Soll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?
Mir ist z. B. "aus gut unterrichteten Kreisen" zugetragen worden, dass es das erklärte politische Ziel von Herrn Aust ist, den Spiegel dazu zu nutzen, Schröder wegzuhauen. Deshalb werden suber recherchierte Artikel, die in irgendeiner Form die Regierung bestätigen könnten, tendenziös umgeschrieben - oft zur Scham und zum Ärger der Autoren.
Wenn dies offen bekannt wird - ok. Ich halte es allerdings nicht für die Aufgabe der Presse, Nachrichten zu verfälschen, um die Regierung zu stürzen. Aber da ich das nun aus erster Hand weiß, weiß ich auch das Medium und seine Berichterstattung einzuschätzen. Ein gewisses Misstrauen ist immer angebracht als Leser. Aber auch die meinungsgetrübte Nachricht ist noch eine Nachricht, solange ich sie einzuordnen weiß.
Gruß BarCode
Gruß BarCode
Und zum Vgl. mit der Bildzeitung: an der kann ich nur eines besser finden - das Mädel auf Seite 1.
Gruß
Talisker
sie sind gegen alles konservative und beständige.
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gruß
proxi
Jedenfalls schreibt sie heute im Tagesspiegel über die gehässigen Töne derer, die sich gebildeter glauben, nur weil sie gegen Neuerungen sind. Sehr beachtenswert finde ich auch, was sie über die Presse schreibt.
"Gehässige Töne
Aus den Worten vieler Kritiker der Rechtschreibreform spricht Verachtung
Von Karin Wolff
Die Rechtschreibdebatte hat die Diskussionskultur in unserem Land verändert. Mit welchen Gefühlen werden manche der Kombattanten in wenigen Wochen wohl in den Spiegel schauen, wenn sie ihren Worten mit etwas Abstand wieder begegnen? Aus den Äußerungen so manchen Reformgegners spricht Hass oder Verachtung. Hoffentlich gibt der eine oder andere bald zu, dass seine Wortwahl maßlos war.
Natürlich ist die Rechtschreibung als Teil unserer Sprachkultur von großer Bedeutung, das streitet niemand ab. Trotzdem dürfen wir sie nicht mit dem Gesamten eines gebildeten Menschen verwechseln. Vor allem leben die Kombattanten aller verbalen Waffengattungen unseren Kindern und Jugendlichen nichts von der Schönheit der Sprache, von ihren unzähligen Möglichkeiten vor. Nein, es ist die Rede von „staatlich verordneter Legasthenie“, die Kultusministerkonferenz wird als skrupellose Mafia beziehungsweise „Cosa Nostra“, als „Kreis von Legasthenikern, der es zu Ministerämtern gebracht hat“, diffamiert.
Da wird von hochmögenden Chefredakteuren der Vorwurf des Totalitarismus gegen politisch Verantwortliche erhoben, gleichsam der Verdacht, NSDAP- und SED-Schergen meuchelten im Gewand des neuen Staates die Sprache! Als reichte das noch nicht, bringt eine Karikatur die Rechtschreibreform mit Osama bin Laden in Verbindung. Scheinbar harmlos mutet dagegen die Mitteilung eines ehemaligen Ministers an, er ginge lieber ins Gefängnis, statt in neuer Rechtschreibung Texte zu verfassen. Dass er damit viele verhöhnt, die der Meinungsfreiheit wegen in anderen Systemen tatsächlich verhaftet wurden, bemerken wohl nur sensible Naturen.
Auch aus Wissenschaft und Kultur waren oft ähnlich gehässige Töne zu hören. Dichter und Schriftsteller haben zu allen Zeiten die Spielräume des sprachlich und orthografisch Möglichen gedehnt. Ihre sprachlichen Regelverletzungen gehören zu dem, was der Mensch dulden muss. Doch auch für literarisch Schaffende gilt das Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Und wie halten wir es neuerdings mit der Teilung der Gewalten im Staate? Journalisten und Verlage sollen eine Wächterfunktion ausüben. Natürlich dürfen und müssen Zeitungen auch Partei ergreifen. Doch Partei sein sollen sie nicht. Trotzdem machen sich einige Blätter jetzt zu politisch Handelnden, ja Agitierenden. Wie glaubwürdig sind sie, wenn sie anderweitig zu Recht darauf bestehen, es habe Gewaltenteilung zu herrschen?
Es hilft nur eines: eine Weile schweigen, nachdenken, sich besinnen auf Maß und Ziel. Wir haben viel aufs Spiel zu setzen.
Die Autorin ist CDU-Politikerin und Kultusministerin von Hessen."
http://www.tagesspiegel.de/wissen-forschen/...08.2004/1310478.asp#art
Gruß BarCode
Der Koch hat schon so eine "Truppe" um sich rum; früher, in der Koalition mit der FDP, da ging´s ja noch, aber jetzt ?
Wer fragt eigentlich nach der grundgesetzlich geschützten Würde all derer, denen die neue Schreibung aufgezwungen wurde ?
Und wieviele sind das, im Vergleich zu den wenigen Schülerjahrgängen, die bislang nach der neuen Schreibung (zumeist mit alten Büchern, gerade im finanziell platten Hessen) unterrichtet worden sind ?
sollte radikal vereinfacht werden, damit sich vor
allem die Schüler auf andere wichtige Sachthemen konzentrieren können.
Diese ganzen Philologen haben doch nur Angst um ihre Existenzberechtigung.
Das ist doch alles l´art pour l´art.
Ciao
Bernd Mi
der Rechtschreibung, aber trotzdem bleiben für
mich die englischen Regeln Vorbild und Maßstab:
Einfach, unkompliziert, pragmatisch.
Wir Deutschen verkomplizieren ständig alles
und überall.
Ciao
Bernd Mi
Die Hauptsache ist doch das verstanden wird was audgedrückt werden soll.
Typisch deutsches Khorintenkackertum!
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!!!!!!
Berlin - Die Ministerpräsidenten schließen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung aus. Allerdings soll der neue Rat für die deutsche Rechtschreibung strittige Fälle bis Frühjahr überarbeiten. Dies zeichnete sich zu Beginn der Tagung der Ministerpräsidenten in Berlin ab.
Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU) räumte ein: «Es gibt keine Möglichkeit der Rückkehr zur alten Rechtschreibung». Wulff hatte mit seiner Forderung nach einem Reform-Stopp die neue Debatte ausgelöst.
Ähnlich hatte sich zuvor Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) geäußert: «Es wird keinen Beschluss geben zur Aufhebung der Reform.» Im ARD-Morgenmagazin schloss der amtierende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz eine «Korrektur von einzelnen Unstimmigkeiten» aber auch nicht aus. Dies habe es aber bisher auch schon jedes Jahr gegeben.
Zur Rücknahme der Reform sagte Wowereit: «Das kann man den Schülern nicht zumuten.» Er verwies darauf, dass die Beschlüsse in der Ministerkonferenz einstimmig gefasst werden müssen. Die bereits beschlossene Rechtschreibreform wird im August 2005 an allen Schulen verbindlich.
Neben der Rechtschreibung befassen sich die Ministerpräsidenten auch mit der Zukunft der Kultusministerkonferenz und der Reform des Föderalismus.
© dpa - Meldung vom 07.10.2004 14:56 Uhr
Hannover (AP) Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff kämpft nicht länger für eine vollständige Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform. «Bei der Rechtschreibung muss man jetzt darauf setzen, dass es dem Rat für deutsche Sprache gelingt, die Rechtschreibreform so weiter zu entwickeln, dass sie mehr Akzeptanz findet», sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Hannover. Der Rat solle die gröbsten Versäumnisse und Unklarheiten der Reform beseitigen.
Er rückt also lediglich vom Wunsch nach _vollständiger_ Rücknahme ab.
Da einige wenige der Neuregelungen sinnvoll und einige andere zu ertragen sind, ist das auch in Ordnung.
Die bisher strammen Vertreter der Neuschreibung werden inzwischen moderater:
Berlin (dpa) - Die Ministerpräsidenten schließen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung aus. Allerdings soll der neue Rat für die deutsche Rechtschreibung strittige Fälle schnell überarbeiten und dabei auch Reformkritiker mit einbeziehen.
(Neue Westfälische)
Auch hier also: Keine Total-Rücknahme, aber Korrekturen an der Neuschreibung.
Es wird also wohl auf irgendeinen Kompromiß herauslaufen. Man kann nur hoffen, daß er vernünftig wird. Immerhin haben die MPs inzwischen begriffen , daß das Festbetonnieren der Neuschreibung zu einer Spaltung der deutschen Schriftsprache führen würde.
Das ist gut so.