Euro-Zone ist Katastrophen-Zone


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Neuester Beitrag: 25.01.22 15:07
Eröffnet am:10.07.11 19:04von: Rubensrembr.Anzahl Beiträge:2.701
Neuester Beitrag:25.01.22 15:07von: DarkKnightLeser gesamt:111.165
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4343 Postings, 4930 Tage Evermore#299 Der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB

 
  
    #301
4
25.08.11 07:48
ist Gelddrucken. Wenn die EFSF (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) Staatsanleihen kauft, passiert es "nur" über Bürgschaften und Kredite. Daher ist der Aufkauf durch die EFSF immer noch besser als durch die EZB.

Wirklich Geld im großen Stil wird wohl erst dann gedruckt, wenn die Bonität der Geberländer ruiniert ist - die EFSF bietet den schnellsten Weg dorthin.

Die Reform der EFSF bietet aber auch allen die über Euro-Guthaben verfügen noch einige Monate oder sogar Jahre (wie lange weiß keiner) um ihre in Euro konservierte Kaufkraft in werthaltige Sachwerte bzw. in vertrauenswürdige Drittstaaten zu bringen.  

4343 Postings, 4930 Tage Evermore#300

 
  
    #302
3
25.08.11 12:49
Angehängte Grafik:
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4343 Postings, 4930 Tage EvermoreWir brauchen den Euro, weil

 
  
    #303
3
25.08.11 18:55
sich Geschichte sonst nicht wiederholen kann, nicht mal ironisch...

2012: Der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso lässt sich von den nationalen Parlamenten Notstandsrechte gewähren, die ihn unwiderruflich außerhalb des parlamentarischen Einflusses stellen. Daraufhin ruft sich Barroso zum Imperator der Eurozone und Kaiser der Europäer aus.

2013: Die Eurozone wird finanziell abgeriegelt. Kapital darf die Eurozone auf Erlass von Imperator Barroso nicht mehr verlassen. Sämtliche Vermögenswerte werden von der EU beschlagnahmt und in den Dienst der "Euro-Rettung" gestellt. Ausnahme-Bewilligungen (sogenannte "Freischeine") gibt es nur für Amtsträger, Parlamentarier und ihre Angehörigen.

2014: Imperator Barroso erklärt den USA und GB den Währungskrieg, da er nicht länger dulden will, dass die Angelsachsen ihre Währungen manipulieren. Es beginnt ein Wettlauf im Gelddrucken. Das erste Mal in der Geschichte zielt ein ganzer Kontinent auf Geldmengenausweitung in industriellem Maßstab und stellt sämtliche anderen Ziele in den Hintergrund.

2015: Die anfängliche Euphorie wegen der versprochenen europäischen Vollbeschäftigung und geopolitischen Machtstellung weicht der Ernüchterung, da 100% monatliche Inflation das Geschäftsleben zunehmend unberechenbar gestalten.

2016: Alt-Kanzlerin Merkel schreibt in einem Zeitungsbeitrag, dass die Anstrengungen für den Euro trotz aller Entbehrungen alternativlos für Deutschland seien, gerade für Deutschland.

2017: Imperator Barroso gelingt es die jährliche Geldmengensteigerung in der Eurozone auf Faktor 20.000 zu steigern. Inzwischen arbeiten 87% der Beschäftigten in der Druckerei-Branche, wobei die Arbeitslosigkeit jedoch bei 91% liegt. Sogar in Seniorenheimen und Kindergärten werden Nullen auf Geldscheine gestempelt, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Die USA schaffen trotz größter Bemühungen nur eine ca. 12.000-fache jährliche Steigerung ihrer Geldmenge und scheinen den Währungskrieg zu verlieren.

2018: Aus Verzweiflung greift der US-Präsident zum äußersten Mittel und gibt Befehl Europa total abzuwerten. Die US-Ratingagenturen stufen dementsprechend alle europäischen Anleihen auf default, was innerhalb weniger Stunden zum Zusammenbruch der Eurozone führt. Imperator Barroso spricht von unfairen Mitteln. Die EU zerfällt.

Der linke Abgeordnete Kevin Scheidemann nutzt die Gunst der Stunde und ruft in Deutschland die sozialistische "Republik" aus. Banker werden auf öffentlichen Plätzen ausgepeitscht um sie für ihre Gier zu bestrafen. Erst hier merken die Deutschen, dass man das verlorene Vertrauen in Politik und Geld nicht wieder aus den Bankern herauspeitschen kann.

2019: Die Südländer machen Deutschland und Österreich für den verlorenen Währungskrieg alleinverantwortlich und behaupten, dass deutsche Euro-Skeptiker die Eurozone von hinten erdolcht hätten. Daher verlangen die Südländer von Deutschland hohe Entschädigungszahlungen. Griechische Soldaten nehmen sämtliche deutschen Produktionsmittel mit nach Griechenland, wo diese jedoch mangels Know-how nicht zum Einsatz kommen können.

Der französische Präsident Jean Sarkozy lässt das Rheinland durch französische Soldaten besetzen, um sich deutsche Zahlungen zu sichern. Dieser von den Franzosen als Triumph gefeierte Einmarsch gestaltet sich zum Reinfall: Inzwischen ist NRW Finanzausgleich-Nehmerland, wird von 10 Millionen Hartz-VII-Empfängern bewohnt und ist komplett abhängig von bayerischen Lebensmittelmarken. Als die Sozialhilfeempfänger eine Erhöhung der Grundsicherung verlangen, zieht sich Sarkozy aus dem Rheinland zurück.

2033: Dem Österreicher Leon-Sören Hitler, der ein Ende der Ausbeutung Deutschlands durch die Südländer fordert, gelingt es deutscher Kanzler zu werden. Warnungen dass Hitler ausländische Kaufkraft für minderwertig hält, werden von der Bevölkerung überhört.

2039: Hitler erklärt den BRIC-Ländern den Währungskrieg, da er sich den "Währungsraum im Osten" sichern möchte, um geldpolitisch zu überleben.  

51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtErste Gerüchte über Herabstufung der BRD

 
  
    #304
25.08.11 19:45
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...hte-zum-kurssturz/60095575.html
Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitierte den Fondsmanager Walter Todd von Greenwood Capital mit dem Hinweis, es kursierten Gerüchte über eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik.  

69033 Postings, 7572 Tage BarCodeKnallharte Facts!

 
  
    #305
1
25.08.11 19:49
Damit ist natürlich klar, dass alles zusammenbricht!
Oh Gott! Ich hab Angst!

29411 Postings, 6360 Tage 14051948KibbuzimWenn ihr Zwei

 
  
    #306
4
25.08.11 19:51
endlich heiraten würdet,
könntet ihr all diese Fragen in Ruhe im Schlafzimmer besprechen.

69033 Postings, 7572 Tage BarCodeIst rein platonisch...

 
  
    #307
25.08.11 20:01

29411 Postings, 6360 Tage 14051948KibbuzimJa eben....

 
  
    #308
25.08.11 20:02
schüttelt euch lieber mal richtig.

69033 Postings, 7572 Tage BarCodeNicht doch.

 
  
    #309
25.08.11 20:04
Vermies mir das hier jetzt nicht mit so nem Schmuddelkram! Sonst muss ich mir n neues Tamagochi suchen. Und wenn du Pech hast, bist du dran!

29411 Postings, 6360 Tage 14051948KibbuzimHa

 
  
    #310
25.08.11 20:05

15063 Postings, 5771 Tage Karlchen_VDas mit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit

 
  
    #311
25.08.11 20:06
scheint ja in Mode zu kommen. Und wenn jeder herabgestuft wird, hat sich eigentlich nix geändert. Ist so, wie wenn man in der Bundesligatabelle jede Mannschaft einen Rang runterstuft.  

51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtSlowakischer Parlamentspräsident will Krisenfonds

 
  
    #312
4
26.08.11 22:15
platzen lassen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article13567671/...and-pleitegehen.html

Richard Sulik: Was uns als Rettung des Euro verkauft wird, ist seine Schwächung und bedeutet neue Schulden. Das Vorgehen der Euro-Länder ist, als ob sie ein Feuer mit einem Ventilator löschen wollten. Wir sehen eine Krisenkonferenz nach der anderen. Immer wird am Sonntag in der Nacht entschieden, immer geht es um Milliarden. Und was ist gerettet worden, was ist besser? Nichts. Wäre Griechenland letztes Jahr pleitegegangen, hätten die Italiener und andere längst angefangen, wirklich hart zu sparen. Stattdessen bekommen sie die Bestätigung für unverantwortliches Verhalten und die Botschaft: Macht weiter so.

Welt Online: Wodurch?

Richard Sulik: Die Kapitalaufstockung und Vollmachtserweiterung des EFSF führen dazu, dass Länder sich nicht mehr um Investoren bemühen müssen, um Geld zu bekommen, sondern einfach zum EFSF gehen und die Hand aufhalten können. Zweitens bekommen sie 3,5 Prozent Zinsen garantiert. Davon kann etwa Italien im Moment nur träumen. Das ist der direkte Weg in die Transferunion. Noch mehr Schauder laufen mir über den Rücken, wenn ich von einer europäischen Wirtschaftsregierung höre.

Welt Online: Warum?

Richard Sulik: Wir Slowaken hatten 40 Jahre lang die Sowjetunion mit ihrer sozialistischen Planwirtschaft am Hals. Setzen sich die Befürworter einer europäischen Wirtschaftsregierung durch, können wir als Land nicht einmal mehr über die Steuergesetze selbstständig entscheiden. Das wollen wir nicht. Davon war keine Rede, als wir der Euro-Zone beitraten. Ich erinnere mich sehr gut, welche Regeln galten: Schuldengrenzen, das Bail-out-Verbot nach Artikel 125 des Lissabon-Vertrags, ein Verbot für die Europäische Zentralbank, Staatsanleihen aufzukaufen. Das alles gilt nicht mehr – und ich frage, warum. Solide Gesellschaften halten ihre Regeln ein.

Welt Online: Ihre Haltung macht Sie unbeliebt. Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Währungskommissar Olli Rehn haben Sie schon 2010 gemahnt, Solidarität sei keine Einbahnstraße.

Richard Sulik: Für mich ist das Wort Solidarität hier ein Vorwand. Gäbe es in Griechenland ein Erdbeben oder einen Tsunami, riefe ich als Erster zu Hilfe auf. Das wäre ein Fall von notwendiger Solidarität. Aber hier geht es darum, dass wir ein Land alimentieren, das unverantwortlich gewirtschaftet hat. Griechenland hat 30 Jahre lang Schulden über Schulden gemacht. Jetzt ist die Party zu Ende.  

51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtRiesige Belastungen für folgende Generationen

 
  
    #313
2
27.08.11 10:07
http://www.faz.net/artikel/C30638/...ise-ohne-vertrauen-30490929.html
25. August 2011

Hat es das schon gegeben? Haben jemals zuvor die beiden höchsten Repräsentanten Deutschlands die Regierungsarbeit so scharf kritisiert? Die Kritik von Bundespräsident Christian Wulff und Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) am Umgang mit der Euro-Krise zielt auf die vertragswidrige Vergemeinschaftung der Staatsschulden, trifft jedoch die eigene Partei ebenso wie die Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Breite Zustimmung in der Bevölkerung ist beiden sicher. Denn niemand kann sagen, welche Belastungen aus den ratlosen und bislang erfolglosen „Rettungsversuchen“ auf die Leute zukommen werden. Aber alle ahnen, dass noch Generationen für die unbeschränkte Haftung zahlen müssen.  

4343 Postings, 4930 Tage Evermore#313

 
  
    #314
4
27.08.11 10:41
Auch Zeitungen fangen jetzt an das Wort "Rettung" im Zusammenhang mit dem Euro in Anführungszeichen zu stellen (ich tue das grundsätzlich).  
Angehängte Grafik:
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51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtRekord-Rendite für GR-Anleihe: 46%!

 
  
    #315
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27.08.11 11:31
http://www.daf.fm/video/...zent-nicht-grad-50147212-DE0008469008.html
Die Rendite griechischer Anleihen ist auf ein Rekordhoch geklettert: für zweijährige Papiere bis zu 46 Prozent - so viel wie noch nie seit Einführung des Euros. Hintergrund ist die Sorge der Anleger, ob die gekauften Anleihen zum Nennwert getilgt werden können.

Griechenland hatte innerhalb von eineinhalb Jahren bereits zwei EU-Hilfspakete erhalten. Ende Juli wurde die Beteiligung privater Gläubiger an einer Entlastung Griechenlands vereinbart. Auch die Wiederaufnahme des Anleihenaufkaufprogramms durch die Europäische Zentralbank konnte den Kursverfall griechischer Anleihen nicht stoppen.  

51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtHarte Zeiten

 
  
    #316
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27.08.11 11:42
http://www.daf.fm/video/...oldbesitzverbot-50147146-DE0008469008.html
Es sind harte Zeiten, auf die sich Anleger laut Prof. Stefan Homburg gefasst machen müssen. "Es kommen in Betracht: Trabende Inflation, Staatsinsolvenzen, Enteignungen, drastische Solazialeinschnitte", so Prof. Homburg im Interview mit dem DAF. "Was die Politik da macht, kann ich nicht voraussagen. Ich kann nur sagen: Dieses Gerede - 'es wird schon einfach alles gutgehen, weil wir jetzt neue Rettungsprogramme mit strengen Regeln beschließen' - das ist vollkommener Unsinn!"  

4343 Postings, 4930 Tage EvermoreWo das Geld hingeht, wenn Europa absteigt

 
  
    #317
4
27.08.11 18:56

51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtGR-Banken klamm

 
  
    #318
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28.08.11 13:45
http://www.dowjones.de/site/2011/08/...uidit%C3%A4tshilfe-presse.html
Seit Ausbruch der Schuldenkrise sind die Banken in Griechenland vom europäischen Interbankenmarkt effektiv ausgeschlossen und auf die Liquiditätsversorgung der Europäischen Zentralbank (EZB) angewiesen. Zusätzlich können die Banken eine Liquiditätshilfe der griechischen Notenbank in Anspruch nehmen, die nicht von der EZB getragen wird, aber von ihr genehmigt werden muss.  

51986 Postings, 6025 Tage RubensrembrandtGR scheidet aus dem Euro aus,

 
  
    #319
2
30.08.11 21:15
je später, desto teurer.

http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/...etzlich-naeher-478875/3/

Irgendwann in den kommenden fünfzehn Monaten wird offensichtlich, dass Griechenland die Auflagen aus dem Reform- und Sparprogramm (wieder) nicht einhält. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos teilte gerade mit, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 4,5 bis 5,3 Prozent schrumpfen wird. Bisher war er nur von einem Minus von 3,9 Prozent ausgegangen. Mit einem erneuten Scheitern sei ein weiteres Dauerretten weder wirtschaftlich glaubwürdig noch politisch in den Geberländern durchsetzbar. Dann würde – mehr oder weniger freiwillig – auch in Griechenland die Einsicht reifen, dass ein Ausscheiden des Landes aus dem Euro günstiger ist. Zumal die verbleibenden Euro-Länder dann noch Geld nachschössen, um die griechischen Banken zu stabilisieren.  

4343 Postings, 4930 Tage EvermoreStefan Homburg (#316)

 
  
    #320
3
04.09.11 17:56
Die Zentrifugalkräfte, die das System sprengen könnten, wachsen ständig. Ökonom Homburg hat mehrere Szenarien geprüft und zum Teil verworfen: Man entlässt Griechenland und Co. nicht in die Insolvenz, obwohl es ordnungspolitisch geboten sei. Man wird die Währungsunion auch nicht zerbrechen lassen, vermutet er. „Die Politik verteidigt den Euro bis zu letzten Patrone.“ Die Szenarien, denen Homburg die höchste Wahrscheinlichkeit zu billigt, tragen die Überschriften „Financial Repression“ und „Lastenausgleich“. Um der wachsenden Staatsverschuldung Herr zu werden, wird der deutsche Staat Anleger zwingen, Staatsanleihen zu kaufen, und Phantasien entwickeln, die Steuern zu erhöhen. Dazu gesellen sich soziale Einschnitte und als Möglichkeit auch eine Vermögensabgabe, wie sie unlängst die Grünen gefordert haben. In Deutschland wurde sie 1952 schon einmal praktiziert im Zuge des Lastenausgleichs. Jeder musste einen kleinen Teil seines Vermögens abtreten. Zum Vermögen gehörte Geldanlagen, Sachwerte und Immobilien. Wie sich die Lasten tatsächlich verteilen, ist schwer auszumachen. „Am Ende bezahlt möglicherweise nicht der Griechenland-Gläubiger, sondern der schuldenfreie Landwirt in der Lüneburger Heide, der meint, er habe mit alldem nichts zu tun.“ (FAZ.NET)  

4343 Postings, 4930 Tage EvermoreDer FDP-Abgeordnete Frank Schäffler

 
  
    #321
3
15.09.11 07:19
will ja eine Mitgliederbefragung in seiner Partei durchführen lassen, um den ESM zu verhindern. Falls die Mitglieder dafür stimmen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

- Merkel gibt das ESM-Vorhaben auf (sehr unwahrscheinlich)
- Rösler ignoriert das Ergebnis der Abstimmung und lässt für den ESM stimmen (Bruch mit der Basis, aber legal)
- Merkel bricht die Koalition und sucht sich eine Mehrheit mit anderen Parteien (Reaktion der FDP?)

Könnte auch eine Mischung aus den letzten beiden Punkten werden: Merkel könnte unter Absprache mit Rösler den Koalitionsvertrag brechen und Rösler würde es dann einfach dabei bewenden lassen und so tun als sei nichts.

Oder Rösler geht mit seiner Partei in die Opposition.  

4343 Postings, 4930 Tage EvermoreHans-Werner Sinn

 
  
    #323
2
15.09.11 14:09
Politiker wollen Zeit kaufen und stimmen deshalb immer größeren Rettungspaketen zu. Aber was heißt schon Zeit kaufen? Dass man seinen Nachfolgern und unseren Kindern ungelöste Probleme riesigen Ausmaßes überlässt. Es ist für mich unverständlich, dass Deutschland, das als großer Zahlmeister gebraucht wird, seit dem letzten Jahr alle zentralen Verhandlungspositionen aufgegeben hat. Der IWF ist weg. Die Konkursordnung ist weg. Diese Summen wurden astronomisch. Und was als Einmalmaßnahme tituliert wurde, wiederholte sich wieder und wieder. Das alles führt zu gar nichts. [...] Vielleicht lernt man, aber nicht, indem man immer allem zustimmt. Wenn man zustimmt, wird es ein Fiasko. Dann werden praktisch alle deutschen Taschen, die zur Verfügung stehen, geleert, und wenn sie dann leer sind, bricht das ganze Konstrukt auseinander. (WELT.DE)

Trotzdem ist Sinn ein eingefleischter Euro-Befürworter, wie er auch in obigem Artikel deutlich macht. Er hat das Reaktionsvermögen eines Kaltblüters. Noch im Juni hat er diesen schöngeistigen Unfug geschrieben:

Aus vielerlei Gründen glauben wir, dass der Euro unverzichtbar für die wirtschaftliche Integration Europas und die Fortsetzung des europäischen Einigungswerks ist. Wir vermuten, dass die jetzigen Schwierigkeiten noch zu den Geburtsproblemen der neuen Währung gehören und Herausforderungen stellt, die Europa wird meistern können.  

4343 Postings, 4930 Tage EvermoreGeorge Soros

 
  
    #324
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15.09.11 14:37
"Die deutsche Öffentlichkeit glaubt immer noch, die Wahl zwischen einer Unterstützung und der Aufgabe des Euro zu haben", schrieb er. "Das ist ein Fehler." Vermögen und Schulden im Finanzsystem seien so miteinander verwoben, dass ein Scheitern des Euro zu einer Kernschmelze führen würde, die für die Politik nicht mehr beherrschbar sei. "Je länger es dauert, bis die deutsche Öffentlichkeit das realisiert, desto größer wird der Preis, den sie und der Rest der Welt dafür bezahlen muss", schrieb Soros. FTD.DE

Soros stellt hier alles auf den Kopf. Noch hat Deutschland die Kraft um das Euro-Projekt abzustreifen und das Vermögen der kleinen Leute in Deutschland zu einem ausreichenden Teil zu ersetzen. Je länger man dem Euro-Projekt huldigt, desto schmerzhafter ist das Ende. Jeden Tag der "Euro-Rettung" verschwindet deutsches Vermögen endgültig in Pleitestaaten. Nur: Das Ende kommt bestimmt.

Und selbst wenn das gesamte deutsche Vermögen verloren wäre, wäre ein Euro-Austritt Deutschlands immer noch billiger als eine weitere Mitgliedschaft. Denn die Dynamik der EU ist doch klar genug geworden: Deutschland melken so viel es geht.

Am Ende des EU-Tunnels gibt es kein Licht. Da kommt nicht das Italien, welches seine Schulden auf 60% des BIP zurückführt, da kommt nur das Frankreich, das auch noch pleite ist.  

4343 Postings, 4930 Tage EvermoreJürgen Stark

 
  
    #325
3
16.09.11 08:43
Lesenswerter Artikel: http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...bonds-/4614100.html

Was mich immer erschreckt ist die Zahl der Mrd. in Euro-Pleiteanleihen der EZB-Bilanz. Neulich waren es noch 120, dann 130, jetzt 140. Es steigt jede Woche um ca. 10 Mrd. an.

Rechnen wir mal ein wenig weiter: Wenn es so weitergeht, sind es Ende des Jahres 300 Mrd. Und November nächsten Jahres sind 750 Mrd. erreicht. Wenn weitere Länder dazu kommen (Frankreich? Belgien?), dürfte es spürbar mehr werden.

Angeblich soll ja die EFSF der EZB diese Anleihen abkaufen, um die Geldmengenausweitung zu sterilisieren. Frage ist, wie das auf Dauer funktionieren soll. Können die Geberländer einen Transfer von 520 Mrd. pro Jahr schultern, nur um Staatsanleihen aus Pleitestaaten zu kaufen? Das werden sie jedenfalls nicht wollen. Es ist absehbar, dass sich die Euro-Geldmenge (weiter) unkontrolliert ausweitet.

Ein anderes Problem ist, dass auch Länder die selber vom Staatsanleihen-Aufkaufprogramm profitieren Bürgschaften für die EFSF übernehmen. Dabei beißt sich die Schlange natürlich in den eigenen Schwanz, weil die Bonität dieser Länder dann sinken dürfte, was zu noch mehr Aufkauf von Staatsanleihen führt, usw.

Eine weitere Quelle zu großer Zentralbankgeldschöpfung sind die Refinanzierungsgeschäfte der Banken, wo man Klopapier zu einem astronomischen Nennwert bei der EZB als Sicherheit hinterlegen darf.

Ein "Gutes" hat die Sache: Wenn die Inflationsrate mal dauerhaft bei 5% liegt, werden die Deutschen sich vielleicht auf ihre Hinterbeine stellen und etwas unternehmen. Insofern arbeitet die kommende Rezession den Euro-Ideologen sogar in die Hände, weil sie die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes senkt und damit die außer Kontrolle geratene Geldmenge kaschiert.  

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