Der Antizykliker-Thread
zwangsläufig daher werden Vergleiche mit 1929 & Folgejahre gemacht. Wie es tatsächlich kommt, wird man erst sehen.... aber nicht heute oder morgen, sondern frühest ende 2009, 2010 oder - auch möglich - später.
Zu deiner Theorie bezüglich den Schätzungen: Da ich mal davon ausgehe, dass Du weisst wie diese angefertigt werden, hast Du natürlich bezüglich des absoluten Wahrheitsgehaltes recht. Allerdings solltest Du schon beachten, dass diese Rückkopplungen auf die realwirtschaft haben. Unternehmen investieren und Konsumenten konsumieren fast auschließlich aufgrund von Erwartungen, unabhängig ob diese dann später richtig oder falsch waren. Dafür gibt es eben die Konsumneigung oder Sparquote...
Hyperinflation herrschte übrigens schon bedeutend früher als 1930 in Deutschland. Aber auch das ist nebensächlich in der aktuellen Situation wenn man meint, dass die RE-INFLATIONÄREN Massnahmennahmen ZWANGSLÄUFIG zu einem neuen Aufschwung führen müssen und sich dieser re-inflationären Massnahmen als Argument bedient, warum es in den kommenden Jähren besser laufen "muss".
Die Zwischenkriegszeit in USA und Deutschland hat gezeigt, dass BEIDES - massives DEFLATION UND massive INFLATION im Endeffekt sehr ähnliche Auswirkungen hat: MASSIVE Arbeitslosigkeit und ein reales Schrumpfen der Wirtschaft.
Weder eine Depression noch ein crashhafter Ausstieg aus dem USD und US-Staatsanlei(c)hen ist für die 2009, 2010 und Folgejahren ein undenkbares Szenario. Und da zudem noch nicht einmal der Höhepunkt der aktuellen Krise festzumachen ist, ist es VIEL ZU FRÜH, auszuschließen, dass 2008 & Folgejahre nicht ähnlich böse Folge haben wird wie 1929. Um nichts geht es hier in den aktuellen Diskussion beim Vergleich 1929 ff versus 2008 ff.
Dass hohe Infaltion und Deflation negative Wirkungen auf eine Wirtschaft haben, ist natürlich unbestritten...
Kommt es jetzt zur Hyperinflation?
Von Robert Mayer. 05.01.2009
Auf immer neuen Kanälen pumpen die Währungshüter Geld in die Wirtschaft, um sie am Laufen zu halten. Doch auch das birgt erhebliche Gefahren.
Ökonomen und Kommentatoren sind sich überwiegend einig: Die Notenbanken haben letztes Jahr gute Arbeit geleistet. Ihrem rechtzeitigen und entschlossenen Handeln rund um den Globus sei es zu verdanken, so die Experten, dass der Finanzsektor dem totalen Zusammenbruch entrinnen konnte. Tatsächlich haben die Währungshüter von Schweden bis Neuseeland in diesen Wochen und Monaten die Leitzinsen gesenkt und Geld in die Märkte gepumpt, wie man das in diesem Tempo und Ausmass noch nie gesehen hat.
Neben der Stabilisierung der angeschlagenen Geldhäuser waren die Notenbanken auch bestrebt, den Kreditfluss zwischen den Banken sowie zwischen Banken und Realwirtschaft wieder zu beleben, respektive nicht völlig einfrieren zu lassen. Erst wenn diese Erstarrung aufbricht, besteht Aussicht, dass die Industriestaaten die fatale Abwärtsdynamik ihrer Wirtschaft aufhalten können. Doch damit haben die Notenbanken nur mässigen Erfolg gehabt. Einmal mehr erweist sich, dass die Geldpolitik als Mittel zur Konjunkturstimulierung in einer Finanzkrise viel von ihrer Wirksamkeit einbüsst, solange sie auf den Bankensektor als Distributionskanal für die Geldversorgung der Wirtschaft angewiesen ist.
Das Pulver ist noch nicht verschossen
Die Möglichkeiten der herkömmlichen Geldpolitik sind noch in anderer Hinsicht begrenzt: Die Notenbanken können den Leitzins höchstens auf null Prozent senken, und im Fall der USA und Japans bewegt sich dieser Satz mittlerweile zwischen 0 und 0,25 Prozent beziehungsweise 0,1 Prozent (siehe Grafik). Ihnen dicht auf den Fersen folgt die Schweizerische Nationalbank, die derzeit einen Leitzins von um die 0,5 Prozent anstrebt. Für die Schweiz ist diese Problematik allerdings nicht neu, lag doch der Leitzins 2003 schon mal de facto bei null.
Dass der zinspolitische Spielraum dieser Noteninstitute bald einmal ausgereizt ist, heisst aber nicht, sie hätten ihr gesamtes Pulver verschossen. Vielmehr steht ihnen noch die Option offen, die Geldversorgung der Wirtschaft nach einem neuen System vorzunehmen. Wenn also die Notenbanken den Preis für (kurzfristiges) Geld nicht mehr über den Leitzins bestimmen können, weil dieser gegen null tendiert, können sie stattdessen die Kreditinstitute durch direkte mengenmässige Zuteilungen mit Liquidität versorgen. Dies geschieht grundsätzlich dadurch, dass die Notenbanken den Geldhäusern Wertpapiere abkaufen. Das dafür erhaltene Geld können die Banken zur Gewährung neuer Kredite an die Realwirtschaft nutzen.
Unkonventionelle Form
Mit dieser unkonventionellen Form der Geldmengensteuerung - Fachleute sprechen von quantitativer Lockerung oder «quantitative easing» - betreten die Notenbanken indes Neuland. Einzig die Bank of Japan hat bislang praktische Erfahrungen mit der quantitativen Lockerung gesammelt: Zwischen 2001 und 2006, nachdem der japanische Leitzins bei null angelangt war und die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft trotzdem in einer deflatorischen Spirale gefangen blieb. Die japanische Notenbank hatte damals so viel Liquidität in den Markt gepumpt, dass die Reserven der Geschäftsbanken konstant ein deutlich über ihrem Bedarf liegendes Niveau erreichten. Die Idee dahinter: Können sich die Banken darauf verlassen, dass ihre Reservewünsche jederzeit mehr als befriedigt werden, dann werden sie auch zu neuen Kreditvergaben bereit sein.
Doch dieses Kalkül ging nicht wunschgemäss auf. Im Rückblick erwies es sich als hinderlich, dass die japanischen Währungshüter beim Öffnen der Geldschleusen allein den maroden Bankensektor im Blick hatten - und dieser die Liquidität nicht an die Wirtschaft weiterreichte. Die Einschätzungen zum japanischen Vorgehen fallen denn bestenfalls gemischt aus, und nicht einmal die Bank of Japan mag von einem vollen Erfolg sprechen.
Deflation um jeden Preis verhindern
Dennoch ist die amerikanische Notenbank entschlossen, ebenfalls den Weg der quantitativen Lockerung zu beschreiten, um einen Absturz der US-Wirtschaft in eine Deflation - eine Phase nachhaltiger Preisrückgänge auf breiter Front - unter allen Umständen zu vermeiden. Viele Exponenten des Federal Reserve Board (Fed), allen voran sein Chef Ben Bernanke, sind davon überzeugt, dass die quantitative Lockerung zur gewünschten Belebung der Kreditmärkte und der Wirtschaft führt, wenn bei der Geldschöpfung erst mal alle Hemmungen ablegt werden.
Davon abgesehen, verfolgen die Amerikaner - dank den japanischen Erfahrungen - einen anderen Ansatz. Das Fed zielt nicht auf die Aufstockung der Bankreserven ab, sondern beabsichtigt, Hypothekenschulden sowie mit Hypotheken unterlegte Wertpapiere im Umfang von Hunderten Milliarden Dollar aufzukaufen. Auf diese Weise versucht die Notenbank, die entsprechenden Zinssätze respektive Risikoaufschläge im Vergleich zu US-Staatsanleihen zu vermindern.
Kredite direkt an Firmen
Damit nicht genug: Noch Anfang dieses Jahres wollen Bernanke und Co. Möglichkeiten aufzeigen, wie das Fed - unter Umgehung der klammen Geschäftsbanken - Kredite direkt an Kleinunternehmen und private Haushalte gewähren kann. Ferner lotet die US-Notenbank Wege zum Ankauf von längerfristigen Staatsanleihen aus.
Die Währungshüter spielen dabei, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ungeheuren Einsätzen: Allein bis Mitte Dezember 2008 hat sich die Bilanzsumme des Fed wegen Wertschriftenkäufen aus Beständen von Banken und Grosskonzernen auf rund 2300 Milliarden Dollar ausgeweitet - verglichen mit rund 870 Milliarden vor Jahresfrist. Hält diese Dynamik an, befürchten Kritiker nicht nur eine vertrauensmindernde Überbeanspruchung der US-Notenbank, sondern auch den Aufbau eines gewaltigen Inflationspotenzials. Die Talfahrt des Dollars seit Mitte Dezember ist daher als Warnsignal zu verstehen.
Das grösste Problem kommt noch
Tatsächlich sorgen sich manche Experten inzwischen weniger vor einer Deflation - bei dem Geschütz, das namentlich die US-Notenbank zur Abwehr aufstellt. Ihre Furcht gilt stattdessen einer späteren Hyperinflation, wenn die Weltwirtschaft dereinst wieder Fuss fasst und die enorme Liquidität nachfragewirksam wird.
Wer bislang dachte, die Notenbanken hätten im abgelaufenen Jahr ihre grösste Herausforderung in der Nachkriegszeit gemeistert, könnte bald schon eines Besseren belehrt werden: Als noch weitaus schwieriger und delikater wird sich herausstellen, die geschaffene Liquidität zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosierung wieder abzuschöpfen. Beginnen die Währungshüter damit zu früh, riskieren sie den Aufschwung vorzeitig abzuwürgen. Handeln sie zu spät, explodieren die Preise und bildet sich eine neue, womöglich noch weitaus grössere Spekulationsblase an den Finanz- und Immobilienmärkten heraus. Es wird ein Tanz auf Messers Schneide. (Tages-Anzeiger)
Erstellt: 05.01.2009, 01:45 Uhr
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/...n/story/19843006
Sry, mich würde nur interessieren, ob diese Aussage von dir belegbar ist oder nur eine Behauptung. Meines Wissens ist diese Aussage schlicht falsch. Wenn man die Krisen beginnend ab 1929 und die heutige vergleichen möchte, sollte man schon wissen, wie die damalige Weltwirtschaftskrise verlaufen ist, oder? Vergleiche zu ziehen ist sicher umstritten und wenn auch nur in einzelnen Tendenzen möglich, allerdings sollten diese Tendenzen schon anhand richtiger Tatsachen abgeleitet werden.
Du hast dich ja auch über den Wahrheitsgehalt von Prognosen zum BIP beschwert. Ich möchte jetzt nicht deine Kenntnis solcher Verfahren in Zweifel ziehen, aber weißt Du wie solche Verfahren und Ergebnisse entstehen? Will jetzt keine detaillierten Sachbeitrag darüber schreiben, aber eine Prognose enthält immer einen sog. Alphafehler, der eben kein wissenschaftlich fundiertes Ergebnis anzeigt, sondern genau die Unsicherheit des erziehlten Ergebisses. Allerdings (und das ist der Sinn einer Prognose) ist eine Tendenz zu erkennen und ein Ergebis das wahrscheinlicher ist als alle anderen, das aber trotzdem einen Nichteintritt von deutlich über 50% haben kann. Allerdings sollte eine Prognose zumindest auf richtigen Annahmen bzw. Fundamentaldaten beruhen...
übrigens lohnt sich auch ein Blick auf den Transport-Index, der das Zugpferd der Aufwärtsbewegung war. Hier zeigt sich auch Schwäche
- Gültigkeit der Retracements (aufpassen bei ca. 815 Punkten
- Gültigkeit eines Abwärtskanals
Ziel: erst 760, dann 650 falls das 61,8% Retracement bei 815 nicht hält
1) Prognosen zum BIP von Politikern bzw. politiknahen Ökonomen in einer Krisen dessn Höhepunkt NICHT auszumachen ist - nicht das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben sind. Sieh dir doch an, wie die BIP-prognosen für 2009 vom November 2008 aussahen und wie sie heute betreits um ganze 2-3 % runter revidiert wurden - um dann vermutlich in der Realität nochmals down revidiert werden
2) dass diese BIP-Prognosen VÖLLIG (!) ungeeignetm unbrauchbar sind unde den Wert von Klopapier nicht übersteigen, alsd Argument zu bringen (so wie es keno getan hat) - dass sich die aktuelle Krise 2008 ff von 1929 völlig unterscheidet.
3) dass es zudem WENIG relevant ist ob und wann das aktuellefür die Menschen, ob sie in einem inflationären oder deflationären Umfeld arbeitslos werden. In einer Wirtschaftskrise - egal ob inflationär oder deflationär schrumpfen reale Wirtschaft und Beschäftigung. Diese Festestellung war auf Helios Kommentar gemünzt, der meinte, dass früher oder später die re-inflationären Massnahmen greifen müssen und dabei dies als Argument verwendet hat, warum 2008 weniger schlimm als 1929 werden wird.....
Dass die Hyperinflation in Deustchland schon deutlich vor 1930 existiert habe, habe ich in posting 3053 festegestellt (und dir dann in 3065 geraten besser zu lesen). Wie gesagt, Du verzettelst dich und übersiehst das wesentliche. Glaube eben weiter an die BIP-Hausnummern für 2009....
- Der Widerstand bei 125,50 ist weiter intakt
- Der RSI zeigt mangelnde Kaufbereitschaft am jetzigen Top, er ist weiter im Abwärtstrend, dh das neue Top wird anders als noch im Oktober bislang NICHT bestätigt (erst ab ca. 127 müßte der RSI seinen Trend wechseln)
- Der MACD gibt (noch) kein Kaufsignal
Auf den ersten Blick erscheint die technische Lage also wie im Oktober zu sein, aber es ergeben sich "unter der Oberfläche" signifikante Unterschiede. Ich bleibe daher short.
Ich bleibe daher bei Aktien Sideline, bis der nächste Move nach oben oder unten mehr Klarheit bringt, wohin die Reise geht.
Zitat Nr. 3050: "Seht euch nochmal mal 1929 ff an ! in den USA hatte man eine massive DEFLATION, in Deutschland eine massive INFLATION."
In Deutschland wie auch weltweit herrschte DEFLATION ab 1929 und keine Inflation in Deutschland. Diese Behauptung ist schlicht falsch. Dass in D ab 1930 Inflation bzw. Hyperinflation geherrscht hätte, ist einfach Unsinn...
Tja, deine Aussagen zu BIPschätzungen zeigt, dass Du wirklich nicht geringste Ahnung hast, wie diese erstellt werden. Wenn Du dich hierzu äußern willst, kann ich dir vorher nur geeignete Literatur empfehlen. Deine Aussagen und Behauptungen hierzu sind das Resultat von definitiver Unkenntnis. Eine Prognose wird zudem unter der Annahme der ceteris paribus Bedingung gemacht und diese impliziert, dass sich mit geänderten Rahmenbedingungen auch das Prognoseergebnis ändert (zusätzlich zu der Unsicherheit der Projektion und Variation vergangenheitsbezogener Daten auch die Zukunft= Alpha Fehler).
Wenn Du davon auch nur etwas Ahnung hättest, würdest Du verstehen, dass die Prognosen z.B. 11/2008 bereits implizit durch massiv geänderte Rahmenbedingungen sich selbst für ungültig erklären.
Sry, etwas deutlich, aber wenn Du über so etwas Meinungen abgibst, dann solltest Du schon wissen über was Du so redest...
bringe doch endlich mal Fakten, die einem nahe legen könnten, dass die Krise heute mit der Krise 1929 vergleichbar ist.
Gebetsmühlenartiges Wiederholen bringt hier niemanden etwas, sondern langweilt nur die leser.
Ford verzeichnet Anfang Januar leichtes Absatzplus
DETROIT (Dow Jones)--Für den US-Automobilhersteller scheint es einen Hoffnungsschimmer am Horizont zu geben: In den ersten Wochen des neuen Jahres sei der Absatz gestiegen, sagte der bei dem in Dearborn ansässigen Konzern für das Marketing zuständige Manager, Jim Farley, am Montag am Rande der Auto Show in Detroit.
Zwar sei das Plus nicht sonderlich groß gewesen. Dass aber der Absatz überhaupt zugelegt habe, sei eine "schöne Überraschung" gewesen. Aus welchem Grund es zu dem überraschenden leichten Plus bei den Verkaufszahlen kam, vermochte Farley nicht zu sagen.
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Webseite: http://ford.com
Linde bestätigt Umsatz- und Ergebnisziele für 2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Technologiekonzern The Linde Group hat seine Umsatz- und Ergebnisziele 2008 wohl erfüllt. Wie aus einer Präsentationsunterlage zu einer Investorenkonfernz in New York hervorgeht, rechnet der Münchner Dax-Konzern für 2008 weiter mit einer Umsatzverbesserung und einem überproportionalen Anstieg des operativen Ergebnisses EBITDA.
Auch die Mittelfristziele hält der Konzern laut Präsentationsunterlage weiter noch für erreichbar. Für 2010 strebt der Konzern ein operatives Ergebnis von mehr als 3 Mrd Euro an. Die bereinigte Rendite auf das eingesetzte Kapital soll mindestens 13% betragen.
Dabei helfen sollen Kostensynergien aus der Übernahme des britischen Gasekonzerns BOC von 250 Mio Euro und das neue Programm zur nachhaltigen Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung. Das Programm soll in den kommenden vier Jahren ab 2009 zu einer Bruttokostensenkung von insgesamt 650 Mio bis 800 Mio Euro führen.
Die Dividendenpolitik werde das Ergebniswachstum widerspiegeln, heißt es.
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Webseite: http://www.linde.com
Dax-Sentiment: Schwerer Stimmungseinbruch Die erste volle Handelswoche 2009 war nicht berauschend. Aus technischer Sicht hat der Dax exakt an einer wichtigen Marke ins Minus gedreht. Wie es scheint, wird nun zunächst einmal der Blick auf die Südseite gelegt. So suggerieren es auch die aktuellen Ergebnisse der Handelsblatt Sentimentumfrage in Zusammenarbeit mit der Postbank. FRANKFURT. Die Stimmungsindizes für die kurzfristige, als auch mittelfristige, Sichtweise brechen gnadenlos ein. Die befragten Leser sind sich einig - der Deutsche Aktienindex wird zum Ende dieser Woche klar tiefer notieren. Der Stimmungsindex für die kurzfristige Sichtweise bricht in der aktuellen Umfrage von 10 auf minus 33 Prozent ein. Das ist der zweitschwächste Wert seit Beginn der Aufzeichnung.
Die befragten Leser legen ein hohes Commitment an den Tag - ehemalige Bullen sind unmittelbar in das Lager der Bären gewechselt. Es gab keinen Umweg über die so genannte Seitenlinie - das Lager der Unentschlossenen. Und auch der Stimmungsindex für die Sichtweise der kommenden drei Monate gibt von 32 auf 8 Prozent nach. Auch dieser Index notiert damit in seiner, der Historie zufolge, unteren Extremzone.
Auf den ersten Blick könnte man nun im Sinne der gegensätzlichen Meinung argumentieren und dem Dax somit gute Chancen für die Oberseite einräumen. Ganz so verwerflich ist diese Idee nicht - nur den Zeithorizont sollte man überprüfen. Denn die Einbrüche kommen mit einer extremen Dynamik daher und sind somit auch ernst zu nehmen. Gepaart mit dem Blick auf die technische Verfassung ist also ein Rücksetzer nicht auszuschließen.
Dennoch, die Chance auf eine übergeordnete Bodenbildung bleibt bestehen, wenngleich es nun aber an Ideen bekannter Bodenbildungsmuster mangelt. Die Schulter-Kopf-Schulter Formation wurde nichts, die W-Formation wurde auch nichts und letzten Endes muss nun ganz offensichtlich auch das Thema "komplexe W ad-Formation" acta gelegt werden. Die Symmetrie lässt diese nun absolut nicht mehr zu.
Solange der Dax aber keine neuen Kurse unter 4.000 Punkte markiert sollte das Thema Bodenbildung nicht verworfen werden.
Aktuell aber sieht es so aus als müsste der Dax wirklich noch einmal eine Schleife zur Unterseite drehen. Mit vergangenem Freitag hat er einen aufsteigenden Keil nach unten durchbrochen. Von Nachhaltigkeit kann zwar noch nicht die Rede sein, dennoch ein Warnzeichen ist es allemal. Das formaltechnische Kursziel dessen ist um die 4.300 bis 4.200 Punkte zu suchen. Doch zuvor bestehen, aufgrund des 38-Tagedurchschnitts, noch Stabilisierungschancen um 4.650 Punkte.
Die Markttechnik auf Wochenbasis erholt sich zusehends. Die Trendfolgenden Indikatoren haben ein untergeordnetes Kaufsignal geliefert und auch die Oszillatoren haben noch Spielraum gen Norden. Interessanterweise ist die Trendstärke, gemessen über den ADX, auf Wochenbasis toppisch. Das nährt noch einmal das Thema Bodenbildung weil der Abwärtstrend "sehr reif" ist. Auf Tagesbasis sieht das Bild aber nicht so berauschend aus - hier droht der MACD in ein Verkaufsignal zweiter Güte überzugehen. Ein kurzer Rücksetzer des Dax mit anschließendem schnellen Rebound innerhalb kurzer Tage wäre aber nicht dramatisch.
Als Fazit bleibt festzuhalten: Übergeordnet stellt sich die Lage aus technischer Sicht derzeit neutral mit leicht positivem Shift dar. Kurzfristig jedoch sollte man sich noch einmal auf eine Schleife zur Südseite einstellen. Hier kann der Dax durchaus noch einmal in die 4.300 bis 4.200er Region eintauchen. Gerade die herben Einbrüche im Sentiment lassen diese Erkenntnis zu. Eine Bodenbildung wäre vollendet, wenn der Dax die Nackenlinie überwinden würde. Diese verläuft zum Wochenschlusskurs bei 5.060 Punkten.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...rer-stimmungseinbruch;2124526
12.01.2009 10:04
BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius will trotz
der weltweiten Wirtschaftskrise auch im laufenden Jahr bei Umsatz und Gewinn
weiter zulegen. Dabei solle der Zuwachs beim Umsatz mindestens im mittleren
einstelligen Prozentbereich liegen, teilte die im MDAX notierte
Gesellschaft am Montag in Bad Homburg mit. Der Gewinn solle vor Sondereinflüssen
aus der Übernahme der APP Pharmaceuticals noch stärker steigen. Damit äußerte
sich Fresenius zum ersten Mal zum neuen Geschäftsjahr.
Die Ziele für 2008 erreichte das Unternehmen nach eigener Aussage. Danach
legten der Umsatz zwischen 8 und 10 Prozent und der Gewinn um 10 bis 15 Prozent
zu. Zu den Tochtergesellschaften wollte sich Fresenius noch nicht äußern.
"Detailergebnisse 2008 werden wir erst am 19. Februar vorlegen, dann liegen uns
die von Wirtschaftsprüfern geprüften Zahlen vor", sagte ein Fresenius-Sprecher
auf Anfrage. Dann werde Fresenius auch Prognosen für die einzelnen Bereiche
geben. Zu dem Bad Homburger Unternehmen gehören der im DAX notierte
Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC), der Infusionstherapie-
Spezialist Kabi, der Krankenhausbetreiber Helios sowie die Projekt- und
Managementgesellschaft VAMED.
ANLEIHE GEPLANT
Des Weiteren plant Fresenius über eine US-Tochter die Emission einer
vorrangig unbesicherten Anleihe. Mit den finanziellen Mitteln will Fresenius
mindestens einen Teil der Zwischenfinanzierung für die Übernahme von APP
Pharmaceuticals ablösen. Die Anleihe soll teilweise in Euro und teilweise in
US-Dollar begeben und nur institutionellen Anlegern angeboten werden. Fresenius
hatte 2007 sein Infusionsgeschäft durch die milliardenschwere Übernahme von APP
Pharmaceuticals gestärkt.
Fresenius-Aktien gaben im frühen Handel bei einem schwachen Gesamtmarkt
(MDAX ) um 1,55 Prozent auf 39,98 Euro nach. Die Titel von FMC
verloren bei einem etwas schwächeren Gesamtmarkt (DAX ) 0,21 Prozent
auf 32,97 Euro./ne/das/tw
12. Januar 2009, 12:18 Uhr
Hoffnungszeichen aus Peking: Das chinesische Konjunkturprogramm zeigt offenbar erste Wirkung. Die Wirtschaft sei in besserer Lage als noch im Dezember, sagte Minsterpräsident Wen Jiabao. Der Umsatz der Unternehmen steige, es würden mehr Produkte verkauft und der Energieverbrauch nehme zu.
China will nach den Worten von Regierungschef Wen Jiabao das erste Land sein, das die Finanz- und Wirtschaftskrise überwindet. Dazu bereite die Regierung eine Reihe von Maßnahmen vor, die Anfang März bei der jährlichen Zusammenkunft des Volkskongresses vorgestellt würden, kündigte Wen laut der Zeitung "China Daily“ bei einem Besuch in der Industrieprovinz Jiangsu im Osten des Landes an.
China hatte bereits im November ein Konjunkturpaket in Höhe von umgerechnet 455 Milliarden Euro aufgelegt. Es trage bereits "erste Früchte“, sagte Wen. Die Statistiken für Dezember, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden, seien "besser als gedacht“.
Das rasante Wirtschaftswachstum Chinas hat sich seit Mitte 2008 verlangsamt. Von Juni bis September des vergangenen Jahres wuchs das Bruttoinlandsprodukt um neun Prozent, das war die niedrigste Wachstumsrate seit 2003. In diesem Jahr rechnet die Regierung in Peking offiziell mit einem Wachstum von acht Prozent. Die Weltbank prognostizierte 7,5 Prozent für 2009. Das wäre der niedrigste Zuwachs seit 1990.
Das chinesische Konjunkturprogramm zeigt nach Angaben der Regierung aber erste Wirkung. Die Wirtschaft sei in besserer Lage als noch im Dezember, sagte Minsterpräsident Wen Jiabao nach einem Bericht des chinesischen Hörfunks. Der Umsatz der Unternehmen steige, es würden mehr Produkte verkauft und der Energieverbrauch steige.
Auch die Autoindustrie spürt die Wirtschaftskrise: Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Verkäufe nur um 6,7 Prozent und damit erstmals seit 1999 nur einstellig, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Im Jahr 2007 hatten die Händler noch 22 Prozent mehr Autos verkauft als im Vorjahr, 2006 waren es sogar 25 Prozent mehr gewesen. Laut dem chinesischen Herstellerverband Caam wurden 2008 rund 9,4 Millionen Autos verkauft. Angesichts des stark abgeschwächten Absatzes hatte die Regierung Ende des Jahres Anreize für den Autokauf angekündigt, etwa einen staatlichen Zuschuss beim Kauf eines Neuwagens.
Quelle: www.welt.de