| Bettina Hoy auf „Ringwood Cockatoo“
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Der Traum von der zweiten deutschen Gold-Medaille dauerte nicht mal zwei Stunden: Nur kurz nach der Entscheidung für Deutschlands Vielseitigkeits-Reiter legte die Technische Kommission Protest ein – offenbar mit Erfolg: Das Gold ist weg! Das deutsche Team liegt jetzt nur noch auf Platz vier, geht komplett ohne Medaille aus dem Wettkampf. Der Olympiatitel ging an Frankreich.
Angeblich habe die Zeitmessung beim Start von Bettina Hoy (41) auf „Ringwood Cockatoo“ zu spät eingesetzt. Dadurch erhielt Hoy zwölf zusätzliche Strafpunkte (so insgesamt 147,8) und Deutschland rutschte auf den vierten Rang ab. Neuer Olympiasieger ist Frankreich mit 140,4 Strafpunkten vor Großbritannien (143,0) und den USA (145,6).
Olympia-Skandal! Sie klauen uns tatsächlich das Reiter-Gold.
Der Buschreiter-Vorsitzende Jens Adolphsen entsetzt: „Nach dem Anklingeln der Vorbereitungszeit hat Bettina die Startlinie noch einmal passiert, bevor sie nach einer Drehung richtig losgeritten ist. Das ist im Springreiten völlig üblich.“ Die deutsche Mannschafts-Leitung hat Berufung eingelegt.
Kurz nach dem Wettkampf hatte Bettina noch überglücklich gejubelt: „Das ist der schönste Tag in meinen Leben!“
Und so wurden aus Freuden-Tränen ganz schnell Tränen der schmerzlichen Niederlage...
Das Quintett Bettina Hoy mit „Ringwood Cockatoo“ und Hinrich Romeike mit „Marius“, Frank Ostholt mit „Air Jordan“, Andreas Dibowski mit „Little Lemon“ und Ingrid Klimke mit „Sleep Late“ hatte zunächst die Mannschaftswertung (133,80 Punkte) vor Frankreich (Silber, 140,40) und Großbritannien (Bronze, 143,00) gewonnen.
Heute Abend geht's nochmal in die Einzelwertung. Bettina gibt sich noch immer optimistisch: „Ich glaube, dass die Chancen im Einzel ganz gut sind.“