Boeing Defense, Space and Security
Flug AI187, 08:57 Uhr
Boeing 777 von Air India sackt im Steigflug durch
Air India Boeing 777-300ER
DELHI - Die indische Luftfahrtbehörde untersucht einen Zwischenfall bei Air India. Eine Boeing 777-300ER ist im Steigflug aus Delhi mehrere Hundert Meter abgesackt. 38 Stunden nach dem Absturz einer Boeing 787-8 in Ahmedabad mit mehr als 260 Toten musste Air India der indischen Luftfahrtbehörde einen weiteren Zwischenfall melden. Eine 777-300ER, Flug 187 nach Wien, ist nach dem Start in Delhi aus dem Steigflug ausgebrochen - die Boeing sackte rund 900 Fuß ab, bevor die Piloten das Flugzeug stabilisierten. Nach einem Bericht der "Hindustan Times" lösten bei dem Vorfall die Bodenwarnung und der Stick-Shaker aus. Zum Zeitpunkt des Vorfalls herrschte um Delhi stürmisches Wetter. Die VT-ALJ setzte den Flug nach Wien anschließend fort und erreichte das Ziel ohne weitere Zwischenfälle.
Air India hatte nach dem Absturz von Flug 171 in Ahmedabad ihre 787- und 777-Flotten überprüft, nach Medieninformationen waren die Flugzeuge technisch einwandfrei.
Erster Zivilprozess gegen Boeing nach 737 Max Absturz in Äthiopien beginnt
Am Montag, dem 14. Juli 2025, beginnt vor einem Bundesgericht in Chicago der erste Zivilprozess gegen den Flugzeughersteller Boeing im Zusammenhang mit dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines im Jahre 2019. Die Klage wurde von Paul Njoroge eingereicht, einem kanadischen Staatsbürger, der bei dem Unglück seine gesamte Familie – seine Frau, drei Kinder im Alter von sechs Jahren, vier Jahren und neun Monaten sowie seine Schwiegermutter – verlor. Alle 157 Insassen des Flugzeugs kamen kurz nach dem Start ums Leben. Das Verfahren findet im Gerichtssaal von Richter Jorge Alonso statt. Da Boeing bereits die Verantwortung für den Absturz anerkannt hat, wird sich der Prozeß ausschliesslich auf die Festsetzung der Schadenersatzsumme konzentrieren. Die Verhandlungen, die von einer achtköpfigen Jury gehört werden, sollen voraussichtlich etwa eine Woche dauern. Robert A. Clifford von Clifford Law Offices führt die Klage an und vertritt Paul Njoroge in diesem Verfahren, das Teil einer umfassenderen Prozeßserie ist, die Familien aus 35 Ländern betrifft.
Clifford hob in diesem Zusammenhang die anhaltende Trauer von Paul Njoroge hervor, der aufgrund des Verlusts seiner Familie nicht in sein Zuhause zurückkehren konnte und eine Gedenkstiftung zu Ehren seiner Angehörigen gegründet hat. Richter Alonso hat in dem Verfahren Zeugenaussagen zugelassen, die die g-Kräfte betreffen, denen die Passagiere, einschliesslich des Kleinkindes Rubi, ausgesetzt waren, als das Flugzeug vor dem Absturz heftig trudelte.
Dieser Prozeß ist der erste in einer Reihe von Zivilverfahren, die aus dem Unglück resultieren. Der Absturz der Ethiopian Airlines-Maschine, kurz nach einem ähnlichen Unglück einer Lion Air 737 Max im Oktober 2018, führte zu einem weltweiten Flugverbot für den Flugzeugtyp Boeing 737 Max und gilt als Symbol für die tiefgreifenden Mängel im Max-Programm von Boeing und die damit verbundenen menschlichen Tragödien. Die Ergebnisse dieses Prozesses könnten für die weiteren anhängigen Klagen von Präzedenzfallbedeutung sein.
Ein unerwarteter Vorfall hat in North Carolina für Aufsehen gesorgt: Ein Teil einer Flügelhinterkantenklappe ist von einer Boeing 737-900ER abgefallen und auf das Grundstück eines Privathauses in Raleigh-Durham gestürzt. Das Flugzeug der Delta Air Lines hatte kurz zuvor einen Passagierflug von Atlanta nach Raleigh-Durham absolviert und war sicher gelandet. Die Federal Aviation Administration (FAA) hat umgehend eine Untersuchung eingeleitet, um die genaue Ursache des Ablösens des Bauteils zu klären. Glücklicherweise gab es weder an Bord des Flugzeugs noch am Boden Verletzte, doch wirft der Vorfall Fragen bezüglich der Materialermüdung und der Wartungssicherheit in der Luftfahrt auf.
Der Flug und der Fund: Ein ungewöhnlicher Zwischenfall.
Am 2. Juli 2025 gegen 08:30 Uhr Ortszeit wurde die Notrufnummer 911 in North Carolina von einem Hauseigentümer angerufen, der einen Teil eines Flugzeugflügels auf seiner Einfahrt gefunden hatte. Die örtliche Polizei rückte aus und bestätigte, daß es sich tatsächlich um ein Teil eines Flugzeuges handelte, welches sich offenbar während des Landeanfluges vom Flugzeug gelöst hatte. Die Quelle des Teils konnte schnell identifiziert werden: Es stammte von einer Boeing 737-900ER der Delta Air Lines mit der Registrierung N940DU. Diese Maschine hatte kurz zuvor, am 1. Juli 2025 um 23:31 Uhr Ortszeit, als Flug DL3247 vom Atlanta-Hartsfield International Airport abgehoben und war nach einem etwa einstündigen Flug sicher auf dem Raleigh-Durham International Airport (RDU) gelandet. An Bord des Flugzeugs befanden sich 109 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Ein Sprecher von Delta Air Lines bestätigte den Vorfall in einer Stellungnahme: „Nachdem das Flugzeug sicher gelandet war, wurde festgestellt, daß ein Teil der Hinterkantenklappe des linken Flügels fehlte. Delta unterstützt die Bergungsmaßnahmen vollumfänglich und wird bei den Untersuchungen kooperieren, da nichts wichtiger ist als die Sicherheit.“ Der fehlende Teil, eine sogenannte Trailing Edge Wing Flap (Hinterkantenklappe), ist ein bewegliches Bauteil am Flügel, das während des Start- und Landevorganges ausgefahren wird, um den Auftrieb zu erhöhen und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Glücklicherweise kam es weder bei den Personen an Bord des Flugzeugs noch bei den Menschen am Boden zu Verletzungen. Der Flug endete scheinbar ohne Auffälligkeiten für die Passagiere, welche von dem Verlust des Teiles vermutlich nichts mitbekamen. Das abgelöste Teil wurde schließlich am 2. Juli 2025 gegen 12:30 Uhr von Mitarbeitern der Fluggesellschaft geborgen.
Die Untersuchung durch die FAA und die Stilllegung des Flugzeugs
Die Federal Aviation Administration (FAA), die amerikanische Luftfahrtbehörde, hat umgehend eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Die FAA arbeitet daran, die genaue Ursache zu ermitteln, weshalb sich das fragliche Teil von der Delta-Maschine gelöst hat. Solche Untersuchungen sind Standardverfahren, um die Sicherheit im Flugverkehr zu gewährleisten und aus derartigen Zwischenfällen zu lernen. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter die Wartungshistorie des Flugzeugs, mögliche Materialermüdungen, Fehler bei der Montage oder Inspektion sowie die Bedingungen während des Fluges und der Landung. Nach dem Vorfall wurde das betroffene Flugzeug (N940DU) nicht wieder in Dienst gestellt. Gemäß den Daten von Flightradar24 verbleibt die Maschine seither am Raleigh-Durham Airport am Boden und wartet voraussichtlich auf die notwendigen Reparaturen. Delta Air Lines hat bisher keine Angaben zur genauen Ursache des Ablösens des Teiles oder zum Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme des Flugzeugs gemacht. Die Tatsache, daß das Flugzeug in Raleigh-Durham verbleibt, ist logistisch vorteilhaft für Delta. Die Fluggesellschaft betreibt eine eigene Wartungseinrichtung in Raleigh, die von ihrer Instandhaltungstochter Delta TechOps geleitet wird. Es ist daher wahrscheinlich, daß die Reparaturen direkt vor Ort durchgeführt werden können, anstatt die Maschine in die Hauptbasis der Fluggesellschaft in Atlanta überführen zu müssen, wo Delta über eine größere technische Präsenz verfügt. Dies spart Zeit und Kosten und minimiert die Ausfallzeiten des Flugzeugs.
Das Flugzeug im Detail: Eine Boeing 737-900ER mit Geschichte.
Das in den Vorfall verwickelte Flugzeug mit der Registrierung N940DU ist laut ch-aviation 12,9 Jahre alt. Ursprünglich wurde die Maschine im Jahre 2007 von der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air bestellt und war dort etwa zehn Jahre lang im Einsatz. Im November 2022 wurde das Flugzeug von Delta Air Lines erworben und seitdem in deren Flotte eingesetzt. Die Boeing 737-900ER ist eine Langversion der beliebten Boeing 737-Familie und eine Weiterentwicklung der 737-900, die eine größere Reichweite (ER steht für Extended Range) bietet. Dieser Flugzeugtyp ist weltweit weit verbreitet und gilt als Arbeitspferd vieler Fluggesellschaften auf Kurz- und Mittelstrecken. Delta Air Lines betreibt eine große Flotte dieses Typs, bestehend aus 163 Maschinen, was die Bedeutung der 737-900ER für den Betrieb der Airline unterstreicht. Delta konfiguriert die N940DU mit insgesamt 173 Passagiersitzen. Davon sind 12 Sitze in der Ersten Klasse und 161 Sitze in der Economy Class, was eine typische Konfiguration für Inlandsflüge in den Vereinigten Staaten darstellt.
Sicherheit in der Luftfahrt: Eine fortwährende Herausforderung.
Der Vorfall in Raleigh-Durham unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Wartung von Flugzeugen. Obschon solche Ereignisse selten sind, zeigen sie die Komplexität der Luftfahrttechnik und die potentiellen Risiken, die mit dem Betrieb großer Passagierflugzeuge verbunden sind. Die Luftfahrtindustrie ist weltweit für ihre hohen Sicherheitsstandards bekannt, die durch strenge Regularien und regelmäßige Inspektionen gewährleistet werden. Fluggesellschaften und Wartungsbetriebe unterliegen den Aufsichtsbehörden wie der FAA in den Vereinigten Staaten oder der EASA (European Union Aviation Safety Agency) in Europa. Diese Behörden schreiben detaillierte Wartungspläne vor, die regelmäßige Überprüfungen von Bauteilen auf Ermüdung, Korrosion oder andere Schäden umfassen. Zwischenfälle, bei denen sich Flugzeugteile während des Fluges oder bei der Landung lösen, sind äußerst selten, kommen aber vereinzelt vor. Im Jahre 2018 löste sich beispielsweiße ein Triebwerksteil von einer Boeing 737 der Southwest Airlines, was zu einem tödlichen Unfall führte. Im Jahre 2024 verlor eine Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines ein Türteil im Flug. Solche Ereignisse führen stets zu umfassenden Untersuchungen, um die Ursachen zu ergründen und zukünftige Vorkommnisse zu verhindern. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen können zu Änderungen in den Wartungsvorschriften, den Konstruktionsstandards oder den Betriebsabläufen führen. Die Tatsache, daß das Flugzeug sicher landen konnte und niemand verletzt wurde, ist ein Beweis für die Redundanz der Flugzeugsysteme und die Fähigkeiten der Besatzung. Dennoch ist der Vorfall ein deutliches Signal, daß die Wachsamkeit in Bezug auf die Flugsicherheit niemals nachlassen darf.
Ein Weckruf für die Wartungspraxis.
Der Vorfall mit der Delta Boeing 737-900ER, bei dem ein Teil der Flügelhinterkantenklappe abfiel und auf ein Privatgrundstück stürzte, ist ein ernstzunehmendes Ereignis, das eine umfassende Untersuchung durch die FAA erfordert. Obschon glücklicherweise keine Verletzten zu beklagen waren, wirft der Zwischenfall Fragen hinsichtlich der Wartungspraktiken und der Materialintegrität auf. Die Luftfahrtindustrie ist gut beraten, solche Vorkommnisse zum Anlaß zu nehmen, ihre Prozesse kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern. Die schnelle Reaktion von Delta Air Lines und die Stilllegung des Flugzeugs für Reparaturen sind positive Zeichen, doch die eigentliche Herausforderung liegt in der lückenlosen Aufklärung der Ursache, um die Sicherheit des Flugbetriebs auch in Zukunft auf höchstem Niveau zu gewährleisten.