Der Antizykliker-Thread
Der Durchschnitts-Bänker hat damals allenfalls gewusst, was in seiner eigenen Bilanz steckt. Von den Winkelzügen in den Zweckgesellschaften hatten die meisten in den unteren Etagen wohl keine blasse Ahnung. Zudem sind "Bänker am Tresen" ohnehin nur so etwas ähnliches wie "Vertriebsmitarbeiter", die unbedarfte Bankenkunden in Fehlinvestitionen zu Gunsten der Bank locken (z. B. Inhaberschuldverschreibungen, hauseigene Fonds usw.). Da spielt auch "vorsätzliche Täuschung" mit rein.
Jedenfalls machte es Ende 2006 Sinn, sich nicht - wie Du - auf die Innenperspektive der Firmen (Bilanzen usw., Zahlen der Vergangnheit) zu stützen, sondern auch das sich in USA bereits damals rapide verschlechternde makroskopische Umfeld einzubeziehen.
Diese sich sehenden Auges verschlechternden Fundamentals standen in scharfem Kontrast zu den "Analysten-Schätzungen" für 2008 und 2009, die diese in keinster Weise berücksichtigten und statt dessen wie üblich ihre - mit Geodreieck verlängerten - Gewinnprognosen ablieferten.
Bei den Analysten unterstelle ich dabei aber, im Gegensatz zum kleinen Bank-Angestellten an der Ecke, vorsätzlich bösen Willen. Den gleichen bösen Willen übrigens, mit dem die Ratingagenturen die US-Schrottanleihen mit AAA "geadelt" haben. Die wussten, wie interne Email zeigen, sehr wohl, dass sie ein Ponzi-Scheme auf Zeit spielten, das ihnen über kurz oder lang um die Ohren fliegt.
Analysten und Rating-Agenten könnte man daher fast als Trickbetrüger vom Schlage eines Madoffs bezeichnen.
Auch die verlogenen Vorstände der HRE (also Firmen-Insider) sind kaum besser. Wer im Insiderhandel zu Kursen um 50 Euro massiv eigene Aktien verkauft, wird sehr wohl geahnt haben, dass der Kurs in Zukunft stark fällt. Nun ist er bei 1,40 - und die Nullmarke droht (bei Verstaatlichung).
Wer solche Prognose korrekt einschätzen will, tut gut daran, vorher einen Grundkurs in "ideologie-kritischer Hinterfragung" absolviert zu haben ;-)
Bund-Future: Bullen schwächeln erneut
von Andreas Wolf
Liebe DaxDaily Leser,
vor vier Wochen stellte ich für Marktbarometer der Anleihen, den Bund-Future, ein eher bärisches Kurzfrist-Szenario vor, dass sich neben den technischen Argumenten auch fundamental gut begründete. Der Markt vollzog die prognostizierte Abwärtsbewegung vom massiven Widerstandsbereich 125,50/126 Prozent in Richtung 122 Prozent exakt nach und setzte dann wieder zum nächsten Anlauf auf die besagte Widerstandszone an. Analog dazu wechselte der DAX ebenso rasch seine kurze positive Trendphase wieder in eine Negative. Erneut stellt sich kurzfristig die Frage, ob es dem Bund-Future nun endgültig einmal gelingen kann, die nächste Beschleunigungsstufe in seiner Aufwärtsbewegung zu zünden. Denn sicher ist, dass ein Überschreiten des massiven Widerstandsbandes zwischen 125,5 und 126 Prozent zu einem raschen Anstieg um weitere 400 bis 500 Basispunkte (Zielbereich 130 bis 131 Prozent) führen würde. Allein die fundamentalen Umstände lassen viele Investoren an dem schnellen Durchbruch des Anleihe-Barometers zweifeln. Eine derartige, massive weitere Flucht in deutsche Staatsanleihen könnte aber nur durch eine weitere Hiobsbotschaft aus der Realwirtschaft ausgelöst werden. Sie hätte dann im selben Atemzug eine Fortsetzung der Flucht aus Aktien zur Folge.
Bankenverstaatlichung gegen Firmenpleiten
Mit der Zustimmung des Bundesrats zum Konjunkturpaket II nehmen auch die Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung für den Bankensektor ihren Lauf. Um die vielen Milliarden Euro, die nicht nur die Hypo Real Estate, sondern auch zahlreiche andere Banken noch als Hilfe in Anspruch nehmen werden müssen, aufzubringen, begibt das Finanzministerium neue Anleihen. Der Rentenmarkt wird auf dieser Art und Weise weiteren Belastungen ausgesetzt, die für gewöhnlich zu sinkenden Kursen und damit einem nachgebenden Bund-Future führen. Demgegenüber steht die Angst vieler Investoren vor der Pleite großer Industrie- oder Automobilfirmen. Eine Insolvenz des US-Automobilherstellers General Motors würde vermutlich genauso hohe Verwerfungen an den Aktienmärkten nach sich ziehen, wie das Ende der Investmentbank Lehman Brothers. Mit diesem Szenario vor Augen investieren institutionelle Anleger nach wie vor in deutsche Staatsanleihen, obwohl deren Rendite mittlerweile wieder unter drei Prozent gefallen ist. Das die Risikoneigung allerdings prinzipiell wieder zunimmt zeigt die hohe Nachfrage nach Anleihen von Unternehmen wie Siemens, bei denen Investoren eine Insolvenz nahezu ausschließen. Die dabei gebotenen Renditen liegen deutlich über jenen des Bundes.
Indikatoren vollziehen Aufwärtsbewegung nur schwach nach
Aus charttechnischer Sicht hat die Wahrscheinlichkeit einer weiteren, starken Konsolidierungsphase des Bund-Futures in den nächsten Tagen zugenommen. Die aktuelle Aufwärtsbewegung konnte der MACD-Indikator nur durch eine schwache Bestätigung des Kaufsignals aus der vergangenen Woche nachvollziehen. Da der Index zum vierten Mal innerhalb der vergangenen drei Monate an der massiven Widerstandszone 125,50/126 Prozent scheiterte, neigt sich der Indikator schon wieder zur Seite. Auch die Performance des RSI-Index ist kurzfristig eher als eine Ermutigung für die Bären zu interpretieren. Die noch vor vier Wochen als zusätzliche Stütze anzusehende 38-Tage-Durchschnittslinie bietet mittlerweile auch keinen sonderlichen Halt mehr, da sie in eine Seitwärtsbewegung eingedreht hat. Gelingt es den Bullen in den kommenden zwei bis drei Handelstagen nicht, Kurse deutlich oberhalb von 126 Prozent auf Schlusskursbasis zu etablieren, dürfte bald wieder die Unterseite der aktuellen Handelsspanne bei 122 Prozent von den Marktteilnehmern in Angriff genommen werden .
Anzeige
Neuer Tradingdienst mit nachweislich spektakulären Erfolgen in der Finanzkrise
Keine exotischen Geld-Anlagen: Sie tätigen keine Leerverkäufe, handeln keine Futures und spekulieren auch nicht auf Kredit, sondern handeln stattdessen ausschließlich ETFs (Exchange Traded Funds) ...
Kein hohes Mindestkapital: Sie können bereits mit 5.000 Euro starten (oder wenn Sie möchten auch mit 100.000 Euro und mehr) ...
Keine komplizierten Strategien: Sie folgen einfach nur unseren Kauf- und Verkaufsignalen mehrmals im Monat!
Bei stark reduziertem Risiko: Sie nutzen 5 effektive Wege, Verluste auf ein Minimum zu begrenzen
Und sehr erfolgreich: Diese vermögensbildende Strategie ist außergewöhnlich gewinnbringend - sie hat den S&P 500-Index seit 1990 um das Sechsfache geschlagen und wurde von der renommierten Finanzpublikation Hulbert Financial Digest jedes Jahr seit 1993 als eine der weltweit profitabelsten Tradingstrategien bewertet!
Copy & Paste läuft nicht.
Gruß
Permanent
Da muss ich mir ja auch noch 2 Bodygarts leisten
PS: Ich freu mich schon auf den deinen "USA-Bullen-Thread", AL. Die Ehre, diesen eines Tages zu eröffnen, gebührt eindeutig dir. Ich werde mich daher diesbezüglich zurückhalten ;-)
Zur Zeit ist das HS übrigens wieder auf Tagesbasis in den Haussemodus übergegangen. Die Lage ist zur überkauft, aber das kann noch einige Tage zu bleiben. Next Stop ATH?
Im Nachhinein sicher . Aber selbst bei dieser - auf die USA
isolierten - Situation hätten "meine" Werte im Leben nichts
mit dem Finanzdrama zu tun gehabt .
Da aber mittlerweile fast alle Banken der Welt (!!!!!) meter-
tief in dieser Scheiße standen war mir-nichts-dir-nichts das
gesamte weltweite Finanzsystem am Boden . Und spätestens
d a m i t war klar , dass auch "meine gesunden Werte" voll
mitgerissen werden ( was sie in Einzelfällen sogar n o c h
immer nicht sind ) .
Aber lange Rede kurzer Sinn: Hätte ich damals einen Schimmer
gehabt , w i e hoch der Verschuldungsgrad der US-Bürger
in Summe war / ist und dass es Mittel und Wege gab , diese
Schulden über die ganze Welt zu zerstreuen und damit den
Super-Gau über Nacht zu zünden - ich hätte der makroöko-
nomischen Entwicklung weit mehr Macht zugestehen müssen
als ich es damals getan habe . D'accord .
Weltwirtschaft: USA - der Gewinner der Krise
New York (BoerseGo.de) - Die Welt steckt voller Paradoxa, also voller Widersprüche. Das gilt natürlich auch für die Weltwirtschaft und das globale Finanzwesen. Das zeigt sich jetzt vor allem am Beispiel der USA. Die Vereinigten Staaten stecken in einer tiefen Krise. Wer ist der Gewinner der Krise? Die USA. Darauf weist heute wieder ein Bericht in der Online-Ausgabe der Asia Times hin.
Die verblüffende Stärke der USA zeigt sich etwa am Kurs der US-Dollars an den Devisenmärkten. Seit die Krise in den USA sich verschlimmert, gewinnt der Greenback an den Devisenmärkten an Boden. Obwohl sich der amerikanische Staat sich extrem verschuldet, um seine billionenschwere Bankenrettungspakete und Stimulierungspakete zu finanzieren, reißt sich die Welt um Schuldpapiere der US-Regierung. Die Konsequenz: Trotz wachsender Schulden und verschärfter Krise muss die USA immer weniger Zinsen zahlen.
„Das dümmste, was kluge Leute über die aktuelle internationale Krise sagen, ist, dass die USA dadurch ihre dominante Position als Superpower der Welt verliert“, folgert die Asia Times und zitiert damit unseren Finanzminister Steinbrück. Das Gegenteil sei der Fall.
Asia Times glaubt, dass die USA durch sie selben Kräfte aus der aktuellen Krise geführt wird, die ihr aus der Rezession von 1979 bis 1983 (vergleichbar mit der heutigen) geholfen haben, nämlich die Stärke der US-Unternehmen. Vor allem Obamas Stimulierungsprogramm fließt in die Infrastruktur und bringt dadurch wieder das Wachstum in Gang, dass der USA aus der Krise hilft, so die Asia Times.
auf Wochenbasis ist der Dax ME noch nicht überverkauft, dh es scheint weiter abwärts zu gehen. Die Frage ist aber, was der SP macht, denn dort war es richtig, Ende Janaur auf den SP zu gucken statt der Fake-Rally im Dax zu trauen. Der SP ist weiter überverkauft und kein Longsignal in Sicht. Ein Test der 741 ist also fast sicher. Doch die Überverkauftheit ist schon extrem, wirkt also als starke Bremse nach unten.
Der Dax sollte im Zuge des SP 741 unter die 4000 tauchen. Auf einen Durchbruch nach unten würde ich aber nicht wetten, zumindest nicht Extraday. Könnte eine Bärenfalle werden, siehe SP.
Letztlich sind das nur Gedankenspiele. Ich werde im Dax long gehen, sobald das HS für den Dax und den SP auf Wochenbasis grün gibt. Noch ist es eben nicht soweit und keiner kann seriös Vorhersagen machen.
Zur Zeit ist das System weiter auf Short.
Ich vermute, dass Gold im Zuge der von mir bis Anfang März beginnenden Frühjahrsrally an Attraktivität verlieren wird und die längst fällige schwarfe Korrektur einleitet. Mein HS ist noch long, daher heißt es also abwarten und Tee trinken. Die Ideen des März werden vermutlich mal wieder zum Schicksalsmonat für Gold... Sollte es so kommen, hätten wir den pikanten Charme eines riesigen Doppeltops....
Dein "Ich habe es weltweit schon immer vor allen anderen gewußt"-Raushänger türmt sich echt so langsam aber sicher zu 'nem Peinlichkeitswolkenkratzer auf Rekordhöhenmeter auf. Das wäre mir echt zu blöd, ständig diesen lachhaften alten Hut
"Bereits im Juni 2006 haben meine Bären-Kollegen und ich im Doomsday-Bären-Thread auf die horrende Überbewertung von US-Immobilien hingewiesen..."rauszukramen.
Nun da es ja wieder soweit zu sein scheint, halte ich dagegen, dass bereits 2004 (also zwei Jahre früher) hier schon mehrfach darauf hingewiesen und hoch und runter diskutiert wurde (siehe z.B. unten, Namen habe ich mal herausgestrichen). Nur genützt hat es nichts, die Indexstände gingen halt bis Ende 2007 langfristig nach Norden. Realität und Börse gehen nicht komplett den selben Weg, sie treffen sich nur manchmal für ein Stück weit gemeinsamen Weges, bevor sie dann wieder leise Servus bis zum nächsten Mal sagen.
Aber du hast auch etwas Richtiges geschrieben, nämlich dass Felixibilität das A und O an der Börse ist. Es zählt aber nicht nur Flexibilität sondern u.a. auch das Timing und dein Timing zum Beispiel ist nun mal bescheiden (knapp zwei Jahre zu früh). Aber so wie ich dich kenne wirst du gleich sagen "Aber ich war vom Timing her immerhin besser als z.B. Derjenige von 2004". Tja nun musst du dich entscheiden: Entweder immernoch den egozentrischen Besserwisser "vor allen Anderen dagewesen" zu sein oder den besseren Timer als diejenigen, die es vor dir wußten, raushängen zu lassen. Verdammte Zwickmühle jetzt. Als Ausweg aus der schwierigen Entscheidung könnte ich noch "stand die meiste Zeit mit Cash an der Seitenlinie" anbieten. Falls alles nichts hilft, hätte ich aber auch noch als Trostpflaster 'Mon Cheri' hier. :-))))
"Die Immobilienblase in USA, England und Spanien ist kurz vor dem Platzen"
Läuft bei Dir wohl wie bei Schmierenblättern: Exklusiv hat man nur, was man selber erfindet.
Ich höre nur Pfeifen im Walde. Und oft übles Geätze gegen diejenigen, die das Schlamassel zu erfassen suchen und traden .
LUMPENSAMMLER
Hast Du es wirklich nötig, hier auf solch schmierige Weise Dein Mütchen zu kühlen?