Soll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?
Seit 1999 wird in den Schulen nach den neuen Regeln gelehrt. Inzwischen sind es Millionen Schüler, die nach den neuen Regeln unterrichtet werden. Mein Tochter,
11 Jahre, hat von Anfang an, nur nach den neuen Regeln das Rechtschreiben gelernt. Wenn ich ihr helfen soll, muss ich mich auch mit den neuen Regeln befassen.
Mein Arbeitgeber hat am 01.08.1999 verfügt, dass ab diesem Zeitpunkt die neuen Regeln anzuwenden sind, allerdings mit einer Übergangsfrist von sechs Jahren. In dieser kann noch nach den alten Regeln geschrieben werden. Es wurden neue Duden angeschafft und viele meiner Kollegen haben sich darüber hinaus noch, wie ich, "Die neuen Rechtsschreibregeln" und ähnliches besorgt. Alle haben wir uns bemüht, sofort nach den neuen Regeln zu schreiben.
Aber die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" machte nur einige Monate mit und beschloss dann, wieder die alten Rechtschreibregeln anzuwenden. Welch ein Schwachsinn? Von da an, habe ich keine einzige Zeitung mehr gekauft, obwohl ich sie jahrelang gerne gelesen habe.
Nun, nach fünf Jahren, kommt die "Bild-Zeitung" auf die Idee, auch wieder nach den alten Regeln zu schreiben. Sie hetzt dazu die Leser auf. Offensichtlich will der ganz Springer-Verlag so verfahren. Ich werde dann von denen auch keine Zeitung mehr kaufen. Man wird ja ganz irre, immer wieder eine andere Schreibweise zu sehen.
Die Bild-Zeitung bringt es fertig, viele Politiker vor ihren Karren zu spannen. Was denken sich diese I........ überhaupt? Sind die von allen Geistern verlassen?
Hätte man mich in den Jahren bis 1999 gefragt, ob eine Rechtschreibreform nötig sei oder nicht, hätte ich auch mit "Nein" gestimmt. Aber jetzt wo alles beschlossen ist, auch die Länder Schweiz und Österreich sich an der Reform beteiligen, darf es einfach kein Zurück mehr geben. Es lernen ja auch im Ausland zahlreiche Menschen die deutsche Sprache. Was sollen die bloß von Deutschland bzw. von unserer Regierung denken. Schlimm, wenn es dazu käme. Man schaue sich nur mal an, welche Politiker plötzlich gegen eine Rechtschreibreform sind. Von Steuber bis Brüderle, von Müller im Saarland bis Pieper. Es ist nicht zu fassen. Dass der Normalbürger nicht bereit ist, etwas Neues zu lernen, ist ja aus Bequemlichkeitsgründen verständlich. Aber Politiker ... rein in die Kartoffeln ... raus aus den .... Es ist ja in Berlin so ähnlich. Heute wird dies oder jenes beschlossen, und morgen wird alles wieder umgeworfen.
So, ich muss jetzt in die Falle. Morgen um 5.30 Uhr klingelt der Wecker.
Gruß Hotte
Handelsblatt:
„Frankfurter Appell“ gegen Rechtschreibreform
Die Rücknahme der Rechtschreibreform haben prominente Schriftsteller auf der Buchmesse gefordert. Zu den Unterzeichnern des „Frankfurter Appells“, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, gehören
Günter Grass,
Martin Walser,
Ulla Hahn,
Elfriede Jelinek,
Hans Magnus Enzensberger,
Ralph Giordano,
Marianne Koch,
Sybil Gräfin Schönfeldt,
Siegfried Lenz,
Thomas Hürlimann,
Tilmann Spengler und
Ulla Berkewicz .
Die Kultusminister werden aufgefordert, „nach acht Jahren zunehmender Verwirrung das Experiment Rechtschreibung zu beenden“.
Kritik übten die Rechtschreibreformgegner an der 23. und neuesten Auflage des Dudens. Hier werde unter der Hand ein Rückbau der Reform betrieben, dies aber nur halbherzig, sagte der Vorsitzende des „Rates für Rechtschreibung e.V.“, Hans Krieger.
Die Folge:
Alle anderen seit 1996 erschienenen Wörterbücher seien wertlos, und alle müssten erneut umlernen. Der „Frankfurter Appell“ wurde von dem Gymnasiallehrer Friedrich Denk initiiert, der bereits 1996 die „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“ veröffentlicht hatte.
Die „Süddeutsche Zeitung“ wird nicht zur alten Rechtschreibung zurückkehren. „Wir sind für einen Konsens“, sagte Chefredakteur Hans-Werner Kilz dem Hamburger „Stern“. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff kämpft nicht länger für eine vollständige Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform. „Bei der Rechtschreibung muss man jetzt darauf setzen, dass es dem Rat für deutsche Sprache gelingt, die Rechtschreibreform so weiterzuentwickeln, dass sie mehr Akzeptanz findet“, sagte der CDU-Politiker. Der Rat solle die gröbsten Versäumnisse und Unklarheiten der Reform beseitigen.
Wenn du deinen Bildschirm zu Aldi trägst und an der Kasse den Strichcode unter meinen Postings scannen lässt, wirst du auf dem Kassenzettel die Bedeutung nachlesen können. Vielleicht wirst du aber auch abgegriffen und weggesperrt...
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Gruß BarCode
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Fischer sagt, er habe in den Jahren 2000 bis 2002, "nicht schnell, nicht entschlossen und nicht umfassend genug als verantwortlicher Minister gehandelt". Fischer sagt: "Das sind meine Fehler! Das ist meine Verantwortung!"
Gruß BarCode