Gold. Die grösste Lüge des Jahrzehnts?
Ich kann mich noch sehr gut an einer Ausgabe erinnern, in der Focus Money über Bernanke herzog. Dabei hatte der Mann alles richtig gemacht.
Geldmengen pro Haushalt / Veränderung p.a.:Bar: 4.878,31 €M1: 32.004,52 € / +13,8%M2: 52.151,24 € / + 3,3%M3: 55.826,88 € / + 4,7%
Vermögen & “Stundenlohn”des reichsten Deutschen:17,55 Mrd. € / 491.652,- €
Die 60 DM Kopfgeld 1948entsprechen heute:6.422,14 €
Der Bruttostundenlohnaller Arbeiter von 1948entspricht heute: 120,95 €
Geldumlaufgeschwindigkeit:2009 auf 2,0 gesunken(1981 noch 6,6)
Die Einkommensentwicklung steht Kopf
(2005, Anmerkung 2009)
(-> zur alten Version 2003)
von
Harald Wozniewski
1. Seit jeher ist es gebräuchlich, bei der Beantwortung der Frage, ob und wie sich die Einkommen der arbeitenden Bevölkerung verändert haben, die Einkommen mit einem der verschiedenen Lebenshaltungsindizes zu vergleichen. Dieser Methode bedienen sich gerne jene Interessenvertreter, die ein Steigen der Einkommen auch der unteren Bevölkerungsschichten behaupten wollen. Unter der Überschrift “Einkommensverteilung: Von sozialer Schieflage keine Rede” beschreibt die Broschüre des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, Globalisierung - Bedrohung oder Chance?, 1999, Seite 30, denn auch: “Wer bei den Gehältern nur die Millionen im Blick hat, die Matthäus, Schumacher und Co. bekommen, macht es sich zu einfach. Denn er übersieht, dass die Bruttolöhne insgesamt deutlich zugelegt haben - seit Mitte der 80er Jahre sind sie in den alten Ländern je Arbeitnehmer um preisbereinigt 15 Prozent gestiegen.” In Busch/List/Schröder/Seffen/Weiß/Werner, Verdienst, Vermögen und Verteilung - Reichtumsbericht Deutschland, Köln 1998, Seite 10 heißt es: “Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte ist zwischen 1960 und 1994 in Westdeutschland von 188 Milliarden DM auf fast 1,9 Billionen DM angewachsen - es hat sich also verzehnfacht. Selbst wenn man die Preissteigerung herausrechnet und zu einer Pro-Kopf-Betrachtung übergeht, ergibt sich für den Gesamtzeitraum noch ein Anstieg um 170 Prozent.” Gemessen am Lebenshaltungsindex wird also immer wieder steigender Wohlstand bei der gesamten Bevölkerung behauptet.
2. Ein ganz anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn man die Einkommen der Menschen mit der Geldmenge vergleicht, die in unserer Volkswirtschaft existiert. Der Begriff der Geldmenge ist keineswegs eindeutig. Er ist mindestens so schwer zu definieren wie der Begriff des Geldes überhaupt. (Hier ist allerdings kein Raum, dieses Problem zu vertiefen. Dazu sei nur auf Kulke, Der Zusammenhang zwischen der Höhe des Volkseinkommens und der Geldmenge, Berlin 1975, und auf Obst/Hintner, Geld-, Bank- und Börsenwesen, Stuttgart, Kapitel 1.3, verwiesen.) Vereinfacht gesagt ist die Geldmenge die Menge an Zahlungsmitteln, die in unserer Volkswirtschaft existiert und die sich auf die Subjekte unserer Volkswirtschaft verteilt. Wenn man das einer Person oder Personengruppe zur Verfügung stehende Geld mit der Geldmenge in unserer Volkswirtschaft vergleicht, erkennt man die wirtschaftliche Bedeutung (oder Macht bzw. Ohnmacht) dieser Person bzw. Personengruppe: die “absolute Kaufkraft”.
Eine Momentaufnahme ist dabei zwar interessant, aber für das Verständnis der schleichenden Veränderungen in unserer Volkswirtschaft wenig aussagekräftig. Im folgenden werden wir daher eine Entwicklung über mehrere Jahrzehnte betrachten. Man darf nicht glauben, die Geldmenge sei eine über die Jahre hinweg konstante Größe. Im Gegenteil: Gleich welche Geldmenge man betrachtet, sie alle sind in großen Schritten gewachsen. Wenn folglich der Zuwachs des einer Person oder Personengruppe zur Verfügung stehenden Geldes mit dem Zuwachs der Geldmenge nicht Schritt hält, dann sinkt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Person bzw. Personengruppe.
Eine dieser begrifflich verschiedenen Geldmengen ist die Geldmenge M3*, die von der Deutschen Bundesbank bzw. von der Europäischen Zentralbank ermittelt (und zugleich kontrolliert) wird. Sie wollen wir unserer folgenden Betrachtung zu Grunde legen.
Bevor wir uns dem Vergleich der Geldmenge M3 mit dem Einkommen der Bevölkerung in Deutschland zuwenden, wollen wir kurz einen Blick allein auf die Einkommensentwicklung der Bevölkerung werfen.
Die Einkommen (die “zu versteuernden Einkünfte”) haben sich in der Bevölkerung äußerst unterschiedlich entwickelt. Die Einkommensteuerstatistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen zwar nicht das jeweils verfügbare Geld der Menschen in Deutschland. Denn es fehlen alle Geldbeträge, die die Steuerpflichtigen zuvor als Kosten (meist von Unternehmen) absetzen dürfen. Naturgemäß haben Personen mit hohen Einkommen auch hohe absetzbare Kosten; die tatsächliche Kaufkraft (= volkswirtschaftliche Bedeutung) der einzelnen Steuerzahler lässt sich also nur erahnen. Dennoch ist auch die so gesehen verkürzte Einkommensentwicklung beeindruckend (besser: erdrückend):
Dieses Diagramm (oben) zeigt von 1961 bis 1998 die Einkommensentwicklung
der 1000 bestverdienenden Steuerpflichtigen,
der nächstbestverdienenden 10.000 Steuerpflichtigen,
dann der nächsten 100.000 Steuerpflichtigen,
der nächsten Million Steuerpflichtigen und
schließlich der “übrigen Steuerpflichtigen”
(Die dem Diagramm zu Grunde liegenden Zahlen sowie die Fundstellen finden Sie in der beigefügten Excel-Tabelle: http://www.meudalismus.dr-wo.de/einkommen61-98.xls)
Die hier zu sehende Entwicklung der Einkommen der “übrigen Bevölkerung”, also Einkommen von rund 95% der Bevölkerung, wollen wir nun mit der Entwicklung der Geldmenge M3 vergleichen:
(Die Daten von M3 liegen leider nur ab 1974 vor.)
1974 lag das durchschnittliche Einkommen eines Steuerpflichtigen der “übrigen Bevölkerung” bei 20.541 DM. Die Geldmenge M3 betrug 452,205 Milliarden DM. Eine Million Steuerpflichtige der “übrigen Bevölkerung” hatten 1974 an der Geldmenge M 3 einen Anteil von 4,54% (gelb).
Bis 1998 war das Einkommen der “übrigen Bevölkerung” nominell zwar durchschnittlich auf 41.291 DM gewachsen (1995 sogar schon auf 47.988 DM!). Verglichen aber mit der Geldmenge M3, die nunmehr bei 2.568,05 Milliarden DM angekommen war, waren die Einkommen von rund 95% der Bevölkerung von 1974 bis 1998 rapide auf 35,4% des Wertes von 1974 gesunken. Eine Million Steuerpflichtige der “übrigen Bevölkerung” hatten 1998 an der Geldmenge M 3 nur noch einen Anteil von 1,61% (1995 noch von 2,39%)!
Die Erklärung für diesen Widerspruch zur eingangs beschriebenen Behauptung des allgemeinen stetigen Einkommenszuwachses ist relativ einfach. Alle Lebenshaltungsindizes beobachten einen bestimmten Warenkorb und die Preisentwicklung der darin liegenden Waren. Dieser Warenkorb ist aber nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was in unserer Volkswirtschaft tatsächlich umgesetzt wird. Unternehmenskapital z. B. ist in keinem Lebenshaltungsindex berücksichtigt, obwohl dieses für Kapitaleinkünfte eine herausragende Rolle spielt. Hinzu kommt, dass der Lebenshaltungsindex nur den Preis pro Stück beobachtet, nicht aber die Entwicklung der Stückzahl eines Produkts, also nicht das gesamte Handelsvolumen. Dem tatsächlich gesamten Güterumsatz steht indes die Geldmenge gegenüber, so dass wir auch nur durch einen Vergleich mit der Geldmenge ein realistisches Bild von der Einkommensentwicklung (Kaufkraftentwicklung) erhalten. So hätte das durchschnittliche Einkommen eines Steuerpflichtigen der “übrigen Bevölkerung”, das wie gesagt 1974 bei 20.541 DM lag, wenn es mit der Entwicklung der Geldmenge M3 hätte mithalten sollen, bis 1998 nicht nur auf 41.291 DM, sondern auf 116.650 DM steigen müssen.
Vergleichen wir nun die Entwicklung der Einkünfte der 1000 Reichsten mit der Geldmenge M3:
Die Entwicklung dieser Einkünfte hat von 1974 bis 1983 mit der Entwicklung der Geldmenge M3 ungefähr Schritt gehalten. Bis 1989 hat sie die Entwicklung der Geldmenge bei weitem übertroffen. Dann ist sie (scheinbar) wieder auf ihr früheres (relatives) Niveau zurückgefallen. Tatsächlich aber machen sich hier die durch den Zusammenschluss mit der DDR neu entstandenen, steuerbegünstigten Kapitalanlagemöglichkeiten bemerkbar. Hinzu kommt, dass je höher die steuerbaren Einkünfte einer Person sind, sie umso mehr Geld zur tatsächlichen (beruflichen wie privaten) Verfügung hat - häufig ein zigfaches der steuerbaren Einkünfte. Das zeigt ein Vergleich der Einkommensteuerstatistik mit den “Stundenlöhnen” der reichsten Deutschen unter [Fakten/Stundenlöhne] “Die Vermögen und ‘Stundenlöhne’ der reichsten Deutschen”.
3. Nun könnte man einwenden, dieses Ergebnis komme nur zustande, weil die Geldmenge M3 auch “angespartes Geld” enthält. Dann sei es nur natürlich, dass M3 im Laufe der Zeit so stark wächst. Der Vergleich des Einkommens mit M3 sei folglich irreführend.
Indes wird bei dieser Argumentation übersehen, dass es sich bei diesem “angesparten Geld” nicht um Bargeld, sondern um Kredite handelt. Das bedeutet: In dem Maße, wie bei den Sparern die “Ansparung” wächst, wächst bei anderen die Verschuldung. Im Großen und Ganzen gibt es nun parallele Entwicklungen: Hohe Einkommen laufen parallel mit Ansparung und niedrige Einkommen laufen parallel mit Verschuldung. Am Ergebnis, dass nämlich 95% der Bevölkerung immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung verlieren, ändert sich folglich nichts.
Um den Kritikern aber gerecht zu werden, hier die Einkommensvergleiche mit M1* sogar mit den Zahlen seit 1968. (Die den Diagrammen zu Grunde liegenden Zahlen sowie die Fundstellen finden Sie in der beigefügten Excel-Tabelle: http://www.meudalismus.dr-wo.de/einkommen61-98.xls):
Dieser Vergleich ist sogar noch krasser als der mit M3. Denn die Einkommen sind von 1974 bis 1998 auf 30,56% des Wertes von 1974 gefallen (bei M3 waren es 35,40%). Demgegenüber die Einkommen der Reichen im Vergleich mit M1:
4. Nach alledem bleibt festzustellen, dass die Einkommen des Großteils (rund 95%) der Bevölkerung (Arbeitnehmer, Rentner, Sozialleistungsempfänger UND Unternehmer!) seit Jahrzehnten wertmäßig stetig geringer werden, selbst wenn sie - gemessen an einem Lebenshaltungsindex - zu wachsen scheinen. Mit anderen Worten: Die Masse der Bevölkerung kann sich im Vergleich zu den Reichen stetig weniger leisten, und sie nimmt folglich immer weniger an der Volkswirtschaft teil. Die wirtschaftliche Bedeutung von 95% der Menschen in Deutschland sinkt seit Mitte der 1970er Jahren stetig und rapide. Der Einbruch der Konjunktur ist die logische und zwingende Folge.
5. Das Heranziehen des Lebenshaltungsindex für die Bewertung der Entwicklung von Einkommen ist eine bewusste oder unbewusste Irreführung der Bevölkerung.
Die Bevölkerung wird in dem Glauben gelassen, dass sie an Wohlstand gewinnt, wenn ihre Einkommen stärker wachsen als der Lebenshaltungsindex (s. o.). Tatsächlich sind die Bruttoeinkommen der oben angeführten “95%-Bevölkerung” von 1968 bis 1998, also in 30 Jahren, auf 394% angestiegen (Tabelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/vergleich.xls Spalte R Zeile 29). Der Lebenshaltungsindex ist im selben Zeitraum um nur 268% gestiegen (Tabelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/vergleich.xls Spalte R Zeile 12). Der Bevölkerung kann daher statistisch belegbar vorgegaukelt werden, dass sie sich vor Jahr zu Jahr mehr leisten könne.
Wie wir oben gesehen haben, ist die Kaufkraft der “95%-Bevölkerung” aber rapide geschrumpft. Denn die Geldmenge M1 in Deutschland ist im selben Zeitraum (von 1968 bis 1998) auf 1115% gewachsen (Tabelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/vergleich.xls Spalte R Zeile 6), im Durchschnitt jährlich um 8,26%.
Warum aber zeigt der Lebenshaltungsindex eine so ganz andere Entwicklung als die Geldmengenstatistik?
Zunächst einmal muss man sich klar machen, dass im Lebenshaltungsindex natürlich auch die Einkommensentwicklung eines Teils der “95%-Bevölkerung” selbst enthalten ist. Wenn ein Einzelhänder seine Preise jährlich nur um 1% erhöht, dann ändert sich entsprechend der Lebenshaltungsindex, aber auch entsprechend wenig die Einkommensentwicklung der “95%-Bevölkerung”. Wenn also der Lebenshaltungsindex nur gering steigt, m. a. W. wenn also die Inflation gering ist, dann ist auch die Einkommensentwicklung eines Teils der Bevölkerung gering und zwar des Teils der Bevölkerung, der “unter der Beobachtung des Lebenshaltungsindexes steht”.
Die Geldmenge wird - zwar nicht unmittelbar, aber mittelbar - durch die Zentralbank (früher die Deutsche Bundesbank, jetzt die Europäische Zentralbank) beeinflusst. Zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben der Zentralbank gehört es u. a. für die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld zu sorgen, wobei sie “vorrangig” für Preisstabilität sorgen soll ( http://www.bundesbank.de/aufgaben/aufgaben_aufgaben.php , Videos unter: http://www.bundesbank.de/aufgaben/aufgaben_film.php ). Dies ist sogar - aus gutem Grund! - im Grundgesetz verankert: Art. 88 GG. Betrachten wir das einmal näher :
Da die Zentralbank die Geldmenge nur indirekt (etwa durch die Eröhung oder Minderung der Leitzinsen http://www.bundesbank.de/gm/gm.php , http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec1/geld1_05.pdf ) beeinflusst, tritt der Effekt einer Maßnahme zur Erhöhung oder Senkung immer mit einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Monaten bis Jahren ein. Wie schon erwähnt, versucht die Bundesbank weniger die Geldmenge zu kontrollieren als vielmehr den Preisanstieg.
Hier eine Gegenüberstellung von Diskontsatz, M1 und Preisindex:
Als von 1968 bis 1972 der Preisindex verhältnismäßig stark anstieg, reagierte die Bundesbank im Herbst 1972 mit einer Erhöhung der Leitzinsen, was ab 1974 zur Folge hatte, dass die Geldmenge weniger stark anwuchs als zuvor. Gesunken ist die Geldmenge übrigens nie! Im Dezember 1974 reduzierte die Bundesbank die Zinsen, nachdem der Preisanstieg wieder auf unter 5% gefallen war. Als sich 1979 wieder ein verstärkter Preisanstieg abzeichnete, erhöhte die Bundesbank ihre Leitzinsen, und die Geldmenge wuchs noch weniger stark als zuvor. So setzt sich das bis heute fort. Lesen Sie näheres über die Sichtweise der Deutschen Bundesbank auf Geldmenge und Preisstabilität bei ihr selbst in “Das Ringen um den Wert des Geldes” ( http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_08.pdf ).
Man kann an alledem erkennen, dass die Zentralbank sich praktisch nicht um das Geldmengenwachstum sorgt.
Auch sonst gibt es leider keine staatliche Institution, die sich darum sorgen würde, dass die “95%-Bevölkerung” durch das enorme Geldmengenwachstum immer mehr ins Hintertreffen gerät. Nicht einmal die Abgeordneten des Bundestags haben bisher auf dieses Problem adäquat reagiert (siehe [Irrwege/Bundestag] “Was unsere Bundestagsabgeordneten zur Einkommensverteilung in Deutschland meinen!”):
Im Gegenteil! Sowohl in der Politik als auch in der Wissenschaft scheint die Neigung zu bestehen, als müsse das Geldmengenwachstum gefördert werden ungeachtet der Tatsache, dass das neu geschaffene Geld spätestens “am übernächsten Tag” doch nur wieder in den Kassen der Superreichen (z. B. bei Aldi) landet. Denn oft wird propagiert, die Kreditinstitute müssten den kleinen und mittleren Unternehmen großzügiger Kredite vergeben oder der Staat müsse “Konjunkturprogramme” auflegen. Beides aber heißt Geldschöpfung und Geldmengenwachstum, worüber die betreffenden Politiker und Wissenschaftler sich irrwitzigerweise meist gar nicht im Klaren sind (siehe “Geld, das man nicht sehen kann” http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec1/geld1_03.pdf und [Irrwege/Konjunturprogramme] “Über staatliche Konjunkturprogamme”).
Wir dürfen also davon ausgehen, dass auch in Zukunft das vorhandene Geld sich der breiten Masse weiter entziehen wird - mit allen fatalen Folgen für unsere Volkswirtschaft und unseren Staat.
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* Definitionen der Deutschen Bundesbank (Monatsbericht 12/1998, S. 9*):
M1: Bargeldumlauf (ohne Kassenbestände der Kreditinstitute, jedoch einschließlich der im Ausland befindlichen DM-Noten und -Münzen) + Sichteinlagen inländischer Nichtbanken
M2: M1 + Termingelder inländischer Nichtbanken bis unter 4 Jahren
M3: M2 + Spareinlagen inländischer Nichtbanken mit dreimonatiger Kündigungsfrist
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Anmerkung 2009:
Keine neuen Berechnungen möglich!
Gerne hätte ich die Studie oben mit neuen Zahlen auf den aktuellen Stand gebracht. Doch die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn die Einkommensteuerstatistik für das Jahr 2004 ist mit denen der früheren Jahre überhaupt nicht mehr vergleichbar.
Bekanntlich wurde 2001 und 2002 das sogenannte Halbeinkünfteverfahren eingeführt mit der Folge, dass die Einkünfte aus Kapitalvermögen nur noch zu einem Bruchteil wie vorher in der Einkommensteuerstatistik erfasst werden. Daher ergibt sich eine ähnlich schlimme Verzerrung des Bildes, wie es bereits durch die steuerlichen Änderungen im Zuge des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik 1989 ergab:
quelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/einkommen.htm
Im Grund ist es ganz einfach. Die Geldmenge muss irgendwo hin. Sie ist z.B in den Basismetallpreisen zu sehen, auch in nden Aktienkursen. Deflation, obwohl die M0 Bargeldmenge( auch MZM =Money of Zero Maturity ) sinkt, ist einfach kein Thema mehr , nur Prechter und Ian Gordon sind eine der letzten Verfechter.
In der Volkswirtschaftslehre und von den Zentralbanken werden verschiedene Geldmengenkonzepte betrachtet, die ein »M«, gefolgt von einer Zahl, bezeichnen. Für M1 und die folgenden Geldmengenaggregate M2 und M3 gilt stets, dass das Geldmengenaggregat mit einer höheren Zahl das mit einer niedrigeren einschließt. Eine niedrigere Zahl bedeutet zudem eine größere Nähe der betrachteten Geldmenge zu unmittelbaren realwirtschaftlichen Transaktionen. Die Abgrenzung der einzelnen Aggregate ist konventionell; international nicht einheitlich. Die sogenannte Geldbasis M0 nimmt eine Sonderstellung ein. Sie stellt die Summe von Bargeldumlauf und Zentralbankgeldbestand der Kreditinstitute dar.
quallusssss ups soll natürlich quelle heisen quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge
WARUM DIE KULTUR DER MAYA UNTERGING...
Warum brechen manche Gesellschaften zusammen und andere (bisher) nicht? Und was können wir daraus für unsere Zukunft lernen? Der bekannte Geologe und Anthropologe Jared Diamond fragt danach in seinem aktuellen Buch „Kollaps“. Eine der interessantesten untersuchten Kulturen ist die der Maya.
Großartige Kulturen wie die der Ägypter und der Maya sind untergegangen. Andere wie die der Inder oder der Isländer haben bis heute überlebt. Woran liegt das? Jared Diamond hat diese Frage seinem 700 Seiten umfassenden Buch „Kollaps“ zugrunde gelegt. Ich möchte daraus einige Aspekte aufgreifen, vor allem die Frage, warum die Mayakultur untergegangen ist.
Diamonds eigentliche Frage ist: Wie können wir aus den Fehlern vergangener Kulturen lernen? Keine einfache, doch eine sinnvolle und wichtige Frage. Denn wenn wir verstehen, was frühere Gesellschaften kollabieren ließ, können wir vielleicht für uns das Schlimmste verhindern. Und nun geht es, anders als früher, um die gesamte Menschheit.
Diamond analysiert vor allem ökologische und soziale Faktoren. Manche kleine und vom Rest der Welt abgetrennte Gesellschaften, wie die Bewohner der Osterinseln mitten im Pazifischen Ozean, haben sich selbst zerstört durch die Abholzung aller Bäume. Als die ersten Europäer die Osterinseln (eben zu Ostern) mit ihren seltsamen, bis zu 20 Meter hohen Steinskulpturen entdeckten, sahen sie eine Wüste. Dürres Gras, kein Baum weit und breit. Die ca. 2.000 Insulaner – von einst gut 30.000 – lebten notdürftig von etwas Landwirtschaft und Geflügel. Die Knappheit der Rohstoffe – hier vor allem Holz – hatte zu einem erbitterten Kampf zwischen den Adligen und dem Volk geführt.
Zwischen Nahrungsversorgung und Krieg besteht laut Diamond oft ein enger Zusammenhang. Einerseits – leicht nachvollziehbar – wer nicht genug zu essen hat, muss bei den Nachbarn plündern. Aber auch: Wer seine Heere nicht ausreichend mit Nahrung versorgen kann, muss ziemlich bald aufgeben. Ein Beispiel dafür ist das Volk der Maya.
Die Mayakultur
Die Maya bildeten eine Hochkultur in Mittelamerika. Millionen von Touristen haben die Pyramiden in den Dschungeln von Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras bestaunt. Auch der amerikanische Anwalt John Stephens staunte nicht schlecht, als er 1839 zusammen mit dem britischen Zeichner Frederick Catherwood die ersten Ruinen wieder entdeckte. Hier tauchte eine anscheinend schon völlig vergessene Kultur auf, und dazu eine mit einer schriftlichen Überlieferung. Die Schrift und die Symbole sind bis heute noch nicht endgültig entschlüsselt.
Die Blütezeit dieser Kultur lag vermutlich zwischen dem 2. und dem 9. Jahrhundert. n. Chr. Es gab keinen einheitlichen Staat und wohl auch nicht so etwas wie eine „Wir Maya“- Volksidentität. Viele der Städte, die bis zu 50.000 Einwohner hatten, bildeten kleine eigene „Staaten“, die sich zum Teil untereinander bekriegten. Die inneren Zwistigkeiten waren laut Diamond einer der Faktoren, die zum Untergang dieser blühenden Kultur führten.
Ein weiterer empfindlicher Punkt war, wie in etlichen anderen Gesellschaften auch, die Ernährung. Wie viele Menschen kann ein Bauer mit seinen landwirtschaftlichen Erträgen ernähren? In den heutigen USA versorgt ein Farmer im Schnitt etwa 125 Menschen, im alten Ägypten produzierte ein Bauer das Fünffache von dem, was er selbst und seine Familie brauchten. Ein Maya-Bauer brachte es aber gerade mal auf das Doppelte von dem, was er selbst verbrauchte. Das ist nicht sehr effizient. Dementsprechend waren 70 Prozent der Bevölkerung Bauern.
Aufwändige Nahrungsproduktion und Raubbau an der Natur
Dazu kommt, dass die Hauptnahrung der Maya, nämlich Mais, viel weniger Proteine enthält als etwa Weizen oder Gerste, die Grundnahrung in der Alten Welt. Mais braucht Regen zum Wachsen und nicht zuviel Feuchtigkeit, um wenigstens ein Jahr gelagert werden zu können. Dürreperioden führten ebenso zu Hungersnöten wie zuviel Regen, der den gelagerten Mais verfaulen ließ. Die Fleischversorgung war ebenfalls schwach. Es wurden keine größeren Haustiere wie Kühe, Schweine oder Ziegen gehalten. Als Fleisch gab es allenfalls – je nach Region – Fisch und Geflügel.
Bedenkt man, dass die Maya weder das Rad noch Zugtiere kannten, sondern – zum Beispiel bei einem Feldzug – die Nahrung von einem menschlichen Träger für jeweils einen Krieger transportiert werden musste, wird die „Anfälligkeit“ dieser Gemeinschaft deutlich. Diamond berichtet von einem Aufstand der Maya gegen die mexikanischen Machthaber im Jahr 1848, der zunächst ganz erfolgreich verlief, dann aber abgebrochen wurde, weil die Maisernte eingebracht werden musste.
Was aber der Mayakultur möglicherweise den Todesstoß versetzte, war die Geltungssucht der Könige und Adligen. Immer neue großartige Tempel und Paläste mussten zu deren Ruhm und Ehre gebaut werden, wobei viele Bauern von ihrer Feldarbeit abgezogen wurden. Zugleich wurden immer mehr Wälder abgeholzt und Böden ausgelaugt. Dass frühere Völker im Einklang mit der Natur lebten, hält Diamond für einen Mythos. Auch sie trieben schon vor langer Zeit Raubbau an der Natur.
Der Niedergang: Lebensmittelknappheit und Umweltzerstörung
Bei den Maya war der König zugleich oberster Priester. Es gab eine Art Übereinkommen zwischen ihm und den Bauern. Er versprach ihnen gute Ernten, und sie gaben ihm den Ertrag. Am Beispiel einer Mayaregion, der von Copán, zeigt sich an archäologischen Funden von Skeletten, dass die Menschen ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. zunehmend früh an Krankheiten starben. Die fruchtbaren Böden wurden (u.a. durch Abholzung der Berghänge) immer knapper. Die Bauern revoltierten. Der König hatte sein Versprechen, für Regen und gute Ernten zu sorgen, gebrochen. Seine Paläste wurden um 850 niedergebrannt. Die Bevölkerung von Copán schrumpfte und um 1250 lebte niemand mehr in der Region.
Der Lebensraum der Maya umfasste viele Regionen mit ganz unterschiedlichen ökologischen Bedingungen. Als der spanische Eroberer Cortéz 1524 die südliche Mayaregion durchquerte, lebten dort noch knapp 30.000 Menschen – von einst über zehn Millionen! Es gab keinen Mais und keine Wasservorräte mehr. Cortez und seine Männer wären selbst fast verhungert. Die großen alten Städte Tikal und Palenque waren bereits vom Urwald überwuchert. Hier hatte sich die stark gewachsene Bevölkerung schon Jahrhunderte zuvor selbst das Wasser abgegraben und durch Raubbau und Übernutzung der Böden die eigene Lebensgrundlage zerstört.
Die Adligen waren zu sehr mit ihrem Ego beschäftigt, um die Gefahr zu sehen. Da legt Diamond den Finger drauf. Die Parallele zu unserer Zeit ist die Gleichgültigkeit und Gier, mit der Großkonzerne und Politiker die Umwelt zerstören lassen.
Geistige Verwahrlosung
Diamond verfolgt vor allem die ökologische Spur. 90-99 Prozent der Maya verschwanden demnach durch Hungertod, Kriege, Geburtenrückgang und hohe Sterblichkeitsrate. Es könnte aber auch sein, dass eine Kultur sich durch eine menschenverachtende Religion oder Politik selbst zerstört. Die Mayakultur begann vor über 2500 Jahren, erlebte in verschiedenen Zentren Auf- und Untergänge und lebt genetisch und sprachlich bis heute weiter. Auch heute noch gibt es Hunderttausende, die sich als Maya verstehen. Das Volk ist nicht – wie bei den indianischen Anasazi im Südwesten der USA – völlig ausgelöscht, sondern existiert noch. Allerdings: Die offizielle Sprache ist spanisch, die Religion katholisch. Von ihrer früheren Hochkultur wissen die heutigen Maya viel weniger als die Archäologen. Und da gibt es Aspekte, bei denen sie ebenso wie wir schaudern würden.
Die alten Maya führten nicht nur untereinander Krieg, sondern folterten auch die Gefangenen, vor allem die Könige, auf grausamste Art. Da wurden Finger aus den Gelenken gerissen, Zähne gezogen oder Unterkiefer abgeschnitten. Schließlich, nach Jahren, ließ man die Gequälten die Stufen der Pyramiden herunterpurzeln, an Händen und Füssen gefesselt. Es ist wissenschaftlich kaum zu begründen, dass die Maya-Kultur an diesen Grausamkeiten zugrunde ging. Das ist hier meine freie Spekulation. Doch ich möchte behaupten, dass die Menschen in einem System, in dem die Angst der beherrschende Faktor ist, auf Dauer nicht leben wollen und es von innen heraus boykottieren. Eine Religion, die auf Menschenopfern basiert, kann keine Liebe, keine Freude vermitteln.
Die Spanier waren selbst grausam, doch was sie bei den Azteken erlebten, die den Gefangenen als Gottesdienst bei lebendigem Leib das Herz herausrissen, verschlug ihnen den Atem. Das lieferte ihnen die moralische Rechtfertigung, dieses Volk zu vernichten. Die Azteken hatten diese grausigen Rituale teilweise von den Maya übernommen.
Angemessen auf aktuelle Veränderungen reagieren
In seinem Buch untersucht Diamond viele Kulturen, kleine und große, untergegangene und noch erhaltene. Das ist schon für sich genommen interessant und informativ. Er zeigt, wie Umweltzerstörung, Klimaveränderung, Kriege und Handelsbeziehungen den Untergang oder das Überleben einer Gesellschaft bestimmen. Ein fünfter Faktor wird als wichtigster herausgearbeitet: Wie reagiert die Gemeinschaft auf die jeweiligen Herausforderungen?
Bei den Maya oder den Bewohnern der Osterinseln sahen die Herrscher tatenlos zu, wie sich die Situation der Bevölkerung zusehends verschlechterte. In anderen Gesellschaften – etwa auf Island oder Japan – wurden rechtzeitig die richtigen Gegenmaßnahmen getroffen. Das kann eine Umstellung in der Landwirtschaft sein, eine Aufforstung, eine Änderung in der sozialen Struktur oder auch eine neue Philosophie.
Auch in unserer Zeit haben sich Gesellschaften durch falsches Verhalten an den Rand des Abgrunds geführt. Beispiel Ruanda, wo Millionen von Menschen im Bürgerkrieg umgekommen sind. Fast immer ging und geht es um die Rohstoffe, um einen Überlebenskampf. Auch heute sind wir darin verwickelt: Der Kampf ums Erdöl bestimmt einen Großteil der politischen Konflikte. Wir suchen nach einer neuen Energiequelle. Wir müssen verhindern, dass das Klima – nicht zuletzt durch menschliche Technik „angeheizt“ – zunehmend „verrückt“ spielt. Wir müssen den Regenwald erhalten. Wir müssen die Bevölkerungsexplosion verhindern. Wir müssen den Abgrund zwischen arm und reich überbrücken. Wir müssen vor allem Verständigung zwischen den Ideologien erreichen.
Weise Entscheidungen treffen und durchsetzen
Es gibt so viele wunde Punkte, von denen wir alle wissen. So gut informiert wie heute waren wir noch nie zuvor! Millionen von Menschen engagieren sich weltweit für Umweltschutz, meditieren, suchen – sehr richtig – in sich selbst nach der Quelle des Guten und nach Bewusstheit, um das Richtige zu tun. Dennoch kann es sein, dass die Gesellschaft – heute auf globaler Ebene – grundlegend falsche Entscheidungen trifft, die katastrophale Folgen haben. Denn zum einen sind es nicht unbedingt die Weisen, die Entscheidungen treffen und durchsetzen (Beispiel Irakkrieg). Zum anderen sind die Folgen mancher Entscheidungen nicht vorhersehbar (zum Beispiel könnte ein neues Medikament oder eine bestimmte Erfindung langfristig schwerwiegende Nebenwirkungen haben).
Es ist auch möglich, dass ein bereits vorhandenes Problem hinsichtlich seiner Ursachen und seiner Tragweite nicht richtig eingeschätzt wird. Beispiel globale Erwärmung. Noch immer herrscht keine Einigkeit darüber, ob sie durch den Menschen ausgelöst wurde oder nicht. Zumindest sehen etliche verantwortliche Politiker und Konzerne noch immer keinen Grund, drastischere Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Damit kommen wir zu einem dritten, dem häufigsten Grund für falsche Entscheidungen, nämlich dem Egoismus einzelner Gruppen. Beispiele sind die Abholzung der Regenwälder, die Überfischung der Meere und die Ausrottung gefährdeter Tierarten. In einigen früheren Gesellschaften erließen weitsichtige Herrscher Gesetze, die eine übermäßige Ausbeutung der Natur verhinderten. Auch heute sollen Gesetze verhindern, dass zum Beispiel Nashörner und Elefanten wegen des Elfenbeins gejagt werden. Doch solange es dafür einen Markt und Kunden gibt, die viel Geld für Elfenbein bezahlen, geht die Wilderei weiter. Wenn bestimmte Ressourcen knapp werden, sei es Fisch oder Erdöl, liegt es letztlich an der Einsicht des Verbrauchers, das Problem zu lösen. Er muss seinen Konsum einschränken. Und das betrifft uns alle. Wie schwer ist es doch, freiwillig auf etwas zu verzichten, woran man sich gewöhnt hat!
Egoismus durchschauen und überwinden
Besonders schwierig ist es, bestimmte Wertvorstellungen aufzugeben, die der aktuellen Situation nicht mehr gerecht werden und das Überleben gefährden. Ein einfaches Beispiel ist der Wunsch, viele Kinder zu haben. Überbevölkerte Länder wie Indien täten gut daran, dem Beispiel Chinas zu folgen und pro Ehepaar nur noch ein Kind zu erlauben. Doch was den Chinesen ganz gegen ihre traditionellen Werte von oben aufgezwungen wurde, müsste im demokratischen Indien freiwillig, aus Einsicht geschehen – und daran ist auf absehbare Zeit wohl nicht zu denken.
Wir können aus dem Verhalten früherer Kulturen lernen, weil sich im Nachhinein deutlich sehen lässt, welche Entscheidungen zur Katastrophe führten und welche sie abwendeten. Doch das lässt sich nicht einfach im Maßstab 1:1 auf unsere heutige Situation übertragen. Unsere Situation ist anders als etwa die der Maya. Eines ist aber gleich geblieben: die Herausforderung, den auf kurzfristigen Nutzen bedachten Egoismus zu durchschauen und in einer gemeinsamen Anstrengung zu überwinden quellchen upps quelle http://www.visionen.com/Rubriken/Kultur_Wissen/...-DER-MAYA-UNTERGING
Zeitraum: 13.05.10 - 15.05.10
Veranstaltungsort:
Krakau
Polen
Vom 13. bis zum 15. Mai 2010 findet in Krakau, Polen, die europäische Konferenz über seltene Krankheiten 2010 (European Conference on Rare Diseases 2010) statt.
Im Mittelpunkt der fünften Ausgabe dieser Veranstaltung wird der Stand der Dinge in diesem Bereich diskutiert. Am ersten Tag gibt es ein Vernetzungsforum, auf dem Interessengruppen und Experten zusammentreffen und zukünftige Projekte besprechen können. Die folgenden beiden Tage sind jeweils in zwei halbtägige Sitzungen eingeteilt, die sich unter anderem mit folgenden Themen befassen:
•Nationale Strategien und Pläne für seltene Krankheiten
•Europäische Referenznetzwerke und Expertenzentren
•"Wissenschaft vom Labortisch zum Patientenbett"
•Informationen und medizinische Fortbildung
•Das Europäische Komitee für seltene Krankheiten
•Seltene Krankheiten in Mittel- und Osteuropa
•Dienste für Patienten, Familien und Betreuer
Die Konferenz ist Teil des Projekts POLKA ("Patients' consensus on preferred policy scenarii for rare diseases"), das die Konsultation im Bereich seltener Krankheiten in Europa insgesamt vereinfachen und so einen Konsens zu bevorzugten politischen Szenarien für seltene Krankheiten erreichen soll. Das teilweise von der EU finanzierte Projekt ORPHANET ("Portal for rare diseases and orphan drugs") wird mit einem Workshop ebenfalls bei der Veranstaltung dabei sein.
quelle http://www.kooperation-international.de/countries/...tail/data/46913/