Beitrag stammt nicht von mir, kenne auch nicht den Verfasser von heute, aber ist doch sehr lesenswert. Stelle nur rein, da sich die meisten doch nur in diesem Forum "rumtreiben". Hallo liebe Thielert-Fangemeinde,
seit Monaten verfolge ich als (passiver) Leser v.a. das Thielert-Forum und bin zum Teil ob der Spekulationen und Mumaßungen sowie der Push- und Bashversuche am permanenten schmunzeln. Nunmehr habe ich mich aber entschlossen mich mal aktiv zu beteiligen und hier ein paar Fakten einzustellen und zusammenzufassen mit der Bitte, dass sich dieses Forum auch nur darauf beschränkt, weitere Fakten zu sammeln und zu ergänzen und auf sonstige Postings zu verzichten.
1. Wer tats. in permanenter Umgebung des Produktionsstandortes zubringt und auch schon Einblick in die Produktion hatte, der wird wissen und kann bestätigen, dass hier hochmoderne Lösungen auf qualitativ hochwertigen Montageeinrichtungen geschaffen werden. Gerade in den letzten 12-18 Monaten war eine durchgängige und hochintensive Produktion und Arbeitsaktivität der Mitarbeiter zu verzeichnen. Dies ist sicherlich schon ein harter Fakt, der Thielert von vielen anderen in den Hot-Stocks-Foren behandelten Inso-Werten unterscheidet.
2. Verstärkt in den letzten 3 Monaten wurden hier mit verschiedensten größeren Delegationen umfangreiche Werksführungen gemacht. Dies kann meiner Ansicht nach ein Indiz dafür sein, dass im Rahmen und im Vorfeld des Due-Dilligence-Prozesses konkrete Aktivitäten stattfanden, um sich einen eindruck vom Produktionsbereich des Unt. zu verschaffen. Zudem werden m.E. aber auch Interessenten mit dabei sein, die eine Großbestellung oder Koop.vereinbarung für den Leistungsbezug vereinbaren. Auf jeden Fall sind die physisch sichtbaren Merkmale eine positive Indikation, dass im 4. Quartal 2010 tats. neue intensive Verkaufsverhandlungen durch die IV's eingeleitet wurden. Auf jeden Fall haben einige Führungen eine enorme Intensität angenommen - was mich allerdings auch nicht verwundert, da am Standort auch in der Tat sehr vorzeigbare Merkmale vorherrschen.
3. Wer sich etwas intensiver mit der rechtlich-formellen Problematik auseinandersetzt und auch mal die (tw. kostenpflichtigen) Firmenregister zunutze macht (HRG, Crefo, Bürgel, etc.), der wird feststellen, dass die Thielert AG rein formell eine Beteiligungsgesellschaft ist, die u.a. aktuell zu 100% Gesellschafter der (operativ tätigen) GmbH ist. Beide Firmen sind insolvent. Der Fokus liegt hier natürlich darauf, dass operative Geschäft einer Wertsteigerung zu unterziehen bzw. ggf. an Investoren zu verkaufen. dies erfolgt dann natürlich über die Anteilsabgabe bei der GmbH und der AG, denn alles was sich in der GmbH an Beteiligung verändert geht nur über die AG, da diese Inhaber der GmbH ist. Der Investor muss also der AG die Anteile entweder abkaufen oder direkt die AG erwerben. Zudem (und deshalb ist nur ein Zusammenspiel bei beiden gesellschaften möglich) muss der Investor ja nicht nur die Inhaberschaft sichern, sondern auch in lfd. Verträge (hier Kreditverträge und Bürgschaften) eintreten. auch dies geht nicht, wenn der Fokus nur auf GmbH oder AG gelegt wird. Üblicherweise sind hier Überkreuzverpflichtungen existent, so dass man letztlich hier als neuer Inhaber nicht umhin kommt, dass Gesamtpaket zu erwerden (alles andere wäre zu kompliziert und ist nie im Interesse von Investoren). Daher ist m.E. auch die Diskussion müßig, inwieweit die börsennotierte AG und damit die Aktionäre von einem Verkauf der GmbH profitieren könnten und ob dies ggf. über die Gewinnbeteiligung geht. Bitte betrachtet dies eher wie Investoren - nämlich als verbundenes Ganzes und der Wert des verbundenen Ganzen spiegelt sich letztlich über die AG und deren Börsenwert ab.
4. Zeithorizont: Üblicherweise dauert eine Verkaufsprozess in der Größenordnung, wie er bei Thielert ins Haus steht schon 6-9 Monate. Erste Selektion, Gespräche, Kennenlerntreffen, Vor-Ort-Besichtigung, Due-Dilligence, etc.. Dabei kann allerdings hier von einem kürzeren Zeithorizont ausgegangen werden, da die Aufarbeitung von Unterlagen für die Due-dilligence (und dies ist von Seiten des Verkäufers i.d.R. immer die zeitaufwändigste Komponente) wesentlich schneller von statten gegangen sein dürfte, da hier schon die 2. Runde gedreht wird und somit die Unterlagen schon zusammengestellt sein dürften und lediglich Aktualisierungen bedurfte.
5. Alle weiteren Fakten hatte der Insolvenzverwalter in seiner Äußerung vom 4. Quartal (nachzulesen auf der Homepage) getätigt. Dem ist m.E. auch nichts hinzuzufügen, weil wir uns sonst wieder im Bereich der Spekulationen und Mutmaßungen bewegen.
6. Weitere sonstige und operativ / technischen Informationen sind jedem User auf der Homepage von Thielert ebenfalls zugänglich. Interessant sind m.E. v.a. die Vielzahl der unmittelbar anstehenden Messetermine. Üblicherweise werden Messen auch zu verstärkten Aktivitäten in Bezug auf neue und signifikante Geschäftsabschlüsse genutzt. Dafür will der Abnehmer / (neue) Geschäftspartner im Idealfall natürlich auch langfristige Planungssicherheit haben und wissen, wer ihm nicht nur akt. sondern auch in den nä. Jahren gegenübersitzt. Dies sollte also ein mögliches Zeitfenster sein, bis zudem (und dies am Besten mit genug zeitlichem Vorlauf) ein neuer Investor bekannt gegeben wurde, der dann auch noch im Vorfeld der Messen seine persönliche Note schon mit einbringen kann.
Dies sollen von mir einige Anmerkungen zum Thema Thielert gewesen sein. Ich hoffe und wünsche mir hier in diesem Thread viele interessante und substantielle Beiträge.
Ansonsten wünsche ich jedem User bei seinen Aktivitäten in Aktien den größtmöglichen Erfolg, sein es durch Investition oder den Verzicht auf ein Engagement.
Vg und einen schönen Tag |