Der Antizykliker-Thread
Die DAX-Futures sind am Mittwoch im Handelsverlauf
eingebrochen und tendieren am Abend sehr schwach. Der März-Kontrakt auf den DAX
verliert gegen 18.30 Uhr 221 Punkte auf 4.443. Das Tageshoch liegt bislang bei
4.695 und das -tief bei 4.392,5 Punkten. Umgesetzt wurden bisher rund 184.000
Kontrakte, womit die Umsätze wieder angezogen haben.
Händler sprechen von einer Reaktion auf die Vielzahl schlechter Nachrichten von
Unternehmensseite sowie konjunktureller Art. Auch die US-Vorgaben seien äußerst
schwach. Der Bruch der Unterstützung bei 4.632 Punkten habe eine neue
Abwärtsbewegung eingeleitet. Eine wichtige Unterstützung verlaufe nun bei
4.454/37 Punkten. Die massiv überverkaufte Lage sollte weitere starke Verluste
verhindern.
DJG/mif/raz
Außerdem haben sie viel von Adolf gelernt. Man sollte ordentlich die Rüstungsreserven aufbauen und Infrastruktur.
Ich weiß, dass das keiner gerne hört über Adolf, aber es ist halt so. Keynes war nur ein guter Analyst, die eigentlichen Programme gab es schon vor seinen Lehren. Wenn also Jemand von Keynes spricht, dann nur, weil es verpönt ist über A. zu sprechen, der diese Idee hatte. Hoovers Subventionsprogramm hatte die Wirtschaft sogar gelähmt. Die Unternehmen mussten nach dem Staat neue Abnehmer finden. Bei A wusste man, ohne Staat kein Geld und war darauf eingestellt. Erst als die USA in den Krieg eingetreten waren, konnte sie damit die Probleme von 1929 lösen und auch die Fehler von Hoover auflösen.
Das ist mal antizyklisch, wenn auch sehr unpopulär.
1. „Der Markt hat immer recht“. Auch wenn das Marktgeschehen kurzfristig von Über- und Untertreibungen beherrscht sein mag, letztlich bleibt das Geschehen auf den Märkten doch rational und nachvollziehbar. Letztlich sind es immer die Fundamentaldaten einer Wirtschaft und die betriebswirtschaftlichen Daten der Unternehmen, die zum Durchbruch kommen.
1) Der RSI ist in den unteren Extrembereich vorgedrungen, der bislang IMMER für eine Trendwende sorgte
2) Der RSI befindet sich noch im Aufwärtstrend (ab Oktober)
3) Der Preis ebenfalls
Es mag verrückt klingen, aber das CRV für Long ist damit deutlich besser als für short. Fazit: Nicht mehr short gehen, sondern eine Longchance abwarten! Diese wird natürlich nicht morgen kommen, aber sicherlich in wenigen Tagen... Wer short ist, muss natürlich laufen lassen.
1. Ich will es mal mit einer Metapher versuchen: Fundamentale Rahmenbedinungen treiben die Märkte. Keine Frage. Wenn man so will ist es das Pferd das man reiten will - von A nach B. Der Weg besteht aber aus menschlichen Gefühlen und Ereignissen. Der Weg kann holprig sein, möglich dass du mal abbiegen oder umkehren oder Hindernisse überwinden musst.
Als Spekulant wirst Du untergehen wenn Du den direkten Weg suchst und die Konstellation von Fundamentalen Daten zusammen mit dem Umfeld (Marktakteuren) nicht beachtest.
Gute Trader sind dacher auch Investoren. Der innere Investor trifft die Vorauswahl, der innere Trader sorgt fürs korrekte Timing.
2. Es sind relevante Informationen der Vergangenheit in Charts gespeichert. Sie können sehr nützlich sein, denn die Charts bilden die Marktteilnehmer ab. In Charts kannst Du Panik, Gier, Angst und andere menschliche Züge wunderbar herauslesen.
3. Schwach, gehe ich gar nicht drauf ein.
4. Kann man einfach mit Elliott widerlegen. Elliott hatte Ende der 20ger seine Theorie entwickelt, sie hatte vorher Bestand - da kannte sie keiner - und hat auch heute Bestand, in einer Zeit in der sie wahrscheinlich mehr als 50% aller Marktteilnehmer kennt. Das menschliche Verhalten ist ein natürliches, mathematisches.
Bricht eine der beiden Linien im gestrigen Intraday-Chart steigt die Wahrscheinlichkeit für Trendfortsetzung oder haltTrendwechsel und entgegen meiner Erwartung gabs doch weiterhin die Trendfortsetzung.
Aktuell sind wir am unteren BB im Daily und im Stundenbild weiterhin deutlich überverkauft wobei die nächste "richtige" Unterstützung erst bei ca. 820 ist.
Sollte es Intraday so sein,dann Cash in die Hand und schnell rein.Aber schon kurz vor den Tief sollte man anfangen zu kaufen.aus den gleichen Gründen ist natürlich nach oben dann auch wieder der Deckel drauf.
Viel Spass und Erfolg für alle
Peter
Meine Antwort: NEIN !!
Was ist Antizyklik? Wie sehen die antizyklischen Einstiegskriterien für ein Aktieninvestment aus?
1. der Grundgedanke des Antzyklischen Investments besteht doch darin, Aktien zu möglichst günstigen Kursen einzukaufen, gewissermaßen zu "Schnäppchen - Preise";
2. des Weiteren muss es sich um Qualitätsaktien handeln, damit eine hohe Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, dass die ausgewählten Aktien in ihrem Kurs auch wieder steigen werden. Es muss immer ein Top- Unternehmen sein, das hier "unter die Räder" gekommen ist.
Bei der Einschätzung dieser beiden Faktoren mögen viele Einzelkriterien eine Rolle spielen: KGV, Branche (Zukunftsfähigkeit), Management, Dividendenverhalten in der Vergangenheit u. v. m. (Auch da könnte man widerstreitend diskutieren)
Aber mit Sicherheit spielt die Charttechnik k e i n e Rolle. Vermutlich dürfte es so sein, dass im Falle eines antizyklischen Investments der Chart des betreffenden Unternehmens derart "desaströs" aussieht, dass j e d e r Charttechniker nur vom Kauf der Aktie abraten würde.
Und gerade wenn der Chart aufgrund eines AllzeitTiefs faktisch keine Unterstützungen bietet und somit jeder Charttechniker erst ne Bodenbildung abwarten würde, so ist ein fundamentaler Kauf das Wesen einer antizyklischen Anlage.
Allerdings ist der Thread nunmal zum Tradingthread geworden. Ist schon okay so. Schließlich gibts kein TTT und PTT mehr. Also lass sie machen. Wir können ja nen neuen Antizykliker-Thread unter fundamentalen Gesichtspunkten aufmachen.
Denn - es gibt ja auch sehr, sehr viele Kurzfrist-Chart-Erfolge. Singles, die über mehrere Wochen Nummer 1 deutschland- oder gar europa - oder sogar weltweit "Nummer 1" waren. Hmmm, was wäre daraus auf die Zukunft zu schließen? Das die nächsten Singles auch noch entsprechende "Nummer 1-Hits" werden? Wohl meistens eher nicht unbedingt.
Daher schließe ich persönlich auch aus den so genannen Aktien/Markt/Indizes/Bonds - und wie sie alle heißen - CHARTS auch nicht viel.
Alle Charts erzählen was aus der Vergangenheit - wissen nur das Mindeste über die Gegenwart und erst Recht nichts über die Zukunft. Aus meiner Sicht.
Mag sein, dass ich einfach zu doof bin, Charts zu verstehen - jedenfalls konnte ich nie was damit anfangen, wenn mir ein Bänker was von "Unterstützungslinien" etc. erzählt hat.
Meine bescheidene Frage war dann immer: " Was hat das mit diesen "Unterstützungslinien" auf sich? Was passiert denn mit denen, wenn die Panik ausbrechen sollte, und ALLE von jetzt auf gleich verkaufen wollen oder müssen oder beides? Wieso sollte denn dann so eine komische Linie auf dem Papier halten???
Konnten die mir auch nicht schlüssig erklären.
Na, jedenfalls - ich habe keine Ahnung von Charts - wenig Ahnung von Aktien und Fonds - und handele den ganzen Finanz-Quatsch mal so´n bisschen wie ein Affe - so pi mal Daumen...
Gucke mir so Unternehmen aus, die einerseits im Rahmen der Finanzkrise arg gebeutelt wurden, andererseits diese Krise und auch die folgenden weiteren Krisen, die die Realwirtschaft etc. betreffen werden überstehen könnten und kaufe einfach mal hier und da was ein. Auch Unternehmen, die noch nicht so arg gebeutelt wurden, aber relativ beständig auch in 2008 waren. Das geht von Allianz über Siemens, Telekom, Thyssen, RWE und Nestle bis hin zu Mac Doof, Microsoft, Procter & Gamble, Coca-Cola und so...Ein paar von denen sind zum jetzigen Zeitpunkt ja auch noch recht stark in Dividenden-Zahlungen, die allerdings, und das ist mir klar, auch nicht für die Zukunft festgeschrieben sein werden...
Nichts desto Trotz - was genau soll man konkret machen? Es gibt kein Patenrezept für Geld- und Vermögenserhalt zu 100 % bzw. noch besser - eine Steigerung - also garantierte Renditeerwartung von x %.
Egal, ob Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld, Termingeld, Staats- und Unternehmensanleihen - hier und da ein paar Prozent - so zwischen 0,5 % - 8% - je nach Risiko und Laufzeit...
Na und? Inflation - angeblich nur zur Zeit 1,6%???!!! Na,ja - glaub´ ich nicht - vielleicht auf den einen oder anderen Wert mal bezogen vielleicht sogar zutreffend... Gefühlte Gesamtinflation bei den wirklich relevanten Dingen, die das tägliche Leben betreffen, doch eher 8-12-%...
Daher, ob es letztendlich was bringt oder auch nicht, neige ich zum Verteilen auf mehrere KÖRBE. Bisschen Cash, bisschen Immo, bisschen Aktien und Fonds, bisschen Versicherungen, bisschen Kopfkissen, bisschen Münzen, bisschen Ravioli :---)))
Jedenfalls orientiere ich persönlich mich nicht an Charts - das sind für mich naiven Laien einfach Linien, die täglich durchbrochen werden können, egal, in welche Richtung - einzig und allein abhängig von der "gegenwärtigen" Wirtschafts- und Psycho-Situation der Marktteilnehmer.
Diese lustigen Linien suggerieren auch oft irreführende Signale aus meiner Sicht:
Geht der Markt 10% runter sagt Dir der Chart: Zu spät für Short, zu früh für Long.
Steigt der Markt dann um 10%, sagt Dir der Chart: Zu spät für Long, zu früh für Short.
Ist der Markt dann aber schon um 20-30% gefallen, sagt Dir der Chart wahrscheinlich: Ja, jetzt geht es richtig abwärts - immer weiter nach unten - steig ein mit Deinem Short!
Ist der Markt aber um 20-30% gestiegen, sagt Dir der Chart wahrscheinlich: Ja, jetzt geht die Party richtig los! Steig ein mit Deinem Long - jetzt geht es erst mal aufwärts!
Tja, ich denke, man sollte sich selbst irgendwann entscheiden, wann man in welche Aktie, in welchen Fonds, in welche Indizes man zu welchem Zeitpunkt rein geht oder raus geht. Man sollte dann natürlich auch einkalkulieren, dass man höchstwahrscheinlich nicht den optimalen Zeitpunkt erwischt und ein entsprechendes Minus/Plus mit einkalkulieren. Jeder von uns - egal ob Anfänger oder Vollprofi, wird Fehler machen.
Diese Entscheidungen sollte man aber nicht zwingend irgendwelchen "Charts" und "Computerprogrammen" überlassen, sondern sich selbst. Kann schief gehen, dann ist man aber zumindest auch "selbst verantwortlich" und kann und muss die "Schuld" nicht auf irgendwelche "Charts", "Computerprogramme" , "Fondsmanager" und "Bänker" abwälzen.
Und da sich auch manche Börsenweisheiten extrem widersprechen, wie z.B.: "Kaufe, wenn die Kanonen donnern" oder "Sei gierig, wenn andere ängstlich sind" - aber im Gegenzug: "Greife nie in ein fallendes Messer" usw. und so fort...
halte ich es persönlich einfach so, dass ich an der Börse nur soviel Kapital einsetze, wie ich es auch verschmerzen könnte, selbst bei Totalverlust.
Ach ja, was am Ende dabei herauskommt oder auch nicht - ob es in 10 bis 20 Jahren überhaupt Ariva und deren entsprechende Threads noch gibt, so dass ich Euch dann entsprechende Ergebisse noch posten könnte ;-) - keine Ahnung.
Nun, manchmal kaufe ich einfach klammheimlich - ohne dieses zu posten "antizyklisch" gegen jede andere Meinung was dazu - und genau so gut verkaufe ich "antizyklisch" den einen oder anderen Posten...
Nur - egal was ich wann wie und warum tue - ob es denn dann richtig oder falsch ist - ich tue dies alles in meiner eigenen Verantwortung und keinesfalls auf "Charts" basierend.
Hoffentlich kommt Tina noch mal in die Charts! In diesem Sinne guten Morgen und viel Erfolg Euch Allen!
Kosto
letzte bremsseil reissen ,dann werden wir indizeskurse (im lauf des jahres)
sehen von denen man in keinen bösen traum dachte es könnte möglich
sein molly malon
Wenn man mal bedenkt, dass wir heute schon unter den inflationsbreeinigten Indexstand von 1000 Punkten liegen, so um die ca. 700 Punkte, dann kann man sagen, die Aktien sind antizyklisch interessant. Vor allem sind im Dow einige Schwergewichte durch zukäufe noch schwerer geworden, was den inflationsbreinigten Indexstand sogar unter die ca. 700 drückt.
Dow Jones Industrial Average (Tageschart): Auf der Straße nach Süden
Auch beim Dow Jones Industrial Average (DJIA) verlief der Jahresbeginn alles andere als positiv. Nach der kurzen Jahresendrallye gelang es dem US-Aktienbarometer nicht, in den Abwärtstrendkanal seit Mai 2008 (untere Begrenzung akt. bei 8.957 Punkten) zurückzukehren. Das Abprallen an der beschriebenen Barriere sorgt dabei für eine verschlechterte technische Ausgangssituation. Seither hat der "Dow" bereits rund 10 % an Wert verloren. Kann die horizontale Unterstützung bei 7.883 Punkten (Tief vom 10. Oktober 2007) nicht verteidigt werden, droht sogar ein Rückfall auf das Jahrestief 2007 bei 7.449 Punkten. Spätestens hier sollte aber ein Boden gefunden werden; ansonsten sind weitere massive Kursverluste einzukalkulieren. Die Lage der technischen Indikatoren ist wenig erfreulich. So hat nach dem Stochastik mittlerweile auch der MACD seine Signallinie von oben durchstoßen. Vom überverkauften Bereich sind die Oszillatoren zudem noch ein gutes Stück entfernt.
Nichts überstürzen
Das Scheitern am o. g. Trendkanal hat dem DJIA kräftig zugesetzt. Anleger sollten vor dem beschriebenen Hintergrund abwarten, ob eine Stabilisierung im Bereich der Unterstützungen bei knapp 8.000 Punkten gelingt. Nachhaltig verbessern würde sich das Bild erst bei einer Rückkehr in den beschriebenen Trendkanal.
Quelle HSBC Trinkaus
Aus "Der Markt heute" vom 15.01.2009
Antizyklik heißt z.B. tief kaufen und hoch verkaufen. Sicher ist es wichtig, eine "unterbewertete Aktie" (was immer das sein soll, denn KGV 3 hat einen GRUND) zu finden. Aber wichtiger ist es, den Kaufzeitpunkt so zu timen, dass er kurz vor der Entdeckung dieser Aktie durch die anderen Käufer liegt. Es nützt einem nämlich nix, wenn man "billig" kauft, die Börse aber der Meiung ist, diese Aktie partout noch billiger machen zu wollen. Zudem kann man sich als Privatanleger (da ohne nenneswerte Researchmöglichkeiten) durchaus in der Beurteilung eines Unternehmens kräftig irren.
Es gilt also, einen beginnenden Uptrend zu identifizieren, denn nur DER bringt Geld abseits der Liebhaberei. Und einen beginnenden Uptrend - bzw. das Ende des Downtrends - kann man gut charttechnisch identifizieren. Ich persönlich versuche das mit RSI/MACD/GD (die das Kaufverhalten messen), andere Leute mit Trendlinien o.ä.
Also liegt die Zukunft doch in den Charts (sofern kein unvorhersehbares Ereignis eintritt), denn diese repräsentieren das unbewußte Wissen des Marktes über die Aktie. Ich würde jedoch nicht soweit gehen, die Zukunft einer Aktie KOMPLETT aus der Vergangenheit abzuleiten, da die Anzahl der zu berücksichtigen Variablen viel zu hoch ist. Der Markt ist ein chaotisches System, das nur in engen Grenzen vorherzusagen ist.
Ich stimme dir ja durchaus zu. Natürlich ist Einstiegstiming sehr wichtig, aber erkläre mir mal wie du bei Aktien auf Allzeittief charttechnisch argumentieren willst, wenn da gar keine Unterstützungen mehr vorhanden sind!
Zudem ist es für mich grundsätzlich so, das man über den Anlagezeitraum diskutieren muss. Unter antizyklischem Investment verstehe ich, innerhalb einer Rezession bei niedrig gezahlten KGVs zu kaufen, unabhängig davon, ob die Aktie noch stärker fällt, und in einer Konjunturhausse und Börsenhausse bei hohen KGVs zu verkaufen. Wenn man dann bei gut aufgestellte Unternehmen Aktien kauft, die zudem sehr günstig bewertet sind, kann man mehrere 100% machen. Das eigentliche Problem ist dann eher die Psychologie, also ob man bei weite fallenden Kursen wirklich dazu in der Lage ist, die Aktie zu halten.
Übrigens heißt das nicht, dass ich so ein Langfristanleger wäre, sondern es ging Keno77 und mir nur darum, dass dieser Thread nunmal Antizykliker-Thread heißt, und aber eigentlich nicht wirklich über antizyklische Anlage (nach meiner Dfinition) diskutiert wird.
Im Übrigen find ich Sprüche wie KGV von 3 hat seinen Grund für sehr pauschal. Der ist fast genauso schlimm, wie "der Markt hat immer recht", denn es wird immer Zeiten geben, wo der Markt eben ein Unternehmen nicht richtig analysiert und das KGV von 3 eben keine wirklichen Grund haben muss. Zugegeben ist das in den meisten Fällen so, aber gerade in Zeiten wie diesen gibt es genügend andere Gründe, wieso Aktien völlig zu unrecht so stark gefallen sind. Man muss es nur richtig analysieren.
Übrigens kann ich euren Stil absolut verstehen, denn ich war selbst ein solcher antizyklischer Anleger. Doch die Baisse 2001-2003 mit Kursverlusten von bis zu 90% bei meinen "bombensicheren Lieblingsaktien" hat mich ein für alle Mal eines Besseren belehrt und mich zum Mittelfristler gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Zum Thema 2001-2003 sehe ich das differenziert. Ich habe in den Jahren 2000-2002 ebenfalls hohe Verluste gemacht (etwa 65% meines Depotwerts verloren), aber ich habe auch in dieser Zeit viel dazugelernt, vor allem was die Bianzanalyse und Aktienkennzahlen betrifft, und bin dann einfach zum Urteil gekommen, dass viele Aktien extrem unterbewertet sind, und habe eben nicht aufgegeben, sondern eher noch Geld ins Depot gegeben. Daduch konnte ich von 2002 bis 2005 mehr als 300% meinen Depotwert steigern.
Natürlich ist das heute eine andere Situation. Die Finanz- und Konjunkturkrise ist weltweit viel schlimmer als es vor 6-7 Jahren der Fall war. Damals war es ja im Jahr 2000 eine Bewertungsblase mit anschließender normalen Rezession und einem Platzen der Tec-Blase. Heute kann die Krise daher auch weitaus länger dauern. Aber die Aktienbewertungen sind bei vielen Unternehmen bereits wieder so tief wie Ende 2002 beim Ausverkauf (vom Ausverkauf bei Beginn des Irakkriegs Anfang 2003 abgesehen). Und aus diesem Grund lasse ich mir Bewertungen mit KBV von 0,5 und KGV von 3-4 nicht entgehen, auch wenn ich mir bewusst bin, dass auf den Buchwert teilweise Abschreibungen lauern und die Gewinne 2009 teilweise deutlich einbrechen können. Aber deshalb haben wir ja auch eine Rezession, also normalerweise ein zyklisches Tief.
Trotzdem hat eben jeder seinen Anlagestil und meiner ist es, mit dem Depot die "Wellen" - vermutlich noch ein kleines Stück nach unten, da die Stimmung mies ist - mitzunehmen. Zumindest ist es so geplant. Der Rest meines Vermögens ist fest und sicher anlegt.
Aktuell lauere ich übrigens auf long, da es für short zu spät ist. Im Herbst 08 habe ich aber gelernt, nicht zu euphorisch zu werden und mich stets in Geduld zu üben.