Der Antizykliker-Thread
"Doktor Doom" sieht weiter schwarz
Vor zwei Jahren in Davos wurde der Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini noch belächelt, als er finstere Zeiten für die Finanzwelt voraussagte. Er handelte sich den Spitznamen "Doktor Untergang" ein. Jetzt hören ihm alle zu, auch wenn seine Prognosen nach wie vor düster sind.
Von Lena Bodewein, ARD-Hörfunkstudio New York
Nouriel Roubini sagt finstere Zeiten voraus"Sie nennen mich Doktor Doom", sagt Nouriel Roubini. Übersetzt heißt das "Doktor Untergang". Der New Yorker Wirtschaftsprofessor hat als einer der ersten finstere Zeiten für die Finanzwelt vorhergesagt. Doch noch vor zwei Jahren wurde er beim Weltwirtschaftsforum in Davos eher als amüsanter Schwarzseher betrachtet
Globale Rezession für 2009
Jetzt ist er als Star aus der Finanzkrise hervorgegangen, und alle hängen an seinen Lippen. Doch was daraus zu vernehmen ist, lässt die Gegenwart im Vergleich zu dem, was noch auf uns zukommt, sogar noch rosig erscheinen: "Eine globale Rezession für das ganze Jahr 2009. Und auch 2010 und 2011 wird sich das Wachstum nur wenig erholen." Man könne nicht einfach Geld in Richtung Problem werfen, sondern man müsse das Finanzsystem reparieren - und das dauere Jahre.
Der Sohn jüdischer Iraner hat selten gezögert, gegen den Strom zu denken und seine Mitmenschen teilweise auch zu reizen. Dem ehemaligen US-Finanzminister Henry Paulson warf er zum Beispiel vor, die Vereinigten Sozialistischen Staaten von Amerika zu schaffen: "Als ich gesagt habe, es sieht aus wie die Sowjetunion, war das ein bisschen provokativ. Aber es ist so paradox, dass die Bush-Regierung für eine freie Marktwirtschaft ist und am Ende eher wie ein sozialistischer Staat da steht."
"Das ist nicht das Ende des Kapitalismus"
"Das alles ist nicht das Ende des Kapitalismus", sagt Roubini weiter. Es sei nur das Ende einer bestimmten Art des Laissez-Faire-Kapitalismus mit seiner totalen Marktfreiheit, ohne Regulierung. Finanzmärkte ohne Regulierungen und Institutionen funktionierten nach dem Faustrecht, es gebe Gier und Arroganz, man müsse sie kontrollieren, auch wenn man an die Marktwirtschaft glaube.
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos wird nach Lösungen für die weltweite Finanzkrise gesucht.Zinsen runter, Geld zugänglich machen, schlechte Banken schließen, gute Banken retten, ein Konjunkturprogramm, private und Firmen-Schulden bekämpfen - das seien nur die kurzfristigen Maßnahmen, die nach Roubinis Meinung notwendig sind. Und zwar schnell. Sonst sieht er weltweit ähnliche Verhältnisse voraus, wie Japan sie während des sogenannten verlorenen Jahrzehnts in den Neunzigern erlitt: "Wenn wir das Schuldenproblem nicht schnell angehen, werden wir für viele Jahre eine wirtschaftliche Stagnation bekommen, eine Deflation und alle anderen Probleme, die Japan hatte."
Bessere Kontrollmechanismen sind notwendig
Auf lange Sicht müsse man unbedingt bessere Kontrollmechanismen für das Finanzsystem einrichten. Und zwar international. Wenn der smarte Wirtschaftsprofessor international sagt, dann meint er nicht nur die Länder, die sich unter dem Etikett G7 verbergen: "Diese Gruppe ist obsolet. Denn viele neue Mächte treten hervor: China, Indien, Russland, Südafrika, Brasilien."
Die Balance zwischen Europa, Asien und Amerika müsse hergestellt werden. "Alle müssen zusammen an der Lösung der globalen Wirtschaftsprobleme arbeiten. Es kann nicht nur ein Club aus USA, Europa und Japan sein, der die Welt regiert.", fordert Roubini.
Ein wenig zuversichtlich wird Doktor Untergang dann aber doch: "Sie nennen mich Doktor Doom, aber ich sehe nicht alles schwarz: Manchmal ist eine Krise eine Chance, Dinge zum Besseren zu wenden. Wir können es vermasseln, aber ich bin hoffnungsvoll, dass wir die richtigen Schritte tun und die richtige Politik machen."
Aber dann stolpere ich über derartige EW-Bildchen.
Eine Wissenschaft, die vergeblich sucht, was Wissen schafft?
Nicht dass wir uns falsch verstehen, wenn jemand glaubt, dass der DOW auf 6.500 geht einverstanden. Wenn jemand die untere Begrenzung des Trendkanals malt auch einverstanden.
Aber dieses lustige Verstreuen von Buchstaben und Zahlen - kann das was bringen?
G.
1. dem Ende der 80iger völlig überteuerten Aktienmarkt und
2. der damals fatalen Bankenlastigkeit des Nikkei zu verdanken
Vor dem Platzen der Blase war der Aktienmarkt in Deutschland und in den USA zumindest nicht in vergleichbarer Weise überteuert. Jedoch waren sowohl der Dax als auch der S+P bankenlastig.
In Bezugnahme auf die Bankenwerte wird eine L-Formation zu erwarten sind.
Da diese in den Indizies ein hohes Gewicht haben bzw. hatten, ist eine V- oder U- Formation ausgeschlossen. Zwar werden in den Dax mit Beiersdorf oder Fresenius VZ solide Werte aufgenommen. Diese haben jedoch kein großes Aufwärtspotential.
Prognose: Aufgrund der nachhaltigen Schwächung des Bankensektors und der zunehmend defensiven Gewichtung der Indizies ist zunächst die Ausbildung einer V- oder W- Formation, die mit dem Erreichen der letzten Höchstände endet, fast ausgeschlossen. Die zunehmend defensivere Ausrichtung der Indicies wird bewirken, dass sie von einer eventuellen Erholung der Weltwirtschaft nicht voll profitieren können. Insbesondere wird sich im Index eine eventuelle Erholung des ganz oder teilweise verstaatlichten Bankensektors kaum niederschlagen. Dieser wird ähnlich wie in Japan niemals die bisherige Bedeutung, Ertragskraft und Gewichtung erlangen.
Wir werden nach Abschluss der Baisse in eine Seitwärtstendenz mit nur ganz geringer Aufwärtstendenz übergehen. Es kann mindestens 10 oder 20 Jahre dauern, bis die Indizies die letzten Hochs wieder sehen.
Tormenta
Weder Bär noch Bulle kann was machen, aber jahrelang kann lamentiert werden, was die ganze inkompetente Blase alles falsch gemacht hat.
- Immer geringe Aktienumsätze
- Verwirrung durch ständige Aufnahme und den Rauswurf von Aktien aus dem DAX
- Die Banken ziehen sich nach dem Vorbild der Deutschen Bank aus dem Eigenhandel zurück
- Fonds verschwinden auch wegen der Abgeltungssteuer in die Bedeutungslosigkeit und werden zum größten Teil liquidiert. Folge: Immer geringere Umsätze an der Börse ( siehe oben ) .
Kursziel der Aktie "Deutsche Börse" : 10 € ?
Übrigens kann das L auch in einem schwach abwärts gerichteten Trend münden ...
MfG Tormenta
Die Aktie wurde lange Zeit nach oben gepushed - immer neue Übernahme-Phantasien - und da war irgendwann die Luft draussen und das Kursniveau passt sich dem an - auch die Umsätze.
Und ein Index wie der DAX lebt, da kommen Werte rein und gehen rauss.
Wo ist das Problem?
Und dass der Eigenhandel zurückgeht - das ist doch zu begrüßen, wenn da nicht kleine Bubis große Pakete an Aktien hin und her schieben.
Und so unbedeutend sind Fonds nicht - Abgeltungssteuer als Grundlage seiner Investment-Strategie zu nehmen, war ohnehin kein guter Plan.
Gruß
Gernback
Nabend zusammen.
die videos habe ich nicht selbst gedreht, man muß ja nur wissen wer schon so etwas hat ;-)
Weil es sicher noch "unerfahrene trader" oder Neueinsteiger gibt, habe ich den Bereich
um Charttechnik, Elliott Wave und Candlestick neu geordnet und erweitert.
Außerdem stehen nun fast alle wichtigen Weltindizes als "mittelfristiges Signalchart"
zur Verfügung : DAX, DOW S&P, ESX50, FTSE, CAC, MIB, ATX, AEX, IBEX, RTX, NIKKEI, HANG SENG......
Viel Erfolg
der
Lothar
Viel entscheidender ist für mich die Frage, w a n n die Krise endet.
Zu dieser Frage kann man derzeit wohl nur 2 Feststellungen treffen:
- da wir nicht wissen, wo genau wir uns derzeit in der Krise befinden, können wir auch nichts zum voraussichtlichen Ende der Krise sagen.
- Tendenz: je länger die Krise dauert, um so mehr wird das Ende der Krise nach hinten gelegt. 2010 wird schon gar nicht mehr ernsthaft diskutiert.
Die "Zeit" hat heute einen neuen Indikator ins Spiel gebracht: den „Two-Year Inverted Leading Indicator“
Will heißen: die Institutionen oder Leute, die in Davos immer als Helden gefeiert wurden, waren zwei Jahre später Staub und Asche. Der Indikator soll schon immer funktioniert haben: vgl. etwa Asien- oder Internet - Krise.
Derzeit sind die Helden Untergangspropheten à la Nouriel Roubini oder Kennth Rogoff mit dem Motto: „Es wird alles noch viel schlimmer werden“.
Dem genannten Indikator zufolge müsste also nunmenr in 2011 alles vorbei sein.
http://www.zeit.de/online/2009/06/davos-vorhersage-indikator.
Aber immerhin, das ist eine lange Strecke. 1 - 2 Jahre lang Tag ein, Tag aus ein nicht enden wollender "bad - news - flow", da könnte es auch dem DAX schwer fallen sich über der 2.000 - er Marke zu halten :)
Die Beendigung des Eigenhandels der Banken würde ich sogar begrüßen. Dass Aktien, besonders die aus der 2. und 3. Reihe nach oben gepuscht wurden, steht für mich außer Frage.
Im übrigen berührt mich die von mir aufgezeigte Entwicklung wenig. Sicherlich wäre die Bewertung der Aktien, wenn sie nicht mehr im Fokus stünden, sogar attraktiver, so dass sich gute Einstiegschancen für längere Investments böten. Auf die Hektik der letzten 20 Jahre kann ich gut verzichten.
MfG Tormenta
FINANZKRISE
"Ein großartiges Jahr, um eine Bank zu gründen"
Mit immensen Summen versucht die US-Regierung, die finanzielle Kernschmelze zu stoppen. Die Frage ist: Was bringt das Rettungspaket? Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson zeichnet im SPIEGEL-ONLINE-Interview ein düsteres Bild: "Man muss die Dinosaurier sterben lassen."
SPIEGEL ONLINE: Herr Ferguson, die USA haben ein neues Zauberwort in der Krise entdeckt – die Bad Bank, die Banken ihre faulen Kredite abnimmt und die Geldinstitute auf diese Weise wieder vertrauenswürdig macht. Kann das funktionieren?
Niall Ferguson: Wir haben doch schon eine Bad Bank - die US-Notenbank Fed. Sie kauft den Banken seit geraumer Zeit Giftpapiere in einem gigantischen Ausmaß ab: Ihre Bilanz ist seit August 2007 um 150 Prozent gewachsen, auf mehr als zwei Billionen Dollar. Natürlich sagt Ben Bernanke nicht, was er da genau kauft - er kann praktisch derzeit tun, was er will. Was wir erleben ist eine Revolution in der Geldpolitik.
US-Notenbank Fed: "Eine Revolution in der Geldpolitik"
AFP
US-Notenbank Fed: "Eine Revolution in der Geldpolitik"
SPIEGEL ONLINE: Wird sie funktionieren?
Ferguson: Man muss abwarten. Wenn die Fed-Maßnahmen überhaupt Wirkung zeigen, dann erst mit Zeitverzögerung. Aber die Gefahr ist groß, dass es nicht funktioniert - und die Banken sich weiter gegenseitig kein Geld leihen.
SPIEGEL ONLINE: Man braucht also keine neue Behörde, die Giftpapiere übernimmt?
Ferguson: Damit würde man den Steuerzahler bestehlen. Bei einer Bad Bank geht man davon aus, dass sie die toxischen Papiere irgendwann wieder zu besseren Preisen verkaufen kann. Das wird aber wahrscheinlich nicht der Fall sein. Dazu war die Kreditblase zu gigantisch. Ich sehe nur einen Ausweg: Die Regierung muss die Anteilseigner der Banken enteignen und die Bilanzen dann reparieren …
SPIEGEL ONLINE: … die Banken also verstaatlichen?
Ferguson: Ich spreche lieber von Restrukturierung. Verstaatlichung impliziert, dass der Staat der Besitzer bleibt. Das wäre ein Desaster, zumal die Branche dann monopolisiert würde. Dabei ist es jetzt sehr wichtig, dass neue Banken gegründet werden, die vom Vertrauensverlust in die alten Geldinstitute profitieren. Man muss die Dinosaurier sterben lassen, wenn ihre Zeit gekommen ist - und die Welt neuen Lebensformen überlassen. 2009 ist ein großartiges Jahr, um eine Bank zu gründen – ich bin versucht, es selbst zu probieren. Einen schlechteren Job, als die Banker, die bislang die Geschäfte führten, kann ich kaum machen.
SPIEGEL ONLINE: Die Dinosaurier-Banken sollen sterben? Warum sollte der Staat sie dann übernehmen?
Ferguson: Das Ende wäre sonst zu grausam - auch für die Gesellschaft. Es geht darum, ihnen einen angenehmen Lebensabend zu bereiten.
SPIEGEL ONLINE: Steht es wirklich derart schlimm um die Banken?
Ferguson: Viele der Banken des westlichen Finanzsystems sind im Prinzip Zombies, lebende Tote. Sie sind praktisch pleite. Sehen Sie: Fast jede Anlage in der Welt - abgesehen von Staatsanleihen - hat in dieser Krise zwischen 30 und 50 Prozent an Wert verloren. In den Schwellenländern 70 Prozent. Der einzige Grund, warum die Banken nicht reihenweise insolvent gehen, ist, weil sie Papiere reihenweise nicht zu Marktpreisen bilanzieren - weil sie sagen, es gebe derzeit gar keinen Markt dafür. So rechnen sie mit Modellen und geben zu hohe Preise in den Büchern an. Viele Leute wollen das nur nicht wahrhaben, weil die Vorstellung tatsächlich zu erschreckend ist. Die Hoffnung ist, dass man so viel Liquidität in die Märkte pumpt, bis die Preise für diese Papiere sich wieder erholen und mit denen in den Büchern übereinstimmen. Und dann leben alle glücklich weiter - nur das wird nicht passieren.
SPIEGEL ONLINE: Aber zumindest das Konjunkturprogramm, das US-Präsident Obama aufgelegt hat, muss doch irgendeine Wirkung haben …
Ferguson: Dieser Mischmasch aus Steuersenkungen und Investitionen wird keinerlei ökonomischen Effekt haben. Das ist Gießkannenpolitik. Das Geld wird hauptsächlich nach den Interessen der Kongressmitglieder verteilt. Von ihnen zu verlangen, 820 Milliarden Dollar verantwortungsvoll einzusetzen, das ist, als ob man von Alkoholikern verlangte, verantwortungsvoll eine Bar zu leiten. Das Widererstarken solch keynesianischer Ansätze, (benannt nach John Maynard Keynes, mehr auf SPIEGEL WISSEN) für die ich auch Ökonomen wie den Nobelpreisträger Paul Krugman verantwortlich mache, wird uns viel Zeit kosten. Und Unmengen Geld.
SPIEGEL ONLINE: Was macht Sie so sicher, dass das Pushen der Nachfrage ein falsches Konzept ist?
Ferguson: Wenn wir die Geschichte anschauen, ist es fast unglaublich, wie wenig Wachstum durch die Steigerung öffentlicher Ausgaben im Schnitt erreicht wurde. Aber die Menschen hoffen, dass es irgendwie klappt. Sie weigern sich, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Ich nenne es deshalb die große Repression, nicht die große Depression.
SPIEGEL ONLINE: Das sind grauenhafte Szenarien, die Sie malen - glauben Sie wirklich, dass es keine Lösung gibt?
Ferguson: Dies ist eine Verschuldungskrise. Sowohl die Banken, als auch die Kunden haben zu lange auf Pump gelebt. Der einzige Ausweg ist Entschuldung. Die Lösung für die Banken habe ich bereits aufgezeigt. Was die Verbraucher angeht: Ich plädiere zum Beispiel dafür, die Hypotheken mit variablem Zinssatz neu zu strukturieren. Sie führen viele Hausbesitzer ins Verderben, weil die niedrigen Anfangszinsen im Laufe der Zeit steigen und steigen.
SPIEGEL ONLINE: Was genau heißt 'restrukturieren' in diesem Fall?
Ferguson: Man muss eine niedrigere, vor allem aber fixe Zinsrate festlegen. Das würde vielen Amerikanern mehr helfen, als jede Steuersenkung: Wenn sie wüssten, dass sie die Zinsen für ihre Schulden in den kommenden 30 Jahren abbezahlen können. Solche Programme haben auch in der Geschichte gut funktioniert - auch wenn sie traditionell für öffentliche Schulden aufgelegt wurden. Im 19. Jahrhundert etwa wurden in Zeiten, als die Verschuldung hoch war, die Zinsen von Staatsanleihen gesenkt. Das hat geholfen.
SPIEGEL ONLINE: Alles, was sie da vorschlagen, wird Unsummen verschlingen ...
Ferguson: … Alles, was jetzt versucht wird, wird noch mehr kosten, fürchte ich.
Das Interview führte Anne Seith
URL:
* http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604682,00.html
.... ein absoluter "Rohrkrepierer".
Am vergangenen Freitag auf "Finzanztreff.de" ins Netz gestellt. Uhrzeit: ca. 8:30. Hierbei muss man sich vergegenwärtigen, dass der Dow am Tag zuvor (Donnerstag 29.1.) um mehr als ./. 200 Punkte ins Minus gerutscht war und auch der Nikkei mit über ./. 3% im roten Bereich geschlossen hatte.
Ganz schön mutig, dann noch für einen konjunkturabhängigen Stahlkocher für den gleichen Tag eine Ralley auszurufen. Das Stopp - Loss wurde auf €17,99 (Verkaufssignal) gesetzt. Das war bereits am frühen Nachmittag erreicht. Die Aktie schloss am gleichen Tag mit € 17,53 (Xetra).
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ARCELOR MITTAL - Kurzfristiger Aufwärtsimpuls steht an
30.01.2009 - 08:36
ARCELOR MITTAL - WKN: A0M6U2 ISIN: LU0323134006
Börse: Euronext in Euro / Kursstand: 18,85 Euro
Rückblick: Die Aktie von Arcelor Mittal wurde nach ihrem Allzeithoch bei 67,79 Euro aus dem Juni 2008 massivst abverkauft. Bis auf 12,94 Euro fiel der Wert bis 20.11.2008 ab. Damit verlor die Aktie in nur gut 5 Monaten knapp 81% an Wert.
Nach diesem Tief erholte sich der Wert über einige Wochen deutlich. Am letzten Freitag erreichte er die Hürde bei 23,00 Euro. Bei 23,00 Euro hatte die Aktie im August 2006 einen Tiefpunkt ausgebildet, von dem aus sie zu der Rallye bis zum Allzeithoch ansetzte.
An dieser Hürde scheiterte der Wert. Es kam zu einem Rückfall auf den kurzfristigen Aufwärtstrend, der gestern bei 18,14 Euro lag. Auf dieser Trendlinie bildete der Wert gestern nach einem Tagestief bei 17,99 Euro eine potentielle bullische Reversalkerze aus.
Charttechnischer Ausblick: Kurzfristig könnte die Aktie von Arcelor Mittal durchaus wieder etwas anziehen. Eine Rallye in Richtung 23,00 Euro ist wahrscheinlich.
Sollte die Aktie allerdings unter 17,99 Euro abfallen, dann ergäbe sich ein Verkaufssignal. Die Erholung der letzten Wochen wäre damit beendet und es müsste mit einem Rückfall auf 12,94 Euro gerechnet werden.
Kursverlauf vom 23.052008 bis 29.01.2009 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Was derzeit die charttechnische Situation vieler Indices kennzeichnet ist der zunehmende Abstand zur jeweils nächsten charttechnischen Unterstützung. Für Shorties die Chance? Wir hatten es schon beim Dow: 8.150 / 8.000 / 7.500
Nachfolgende TA DAX von Wiedemnann nennt für den DAX: 4.200 / 4.000 / 3.300
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In der vergangenen Woche konnte der DAX charttechnisch positive Impulse setzen. So konnte der deutsche Leitindex am Mittwoch im Rahmen eines kräftigen Kurssprungs den seit Ende Januar gültigen Abwärtstrend (grüne Linie) überwinden und zeitweise die Widerstandszone von 4.530 Punkten antesten. Allerdings fehlte dem DAX im weiteren Wochenverlauf die Kraft, diesen Widerstandsbereich nachhaltig zu überwinden. Sollte es dem Index gelingen, die Zone von 4.530 Punkten zu überwinden, so ergibt sich weiteres kurzfristiges Kurssteigerungspotenzial bis in den Bereich von 4.800 Punkten. Wird auch dieser Bereich überwunden, so ist der Weg mittelfristiges bin in den Haltebereich von 5.100 Punkten frei.
Auf der Abwärtsseite droht trotz des positiven charttechnischen Signals hingegen weiterhin eine große Gefahr. Sollte der Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend nicht nachhaltig sein - was bei einem Stand von unter 4.200 Punkten der Fall ist - so ist ein erneuter Test der massiven Unterstützungszone von 4.000 Punkten das wahrscheinlichste Szenario. Kann diese Zone im Rahmen eines solchen Tests nicht verteidigt werden, so würde sich ein weiteres mittelfristiges Abwärtspotenzial bis zumindest 3.300 Punkte ergeben. Fazit: Nach den Kurszuwächsen der vergangenen Woche stellt sich aus technischer Sicht nun die Frage, ob der DAX wieder in einen kurzfristigen Aufwärtstrend überwechseln kann. Dies wäre bei einem Überschreiten der Marke von 4.530 Punkten der Fall. Von daher empfiehlt es sich in einem solchen Szenario, weiter auf einen Anstieg bis in den Bereich von 4.800 Punkten zu setzen. Fällt der DAX hingegen unter die Marke von 4.200 Punkten, so bieten sich Shortspekulationen mit einem kurzfristigen Kursziel von 4.000 Punkten an.
Wir hatten es schon beim Dow: 8.150 / 8.000 / 7.500
Nachfolgende TA DAX von Wiedemnann nennt für den DAX: 4.200 / 4.000 / 3.300
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![](http://www.investoralert.de/images/310109ta1.gif)
Leider gibt es für den DAX keine volumenberechneten Indices, obwohl es theoretisch möglich wäre.
Davon ab; Ob und wann etwas funktioniert ist abhängig von der Marktlage. Derzeit befinden uns in einer volatilen Bodenbildungsphase, die beim Durchbrechen der Uterstützungen zu extremen Ausbrüchen und evtl. Trends führen wird.
Derzeit funktionieren deine verwendeten Oszillatoren sehr gut, vor allem weil sie sehr kurzfrisitg sind. Doch sobald der Markt in einen Trend über geht, wirst du dich umschauen müssen. Den Umstieg wird man - wie immer - zu spät sehen. Deshalb sei vorsichtig mit solchen Aussagen.
Zum zweiten: Der Trader ist ein V E R K Ä U F E R ! Er verkauft Dinge, die er möglichst billiger eingekauft hat. Du beurteilst beim TD einzig seine Einstiegssignale. Sie sind hervorragend, immer noch. Durch die Bank. Sie sind nicht 100% richtig, wollen sie und können sie auch nicht sein. Doch sobald sich ein Trend entwickelt ist TD dabei, die allermeisten haben da schon wieder verkauft und ärgern sich. Deshalb lohnt es sich über den Ausstieg nachzudenken, nicht über den Einstieg. Über Ausstiege gibt es wie immer nur sehr wenig zu lesen und ich selbst muss auch noch das ein oder andere optimieren...
Zum Markt: Öl befindet sich in einer Bodenbildungsphase. Es wird Druck aufkommen diese Woche. Sollten 40 $ nach unten durchbrochen werden, springe ich auf, sollten 44 $ überboten werden tue ich das genauso. Wohin es geht weiss heut niemand
Die Aktienmärkte sind eher als schwach zu werten, das LowerHigh von Mittwoch war sehr schwach, Anschlusskäufe wurden einfach verweigert. Deshalb tendiere ich eher auf short, mein stop liegt am Tageshigh vom Mittwoch. Ich habe vor einiger Zeit geschrieben, dass noch der Selloff fehlt. Diese Woche wäre eine gute Gelegenheit, vielleicht auch die nächste. Ohne selloff herrscht zu viel Unsicherheit bei den Bullen. Hier gilt es wie schon weiter oben beschrieben das Volumen ins Auge zu fassen
Gold wie erwartet und beschrieben long. Auf Sicht von 1-2 Jahren sehe ich Kurse im Bereich von 1300 (weil ich auch Zahlen und Buchstaben nach Elliott-Wave lustig verstreut habe, (Gruß an Gernsback)
EUR/USD: short - auch vor allem aufgrund lustiger Zahlenversteuung, genau so beim EUR/JPY
Rohstoffe: Bodenbildung, daher neutral. Mein Bauch sagt dass es long gehen dürfte, weil ein lower low seit Wochen fehlt. Aber Bauchgefühl kann täuschen...
Wochenend-Wellenreiter vom 31. Januar 2009
Stunde Null
Etwa alle 75 Jahre wird die ökonomische Uhr auf null gestellt, damit die nachfolgenden Generationen eine Chance haben, den Wiederaufbau zu leisten. Wie heißt es so schön im Lebenszyklusmodell der Generationen: Die erste Generation baut auf, die zweite Generation baut aus und die dritte Generation baut ab. Nach der ersten Weltwirtschafts-krise (Tiefpunkt: 1857) folgte 75 Jahre später die zweite Weltwirtschaftskrise (Große Depression; Tiefpunkt: 1932). Aktuell sind bereits 77 weitere Jahre vergangen. Zwischen den Tiefpunkten der großen Finanzkrisen vergehen in der Regel zwischen 65 und 85 Jahren.
Die Generation, die jetzt an der Reihe ist, wird die Gelegenheit zum Aufbau haben. Und eine zweite wird folgen, die das Geschäft ausbauen wird. Die kreative Zerstörung gibt Raum für Neues. Die Krise bedeutet auch einen Neuanfang, ein Zurückdrehen der Uhr auf die Stunde Null.
Alles was die Politik jetzt tun kann, ist die Zeit bis zur Stunde Null für die Bevölkerung so verträglich wie möglich zu gestalten. Denn noch befinden sich Märkte, Wirtschaft und Gesellschaft auf der Seite des Abbaus, der Schrumpfung, der Deflation, des Deleveraging, der Bilanzverkürzung, der Veringerung von Risiken.
Die 24. internationale Kapitalanlegertagung in Zürich, die am 27. und 28. Januar im Vorfeld des Davoser Weltwirtschaftsgipfels stattfand, war von solchen Gedanken überlagert. Wie Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Barclays Capital, formulierte: Das Pendel schlägt zurück auf Interventionismus und Sozialismus. Keine Bankanleihe wird ohne Staatsgarantie verkauft. Noch gesunde Banken erleiden Wettbewerbsnachteile, weil die Staatseingriffe den Wettbewerb verzerren. Die gesunden Banken werden selbst zu Bedürftigen. Als Mitglied der Friedrich-von-Hayek-Stiftung unterstrich Polleit die Worte Friedrich-von-Hayeks, dass „eine Gesellschaft, die den Wettbewerb beseitigt oder die Gewinne sozialisiert, die eigene Dynamik zerstört.“ Zur Lösung der Finanzkrise gab es von Thorsten Polleit den Vorschlag, den problematischen Teil des Anlagevermögens der Banken auf der Aktivseite der Bilanz einer Regierung einzubuchen. Diese „troubled assets“ werden an den Goldpreis gebunden. Im Gegenzug wird eine Ausgleichsforderung bei den Banken eingebucht. Eine Goldpreisbindung hätte den Vorteil, dass die Forderung so sicher wie das sprichwörtliche Fort Knox wäre. Wollte man alle „toxic assets“ mit physischem Gold absichern, würde der Goldpreis auf etwa 8.000 Euro steigen müssen.
Gegen einen solchen Vorschlag spricht u.a., dass Staaten über unterschiedlich hohe Goldbestände verfügen. Großbritanniens Premier-Minister Gordon Brown hat als UK-Finanzminister in den Jahren 1999 bis 2002 die Hälfte des Goldbestandes verkauft. Darüber lacht heute noch die ganze Welt. Alan Greenspan warnte die Briten damals:
„Gold repräsentiert noch immer das ultimative Zahlungsmittel. Im Jahr 1944 konnte Deutschland nur deshalb noch Material kaufen, weil es mit Gold bezahlte. Fiat-Money (also nicht durch einen Sachwert gedecktes Geld) wir im Extremfall von niemandem akzeptiert. Gold wird immer akzeptiert.“ http://tinyurl.com/39o2v7
Wie gering das Vertrauen in Fiat-Money im Einzelfall bereits ist, berichtete Tagungsleiter Philipp Vorndran (Flossbach & von Storch). Ein Bekannter bunkert Euro-Scheine. Aber nicht irgendwelche, sondern nur die mit X, P, und N vor der Seriennummer gekennzeichneten. Diese Buchstaben stehen für Deutschland, Niederlande und Österreich. Die Kredit-Spreads zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten des Euro-Systems weiten sich aus, so dass eine solche Unterscheidung als nicht ganz abwegig erscheint.
Den Zusammenbruch des Bankensystems und die Madoff-Erfahrung der US-Amerikaner könnte man auch als „The death of trust“ bezeichnen. Wer die Risiken von den Banken- auf die Staatsbilanzen transferiert haben möchte, sollte sich darüber im klaren sein, dass der Staat - als Garant unseres Geldsystems – diese Risiken nicht halten kann, ohne ebenfalls eine Vertrauensverlust zu erleiden. Und für ein Finanzsystem, das auf reines Vertrauen (Fiat-Money) aufgebaut ist, ist ein Vertrauensverlust in den Staat fatal. Die Bürger werden sich etwas suchen, zu dem sie Vertrauen haben. Viele werden sich an das Greenspan’schen Motto halten („Gold wird immer akzeptiert“). Gold lässt sich immer in die Währung zurücktauschen kann, die gerade gilt.
Dennoch war die Einschätzung zu Gold nicht vorbehaltlos bullish. Paul van Eeden, Cranberry Capital Inc., fand, dass der Goldpreis anhand seines Bewertungsmodell derzeit den fairen Wert übertrifft. Man sollte jedoch bei fallenden Kursen physisches Gold nachkaufen. Seiner Meinung nach sei physisches Gold dem Kauf von Goldminenaktien vorzuziehen. Das Kapital für Junior-Minenaktien sei aufgrund der aktuellen Risikoaversion so gut wie nicht zu bekommen. Südafrikanische Minen sollte man vermeiden. Niemand möchte eine Goldpreisbindung, so Paul van Eeden. Aber: Ein ausschließlich auf Vertrauen basiertes Geldsystem bezeichnete er als „Schwachsinn“. Das aktuelle System sei bereits „so gut wie insolvent“.
Prof. Dr. Helmut Becker beleuchtete die aktuelle Finanzmarktsituation Japans. Japanische Banken halten nur geringe „Subprime“-Risiken. Dort gebe es auch keine Kreditklemme. Das Problem sei der steigende Yen, der die internationalen Kundenbeziehungen wegbrechen lässt. Japans GDP hängt zu 20 Prozent von den Exporten ab. In Japan herrschte sechs Jahre lang Nullzinspolitik. Eine solche Politik sei für Assekuranz-unternehmen tödlich. In Japan sind einige Lebensversicherer in Konkurs gegangen. Außerdem gilt: Die Sparer werden bei einer Nullzinspolitik benachteiligt. Von 660 Mrd. US-Dollar Carry-Trade-Volumen in 2007 sei aktuell nichts mehr übrig geblieben. Als Vorteile für Japan seien ein funktionierender Bankenapparat sowie ein niedriger Verschuldungsgrad der Unternehmen anzusehen. Allein Toyota verfügt über ein Barvermögen von 17 Mrd. US-Dollar.
Der derzeitige Star am Bärenhimmel, Nouriel Roubini, verkündete die Botschaft, dass der Abschreibungsbedarf für die US-Banken mittlerweile 3,6 Bio. US-Dollar betragen würde. Bei einem derzeitigen Eigenkapital von 1,5 Bio. US-Dollar sei das US-Banken-System insolvent. Das gleiche gelte für das Banken-System in Großbritannien. Dennoch sieht er die Risiken eines „Finanz-Meltdowns“ als „reduziert“ an. Das Hoch in der US-Arbeitslosen-quote beziffert er bei 9 bis 10 Prozent. Er sieht die USA in einer „Stag-Deflation“. Geringe Nachfrage und steigende Arbeitslosigkeit verhindert Lohnsteigerung und damit Inflation. Rohöl sieht er in einer Spanne von 30 bis 40 US-Dollar. Die Deflation sollte im gesamten Jahr 2009 anhalten. Häuser werden erst gekauft, wenn die Häuserpreise ihren Boden gefunden haben. Gleichzeitig findet ein realer Schuldenanstieg statt. Die Antwort der Politik ist eine US-Neuverschuldung von 2 Bio. US-Dollar. Es drohen Staatsbankrotte. Roubini geht davon aus, dass US-Staatsanleihen unter diesen Umständen wenig gefragt sein werden: Die Zinsen dürften steigen. Das US-Finanzsystem müsse bereinigt werden: Die solventen Spieler müsse man am Leben erhalten, die konkursreifen Banken sollten fallen gelassen werden. Schulden von Haushalten und Banken müssen in jedem Fall reduziert werden, und das notfalls durch „Vertragsbruch“. Die Kreditklemme könnte noch drei Jahre andauern. Die Aktienmärkte sollten aufgrund weiterhin desaströser Nachrichten unter Druck bleiben. Der S&P 500 könnte auf 500 bis 600 Punkte fallen. Banken sind nicht „to big to fail“, sondern „to big to fix“. Man denke nur an die Schweizer Banken, die im Verhältnis zum Schweizer BIP überdimensioniert erscheinen. Die Schulden müssten auf die Seite der Regierungen gebracht werden. Inflation kann keine Lösung sein, so Roubini. Die US-Sparquote müsse in den Bereich von 6 bis 8 Prozent gebracht werden. Obama sei positiv für den Markt. Wichtig sei eine nachhaltige Vertrauensbildung.
Eugen Keller und Mario Mattera, beide Bankhaus Metzler, gehen davon aus, dass in den USA die Deflation die Oberhand behalten wird. In Euroland sollte es eher keine Deflation geben. Die Erholung sollte L-förmig verlaufen. Im zweiten Quartal dürfte es zu einer „Scheinblüte“ kommen, im dritten Quartal dürfte sich die US-Wirtschaft wieder nach unten bewegen. Die Rating-Agenturen schauen derzeit intensiv auf die Staaten und deren Verschuldungsausweitungen. Es dürfte zu weiteren Abstufungen kommen. Keller und Mattera gehen von einem Gesundschrumpfungsprozess aus, der fünf bis sechs Jahre andauern dürfte. Eine Reflationierung ist für die USA die wahrscheinlichste Variante. Für eine Schuldnernation wie die USA sei dies der beste Weg. In Europa – hier haben die Sparer das Oberwasser - wäre eine anhaltende Inflation ein schlechter Weg. Deshalb handeln Politiker gerechtfertigt unterschiedlich. Für den Euro sollte dies eine gute Ausgangsposition sein. In den USA sind die Hauspreis-Risiken nur noch gering, in anderen Ländern wie z.B. Spanien sind sie höher. Die Zinsen am langen Ende dürften noch eine zeitlang niedrig bleiben. Der US-Dollar dürfte bewusst abgewertet werden, so die Metzler-Experten.
Auch Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank betonte die Risiken. Er sieht in dem Sterben der freien Märkte auch die Gefahr des Sterbens der Demokratie. Gold sollte weiter steigen. Für die Aktienmärkte war Folker Hellmeyer durchaus optimistisch: Sein Ziel für das zweite Halbjahr beträgt 5.700 bis 6.000 Punkte.
Felix Zulauf, Zulauf Asset Management, sieht den Verbraucher in einer drei bis fünf Jahre andauernden Phase des „Deleveraging“. Während die Banken in den USA über eine bessere Eigenkapitalausstattung als die europäischen Banken verfügen, ist in Europa der Konsument besser aufgestellt, so Zulauf. Die Ausstattung der Banken mit Eigenkapital sei oberstes Gebot. Die US-Haushalte haben in der Krise einen durchschnittlichen Netto-Vermögensverlust von 20 Prozent hinnehmen müssen. Dies bewirke eine auf Jahre andauernde Verhaltensänderung der US-Verbraucher. Der chinesische Markt bricht ein. Davon betroffenen sind etwa 350 Mio. Chinesen, die zwischenzeitlich ihren Lebens-standard verbessern konnten. Bei einfachen Arbeitern ist der Lohn zu 25% variabel, sodass deutliche Lohnverluste drohen. Dies dürfte für China politische Folgen haben. In der Schweiz würde eine vernünftige Eigenkapitalaustattung der UBS die Schulden der Eidgenossenschaft verdreifachen. Zulauf geht aufgrund hoher Überkapazitäten nicht davon aus, dass die Inflationsraten steigen. Die Zinsen für US-Staatsanleihen dürften längere Zeit niedrig bleiben, während die Zinsen für Unternehmensanleihen anziehen sollten. Die Dollar-Nachfrage sollte hoch bleiben. Der Kurs des Euro/Dollar dürfte in Richtung 1,20 fallen. Für den Euro kommt es aufgrund unterschiedlicher Staatsver-schuldungen und wirtschaftlichen Entwicklungen innerhalb der Eurozone zu einer Zerreißprobe. Der Rohstoff-Zyklus ist vorbei. Für den Ölpreis geht Zulauf von einer Spanne zwischen 30 und 60 US-Dollar aus. Die Preise für Grundnahrungsmittel könnten steigen. Gold sollte bei einem Rückschlag in Richtung 700 Dollar nachgekauft werden. Der Glaube an die Aktien dürfte erschüttert werden. Der S&P 500 dürfte zunächst Richtung 600 fallen, bevor er auf 900 steigen könnte.
Marc Faber sah das Jahr 2007 als Wasserscheide. Spätere Generationen werden unterscheiden, ob man vor oder nach dem Jahr 2007 geboren ist. US-Staatsanleihen seien die nächste große Blase, die Platzen wird. Die geopolitischen Risiken dürften steigen. Das Kreditwachstum dürfte kollabieren. In der 200jährigen Geschichte des Kapitalismus sei dies der erste globale „Boom und Bust“.
Fazit: Niemals zuvor wurde in Zürich so negativ gedacht (Das gleiche gilt übrigens für Davos). Es drängt sich der Eindruck auf, dass jetzt auch der letzte Experte weiß, was die Stunde geschlagen hat. Das Boot ist randvoll mit Pessimisten. Staatsbankrott, Enteignung und Interventionismus sind Schlagworte, die bis zum Beginn der Finanzkrise im Sommer 2007 allenfalls unter Verschwörungstheoretikern kursierten. Man darf nicht übersehen, dass die Märkte in den vergangenen 15 Monaten vieles bereinigt haben. Fünfzig Prozent der Weltaktienkapitalisierung (etwa 30 Bio. US-Dollar) sind bereits vernichtet. Dennoch: Mit der Übernahme von Banken-Risiken in die Staatsbilanzen verlagert sich das Risiko auf die Staatengemeinschaft. Da das weltweite Währungssystem jedoch auf „Staatsvertrauen“ basiert (Fiat-Money), kann gar nicht deutlich betont werden, wie wichtig es für die Politiker ist, das Vertrauen in die Fähigkeit der Staatengemeinschaft zur Absorption dieser Risiken wieder herzustellen. Der Goldpreis ist aktuell ein zuverlässiger Gradmesser für das Staatsvertrauen. Ihn sollte man im Auge behalten.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
Gold sehe ich übrigens weiter short, doch hier ist noch fraglich ob sich nicht ein neuer Trend rausbildet und der Oszi damit lange oben kleben wird. Sicherheitshalber bin ich raus, da ich die Marktlage nicht mehr einschätzen kann.
Calculatedrisk hat schon seinen Senf dazu gegeben:
“To date, the banks have stuck their heads in the sand and demanded that they be paid the price of good apples for bad apples.”
Lynn E. Turner, a former SEC chief accountant
Vikas Bajaj and Stephen Labaton provide us with an example of the different values for a toxic assets in the NY Times: Risks Are Vast in Revaluing Tainted Assets
The wild variations on the value of many bad bank assets can be seen by looking at one mortgage-backed bond recently analyzed by a division of Standard & Poor’s, the credit rating agency.
The financial institution that owns the bond calculates the value at 97 cents on the dollar, or a mere 3 percent loss. But S.& P. estimates it is worth 87 cents, based on the current loan-default rate, and could be worth 53 cents under a bleaker situation that contemplates a doubling of defaults. But even that might be optimistic, because the bond traded recently for just 38 cents on the dollar, reflecting the even gloomier outlook of investors.
...
The bond is backed by 9,000 second mortgages used by borrowers who put down little or no money to buy homes. Nearly a quarter of the loans are delinquent, and losses on defaulted mortgages are averaging 40 percent. The security once had a top rating, triple-A.
To be worth even 38 cents on the dollar, this must be a senior tranche. The lower tranches have absorbed most of the losses so far, and that is why S&P is currently valuing the bond at 87 cents on the dollar, but any higher default assumptions, and the value of this bond will plummet. I'm amazed, given that these are no money down 2nds that the loss severity is only 40 percent.
But this illustrates the problem. If the bank marks the bond to market (38 cents), they will have to take huge losses. But if the government even pays the current S&P estimated value, the bank will have to write the bond down further, and the taxpayers will probably take huge losses too. Unless a bank has been very aggressive with their write downs, buying the toxic assets doesn't help - or is a gift from taxpayers to shareholders.
http://www.calculatedriskblog.com/2009/02/...mple-of-toxic-asset.html
Wirklich?
Ich habe mal zurückgeblättert:
"USD bei 1,322 metropolis 26.01.09 23:23
Wie vorhergesagt ging es ab ca. 1,30 sehr sehr schnell. Es war daher richtig, im Vorfeld long zu gehen. Die Stochastik hat erst die Hälfte des Weges nach oben zurückgelegt, d.h. für die Bullen geht da noch einiges bis zum nächsten Halt. Damit ist heute für mich Feierabend. "
"Gold - Vor signifikanter Korrektur metropolis 28.01.09 15:47
Gold hat heute auf den Wochentrend aufgesetzt und nach oben rebounded. Doch der Trend läuft zu steil, um ewig zu halten, insbesondere wenn die Stochastik ein klares Verkaufssignal gibt und das Marktumfeld auf Krisen-Entspannung steht. Bonds steigen, dh die Inflationserwartung geht zurück.
Zudemn schafft es Gold neulich nicht, den Jahrestrend (zur Zeit 912) zu knacken.
Fazit: Gold müsste morgen/übermorgen deutlich nachgeben. Mein Short bleibt drin und wird evtl. aufgestockt. "
"Weiter Long metropolis 28.01.09 16:55
Der SP befindet sich im frühen Stadium einer up-Korrektur: Heute wurde der Widerstand bei 850 wie Butter durchschnitten wodurch er zur Unterstützung wird. Die Stochastik hat noch viel Luft nach oben. Zudem hat heute noch der MACD auf Kaufen gedreht, was Prozyklische Trendfolger in den Markt ziehen sollte. Im Langfristchart ist noch ein Tripeltief/umgekehrte SKS zu erkennen.
Fazit: Long ist bis auf weiteres Trumpf. Ziel ist erstmal 900, wo der Monatsdowntrend seit November verläuft."
PS.: Du kannst mich für diesen zugegebenermaßen persönlichen Angriff gern aus Deinem Thread ausperren, dass Du daneben lagst bleibt Tasache
The Government should allow every distressed bank to go bankrupt and set up a fresh banking system under temporary state control rather than cripple the country by propping up a corrupt edifice, according to Joseph Stiglitz, the Nobel Prize-winning economist.
By Ambrose Evans-Pritchard in Davos
Last Updated: 8:29AM GMT 02 Feb 2009
Professor Stiglitz, the former chair of the White House Council of Economic Advisers, told The Daily Telegraph that Britain should let the banks default on their vast foreign operations and start afresh with new set of healthy banks.
"The UK has been hit hard because the banks took on enormously large liabilities in foreign currencies. Should the British taxpayers have to lower their standard of living for 20 years to pay off mistakes that benefited a small elite?" he said.
"There is an argument for letting the banks go bust. It may cause turmoil but it will be a cheaper way to deal with this in the end. The British Parliament never offered a blanket guarantee for all liabilities and derivative positions of these banks," he said.
Mr Stiglitz said the Government should underwrite all deposits to protect the UK's domestic credit system and safeguard money markets that lubricate lending. It should use the skeletons of the old banks to build a healthier structure.
"The new banks will be more credible once they no longer have these liabilities on their back."
Mr Stiglitz said the City of London would survive the shock of such a default because it would uphold the principle of free market responsibility. "Counter-parties entered into voluntary agreements with the banks and they must accept the consequences," he said.
Such a drastic course of action would be fraught with difficulties and risks, however. It would leave healthy banks in an untenable position since they would have to compete for funds in the markets with state-run entities.
Mr Stiglitz's radical proposal is a "Chapter 11" scheme for households to allow them to bring their debts under control without having to go into bankruptcy. "Families matter just as much as firms. The US government can borrow at 1pc so why can't it lend directly to poor people for mortgages at 4pc. ," he said.
http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/...seph-Stiglitz.html
Also kommen wir mal zur Wahrheit:
EUR/USD up bei 1,295 -> richtig (Der EUR erreichte 1,33+)
Dax up im Bereich 4100-4400 -> richtig (Der Dax erreichte 4570)
Bund down im Bereich 1,245-1,26 -> richtig (Der Bund fiel auf 1,221)
Gold short im Bereich 850 -> richtig, denn Gold fiel auf 806, drehte dann aber auf 920 (Ausstieg verschlafen, obwohl von den Indikatoren angezeigt)
Man muss eben flexibel bleiben und nicht "ewig" an seinen Prognosen hängen bleiben. Wichtig ist die Indikatorenlage und die gibt für mich die Richtung an. Wenn die Indikatoren sehr schnell drehen muss man eben aufpassen.
ich finde den austausch hier interessant.....und deshalb respekt an alle poster hier....ich sage einfach mal danke ......und gutes gelingen für die woche...
SL bei 9,15 €.
BUFU short ist per SL raus.
http://www.ariva.de/...rt_per_SL_raus_t283343?pnr=5387400#jump5387400
Musik für die ich rein statistisch gesehen zu alt bin. Aber was interessiert mich die Statistik. Meine teenage Tochter sagt das wäre angesagt. Hört sich nicht schlecht an.
http://de.youtube.com/watch?v=xyDRbp1ZPp8
Gruß
Permanent