Datagroup IT Services Holding AG
Bin aber auch insgesamt ziemlich enttäuscht vom Kursverlauf über den Sommer, hätte gedacht man packt den COVID Rücksetzer viel besser weg. Stattdessen glaube ich neben Cancom der einzige IT-Dienstleister der schlechter dasteht als im Februar. War davor natürlich auch ein famoser Lauf. Tut weh wie Allgeier und Adesso hier links und rechts vorbeimarschiert sind nach Market Cap aber die haben eben auch unter dem Strich stark geliefert in deren Q2.
Das dürfte morgen der Knackpunkt werden denke ich, dass man das EBITDA ohne Sondereffekte wieder auf Kurs gebracht hat. Da kann man morgen zeigen wie widerstandsfähig das Geschäft wirklich ist angesichts der makroökonomischen Interferenzen bis zum Juni. Und auch organisches Wachstum bin ich gespannt wie es ausfällt, wäre schon froh wenn es positiv ist in Q3.
Die Ergebnisse sind schon dramatisch schlecht. 18% EK Quote ist m.E. sehr gering.
Ich wäre äußerst überrascht wenn Schaber heute nicht selbst zukauft als Vertrauensbeweis und bin gespannt was er im Call um 11 Uhr berichtet.
Grüße,
Fel
übrigens:
Der Vorstandsvorsitzende Max H.-H. Schaber erläutert die Zahlen der ersten drei Quartale am 04.09.2020 um 11:00 Uhr im Rahmen einer Telefonkonferenz.
Das Problem damit ist, dass mir die Bilanz aktuell nicht gefällt. 18% EK Quote bei eher schwacher Cash Generierung in den letzten Jahren (was insb. höheren Investments (CAPEX)) geschuldet ist führt m.E. dazu, dass entweder a) keine weiteren guten Deals gemacht werden können oder b) irgendwann eine KE nötig wird. Letztere würde mich als Bestandsinvestor verwässern.
Zudem ist die EBIT Marge in meinen Augen seit ein paar Jahren rückläufig, das macht mich stutzig. Und dazu so ein unerwartet dramatisch schlechtes Quartal. Das passt mir einfach nicht.
Versteh mich nicht falsch, aber die heutigen Zahlen lassen mich den Case einfach kritisch überprüfen, dann werde ich entscheiden wie ich mich verhalte.
Aber nur an der Seite stehen und alles auf die Maschinen zu schieben, ist für mich zu wenig kritische Analyse. Hingegen wäre ich auf deine Analyse und Meinung gespannt?
Dass der Call mit dem Managegement erst am Freitag und nicht heute stattfindet finde ich im übrigen SEHR schlecht geplant. Heute besteht die Unsicherheit für die Aktie, Heute müsste sie behoben werden.
Grüße,
Fel
ich bin hier schon seit einigen Jahren dabei und bisher eigentlich recht zufrieden
wenn eine KE kommen sollte werde ich daran teilnehmen, so zumindest meine aktuelle Meinung
Die 12 mio Rückstellung ist zwar Einmaleffekt, zeigt aber auch wie sehr die Übernahmen aus dem Ruder laufen können. Ist für mich schon auch ein Augenöffner wie riskant das anorganische Wachstum ist. Immerhin hat man noch den Portavis Badwill um das noch iwie abzufedern aber Q3 natürlich netto trotzdem eine Katastrophe.
Ich hatte mich hier komplett verschätzt muss ich zugeben. Hätte nicht gedacht dass solche Ergebniseinbußen bei der Datagroup möglich wären, rühmt man sich ja immer als konjunkturunabhängig.
Wobei die schlechten Zahlen eine Sache sind, langfristig dürfte das im Moment sogar eine Kaufchance darstellen wenn sich die Margen wieder erholen. Was mich aber obendrein richtig stört, ist dass HIER OFFENSICHTLICH INSIDERHANDEL BETRIEBEN WURDE. Anders kann ich mir den deutlichen Kursrückgang letzte Woche und besonders gestern nämlich nicht erklären. Dann doch lieber in Werte investieren wo man als Kleinanleger nicht der letzte ist der die Infos erhält.
Natürlich verstehe ich auch, wenn andere (vllt Andi?) hier schon lange dabei sind und ein dickes + auf Ihrer Position stehen haben. Trotzdem erachte ich die Zahlen als schlecht und hätte heute lieber die Erklärung des Vorstandes als erst am Freitag. Natürlich stimme ich den Punkten des Pleitegeier auf ganzer Linie zu.
Die Kursentwicklung heute kann übrigens m.E. nur Herr Schaber selbst treiben, ich bin gespannt auf die Directors Dealings Meldungen die in den nächsten Tagen kommen müssten.
Verkauf oder dabei bleiben entscheidet sich,für mich, u.a. an dieser Frage.
Was man auch nicht auser Acht lassen darf sind die Rückstellungen. Diese sind ja nicht weg! Also geben diese eine zusätzlich versteckte Sicherheit
Dass die Rückstellungen eine versteckte Sicherheit darstellen sehe ich genau gegensätzlich, nämlich dass man noch gar nicht genau weiß wie hoch die Kosten letztendlich ausfallen werden. Bedenklich ist auch dass man die bisherige Rückstellung von 5,5 mio im Call zum 18. Mai als reine Vorsichtsmaßnahme (Risikovorsorge) getarnt hat weil es eben Sondererträge gab. Entweder war das glatt gelogen und die Rückstellung war doch anlassbezogen oder die Datagroup Financial IT Services GmbH ist in wenigen Monaten komplett aus dem Ruder gelaufen was man halt auch in puncto Risiko auf dem Zettel haben muss. Ich glaube man hätte die Rückstellung nicht so deutlich erhöht wenn man die Kosten nicht wirklich befürchten würde, warum die Aktionäre vergraulen?
Der Badwill aus der Portavis Übernahme hat mit der Rückstellung für das operative Geschäft nichts zu tun. Das ist ein reiner Lucky Buy der seit den Halbjahreszahlen enthalten ist. Wenn ich es richtig sehe ist der Betrag steuerfrei, man müsste demnach 11,6 mio von allen Kennzahlen abziehen. Unklar ist demgegenüber wie hoch die Einmalaufwände aus den Transitionen, Almato, usw. sind. Letztendlich blicke ich bei dem Zahlenwerk nicht ganz durch und ich habe den Verdacht das ist dem Unternehmen ganz recht. Organisches Wachstum wurde zB überhaupt nicht mehr ausgewiesen, sagt eigentlich alles. Das wären alles so Geschichten wo man heute in einem Call mehr Einblick hätte geben können, mit dem Abverkauf der Aktie heute morgen hätte man sicherlich rechnen können. Andererseits waren die Lieblingsinvestoren offensichtlich ohnehin schon letzte Woche informiert.
Schuld an der Rückstellung waren wohl falsche Kalkulationen des Managers der FIS, das ist natürlich sehr bitter. Mal sehen ob man da noch was holen kann von der Versicherung wie Schaber angedeutet hatte. Wird sich jetzt wohl bis zu 24 Monate ziehen bis die wieder auf Kurs ist aber das wird der Datagroup nicht nochmal passieren da bin ich überzeugt.
Aufgefallen ist mir ein wenig die unsicheren Aussagen in Bezug auf die Eigenkapitalquote, die jetzt bei 18% halt schon arg am Anschlag ist. Da meinte man glaub ich nur dass die zum GJahresende zählt und nicht unterjährig, denke aber eine KE braucht es nach wie vor nicht zumal der Cashflow etwas besser war in Q3.