicht lache... Warum, wenn es soviele von außen sogut negativ bewerten können (bsp. jauchs sendungs-selbstdarsteller der imam), warum versagen hier die behörden so klaglos (blind, dumm... oder bereits "vereinnahmt?)?
fragen über fragen...
der männliche is in wirklichkeit völlig hilflos ohne jemand der die "kleinigkeiten" erledigt, hat angst gefühle zuzulassen, kaschiert defizite mit gehabe- was ewige machtspielchen mit sich bringt- meine das aber wirklich nur oberflächlich wenn ich das überschaue
Sagen wir so ums mit Ich und ich zusagen die warens doch mit den 100 % die sind so selten wie ein Lottogewinn.