Soll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?


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Neuester Beitrag: 30.09.05 17:26
Eröffnet am:13.07.04 19:34von: SchwarzerLo.Anzahl Beiträge:459
Neuester Beitrag:30.09.05 17:26von: jungchenLeser gesamt:11.528
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13475 Postings, 9508 Tage SchwarzerLordBarCode, ich danke dir.

 
  
    #351
15.08.04 13:32
Endlich jemand mit Humor, sehr erfreulich.  

1720 Postings, 7659 Tage Hartz5Talisker, du willst aber mit Pluralität nicht

 
  
    #352
15.08.04 13:47
andeuten, daß sich die taz die objektive Berichterstattung zum Ziel gesetzt hat, oder gar unabhängig oder überparteilich agieren würde. Da findet man ja sogar in der Bild-Zeitung, wenn auch auf fragwürdigen Niveau, mehr Ausgewogenheit.  

69033 Postings, 7926 Tage BarCodeEntscheidend an der Pressefreiheit

 
  
    #353
15.08.04 14:01
ist nicht die Ausgewogenheit des einzelnen Mediums, was immer das ist, sondern dass es freie vielfältige Meinungsäußerung ungehindert gibt und Fakten nicht verfälscht werden. Das allerwichtigste aber ist die Urteilsfähigkeit der Leser! Wenn ihr euch die nicht zutraut, dann bildet euch, anstatt irgendwelchen Medien die Existenzberechtigung abzusprechen, weil ihr Angst habt, ihr könntet etwas nicht verstehen oder zu falschen Meinungen verführt werden.

Mir ist z. B. "aus gut unterrichteten Kreisen" zugetragen worden, dass es das erklärte politische Ziel von Herrn Aust ist, den Spiegel dazu zu nutzen, Schröder wegzuhauen. Deshalb werden suber recherchierte Artikel, die in irgendeiner Form die Regierung bestätigen könnten, tendenziös umgeschrieben - oft zur Scham und zum Ärger der Autoren.
Wenn dies offen bekannt wird - ok. Ich halte es allerdings nicht für die Aufgabe der Presse, Nachrichten zu verfälschen, um die Regierung zu stürzen. Aber da ich das nun aus erster Hand weiß, weiß ich auch das Medium und seine Berichterstattung einzuschätzen. Ein gewisses Misstrauen ist immer angebracht als Leser. Aber auch die meinungsgetrübte Nachricht ist noch eine Nachricht, solange ich sie einzuordnen weiß.

Gruß BarCode

 

13475 Postings, 9508 Tage SchwarzerLordIch kenne auch einen, der einen kennt ...

 
  
    #354
15.08.04 14:05
Tut mir leid, aber das ist ja nun wirklich total unglaubwürdig. Wenn man die Quelle nicht nennen darf, läßt man solche Behauptungen besser bleiben. Wobei ich durchaus hoffe, daß Herr Aust dieses hehre Ziel hat. Ich schätze mal es gibt wenig Zeitungen, die nicht durch Beeinflußung durch die Firmenleitung bestimmte Tendenzen verstärken. Das gilt für links und für rechts. Mir ist der SPIEGEL als Blatt aufgefallen, daß zunächst mal gegen alles und jeden ist.  

95441 Postings, 8958 Tage Happy EndIst "SPIEGEL" das Kürzel für SchwarzerLord?

 
  
    #355
15.08.04 14:07
"Mir ist der SPIEGEL als Blatt aufgefallen, daß zunächst mal gegen alles und jeden ist."  

69033 Postings, 7926 Tage BarCodeNa also, SL

 
  
    #356
15.08.04 14:12

Gruß BarCode

 

69033 Postings, 7926 Tage BarCodeDer ist mir abgerutscht

 
  
    #357
15.08.04 14:19
Wollte sagen: Na also, SL. Dein Misstrauen ist berechtigt. Sag ich doch. Die Quelle ist klar und seriös: Ich bin in diesem Fall die Quelle. Mehr gibt es nicht. Also musst du dir selbst eine Meinung bilden. Hier liegt der Einfluss nicht bei der Firmenleitung, sondern beim "inhaltlichen Chef", der Aust ja ist, und das ist zunächst mal völlig normal. (Aust geriert sich allerdings als etwas größenwahnsinniger Westentaschen-Imperator - vielleicht will er ja einfach nur als Sieger dastehen, wenn Schröder abgewählt ist.) Für mich ist nur wichtig: Ich weiß das jetzt, und entsprechend werte ich die Nachrichten des Spiegels und schaue nach, ob sich das woanders bestätigen lässt.

Gruß BarCode

 

36845 Postings, 7974 Tage TaliskerBzgl. Pluralität/ Hartz5

 
  
    #358
15.08.04 19:12
An sich ist BarCode nix hinzuzufügen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich in #346 ausdrücklich von "unterschiedliche Meinungen und Vielfalt von Meldungen" sprach.
Und zum Vgl. mit der Bildzeitung: an der kann ich nur eines besser finden - das Mädel auf Seite 1.
Gruß
Talisker  

13475 Postings, 9508 Tage SchwarzerLord@BarCode

 
  
    #359
16.08.04 08:11
Bei Schröders Abwahl steht Aust bestimmt nicht alleine als Sieger da. Das ganze Land wird aufatmen, und jeder hat dann gewonnen.  

95441 Postings, 8958 Tage Happy EndWas SL von Meinungsvielfalt hält

 
  
    #360
16.08.04 08:26
....sieht man daran, dass er mir nicht antwortet.  

13475 Postings, 9508 Tage SchwarzerLordPolis-Umfrage: Nur noch 15% für die R.reform

 
  
    #361
16.08.04 11:29
Aber gewisse MP sowie einige Verlage klammern sich an eine gescheiterte Reform: http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/...65eb1a3209bef85267  

4690 Postings, 9071 Tage proxicomi15% aus dem linken Spektrum und Verlierer /Alt68er

 
  
    #362
16.08.04 12:30
das ist der bodensatz, von unbelehrbaren.

sie sind gegen alles konservative und beständige.



#################
gruß
proxi  

69033 Postings, 7926 Tage BarCodeLiest Hessens Kultusministerin (CDU) Ariva-Talk?

 
  
    #363
20.08.04 10:33

Jedenfalls schreibt sie heute im Tagesspiegel über die gehässigen Töne derer, die sich gebildeter glauben, nur weil sie gegen Neuerungen sind. Sehr beachtenswert finde ich auch, was sie über die Presse schreibt.

"Gehässige Töne

Aus den Worten vieler Kritiker der Rechtschreibreform spricht Verachtung
Von Karin Wolff

Die Rechtschreibdebatte hat die Diskussionskultur in unserem Land verändert. Mit welchen Gefühlen werden manche der Kombattanten in wenigen Wochen wohl in den Spiegel schauen, wenn sie ihren Worten mit etwas Abstand wieder begegnen? Aus den Äußerungen so manchen Reformgegners spricht Hass oder Verachtung. Hoffentlich gibt der eine oder andere bald zu, dass seine Wortwahl maßlos war.

Natürlich ist die Rechtschreibung als Teil unserer Sprachkultur von großer Bedeutung, das streitet niemand ab. Trotzdem dürfen wir sie nicht mit dem Gesamten eines gebildeten Menschen verwechseln. Vor allem leben die Kombattanten aller verbalen Waffengattungen unseren Kindern und Jugendlichen nichts von der Schönheit der Sprache, von ihren unzähligen Möglichkeiten vor. Nein, es ist die Rede von „staatlich verordneter Legasthenie“, die Kultusministerkonferenz wird als skrupellose Mafia beziehungsweise „Cosa Nostra“, als „Kreis von Legasthenikern, der es zu Ministerämtern gebracht hat“, diffamiert.

Da wird von hochmögenden Chefredakteuren der Vorwurf des Totalitarismus gegen politisch Verantwortliche erhoben, gleichsam der Verdacht, NSDAP- und SED-Schergen meuchelten im Gewand des neuen Staates die Sprache! Als reichte das noch nicht, bringt eine Karikatur die Rechtschreibreform mit Osama bin Laden in Verbindung. Scheinbar harmlos mutet dagegen die Mitteilung eines ehemaligen Ministers an, er ginge lieber ins Gefängnis, statt in neuer Rechtschreibung Texte zu verfassen. Dass er damit viele verhöhnt, die der Meinungsfreiheit wegen in anderen Systemen tatsächlich verhaftet wurden, bemerken wohl nur sensible Naturen.

Auch aus Wissenschaft und Kultur waren oft ähnlich gehässige Töne zu hören. Dichter und Schriftsteller haben zu allen Zeiten die Spielräume des sprachlich und orthografisch Möglichen gedehnt. Ihre sprachlichen Regelverletzungen gehören zu dem, was der Mensch dulden muss. Doch auch für literarisch Schaffende gilt das Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Und wie halten wir es neuerdings mit der Teilung der Gewalten im Staate? Journalisten und Verlage sollen eine Wächterfunktion ausüben. Natürlich dürfen und müssen Zeitungen auch Partei ergreifen. Doch Partei sein sollen sie nicht. Trotzdem machen sich einige Blätter jetzt zu politisch Handelnden, ja Agitierenden. Wie glaubwürdig sind sie, wenn sie anderweitig zu Recht darauf bestehen, es habe Gewaltenteilung zu herrschen?

Es hilft nur eines: eine Weile schweigen, nachdenken, sich besinnen auf Maß und Ziel. Wir haben viel aufs Spiel zu setzen.

Die Autorin ist CDU-Politikerin und Kultusministerin von Hessen."

http://www.tagesspiegel.de/wissen-forschen/...08.2004/1310478.asp#art

Gruß BarCode

 

129861 Postings, 7913 Tage kiiwiiDas wird der Frau politisch

 
  
    #364
20.08.04 10:52
den Kopf kosten.

Der Koch hat schon so eine "Truppe" um sich rum; früher, in der Koalition mit der FDP, da  ging´s ja noch, aber jetzt ?

Wer fragt eigentlich nach der grundgesetzlich geschützten Würde all derer, denen die neue Schreibung aufgezwungen wurde ?

Und wieviele sind das, im Vergleich zu den wenigen Schülerjahrgängen, die bislang nach der neuen Schreibung (zumeist mit alten Büchern, gerade im finanziell platten Hessen) unterrichtet worden sind ?  

10041 Postings, 8430 Tage BeMiDie ganze Rechtschreibung

 
  
    #365
20.08.04 11:30

sollte radikal vereinfacht werden, damit sich vor

allem die Schüler auf andere wichtige Sachthemen konzentrieren können.

Diese ganzen Philologen haben doch nur Angst um ihre Existenzberechtigung.

Das ist doch alles l´art pour l´art.

 

Ciao

Bernd Mi

 

13475 Postings, 9508 Tage SchwarzerLordBeMi, das war aber nicht ernsthaft.

 
  
    #366
20.08.04 11:37
Du wirst doch nicht dem Chaos nach dem Mund reden wollen?    

10041 Postings, 8430 Tage BeMiDoch, SchwarzerLord!

 
  
    #367
20.08.04 12:01
Ich persönlich hatte nie Schwierigkeiten mit
der Rechtschreibung, aber trotzdem bleiben für
mich die englischen Regeln Vorbild und Maßstab:
Einfach, unkompliziert, pragmatisch.
Wir Deutschen verkomplizieren ständig alles
und überall.

Ciao
Bernd Mi  

13475 Postings, 9508 Tage SchwarzerLordDeutsche Akademie warnt vor Spaltung

 
  
    #368
30.08.04 19:55

357 Postings, 8718 Tage PublizistDie Rechtschreibreform ist tot

 
  
    #369
30.08.04 20:45
oder doch nicht tod?  

7336 Postings, 8228 Tage 54reabjeder sollte so schreiben wie ihm der schnabel

 
  
    #370
30.08.04 20:51
gewachsen ist.

vive la liberté!  

10665 Postings, 7720 Tage lumpensammler@reab

 
  
    #371
31.08.04 00:48
reden nach dem Schnabel begrüßenswert, schreiben nein, hier sollten schon einheitliche Standards gelten, sonst können wir den Föderalismus gleich sein lassen, und jedes Bundesland wird zur Nation. Obwohl, wenn ich's recht bedenke, das wär' vielleicht gar nicht mal so schlecht.  

59073 Postings, 8998 Tage zombi17Ihr habt doch alle miteinander

 
  
    #372
31.08.04 00:58
voll den Schaden! Wir sind eine Multikultitruppe, es ist nur noch ein Frage der Zeit bis keiner mehr weiss wie es richtig geschrieben wird.
Die Hauptsache ist doch das verstanden wird was audgedrückt werden soll.
Typisch deutsches Khorintenkackertum!
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!!!!!!  

10041 Postings, 8430 Tage BeMiOb tot oder tod, ich versteh das o. T.

 
  
    #373
31.08.04 01:43

36845 Postings, 7974 Tage TaliskerEnde des Sommertheaters

 
  
    #374
07.10.04 16:59
Ministerpräsidenten: Rechtschreibreform bleibt
Berlin - Die Ministerpräsidenten schließen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung aus. Allerdings soll der neue Rat für die deutsche Rechtschreibung strittige Fälle bis Frühjahr überarbeiten. Dies zeichnete sich zu Beginn der Tagung der Ministerpräsidenten in Berlin ab.

Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU) räumte ein: «Es gibt keine Möglichkeit der Rückkehr zur alten Rechtschreibung». Wulff hatte mit seiner Forderung nach einem Reform-Stopp die neue Debatte ausgelöst.

Ähnlich hatte sich zuvor Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) geäußert: «Es wird keinen Beschluss geben zur Aufhebung der Reform.» Im ARD-Morgenmagazin schloss der amtierende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz eine «Korrektur von einzelnen Unstimmigkeiten» aber auch nicht aus. Dies habe es aber bisher auch schon jedes Jahr gegeben.

Zur Rücknahme der Reform sagte Wowereit: «Das kann man den Schülern nicht zumuten.» Er verwies darauf, dass die Beschlüsse in der Ministerkonferenz einstimmig gefasst werden müssen. Die bereits beschlossene Rechtschreibreform wird im August 2005 an allen Schulen verbindlich.

Neben der Rechtschreibung befassen sich die Ministerpräsidenten auch mit der Zukunft der Kultusministerkonferenz und der Reform des Föderalismus.
© dpa - Meldung vom 07.10.2004 14:56 Uhr  

8051 Postings, 8162 Tage RigomaxDie #374 zugrunde liegende dpa-Meldung enthält ein

 
  
    #375
07.10.04 17:32
sinnentstellend verkürztes Zitat, das man bei der Journalistenausbildung geradezu als musterhaftes Negativbeispiel verwenden könnte. Etwas vollständiger klingt das ganze schon deutlich anders:

Hannover (AP) Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff kämpft nicht länger für eine vollständige Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform. «Bei der Rechtschreibung muss man jetzt darauf setzen, dass es dem Rat für deutsche Sprache gelingt, die Rechtschreibreform so weiter zu entwickeln, dass sie mehr Akzeptanz findet», sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Hannover. Der Rat solle die gröbsten Versäumnisse und Unklarheiten der Reform beseitigen.

Er rückt also lediglich vom Wunsch nach _vollständiger_ Rücknahme ab.

Da einige wenige der Neuregelungen sinnvoll und einige andere zu ertragen sind, ist das auch in Ordnung.

Die bisher strammen Vertreter der Neuschreibung werden inzwischen moderater:
Berlin (dpa) - Die Ministerpräsidenten schließen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung aus. Allerdings soll der neue Rat für die deutsche Rechtschreibung strittige Fälle schnell überarbeiten und dabei auch Reformkritiker mit einbeziehen.
(Neue Westfälische)

Auch hier also: Keine Total-Rücknahme, aber Korrekturen an der Neuschreibung.

Es wird also wohl auf irgendeinen Kompromiß herauslaufen. Man kann nur hoffen, daß er vernünftig wird. Immerhin haben die MPs inzwischen begriffen , daß das Festbetonnieren der Neuschreibung zu einer Spaltung der deutschen Schriftsprache führen würde.
Das ist gut so.


 

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