Der Doomsday Bären-Thread
Während man das Karl Marx noch nicht übel nehmen könnte, denn er war als Kind seiner Zeit noch mehr in der statischen Analyse verhaftet, kann man nur stauen, wie einige noch im Denken vergangener Jahrhunderte verhaftet sind und von der Dynamik der Wirtschaft in den letzten 200 Jahren nichts mitbekommen haben. Einfach unglaublich - aber doch wahr.
In dem FAZ-Artikel aus Posting 3348 wird ein Ben Inker erwähnt. Hab‘ mal gegoogelt, wer das ist. Sieht nicht so aus, als wäre der bei einer armseligen und geistig ausgebluteten Investmentbude tätig :
Grantham, Mayo, Van Otterloo & Co. caters mostly to high-net-worth and institutional investors. It runs $140-plus billion in assets, including 10 retail mutual-funds. Those include JHancock3 International Core Fund (GIDEX) , Evergreen Asset Allocation Fund (EAAFX) and Vanguard U.S. Value Fund (VUVLX) .Ben Inker, GMO's head of asset allocation :
In the doldrums
GMO doesn't foresee most stock classes turning a profit from this point through 2013.
"The major factor confusing a lot of people now is that the price-earnings ratio of the market doesn't look that bad from a historical perspective," Inker said. "But the earnings part of the equation is at unsustainable levels. And that's around the world, not just in the U.S."
Megacap blue chips are the best of the lot, he added. "Their profitability is so stable, if we're right, these guys won't fall as much as more cyclical stocks," Inker said.
The typical small-cap stock, on the other hand, is looking the most vulnerable.
The firm isn't advising investors to dump stocks, however. "But very few people act as if they have more than a seven-year investment horizon," Inker noted.
The time to bulk up in stocks is after they've taken a steep fall, he says.
The overall U.S. stock market would have to drop 35% to 40% to hit GMO's estimate of fair-value pricing. In foreign markets, that decline could be a bit less.
For investors interested in slicing and dicing their fund portfolios between value and growth, Inker says blue-chip growth names appear best positioned to outperform heading into a new year.
"The problem is that value stocks usually win over the longer term," he said. "So you want to buy growth when it's trading at absolutely the cheapest valuations."
But growth stocks still aren't at such low levels, Inker says. "In the U.S., we're pretty even right now in value vs. growth valuations," he said. "So we've put a chunk of our assets into blue-chip stocks. And those tend to show up in more traditional growth sectors."
Ausschnitt wurde entnommen aus : Fundcast; Grantham’s Bearish Forecast Favors Blue – Chips, Tips for long haul
http://thebusinessonline.com/djstory.aspx?djid=20070116016934http://www.ariva.de/board/255969
(Du hast dort ja selber gepostet, also kennst Du ihn), bin ich beim jetzigen Kurs von 1,30 nicht mehr sehr bärisch für den Dollar. Ich halte ihn sogar für kaufenswert und bin - man höre und staune - zurzeit zu 100 % im Dollar drin (Euro: 0 %). Mein mittlerer EK für die aktuelle Position ist 1,3030. Ich glaube, was den Dollar betrifft, nicht an die kursierenden Weltuntergangsszenarien und sehe den Dollar am Ende diesen Jahres irgendwo zwischen 1,25 und 1,35.
Pessimistischer bin ich für den US-Aktienmarkt gestimmt und short auf den SP-500. Ich rechne bis zum Sommer mit einem Rückschlag um 8 bis 15 %. Dies wäre sogar mit einer späteren Fortsetzung des Bullenmarktes vereinbar (kurzfristige Korrektur im Uptrend). Sollte ein Krieg USA-Iran kommen, was immer wahrscheinlicher wird, wäre allerdings auch ein kurzfristiger Fall des SP-500 um 20 bis 30 % möglich. Am Jahresende dürfte der SP-500 dann wieder höher stehen, aber das ist mir egal, weil ich meine Shorts dann längst wieder gecovert habe. Evtl. gehe ich nach einem Rückschlag in die Region von SP-500 = 1250 sogar long.
Sollte der Worst Case des Derivate-Crash kommen, könnte(n) der Dollar (und US-Aktien) auch sehr stark verlieren und EUR/USD bis über 1,50 steigen. Das kratzt mich dann aber nicht, weil der SP-500-Short ein hervorragender "Hedge" dagegen ist. Die Shorts fangen die Währungsverluste dann überproportional auf.
Mein Zeithorizont für die Dollars ist weitaus länger. Wenn ich die Shorts gecovert habe (irgendwann in den nächsten Monaten), werde ich die Dollars weiter halten und sie erst dann teilweise in Euro zurücktauschen, wenn wir uns der Kaufkraft-Parität um 1,10 nähern. Das kann noch Jahre dauern.
Alles klar?
"Hier mal ein Thread für verstiegene Pessimisten, brummige Bären, notorische Nörgler, weltfremde Wehleider, klagende Kassandras, grenzdebile Doomsday-Propheten. Es muss nicht alles bierernst sein, was hier steht, hier dürfen sich auch Spinner, Spötter und Spaßvögel austoben."
Im Folgenden der Link zum Rest des Postings. Er verweist auf eine Kopie des Fortune-Artikels als PDF von einer anderen Web-Seite (Original ist nicht mehr verfügbar):
http://www.crestedbuttesolar.com/...option=com_content&do_pdf=1&id=38
Das Einfügen von Links statt des Orginal-Artikels - was die Urheberrechtsverletzung umgeht - bringt einige Probleme:
- Man kann im Text nichts fett, kursiv oder rot hervorheben
- man kann keine eigenen Kommentare in den Text reinschreiben, und oft
- steht der Original-Link nicht endlos zur Verfügung (wie in diesem Fall).
Außer diesem Thread wurden heute 5 weitere Artikel, die ich kommentiert habe, gelöscht. Ich kann mir schon vorstellen, welcher User dies veranlasst hat. Es kann Zufall sein, aber die Löschung erfolgten kurz nachdem derjenige, den ich in Verdacht habe, nach 2 Tagen Sperre wegen wiederholter Beleidigung wieder posten durfte...
Früher gingen wir aufrecht, dann gebückt durch die verkürzung des Rückgrads
Hören wir dazu einmal den Ökonomie-Nobelpreisträger Clive Granger in einem Gespräch mit der Wirtschaftswoche vom 9.1.06:
Wiwo: Professor Granger, viele Ökonomen befürchten eine Abkühlung der Weltkonjunktur. Sind Auf- und Abschwünge in der Wirtschaft etwas Unvermeidliches.
Granger: Konjunkturzyklen spielen heutzutage eine viel geringere Rolle als früher. Seit dem zweiten Weltkrieg haben nur noch seinige längere Auf- und Abwärtsbewegungen beobachtet - und jedes Mal waren die Ausschläge vergleichsweise gering. Die meisten von uns haben in ihrem Leben keine wirklich großen Ausschläge erlebt.
Wiwo: Aber das BIP eines Landes schwankt doch ständig.
Granger: Das ist relativ. Wenn man unbedingt will, kann jedes Zucken zum Auf- und Abschwung ausrufen. Wir sind von der Agrar- und Industriegesellschaft in eine Dienstleistungsgesellschaft gekommen, die viel flexibleer geworden ist.
Die Bären an der Börse wirst Du nicht so leicht los.
Was war denn von 2000 bis 2003, war das auch nur ein "vergleichsweise geringer Ausschlag"?
Trau keinem Nobelpreisträger, nur weil er klug daherschwatzt. An der Spitze des Hedgefonds "Long Term Capital Management" (LTCM), der 1998 mit zig Milliarden Schulden Pleite ging und um ein Haar die gesamte Finanzwelt mit in den Abgrund gerissen hätte, standen auch zwei Wirtschafts-Nobelpreisträger.
Nun können aber Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotenzials nicht nur von Schwankungen in der Nachfrage hervorgerufen werden, sondern auch andere Ursachen haben - z.B. durch Unterschiede in den Investitionsaktivitäten. Auch hier haben wir eine Abschwächung der Schwankungen, die sie auch wiederum von der Nachfrage anhängen - denkbar sind aber auch in Zukunft weiterhin von Überinvestitionen ausgelöste Probleme.
Von großer Bedeutung für die Intensität von erwarteten konjunkturellen Schwankungen ist daher, ob wir eine mehr von der Nachfrage oder mehr von von den Investitionen ausgehende Abschwächung bekommen. Von der Abschwächung der Nachfrage ausgehende Probleme sind fast Nonevents, schwieriger werden die Problem bei den von Überinvestitionen ausgehenden Problemen.
Ein solche von Überinvestitionen ausgelöste Krise hatten wird um die Jahrtausendswende - meines Erachtens wieder zum ersten Mal nach vielen Jahrzehnten. In dieser Hinsicht ist in der nächsten Zeit absolut nichts zu befürchten - von Überinvestitionen ist nämlich weit und breit nichts zu sehen. Zacken nach unten werden somit Zäcklein sein.
Es geht ja nicht nur um die Wirtschaft selbst, sondern viel mehr noch um deren BEWERTUNG am Aktienmarkt, die sehr viel stärker schwankt als die Wirtschaft selbst. Da folgen auf Zeiten der Euphorie (jetzt) in schöner Regelmäßigkeit Phasen des Pessimismus und der UNTERTREIBUNG.
Wenn Aktien (und andere Assets) infolge der Liquiditätsverknappung deutlich verlieren, können sich auch systemische Probleme auftun, z. B. Schieflagen bei Derivaten wie Credit Default Swaps, die den Junkbond-Markt durcheinanderwirbeln und Geld damit noch teurer machen. Hinzu kommt größere Risikoaversion usw. - psychologische Faktoren, die die Kurse meist viel stärker bewegen als das realwirtschaftliche "Underlying".
Wie schnell das gehen kann, zeigte letzten Sommer der Hedgefond Amaranth, der mit Gas-Futures rumspielte, von einem plötzlichen Gas-Preisverfall erwischt wurde und mit sechs Milliarden Dollar pleite ging.
Wenn das gleiche im Junkbond-Markt passiert, drohen Kettenreaktionen mit ungeahnten Folgen. Da hat selbst Warren Buffett, sonst ewiger Optimist, Angst vor.
Sonst bleibt das üblicherweise bei einem "Widerspruch" per Email, der irgendwo im virtuellen Äther kleben bleibt.
geblickt?
Für Börsenspekulationen ist der Februar einer der gefährlichsten Monate. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Oktober.(Mark Twain)
Schwedentrunk
Schwedenschei.e
Schwedenfolter
Schwedenmord
Schweden....
Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....Schweden....
mag einer diese Schweden ?
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Alles was ich hier poste, ist eine Satire.
Nichts ist wahr, Alles ist nur eine Geschichte.
Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Ähnlichkeit mit Tatsachen sind reiner Zufall.
Charts oder andere Meinungen sind keine Kaufempfehlungen.
Alles was ich hier schreibe sind reine Fiktionen.
Ein Bezug aus dieser virtuellen Welt zur realen Welt ist rein zufällig, nie intendiert und unterliegt der Täuschung des Lesers.
Hallo Anti Lemming,
ein Metamoderator hat Ihren Widerspruch gegen die Moderation Ihres Postings "Der Doomsday Bären-Thread" abgelehnt.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr ARIVA.DE-Team.
Es bleibt daher bei der teilweisen Löschung der Eingangspostings. Ist zwar schade, aber der Thread funktioniert ja wenigstens noch, und dass er ein Bären-Thread ist, steht immer noch groß drüber.
Völlig Unfug ist die noch vorhandene hohe Risikoaversion negativ zu interpretieren. Es ist genau umgekehrt - ihr Abbau auf ein Normalmaß wird noch längere Zeit das Erhöhungspotenzial für die Aktienkurse speisen.
Und über Kreditderivate lassen sich zuviele aus, die davon nichts verstehen. Grundsätzlich erhöhen sie die Stabilität des Finanzsystems. Mit Hilfe von Kreditderivaten lassen sich Risiken übertragen - vor allem von denen, die das schlechter können, zu denen, die das besser können. Allerdings bin ich auch dafür, Hedge-Funds, die in dieser Assetklasse auch anlegen, stärker zu reglemtieren - das ist aber ein ganz anderes Problem. Erste Ansätze, die Kreditaufnahme der Hedge besser zu kontrollieren gibt es bereits. Und noch etwas kommt hinzu, Käufer von Hedge-Fund-Anteile sind überwiegend Institutionelle, die sehen nach gezahltem Lehrgeld inzwischen genau hin, was sie da kaufen. Ein großer Hedge-Fund, der von Institutionellen gekauft werden will (und nur der wird groß) ist heutzutage keine Black Box mehr, sondern da müssen schon die eingegangen Risiken offengelegt werden - sonst wird er nämlich gekauft. Und wenn ein kleiner Hopps geht, der von privaten Zockern gekauft wurde - sei's drum, ein Ereignis als ob in China ein Sack Reis umfällt.
Schwede neigt zu einer rein automatischen Ausführung seiner Funktionen, anscheinend ohne zu lesen und/oder seine graue Masse damit zu beschäftigen ob die Löschung tatsächlich notwendig bzw. wirkungsvoll sein könnte.
Im Übrigen lass bitte die kindischen Spielchen wo anders.
Grüßle
Du täuschst Dich. Momentan sind die Märkte äußerst Risiko-FREUDIG. Indikator dafür ist nicht der Aktien-Markt, sondern der Bond-Markt (der ist ohnehin viel wichtiger, weil er ca. 5 Mal so groß ist). Der Zinsspread zwischen US-Staatsanleihen und US-Firmenanleihen niedriger Bonität ist zurzeit auf einem Rekordtief. Dies ist eine klare Folge der Hyper-Liquidität: Zuviel Geld ist scharf auf Rendite und geht dabei unangemessen hohe Risiken (etwa im Junkbond-Markt) ein. Steigen die Zinsen und das Geld wird knapper, erhöht sich auch dieser Zinsspread wieder, weil die Nachfrage nach "Rendite um jeden Preis" sinkt.
Dann wird für Firmen die Kreditbeschaffung teurer. Auch die heiße Zeit der Private-Equity-Übernahmen - die typischerweise am Ende langer Boomphasen auftritt (zuletzt 2000) - ist dann vorbei.