Arcandor AG Kursziel 40 €+x
Seite 119 von 247 Neuester Beitrag: 07.12.09 22:56 | ||||
Eröffnet am: | 02.07.07 17:42 | von: MikiTanaka | Anzahl Beiträge: | 7.174 |
Neuester Beitrag: | 07.12.09 22:56 | von: Akermann | Leser gesamt: | 834.452 |
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Analyst von Sal.Opp.stuft Kredit-Bank von Arcandor auf -sell-ab.(wg.mögl. Kreditausfälle)
Wenn es nicht so traurig wäre ,wär`s lustig.
Sal. Oppenheim belässt Commerzbank auf 'Sell' Sal. Oppenheim hat die Titel der Commerzbank (News/Aktienkurs) nach Zahlen auf "Sell" mit einem fairen Wert von 2,00 Euro belassen. Auf dem ersten Blick hätten die Zahlen des ersten Quartals seinen Anlagehintergrund nicht wesentlich verändert, schrieb Analyst Carsten Werle in einer Studie vom Freitag. Allerdings sieht er Verwässerungsrisiken bei einer möglichen Umwandlung der stillen Teilhaberschaft des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) in Stammaktien. Hinzu komme der durch mögliche Kreditausfälle entstehende Druck auf die Kernkapitalquote
Nicht nur der Analyst von SO spinnt. Wie kann mann mit so abscheulicher Regelmäßigkeit, jedes Kurserholen vernichten.
Herr EIk hats wieder geschafft! Irgendwelche Gespräche, wo auch immer, ob oder ob nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, die eigentlich nichts Neues darstellen, bringt er so, dass der Kurs zusammenbrechen muß.
Jetzt auch noch SO? steckt da Methode dahinter, weil vielleicht ein Fonds oder ein anderer Großinvestor einsteigen will, aber nicht zu jeden Preis.
Also, wenns nicht so ist, spinnt da so mancher.
Im Moment fallen mir folgende ein:
Arcador war beste deutsche Aktie aller Zeiten gewesen.
Jagd auf Roter Oktober (ist zwar vom U-Bot, aber trotzdem paßt zu Arcador)
Habe ich nicht mehr im Depot, aber überlege die mir schon bei 0,90€ ins Depot zu legen.
Wem fallen hier noch mehr ein?
Kaufhaus-Konzern
Arcandor benötigt Staatshilfe – Aktie stürzt ab
Montag, 11. Mai 2009 14:36 - Von Hagen Seidel
Der Handels- und Tourismuskonzern Arcandor ist schwer angeschlagen und zittert um die Verlängerung millionenschwerer Kredite. In den nächsten fünf Jahren werden weitere 900 Millionen Euro benötigt. Inzwischen gilt es als sicher, dass der Essener Kaufhaus-Gigant ohne Staatshilfe nicht überleben kann.
Er sollte beruhigend wirken, doch der Satz macht die Dramatik der Situation erst so richtig deutlich: „Die Mai-Gehälter unserer Mitarbeiter sind nach heutiger Informationslage durch ausreichende Liquidität abgesichert. Es besteht also kein Grund zur Besorgnis“, zitiert die „Bild am Sonntag“ Karl-Gerhard Eick, den Chef des schwer angeschlagenen Handels- und Touristikkonzerns Arcandor.
Doch Mitarbeiter und Investoren sehen durchaus Grund zur Besorgnis – gerade wegen dieser Mai-Garantie, die auf alles andere als auf langfristige Planungssicherheit schließen lässt. Denn Aussagen über die Zahlungsfähigkeit im Juni, Juli oder gar im zweiten Halbjahr kann sich bei Arcandor derzeit niemand seriös zutrauen.
Am 12. Juni geht es für den Konzern wieder einmal ums Ganze: Dann werden Bankkredite über 650 Mio. Euro fällig. Dass Arcandor am Freitag die Vorstellung seiner Halbjahreszahlen überraschend um zwei Wochen verschob, wird nicht gerade als Hinweis darauf gewertet, dass alles glatt läuft.
„Die finanzielle Situation von Arcandor ist unklar. Aber wie auch immer die Sache ausgeht: Ohne drastische Opfer wird es nicht gehen“, mutmaßt Thilo Kleibauer, Analyst beim Bankhaus MM Warburg. Noch mehr Sparprogramme, Teilverkäufe, weiterer Forderungsverzicht von Lieferanten, gar ein neuer Stellenabbau?
Sollten die seit Monaten laufenden Banken-Gespräche zur Refinanzierung scheitern, kommt das Juni-Gehalt der Mitarbeiter möglicherweise nicht mehr von Arcandor, sondern aus dem Insolvenzgeld-Topf der Bundesanstalt für Arbeit. Für den früheren KarstadtQuelle-Konzern mit seinen 85.000 Mitarbeitern geht es mal wieder um alles.
Und bisher gibt es keinen Hinweis darauf, dass Eick – der langjährige erfolgreiche Finanzchef der Telekom – seinen Banken die Verlängerung der überlebensnotwendigen Kredite tatsächlich abtrotzen kann. Im Gegenteil: Als das Gerücht aufkam, kleinere Institute verweigerten die Verlängerung eines Kreditpostens von 90 Mio. Euro, stürzte die Arcandor-Aktie am Montagmorgen um mehr als 16 Prozent ab. Was selbst für das Berg-und-Tal-Papier aus Essen viel ist.
„Die Verhandlungen laufen, wir wissen nichts von einem Ausstieg einzelner Banken“, erklärte ein Konzern-Sprecher, „es gibt bisher keine Entscheidung – weder in die eine, noch in die andere Richtung“.
Die drei Haupt-Kreditgeber des Essener Konzerns, BayernLB, Commerzbank und Royal Bank of Scotland, sind selber schwer von der Wirtschaftskrise getroffen. Die meisten würden wohl lieber heute als morgen Problemkunden wie Arcandor loswerden. Daneben gibt es Banken mit kleineren Engagements beim Handels- und Touristikkonzern, etwa die Postbank, die DZ Bank oder HSBC. Insgesamt soll der Konzern bei etwa zehn Banken in der Kreide stehen
Inzwischen gilt als sicher, dass Arcandor ohne Staatshilfe nicht überleben wird. Das Essener Unternehmen will Kredit-Bürgschaften bei der Bundesregierung in Berlin beantragen.
Von „weniger als einer Milliarde Euro“ Bürgschaftsvolumen ist im Konzern die Rede. Bürgt der Staat, steigen die Chancen deutlich, dass die Banken spätestens am 12. Juni die Kredite über 650 Mio. Euro verlängern. Unklar ist, ob es diese Bürgschaft ohne die Auflage geben kann, dass Eick seine einzig wirklich werthaltige Beteiligung, den Anteil am Tourismuskonzern Thomas Cook, verkaufen muss.
Selbst wenn das gelingen sollte beginnt der Verlängerungspoker von neuem: Im September muss Arcandor abermals 250 Mio. Euro Kredite zurückzahlen. Schon jetzt heißt es allerdings bei einer der beteiligten Banken über die Wahrscheinlichkeit eines staatlichen Rettungsschirms: „Wir glauben nicht an ein Regierungspatronat.“
Völlig unklar ist, wie der Chef die darüber hinaus innerhalb der nächsten fünf Jahre noch erforderlichen 900 Mio. Euro für die Sanierung zusammenbringen will. Alle müssten ihren Beitrag zur Rettung bringen, hatte Eick vor wenigen Wochen gesagt – auch die Vermieter der rund 90 Warenhaus-Immobilien. „Vor allem die lang laufenden Mietverträge mit den relativ hohen Mieten schaut sich jeder mögliche Investor sehr genau an“, sagt Kleibauer.
Dass die Immobilienbesitzer nun den Mietpreis reduzieren sollen, um Arcandor zu retten, hat einen besonderen Nachgeschmack: Denn Arcandor hatte ihnen die Immobilien unter Eick-Vorgänger Thomas Middelhoff für rund 4,5 Mrd. Euro verkauft – und für den hohen Kaufpreis auch hohe Mieten akzeptiert. Doch die kann der Nachfolger offenbar nicht mehr bezahlen.
FRITZ LOOSER und SÖHNE - Die Dachdecker - Zürich - Swissportail ...FRITZ LOOSER und SÖHNE ·
Gruß Miki.
Und Kinderhorte, Arztpraxen ( vielleicht andere Etablissements???) hört sich auf den ersten Blick gut an, aber Nutzungsänderung, Umbauten, Infrastruktur usw ist langwierig und teuer. Die Zeit ahben die Jungs nicht mehr, denn selbst Daueroptimist Miki weiß, dass es nur noch um ein kleines Zeitfenster geht.
Ob es reicht, die Bürgermeister, Landraete, MdB. MdL usw zu mobilisieren, glaube ich nicht. Wohl dem, er seine
Shares inzwischen verkauft hat. Denn wenn Mitarbeiter, lieferanten, Vermieter zur Kasse gebeten werden, dann ist der Aktionär der Looser!!!!, Pennystock, im günstigsten Fall.
aber wenn man morgens schon zu 2,08 eröffnet hilft auch kein SL mehr.
Also Augen zu und durch und bei 2,35 RAUSA !!!!!!
Harte Gespräche mit Geldhäusern - Kerninstitute weitgehend besichert - "Highstreet-Banken müssen bluten" - In Kürze Bitte um Staatshilfe
Von Walther Becker, Frankfurt
Börsen-Zeitung, 12.5.2009 Für Karl-Gerhard Eick ein neues Spiel: Als Finanzchef der Telekom konnte er Banken Druck machen, als Vorsitzender des angeschlagenen Einzelhandels- und Touristik-Konglomerats Arcandor steht er unter Kuratel der Geldhäuser. Das einzige, was bei Arcandor sicher scheint, ist, dass die Mai-Gehälter gezahlt werden. Investoren fragen sich daher, was weiter passiert. Der Kurs spiegelt die erneute Verunsicherung, die Aktie gab am Montag in der Spitze um 19 % nach.
Am nächsten Sonntag könnten auf einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates gravierende Entscheidungen fallen. Die Vorlage des Quartalsberichts ist auf den 29. Mai verschoben. Er braucht Zeit und Geld. Beides fehlt. Banker rechnen Zerschlagungsszenarien durch. Im April hatte Eick angekündigt, zwölf Kaufhäuser in die Verwertungseinheit Atrys auszugliedern, darunter das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Auch der Versandhandel wird geteilt.
Das Schicksal von Arcandor steht auf des Messers Schneide. Banker erwarten, dass spätestens Juni oder Juli - mit Abstand zur Bundestagswahl - etwas passiert. Bis zum 12. Juni muss Eick bei Royal Bank of Scotland, BayernLB und Commerzbank, die über die Dresdner zu dem Engagement gekommen ist, Kreditverlängerungen über 650 Mill. Euro erreichen. Bis Ende September sind weitere 250 Mill. Euro umzuschulden. Zusätzlich braucht Arcandor 2009 Mittel in dreistelliger Millionenhöhe. Und es besteht Bedarf von 900 Mill. Euro auf die nächsten fünf Jahre - mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise und bei Strukturproblemen des Warenhaus-Konzepts.
Unklar ist, wie sich Gläubiger, die sich mit Credit Default Swaps rechtzeitig abgesichert haben, verhalten. Zunächst versucht Eick sein Glück in Berlin, wo er sich um Staatshilfe bemüht. Er muss eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Interessen unter einen Hut bringen. Die drei genannten Banken, selbst der Stützung bedürfend, dürften immerhin besichert sein mit Anteilen an Primondo und Aktien von Thomas Cook. Hier sei eine Verwertung etwa in Richtung PPR in Paris, die mit Redcats in den USA im Versandhandel tätig ist, und der Reiseaktivitäten (an Rewe?) denkbar, schätzen Banker.
Der zweite Kreislauf dreht sich um die "Highstreet"-Banken: Die Warenhaus-Immobilien gehören einem Konsortium, das zu 51 % aus Goldman Sachs und zu 49 % aus Pirelli Real Estate (RE), Borletti Group und der zur Deutschen Bank zählenden Reef besteht. Anfang 2008 war der Deal für abgeschlossen erklärt worden, im Februar 2009 musste Eicks Vorgänger Thomas Middelhoff zugeben, dass erst die Hälfte der vereinbarten 800 Mill. Euro für 49 % bezahlt sei und der Rest über Jahre in Etappen beglichen werde.
2006 war das Immobilienpaket mit einer Bewertung von 4,5 Mrd. Euro an Goldman Sachs (51 %) und KarstadtQuelle (49 %) abgegeben worden. 2008 gingen die 49 % von Arcandor an das Konsortium um Reef. Bei den Immobilien wurde laut Bankkreisen weniger als 10 % Eigenkapital investiert. Die Kredite seien weiterplatziert worden an viele Banken. Gerät Karstadt in Existenznot, treffe dies die Immobilieneigner und ihre Banken. Denn die Mieteinnahmen dienen der Zinszahlung.
Die Bewertung hängt an der Nutzung, bei Leerstand sind die Häuser kaum zu veräußern. Deren Wert habe Middelhoff hochgetrieben, um Arcandor als schuldenfrei hinzustellen. Nun zahle die Gruppe mit hohen Mieten die Zeche. Obwohl die Produktivität deutlich niedriger liege als bei der Metro-Tochter Kaufhof seien die Mieten wesentlich höher, sagen Banker. "Die Highstreet-Banken werden bluten müssen", folgert ein Banker.
Sal. Oppenheim steht bei
Viel hängt von Sal. Oppenheim ab. Die Bank hält direkt 3,7 %, ihre Inhaber halten über ihre Industrieholding 24,9 %. Sal. Oppenheim trug 2008 zur Refinanzierung bei. Eine Kapitalerhöhung würde die Industrieholding - wenn auch alle anderen Stakeholder ihren Beitrag leisten - mittragen, sagte der persönlich haftende Gesellschafter Friedrich Carl Janssen jüngst (vgl. BZ vom 29. April). Madeleine Schickedanz soll ihre Aktien zum Teil mit Oppenheim-Krediten finanziert haben.
Ziehe die Privatbank den Stöpsel, könne dies für das eigene Geschäft mit vermögenden Kunden nachteilige Folgen haben. Denn die Immobilienfonds Oppenheim-Esch - an denen teils auch Middelhoff beteiligt ist - investieren in Karstadt-Gebäude und sichern die Rendite über die hohen Mieten, die Arcandor zahlen muss. Der Belegschaft hatte schon die alte Arcandor-Spitze Zugeständnisse abgetrotzt, sodass von dieser Seite eine Entlastung schwerfiele.
Von Warenversicherungen sei immer weniger zu erwarten, und die Bündelung des Einkaufs von Quelle und Karstadt benötige Zeit, die Eick nicht habe. Last Exit könnte ein Auffangen durch Kaufhof sein. Der Rivale wird, anders als Arcandor, von erfahrenen Handelsmanagern geführt und hat auch in schlechten Zeiten die Kapitalkosten verdient. Fraglich ist, ob die Metro-Aktionäre mit Haniel an der Spitze mitziehen - und wie Arbeitnehmer auf dann fällige immense Stellenstreichungen reagieren.
Börsen-Zeitung, 12.05.2009, Autor Walther Becker, Frankfurt, Ausgabe Nr. 89, Seite 9, 733 Worte
URL zum Artikel: http://www.boersen-zeitung.de/index.php?li=300&artid=2009089…
"...Inzwischen wird die prekäre Finanzlage des Unternehmens zunehmend für Lieferanten sichtbar: Mindestens ein wichtiger Lieferant hat in den vergangenen Tagen nach Informationen dieser Zeitung Lieferungen an Karstadt gestoppt, weil Rechnungen nicht beglichen wurden. Von Karstadt wird das dementiert, alle Lieferanten würden pünktlich bezahlt. Nach Angaben von D&B Deutschland, dem Betreiber einer großen Bonitätsdatenbank, zahlt Karstadt überfällige Rechnungen derzeit 14 Tage nach Ziel. Die Zahlungsmoral von Karstadt hat sich nach diesen Daten seit Januar 2008 Schritt für Schritt verschlechtert und im Januar 2009 ihren bisherigen Tiefstand erreicht. Innerhalb des gesetzten Zahlungsziels werden von Karstadt derzeit nur knapp 60 Prozent aller Rechnungen bezahlt..."
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.05.2009 Seite 11
Ausgabe 13.05 / Seite 43 !
Chart-Tipp ! der Woche : Arcandor.
Der Aktionär erhöht in seiner Mitwochsausgabe das Kursziel für Arcandor auf 3,50 €
2.Kursziel:6,00 €
Nachdem sie wochenlang Arcandor geshortet haben ,gibt es jetzt fast täglich Kaufempfehlungen.
Warum ???????
Eine Spende für Arcandor
Norbert Lohrke
12. Mai 2009 12:01
Nun ist es also raus. So wie es aussieht ist die Finanzierung des Warenhaus- und Reisekonzerns Arcandor AG ungelöst. Nicht gerade vertrauenerweckend klingt die Aussage des neuen Konzernschefs Eick bezüglich der Mai-Gehälter. „Nach derzeitiger Informationslage„ seien die Gehälter durch ausreichend Liquidität gesichert. Noch windelweicher hätte man den Satz nicht formulieren können. Ich sehe förmlich die Rechtsabteilung daran feilen, wie man die Aussage so treffen kann, dass sie nicht hinterher Schadensersatzforderungen auslöst.
Was in diesen Tagen alles systemrelevant ist, fasziniert mich immer wieder. Nicht nur Banken sind das. Natürlich sind das auch die Karstadt-Warenhäuser. Denn ohne die hätten wir nichts mehr anzuziehen und könnten den Bedarf des Tages nicht mehr decken. So ähnlich sieht es jedenfalls Stefan Herzberg, Vorstand des Warenhausgeschäfts. „Wir sind das Herz der Innenstadt. Allein in 36 Städten sind wir das einzige Warenhaus. Ohne uns würden viele Einkaufstraßen ihren Mittelpunkt verlieren“, waren seine Worte. Die Adressaten dieses Unsinns sind klar. Es sind die Bürgermeister der Städte, die über ihre jeweilige Partei Druck ausüben sollen, damit Arcandor staatliche Unterstützung erhält.
Nur so ist im Übrigen auch die Benennung von Ex-Telekom Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick zum Vorstandsvorsitzenden zu verstehen. Großaktionär Salomon Oppenheim wusste wahrscheinlich schon damals ganz genau, wie es um den Konzern stand und auch, dass Eick über ein ausgesprochen gutes Netzwerk in die Politik hinein verfügt. Wie hätte er sich sonst bei der Deutsche Telekom so lange halten können? Schließlich hat dieser Mann als Finanzvorstand doch allen Unsinn – ich denke da an die New Economy Zeit - mitgemacht. Wer da nicht fällt, muss schon sehr starke Rückendeckung haben.
Und so wird es offenbar, dass es heutzutage in der verkrusteten Bundesrepublik Deutschland nicht entscheidend ist, was einer kann, sondern wie einer vernetzt ist. Anbiederung statt Leistung. Lobbyismus statt Wertschöpfung. Das ist es worauf es ankommt. Wenn bei einem solchen korporativen System die Bezeichnung Neoliberalismus fällt, möchte man auf der Stelle zu weinen beginnen. So was hat der nämlich wirklich nicht verdient. Ich wünschte die Gegner, die dieses Wort dauern auf den Lippen tragen, könnten einmal erleben, was es bedeuten würde, wenn der die Chance bekäme, sich einmal vernünftig in diesem Land zu etablieren.
Und das Herr Eick die staatliche Karte spielen wird, war klar und ist offensichtlich. Schon zu seinem Beginn bei Arcandor ließ er verlauten, dass er staatlicher Unterstützung nicht abgeneigt ist.
Das kritisiert das Sprachrohr der Mittelständler im Einzelhandel, der Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen ZGV, zu Recht scharf. Von Wettbewerbsverzerrung ist die Rede. In diesem Land hat es nämlich derzeit der gesamte Einzelhandel nicht leicht. Und wenn der zu unseren Politikern vor Ort geht oder an die Regierung schreibt, so müssen die froh sein, wenn sie überhaupt eine Antwort bekommen. Warum immer die Konzerne Unterstützung bekommen erschließt sich mir wiederholt nicht. Denn erst heute kam die Meldung heraus, dass der Umsatz des Mittelstands nur um -2 % zurückgegangen ist und er sich damit als stabiler volkswirtschaftlicher Pfeiler zeigt. Und gerade der wird immer und immer wieder benachteiligt. Weil er eben nicht organisiert ist. Das aber macht ihn ja gerade aus und ist seine Stärke. Da kämpfen Familienväter und –mütter offen und ehrlich im harten Konkurrenzkampf. Eick, Oppenheim und Schickedanz sollten sich davon eine Scheibe abschneiden. Vor jedem mittelständischen Unternehmer ziehe ich jedenfalls im Gegensatz zu diesen lichten Konzerngestalten den Hut.
Aktionäre und Arcandor brauchen keine Subventionen. Die sollen darauf schauen, dass ihr Management ordentlich arbeitet und entsprechende Verträge machen. Und nicht Branchenfremde an die Spitze der Unternehmen holen. Und, wenn sie dann irgendwann Probleme bekommen, dann hat sich das Risiko eben realisiert. So what? Dann heißt es Wertberichtigungen im Depot vorzunehmen. Davor, dass das nicht eintritt, können Sie sich mit dem Bezug des Take-Off Investor schützen.
Oder kommt jetzt jeder Hinz und Kunz zu Frau Merkel als Bittsteller. Soll auch Murdoch mit seiner angeschlagenen Premiere einen Termin bei Merkel oder zu Guttenberg buchen. Dann käme der Herr in den ersten Hundert Tagen noch nach Australien. Da gäbe es tolle Foto-Locations, die sich gut in der Presse machen würden.
Nein, Arcandor und Salomon Oppenheim bzw. der Pool Madeleine Schickedanz sollen für das Geradestehen, was sie gemacht haben oder versäumt haben zu tun. Sie waren es, die den erfolglosen, weil oberflächlich agierenden Middelhoff an die Spitze geholt haben. Sie haben offensichtlich nicht genau genug hingeschaut. Und jetzt erhalten sie die Quittung. Das geht so in Ordnung.
Und bevor sie an unsere Staatsknete gehen, sollten sie in den Einkaufstraßen mit dem Spendenbeutel rumgehen. Zumindest in 36 Städten sollte das klappen. Wenn man Herrn Herzberg glauben schenken sollte. Der Slogan:
Habt ein Herz für Arcandor, Karstadt und die Innenstädte. Eine Spende für Arcandor
http://www.finanznachrichten.de/ext/goto.asp?id=13882956
Zitat: "Das Bundeswirtschsftsministerium hatte in der Vergangenheit bereits intern und später auch öffentlich signalisiert, dass es Chancen auf Kreditbürgschaften gebe."
Anmerkung:
Bürgschaften gibt es nur,wenn Aussicht auf Erfolg besteht !!