Loveparade in Duisburg mit 10 Toten
Auf n-tv wurde gerade berichtet, dass der Polizei erst am Sonntag (!!) die Genehmigung der Bauaufsicht vorlag, weil der Antrag erst am 21.07. gestellt wurde. Entweder ein Versprecher oder eine Ungeheuerlichkeit.
Desweiteren wurde heute früh mitgeteilt, dass das Bauaufsichtsamt bereits weit vor der Veranstaltung gegenüber Sauerland massive Bedenken geäußert hat.
Wieviele 'Beweise' für die Unfähigkeit der Verantwortlichen braucht man noch?
Wie gesagt: Veranstaltung absagen, dann braucht auch keiner zu spekulieren, ob es hätte verhindert werden können
Es durfte dort gar kein Eintritt genommen werden.
Die Sperre war nicht wegen Eintritt dort, sondern weil angeblich der Veranstalter die Zuschauer erst in Schüben aufs Gelände lassen wollte und weil man teilweise (das aber eigentlich schon vor den Tunneln) die Leute kontrollieren wollte/musste, wegen Glasflaschen, etc.! Das ist alles auch eigentlich nichts besonderes für so eine Veranstaltung.
Die große Frage ist für mich, wieso man noch auf der Rampe Zäune hatte und wieso es nicht gelungen ist durch Funkverkehr zwischen den einzelnen Barrieren die Enge abzuschätzen. Nur deshalb war es ja dann am Ausgang des Tunnels unmittelbar an der Rampe so eng. Das hätte man aber auch Wochen vorher überlegen können, das es zu solchen Situationen kommen kann, wenn eine Million Leute aufs Gelände wollen. Na klar hat der Veranstalter und die Stadt die Hauptschuld.
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland denkt trotz des zunehmenden Drucks nach der Loveparade-Katastrophe nicht an Rücktritt. Wenn er für die Tragödie die Verantwortung übernähme, würde er für den Rest seines Lebens für 20 Tote verantwortlich gemacht, sagte er im Gespräch mit den Zeitungen der "WAZ"-Mediengruppe. Das wäre das quasi wie ein Eingeständnis, den Tod der 20 verursacht zu haben - aber "ich muss das durchhalten". Er werde nachweisen, keine Fehler begangen zu haben.
Sauerland machte wie vor ihm Love-Parade-Veranstalter Lopavent ein Fehlverhalten der Polizei für die Katastrophe am Tunnel verantwortlich. Veranstalter Rainer Schaller hatte am Montag gesagt, die Katastrophe bei der könnte durch eine verhängnisvolle Anweisung der Polizei ausgelöst worden sein: "Die Einsatzleitung der Polizei hat die Anweisung gegeben, alle Schleusen vor dem westlichen Tunneleingang an der Düsseldorfer Straße zu öffnen." Warum, wisse er nicht. Die Veranstalter hätten eigentlich 10 der 16 Schleusen geschlossen gehalten, weil eine Überfüllung drohte. Wegen der Polizeianweisung sei der Hauptstrom der Besucher dann unkontrolliert in den Tunnel gekommen.
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,708478,00.html
Das ist doch WischiWaschi. Entweder es gab klare Anweisungen von jemandem an jemanden oder nicht.
Hoffentlich wankt er nicht nur, sondern fällt auch bald.
http://www.westline.de/nachrichten/...ete-alle-Schleusen;art85,211684
dagegen:
"Offenbar erst nach Hinweis der Polizei wurden die entfernten Zaunelemente durch die Ordner um 16:40 Uhr wieder eingesetzt."
http://www.polizei-nrw.de/im/stepone/data/...00/statementpk100728.pdf
aus
http://www.polizei-nrw.de/im/Aktuelles/article/...sen-loveparade.html
(mit Lageplänen!)
allerdings:
"Offenbar ist die Polizei nicht völlig unbeteiligt an den Ursachen, die zu der schrecklichen Tragödie bei der Loveparade geführt haben."
http://www.derwesten.de/nrz/niederrhein/...perrt-haben-id3317373.html
http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/...hlen-manipuliert.html
Da erhebt sich doch dann ne ganz andere Frage:
wie sicher sind Sicherheitskonzepte. Denn, bei dieser Zahl war ja alles in Butter?
Die Schuldfrage ist geklärt: es sind die Sicherheitsexperten.
Ohne Sicherheitsüberelgungen hätte es sicherlich mehr sicherheit gegeben, das ist das Fazit.
Früher waren beim Düsseldorfer Karnevalsumzug 500.000, letztens dann schon 1.000.000.
Kein Mensch kann bei solchen Veranstaltungen gesicherte Werte liefern.
Hört sich medial einfach gut an wenn ne Million irgendwo gewesen sein sollen.
Wie viele letztlich auch da waren ist egal, unter den Bedingungen, die vorherrschten waren es zu viele.
Zitat: Insgesamt haben sich demnach maximal 130.000 Besucher zum Zeitpunkt der Katastrophe auf dem Loveparade-Gelände aufgehalten.
http://www.wdr.de/Fotostrecken/wdrde/Panorama/...zahl.jsp?hi=Panorama
Die Besucher auf den Rampen und in der Unterführung sind da noch nicht dabei.
Auf jeden Fall: dort, wo das Unglück passiert ist, waren es zu viele.
www.morgenpost.de/vermischtes/article1362197/...ll-zuruecktreten.html
Diese Aufnahmen sollte man diesem selbsternannten Panikforscher Schreckenberg immer wieder vorspielen.
http://www.youtube.com/watch?v=xxd_KlaCiNY
Was mir trotzdem auch bei dem Video wieder sofort auffällt, ist die Tatsache, dass es keine 20 Meter weiter auf der Rampe ziemlich leer ist, und auch direkt am Tunnel sieht man noch Leute, die sich relativ frei bewegen. Man hat immer wieder diese Stellen, wo sich ein richtiger Knäul gebildet hat, wo dann aber gar nichts mehr vor und zurück geht. Für diese Panikforscher, die sowas ja oft anhand von Computermodellen simulieren, ist dieses Video wahrscheinlich wirklich viel wert.
Ich hab den Eindruck, diese Treppe hätte defintiv als Gefahrenstelle vor der Parade erkannt werden müssen, denn das es mal eng werden kann, ist noch relativ normal bei so einer Massenveranstaltung, aber wenn neben den anderen spezifischen Problemen in Duisburg (Sperren vor Tunnel geöffnet, etc.) auch noch so eine Treppe von vielen Leuten gleichzeitig als Ausweg erkannt wird, dann ist dieser Menschenstrom dorthin vorprogrammiert. Und genauso sieht man das ja auch in den Videos.
siehe Notiz auf folgender Zeichnung:
http://www.polizei-nrw.de/im/stepone/data/...00/100728_masterplan.pdf
aus:
http://www.polizei-nrw.de/im/Aktuelles/article/...sen-loveparade.html
Die Polizei behauptet weiter, dass sie gefordert hatte, dass die Zugängen zu den Unterführungen gesperrt werden. Dies soll vom Verantwortlichen auch an die Ordner weitergegeben worden sein.
Nach Aussage des Veranstalters, Herrn Schaller, ist die Polizei dagegen dafür verantwortlich, dass die Zugänge zu der Unterführung geöffnet waren.
"Die Polizei macht den Veranstalter Lopavent für die Katastrophe von Duisburg verantwortlich. Doch nach Augenzeugenberichten ließ die Polizei - anders als vorgesehen - kurz vor der Massenpanik Besucher in den Tunnel."
http://www.derwesten.de/nrz/niederrhein/...perrt-haben-id3317373.html
Der Bereich ausserhalb des Festgeländes war öffentlicher Raum und damit im Bereich der Zuständigkeit der Polizei.
Wie jetzt genau die Rampen und die Unterführung zuzuordnen sind, ist mir noch nicht klar. Auf jeden Fall waren dort Ordner des Veranstalters. Und die Polizei war auf jeden Fall für den Bereich vor den Vereinzelungsanlagen, die sich vor (!) den Unterführungen befanden, zuständig.
Erstens was passiert, wenn man schon an den Sperren (wie an der Lahrstraße) die Massen nicht aufhalten kann? Das sowas passieren kann, denn auch dort gab es ja schon Leichtverletzte, muss man auf der Rechnung haben. Jetzt im Nachhinein zu ergründen, wer dafür verantwortlich war, mag ja richtig sein, aber wieso nach dem Durchbruch offensichtlich keine Kommunikation mit den Ordnern und der Polizei auf der Rampe stattfand, die sofort die dortigen Rampen hätten öffnen und den Gegenstrom (Ausgang) woanders hin hätten verlegen müssen, das bleibt mir ein Rätsel. Da hat es offensichtlich kein Sicherheistkonzept für gegeben.
Und zweitens der Punkt, den man auf dem Video auch ganz klar sieht. Als es dann zu der Panik kam, gab es scheinbar keinen Abschnittsleiter bei Ordnern oder Polizei, der dann durch Kommunikation untereinander (Funk) und mit den Gästen (Megafon) für Entspannung hätte sorgen können. Das dort direkt an der Treppe der größte Stau war und die Leute übereinander getrampelt sind, sah man doch von oben. Also wieso war niemand in der Lage an die nachrückenden Leute direkt am Tunnelausgang ne Ansage per Megafon zu machen? Ob das geholfen hätte, sei jetzt mal dahingestellt, aber ich glaub es wären wenigstens nicht alle zur Treppe gestürzt, weil das von vielen Leuten fälschlicherweise als einziger Notausgang erkannt wurde, obwohl 15 Meter weiter viel mehr Platz war. Die Zäune da mitten auf der Rampe regen mich aber viel mehr auf. Wer kommt denn im Vorfeld auf so blöde Ideen?
http://www.youtube.com/watch?v=XKo3rb5R_Dc
Am Ende der Rampe sind freie Flächen erkennbar. Die Kamera schwenkt dann in Richtung Ostteil der Unterführung.
Polizeiketten in der Unterführung von 15:45 bis 16:14 Uhr im Osten und von 15:55 bis 16:14 Uhr im Westen.
(aus http://www.polizei-nrw.de/im/stepone/data/...0/100728_detailplan.pdf)
Logisch wäre es gewesen, wenn die Polizeikette auf der Rampe zuerst aufgelöst worden wäre.