Der Antizykliker-Thread
Ich könnte es Dir an den langen Wellen nach Schumpeter erklären, muss aber jetzt arbeiten.
Wie lange wird die Finanzkrise Ihrer Meinung nach noch andauern?
Ich bin durchaus optimistisch - wüsste aber nicht, was ich auf diese dumme Frage antworten sollte.
Was bedeutet "andauern"? Folgen werden noch in zenh Jahren spürbar sein. Das bedeutet nicht, dass es Jahrzehnte braucht, bis es wieder aufwärt geht. Selbst wenn ich gleichzeitig dran glaube, dass es in Q3 wieder aufwärt geht.
Grafik von Blümel staunt:
Lichten sich die Wolken?
16. Februar 2009 Die Schlagzeilen der vergangenen Woche machten es noch einmal ganz deutlich: Die Wirtschaft säuft ab. Die Finanzkrise fegte wie ein Orkan um die Welt, jetzt geht alles unter: Für die Monate Oktober bis Dezember melden die Firmen horrende Verluste, die Wirtschaft ist geschrumpft wie lange nicht, die EU spricht gar von einem nie gesehenen Ausmaß der Krise. Und die deutschen Maschinenbauer haben im Dezember nur noch rund halb so viele neue Aufträge bekommen wie ein Jahr zuvor.
Doch das ist der Dezember. Wer seinen Blick nach den Zahlen vom Jahresende wieder nach vorn richtet, der findet in diesen Tagen immerhin schon ein bisschen Treibholz, an das er sich klammern kann. Die gute Nachricht ist: Im Januar scheint der Sog nach unten deutlich schwächer geworden zu sein.
http://www.faz.net/s/...60886698828DBE1A5C~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Werde den Dax mit einem Short auf VW reiten, in der Hoffnung, dass VW nicht wieder als save-haven dienen muss. Der Dax sieht meiner Ansicht nach jedenfalls technisch alles andere als gut aus, VW sieht charttechnisch düster aus. Werde wachsam bleiben müssen...
http://turboluke.wordpress.com/2009/02/17/...m-bonds-und-aktienmarkt/
Fällt jemanden was ein das für steigende Kurse sprechen könnte?
Zu deinem HS: Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du, dass der SPX jetzt noch bis in ca. 3 Wochen fällt, es dann nach oben geht, und im Mai wieder nach unten. Wegen der Anfang April beginnenden amerikanischen Berichtsaison kann ich mir das nicht vorstellen. Die Berichte werden nicht schön sein, und das wird schon im April kräftig dämpfen (falls es vorher hoch gegangen ist).
***12:10 US/Wal-Mart Stores Inc, Ergebnis 4Q (PROGNOSE: 0,99),
Bentonville
Insbesondere der Ausblick von WalMart sollte den Weg weisen. Im Januar hat der US Konsum positiv überrascht. Das Budget wird zunehmend enger. Der Arbeitsmarkt entzieht dem Konsum über den Verlust von Arbeitsplätzen Kaufkraft. Die Kreditkarten sind bei den meisten Konsumenten bis zum Anschlag ausgereizt. Dennoch würde ich vor den Zahlen heute keinen Short mehr auf WalMart kaufen (TurboLukes Einstieg war hier optimal), häufig kommt es anders wenn alles so klar zu sein scheint.
Der BundFuture profitiert von der Suche nach Sicherheit. Hier wird von einigen Analysten der Angriff auf das ATH erwartet. Ich hätte keine Einwände, würde sich dort doch eine schöne Shortgelegenheit ergeben. Hier noch die gestrige charttechnische Analyse zum TNote Future:
http://www.ariva.de/US_T_Note_Future_t283343?pnr=5449008#jump5449008
Einschätzung zum S&P von HSBC Trinkaus
Das Eis für den S&P500 ist unverändert sehr dünn. Einen weiteren Riss würde das
Eis bekommen, wenn sich die Erholung seit dem 21. Januar als Korrekturflagge
erweisen sollte. Dies wäre der Fall, wenn die untere Flaggenbegrenzung (akt. bei
825 Punkten) auf Schlusskursbasis verletzt wird. Dadurch würde der dominierende
Baissetrend bestätigt. Die nächste Unterstützung markiert dann das Tief vom
21. Januar bei 804 Punkten. Rein rechnerisch ließe eine nach unten aufgelöste „bearishe“
Flagge sogar auf einen Test des Jahrestiefs 2008 bei 741 Punkten schließen.
Zusammen mit den Tiefpunkten der Jahre 2002/03 bei 789/69 Punkten bildet diese
Marke den ultimativen Haltepunkt. Ein nachhaltiges Abgleiten unter diese Bastion
würde aus Sicht des Langfristcharts für den Abschluss einer großen Topformation
sorgen, die den Basisaufwärtstrend seit 1932 in Frage stellt. Auch wenn der S&P500
bisher die Auflösung der beschriebenen Flagge verhindern konnte, würde erst ein
Sprung über die fallende Trendlinie (akt. bei 904 Punkten) für wirkliche Entspannung
sorgen, welche die Hochpunkte vom 4. November 2008 und 6. Januar 2009 bei
1.008 bzw. 944 Punkten verbindet.
Erhöhtes Risiko
Fällt der S&P unter die untere Begrenzung der o. g. Korrekturflagge, sind weitere
Kursverluste einzukalkulieren. Erst oberhalb von gut 900 Punkten würde sich die
Lage dagegen wieder etwas aufhellen.
Quelle: Der Markt heute, HSBC Trinkaus
In vergangenen größeren Wirtschaftskrisen war immer der Auftragseingang der einzige verlässliche Indikator für eine Wende. Dabei sollte man berücksichtigen, dass dieser auch einer gewissen Volatilität unterliegt. Nach einem Absturz, wie wir ihn momentan erlebt haben, ist eine kurzzeitige temporäre Erholung selbstverständlich. Die Betrachtungszeiträume sollten nicht zu kurz sein. Es gibt eh nichts zu verpassen.
Stimmungsindikatoren beruhen immer auf der Erfahrung der Menschen. Ich sehe nicht, wo die Menschen leben, die mit einer Krise wie der jetzigen Erfahrung hätten. Diese Indikatoren werden deshalb sehr oft Fehlsignale liefern und es wird am Aktienmarkt die entsprechenden Fehlauslöser geben.
Den jetzigen Status könnte man wie folgt beschreiben: Die Verschuldungskrise ist noch längstens nicht überwunden und der wirtschaftliche Abstieg hat gerade erst so richtig begonnen. Letzterer wird die Bankenkrise noch wesentlich verstärken.
Failure to save East Europe will lead to worldwide meltdown
"A failure rate of 10pc would lead to the collapse of the Austrian financial sector," reported Der Standard in Vienna. Unfortunately, that is about to happen.
Aktuell liegen wir mit ca. 3% im Minus und da ist bis Freitag zumindest statistisch kaum noch Luft nach unten vom aktuellen Kurslevel.
President's Day Market Action
President's Day has been on the the third Monday of February since 1971. Since then, the average change of the Dow during this shortened work week has been 0.05% (versus an average of 0.11% for all 4-day periods across the same time frame). Over the last ten years, the average change of the Dow has been -0.48%, with negative returns half of the time. This negative bias over the last ten years is slanted by the 3%+ declines in 2000 and 2001, but nevertheless, President's Day week hasn't historically been a good one for the market.
http://bespokeinvest.typepad.com/bespoke/2009/02/...arket-action.html
Sentix hat schön erläutert, dass die Bund-Bewegung zwar irrational ist, aber aufgrund der Korrelationen der Staatsanleihen im EUR-Raum und der wachsenden Spreads einen Sinn ergibt. Das Problem liegt nicht in Deutschland, sondern in E und GR. Da D vergleichsweise sicher ist, "flieht" man aus E- und GR-Anleihen nach D. Zumindest tun das die Anleihefonds, da die in Anleihen bleiben müssen.
mm.de: Welche Rolle spielt eigentlich die Tatsache, dass viele Profiinvestoren inzwischen auf quantitative Systeme setzen?
Mattern: Die Systeme können Sie vergessen. Sie haben die Eigenschaft, fünf bis zehn Jahre zurückzublicken. Doch seit einem dreiviertel Jahr ist alles anders. Sämtliche Schlüsse, die so ein System daher fasst, passen nicht in die aktuelle Zeit. Das ist das, was die Behavioral Finance Repräsentativheuristik nennt. Die Modelle laufen Gefahr, viel zu früh Einstiegsignale zu senden, denn die Aktien sind an ihren historischen Maßstäben gemessen ja günstig.
mm.de: Wie lässt sich das relativieren?
Mattern: Mit gesundem Menschenverstand, der alles hinterfragt.
mm.de: Welche Rolle spielt der Behaviorismus eigentlich bei der Risikokontrolle - gibt es dort auch die typischen Fehler wie den Herdentrieb?
Mattern: Wo wird denn noch Risikokontrolle gemacht? Die arbeiten alle nach quantitativen Modellen. Der "Value at Risk" zum Beispiel rechnet aus - auf der Historie basierend - welche Wahrscheinlichkeit für welche Verluste mit einer gewissen Konfidenz - 95 oder 99 Prozent - eintreten können. Aber was ist mit eben jenen 1 bis 5 Prozent, die nicht errechnet werden? Das sind die "Fat tails", die es eben gibt - das dicke Ende, wenn Sie so wollen. Solche Modelle setzen daher auch auf Korrelationen, die lange galten - aber 2008 eben nicht. Da waren alle Anlageklassen positiv korreliert.
mm.de: Und fielen gemeinsam.
Mattern: Genau.
mm.de: Gibt es eigentlich einen Zustand der Investoren, den man "Verzweiflung" nennen könnte - und wie weit sind wir von so einem Zustand entfernt?
Mattern: Nein, noch lange nicht. Die Anleger sitzen auf ihren negativen Aktien oder auf dem Geldmarkt - in einer Art Angststarre. Fondmanager haben 2008 fast alle versagt. Der Geldmarkt ist nicht mehr sicher. Immobilienfonds auch nicht, denn da kommen Sie unter Umständen nicht heraus. Und Absolut-Return-Fonds, die absolute Erträge unabhängig von der Börse schaffen sollten, haben in 80 Prozent aller Fälle den Namen nicht verdient. Fast alle sind vor den Kopf geschlagen.
Bodo Mattern ist Vorstand der Conquest Advisory Service. Unter anderem verwaltet die Gesellschaft den Fonds Conquest Behavioral Finance Aktien AMI-Fonds.
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,607919-2,00.html
http://www.cbot.com/cbot/pub/page/0,3181,1560,00.html