Der Antizykliker-Thread
Die letzten Monate sollten uns doch eigentlich gelehrt haben, dass ein steigender VIX stets mit fallenden Kursen gleichzusetzen war und aktuell auch IST.
Ernsthaft nun und Anti Lemming hat es ja heute hier auch angesprochen. Es dreht sich hier wahrlich nicht um Weltuntergang und/oder Endzeitszenarien, nur sollte man sich vor Augen halten, dass sich die Geschichte oftmals wiederholt. Die wirtschaftliche Lage ist, gelinde gesagt, mehr als vertrackt und es wird auch niemanden geben, der diesen gordischen Knoten in Kürze durchschlägt. Momentan gelange ich ebenfalls zu der Auffassung, dass eine Entwicklung, wie sie der beigefügte Chart aufzeigt, auch für die vor uns liegende Zeit durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Wir werden im niedertourigen Bereich über die nächste Zeit hinweg das Spiel Hope vs. Reality betrachten dürfen. Als Langfrist-Investor, welcher mit der Devise Buy&Hold unterwegs ist, werden die Erträge, wenn überhaupt, da eher mau bleiben Die schlaueren Füchse, welche ihr Timing gut platzieren, werden gewinnen.
Und über tenditeträchtiges Timing sich auszutauschen, dafür sollten Threads bei Ariva idealerweise gemacht sein. Denn schlussendlich, zanken kann ich mich auch mit meinen Nachbarn, mit meinen Kindern oder mit meiner Frau, aber noch besser mit meinen Mitarbeitern ;-)
Aber warum sollte Ariva anders sein als das reale pralle Leben ;-)
My humble opinion ;-))
AL, ich habe hier seit Tagen sachlich begründet, warum der Markt derzeit technisch nach unten relativ abgesichert ist. Der heutige Bounce ist daher keine Überraschung für mich. Meine RSI-Methode hat allerdings den Haken, nie punktgenau zu funktionieren, darauf habe ich immer hingewiesen. Den Abrutscher unter die 4300 im Dax hatte ich daher nicht im Focus, aber das kann eben mal passieren.
Wenn deine Shorts nun den Bach runtergehen bzw du die Party verpasst haben solltest...shit happens. Den Frust kann man auch woanders ablassen!
Eigentlich möchte ich die wohldurchdachten Köpfe hier an Board nicht missen ;-))
Einfach mal 'nen Ruck und ab geht's!
platzieren , werden gewinnen ." Du meinst wohl eher ,
Die glücklicheren Füchse ...u.s.w.
Mein Verweis auf Grüner war zugegeben unsachlich, der Rest aber mMn nicht.
Im momentanen Umfeld ist es äußerst schwierig, mittelfristige Prognosen zu erstellen. Charttechnik, RSI und ähnliches bringen auch kein Licht in das Dunkel. Fundamental sieht es weiterhin sehr trübe aus in USA. Mag sein, dass der Markt das jetzt mal wieder ein Weilchen ignoriert. Das ist dann freilich keine Wende.
Wir werden es sehen. Aber vermutlich nicht aus Deinen Charts ;-)
Grüners Schwatz vom 7.12.07
Fazit
Wieder einmal "grüßte das Murmeltier". In ganz typischer Art und Weise wurde die Korrektur im DAX in den Medien von immer übleren Krisenszenarien begleitet. Angebliche technische Verkaufssignale machten die Runde. Das Ende der Welt und die größte Finanzkrise der Neuzeit wurde herauf beschworen. Diese Kommentare lese ich auch heute noch reihenweise. Die Rallye der letzten Tage sollte daher wieder einmal fast alle Anleger auf dem falschen Fuß erwischt haben. Obwohl die Märkte kurzfristig damit schon wieder überkauft sind, halten wir in den nächsten Monaten deutliche Kursgewinne für recht wahrscheinlich. Die "zittrigen Hände" sollten wieder einmal abgeschüttelt worden sein.
http://www.ariva.de/Spektakulaere_Entwicklung_c2453675
Die mittelfristige Prognose lautet MM bis auf weiteres: up. Das kann sich freilich irgendwann schnell ändern, insbesondere wenn sehr schlechte Nachrichten eintreffen. Wird aber am Chart und am Sentiment frühzeitig erkennbar sein.
Von einer echten Wende hab ich nie gesprochen und darum geht es mir auch nicht. Ich will lediglich die Wellen mitnehmen, so sie denn kommen.
Wg. Antiykzlik - Definition: wennn Du darunter generell Investments in ein "fallendes Messer" verstehst, dann dürftest Du mit dieser Aufassung weltweit alleine stehen.
Wg. Seitwärtstrend: dass wir uns derzeit in einem Seitwärtstrend befinden - auch mit dieser Auffassung dürftest Du wohl alleine stehen. Ich lese wirklich wirklich eine ganze Reihe Chartanalysen, die ich z. T. hier auch poste. Sorry aber ein Seitwärtstrend kommt darin nicht vor. Aber mit den Charts, das ist so wie mit der Bibel oder den Gesetzen: jeder hat da so seine eigene Auslegung. Ich halte mich da lieber an was handfestes, z. B. an meine Dow - Puts. Diese würden Dir einen Seitwärtstrend n i c h t bestätigen wollen - auch nicht näherungsweise.
Bzgl. Antizyklik: Die Kunst ist, den Swing zu erkennen, also im bzw. kurz vorm Low zu kaufen und EBEN NICHT in das fallende Messer zu greifen und selbiges in der Hand zu behalten. Kunst kommt von Können und ebendas wird hier versucht zu perfektionieren. Das das ab und zu danebengeht ist klar, aber die Trefferquote sollte über 50% liegen.
Wenn du eine Definition von Antizyklik suchst versuchs mal hier: http://www.antizyklischer-aktienclub.de/anitzyklisch_investieren.html Kurz gesagt: Genau das Gegenteil von dem tuen, was alle tun. Wenn also alle short sind einfach long gehen und umgekehrt. So einfach ist das natürlich nicht, aber das beschreibt das Prinzip ganz gut.
Ist aber auch egal, hauptsache die Rendite stimmt. Viel Glück mit deinem Short!
Deshalb:
- Mein Short auf T-Bond wurde wie geplant zurück gekauft. Es gibt ein Lower-High und new Lower-Lows. Der zwischenzeitliche Verkauf bei 132 war nicht optimal aber richtig (Risikominimierung). Nun bin ich wieder dabei und werde versuchen den Schein in den nächsten Monaten (!!) nicht mehr verkaufen zu müssen. Wir sehen hier den Start der Abwärtsbewegung. Vorsichtig sollte man nur sein, wenn die Aktienmärkte weiter sehr stark nachlassen, nur dann könnten die Anleihenmärkte wieder in Schwung kommen. Ansonsten fängt sich das große Rad langsam an zu drehen. Wer weiss wo das endet... (US-$) Mein HS meldet jedenfalls SHORT!
- Beim Aktienmarkt gibt es keinen Grund für einen Long derzeit aus meiner Sicht. Die heutige Gegenbewegung war ohne Volumen, kein Intraday-Reversal sondern wohl nur dummes Gezocke aufgrund von "guten" bzw. besser als die schlecht erwarteten Zahlen Apples, naja ein Rekordjahr ists immerhin geworden.
In dieser Woche stehen weitere Meldungen an... Ohne Sell-off kein Umkehrpunkt. Soviel haben wir gelernt mittlerweile. Wollen wir sehen was die anderen so melden.
- VIEL zu viele Bullen (45% bullish). Umkehrpunkte im Oct, nov, dec hatten Bereiche von 10% und weniger, davor waren es um die 30%. Reichlich "Frust-Not-Long-Verkaufspotential" ist also noch vorhanden.
- Weitere Indikatoren wie McClelan Osczi, SumIndex, oder schlichte gleitendende Durchschnitte im neg. Bereich
- Eine kurze Gegenbewegung (Kampf der Bullen und Bären) im von Metro eingezeichneten Chart (bei 8000 Punkten) im DOWJones ist ganz normal. Die Bullen werden allerdings Unterstützung brauchen, eine echte Überraschung sozusagen. Erst dann wären sämtliche Shorts zu schmeißen. Gegenbewegungen aufgrund von Unterstützungslinien halte ich aus schmerzlich und teuer erkauften Erfahrung mittlerweile für (sorry) bullshit
- Weiteres: Euro-Bund-Future mit Short Signal vom HS, Interessantes bei den Devisen (Welle 2 von 5 im USD-Index?), Evtl. bieten sich demnächst Long-Einstiege bei Platin, Silber, müsst ich mir demnächst mal genauer anschauen
Anbei noch ein Chart des SPX mit "Candle-Volume" Einstellung. Ihr seht, dass ein Turnpoint anders aussieht, als das was da heute passiert ist. Es braucht eine breite weisse Kerze, siehe Oct oder Nov
Salve!
Bund-Future: Wo bleiben die Bullen?
Liebe DaxDaily Leser,
für gewöhnlich profitiert der Anleihemarkt von so ausgeprägten Schwächephasen wie sie der Aktienmarkt erlebt relativ deutlich. Bis zum Ende des vergangenen Jahres konnte diese Wechselwirkung, die mit dem Begriff Sicherheit begründet ist, auch gut beobachtet werden. Mit Beginn des neuen Jahres hat der Bund-Future, das Börsen-Barometer für den Anleihemarkt, aber spürbar an Aufwärtsdynamik eingebüßt. Zwar brachten die ersten Handelstage in 2009 noch einmal einige Zugewinne, die Widerstandsmarke um 126 Prozent konnte aber nicht mehr nachhaltig durchbrochen werden. Hauptschuld für die abnehmende Begeisterung der Anleger trägt die zunehmende Gefahr einer dramatischen Schuldenerhöhung durch den Bund. Weniger Sorgen bereitet den Investoren dabei die Verabschiedung der Konjunkturpakete I und II, als vielmehr die Tendenz der Politiker, nicht nur mit Bürgschaften, sondern auch reellen Beteiligungen an Banken und Industrieunternehmen neue Verpflichtungen einzugehen. Welche Belastungen sich dadurch künftig im Bundeshaushalt ergeben ist noch völlig offen und schürt zusätzliche Verunsicherung.
Ein weitere nicht ganz greifbare Gefahr für den Steuerzahler sind die staatlichen Hilfen, die zur Restaurierung des Bankensystems notwendig sein werden. Die bisherige Vorgehensweise glich einer Art Salamitaktik. Bei Bedarf wird jeweils eine Geldspritze erteilt, die dann zunächst vollständige Gesundung verspricht. Tritt dieser Fall nicht ein, wird die Doktorentasche erneut geöffnet. Das daran nicht nur der Finanzminister, sondern auch der fähigste Buchhalter verzweifelt, wundert nicht. Noch mehr verunsichert dies aber jene Anleger, die davon ausgehen, dass Deutschland seinen Verschuldungsgrad nicht über Gebühr überdehnt. Angesichts von Erhebungen der Bundesbank und der BaFin muss die Regierung darauf gefasst sein, über die bisher zur Verfügung gestellten 100 Milliarden Euro noch weitere 300 Milliarden Euro als Nothilfe für toxische Wertpapiere zur Verfügung zu stellen. Es mangelt aber scheinbar an der Fähigkeit und dem politischen Mut, die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit dieses Leihe-Geschäfts zu überzeugen. Ein weiteres Zaudern und Hadern nagt aber nicht nur an der Reputation der Banken, sondern auch an jener der verantwortlichen Politiker. Da es bereits zahlreiche Beispiele über ähnlich gelagerte Fälle in anderen Ökonomien (Japan) gibt, sollte Überzeugungarbeit eigentlich nicht ganz so schwierig sein, zumal über eine längere Frist ein großer Teil der Ausleihungen wieder einbringbar, also für die Bundesfinanzen nicht verloren ist.
Wie auch immer eine Lösung für die Banken-und Konjunkturkrise finanziell aussehen wird, ohne eine stärkere Belastung des Bundeshaushaltes wird sie nicht auskommen. Auch die Chart-Technik signalisiert eine stärkere Konsolidierungsphase des Bund-Futures. Der seit Oktober gültige Aufwärtstrend steht zum zweiten Mal innerhalb dieses Monats zur Disposition. Wird er durchbrochen, könnte zwar noch die steigende 38-Tage-Linie schnelle Verluste verhindern, angesichts der deutlichen Schwächesignale seitens des MACD-Indikators gehe ich aber davon aus, dass es dann zu direkten Abgaben bis 122 Prozent kommen wird. Zwischen der Aufwärtsbewegung des Bund-Futures seit Anfang Dezember und der Entwicklung des MACD hat sich nämlich eine Divergenz, eine Abweichung, ergeben. Der MACD-Indikator vollzieht den Aufwärtstrend nicht mehr mit und fällt ab. In der Regel folgt der Kursverlauf dem Indikator, so dass Gewinnmitnahmen in nicht mehr allzu ferner Zukunft liegen dürften. Einer anschließenden, begrenzten Erholung dürfte dann mittelfristig eine zweite Abwärtswelle folgen. Spätestens dann, wenn die staatlichen Stützungsmaßnahmen in der Wirtschaft anschlagen haben und Inflation wieder ein Thema wird, ist die Rallye am Anleihemarkt beendet.
In den USA herrscht Aufbruchstimmung - aber in Europa? Im SPIEGEL-ONLINE-Interview plädiert EU-Industriekommissar Günter Verheugen für neues Denken auf dem alten Kontinent: Er wehrt sich gegen Weltuntergangsszenarien und erklärt seine Psychologie des Krisenmanagements.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602643,00.html
22. Januar 2009, 10:18 Uhr
Konjunkturpaket
Und es wirkt doch
Von Christian Rickens
Das Konjunkturpaket wird wirken, prognostiziert das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung. In einer exklusiven Studie für manager magazin rechnen die Experten vor, dass die Rezession dadurch spürbar gemindert wird - zum Wohl der Arbeitnehmer.
Hamburg - Das zweite Konjunkturpaket des Bundes wird 2009 in Deutschland deutliche Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung zeigen. Dies hat das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) errechnet. Die exklusive Prognose veröffentlicht das manager magazin in seiner neuen Ausgabe, die ab Freitag (23. Januar) im Handel erhältlich ist.
Der Studie zufolge sorgt das Konjunkturpaket 2009 für etwa einen halben Prozentpunkt zusätzliches Wachstum und hilft, etwa 125.000 Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. 2010 werden es sogar 267.000 Arbeitsplätze sein.
Bei ihren Berechnungen berücksichtigten die RWI-Experten Leistungen des Konjunkturpakets in Höhe von insgesamt 37 Milliarden Euro. Die Auswirkung des Pakets berechneten sie als positive Abweichung von einem Basisszenario, das von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2 Prozentpunkte im laufenden Jahr ausgeht.
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