qimonda gerettet
23.01.2009 - 18:32
Der Insolvenzantrag ist gestellt, die Aktie ist nur noch 9 Cent wert - dennoch hält die Bundesregierung an den Rettungsgesprächen für Qimonda fest. Und auch am Hauptwerk des Chipherstellers in Dresden gibt man sich trotzig: Der Betrieb läuft weiter.
Die Bundesregierung bemüht sich um die Rettung des Speicherchipkonzerns. "Die Gespräche laufen", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Freitag in Berlin. Das Ministerium unterstütze wie alle betroffenen Landesregierungen den Prozess aktiv. Was dies genau bedeutet, bleibt allerdings im Dunkeln.
Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte: "Unser Hilfsangebot steht unverändert." Der Freistaat werde alles tun, um einen künftigen Investor zu unterstützen. Eine Beteiligung Sachsens an möglichen Firmenauslagerungen, die im Zuge der Insolvenz entstehen könnten, schloss er jedoch aus.
Zuvor war bekannt geworden, dass Qimonda am Freitagmorgen einen Insolvenzantrag eingereicht hatte. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Münchner Amtsgericht den Anwalt Michael Jaffé. Der Münchner Jurist machte sich bereits als Insolvenzverwalter von Kirch-Media einen Namen.
Die Pleite Qimondas ist ein Politikum, denn erstens hängen Tausende Arbeitsplätze in Deutschland von dem Chiphersteller ab, zweitens liefen zwischen dem Unternehmen und der Politik bis zuletzt Verhandlungen über ein staatliches Rettungspaket für den Konzern.
Noch am Mittwoch hatten Bund, Land und Unternehmen im Kanzleramt über den zusätzlichen Kapitalbedarf verhandelt. Die Politik sah sich außerstande, die neue Deckungslücke mit öffentlichen Mitteln zu stopfen. Auch die bayerische Landesregierung beteiligte sich zum Schluss an den Gesprächen. München ist Konzernsitz der Qimonda-Mutter Infineon. Aber auch von dort kam keine Hilfe. Presseberichten zufolge war Infineon nicht in der Lage, das von der Politik verlangte Zukunftskonzept zu finanzieren.
Qimonda braucht noch mehr Geld
Kurz vor der Pleite war bekannt geworden dass Qimonda zusätzlichen Geldbedarf von rund 300 Mio. Euro hat. Damit benötigt der Konzern insgesamt rund doppelt so viel wie die im Rettungspaket vorgesehene Kapitalspritze - der Freistaat Sachsen, Portugal und Infineon hatten vor Weihnachten Finanzhilfen von zusammen 325 Mio. Euro zugesagt. Daneben war eine Bund-Länder-Bürgschaft über 280 Mio. Euro vorgesehen. Von Infineon sollten 75 Mio. Euro kommen. Auch in Portugal betreibt Qimonda ein großes Werk.
Sachsens Wirtschaftsministerium - federführend bei den Rettungsversuchen für Qimonda - reagierte enttäuscht auf den Insolvenzantrag. Minister Thomas Jurk (SPD) sagte, die Ursachen für die Pleite seien bei Qimonda selbst zu suchen. Leider habe der Halbleiterunterhersteller keinen geschlossenen Finanzierungsplan vorgelegt. Das Insolvenzverfahren sollte genutzt werden, um die Speicherchip-Technologie von Qimonda am Standort Dresden zu halten.
Die IG Metall warf dem Qimonda-Management Totalversagen vor. Eine "schier endlose Serie von Managementfehlern" habe das Unternehmen in die Pleite geführt, sagte der bayerische Gewerkschaftschef Werner Neugebauer.
Qimonda indes bemühte sich um Zuversicht und teilte am späten Vormittag mit, der Betrieb solle aufrecht erhalten werden. Der Vorstand sehe "gute Chancen", die zur Neuausrichtung notwendigen finanziellen Mittel in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern und Investoren zu bekommen. Wesentliche Unternehmensteile sollten im Rahmen der Insolvenz saniert werden. "Wir gehen davon aus, dass wir unseren Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie unserer Mitarbeiter im Sinne unseres Restrukturierungsprogramms fortführen können", sagte Vorstandschef Kin Wah Loh.
In Qimondas Hauptwerk Dresden arbeiten 3200 Menschen, in Portugal sind es etwa 1800. Weltweit stehen gut 12.000 Menschen auf den Gehaltslisten Qimondas. Im Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, ein Viertel der Stellen zu streichen, davon rund 1500 in Deutschland. Infineon hält 77,5 Prozent der Qimonda-Anteile.
Infineon rechnet aufgrund der Insolvenz seiner Tochter mit zusätzlichen Belastungen von mehreren hundert Mio. Euro. Die Gesamthöhe aller notwendigen Rückstellungen "schätzen wir auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag", teilte der Münchner Konzern mit.
Die Pleite des Chipherstellers löste an der Börse panikartige Verkäufe aus. Qimonda-Aktien verloren in Frankfurt bis zu 66,5 Prozent. Gegen Mittag war das Papier mit einem Abschlag von 57,4 Prozent nur noch 9 Cent wert.
Die Titel der Qimonda-Mutter Infineon gaben zeitweise knapp 12 Prozent nach, erholten sich zuletzt auf ein Minus von knapp 5 Prozent - und kosteten damit 68 Cent. "Viel tiefer kann die Aktie ja nicht fallen", sagte ein Händler in Frankfurt.
Die Chipbranche steuert angesichts einer einbrechenden Nachfrage auf eine ihrer schlimmsten Krisen zu. Qimonda leidet seit langem unter dem drastischen Preisverfall bei DRAM-Speicherchips und der Konkurrenz aus Fernost. Derartige Chips kommen in Handys und Computern zum Einsatz.
Autor/Autoren: Annette Berger (Hamburg) und Kai Beller (Berlin)
(c) FTD
sie werden den laden fachgerecht zerlegen, sodass die aus ihrer sicht maximale anzahl von arbeitsplätzen bleibt.
Ohne rücksicht auf aktionöre, Headquarter und Wasserkopf.....
die IFX dann wieder zurückbekommt, damit die nicht auch noch pleite gehen...???
wenn diese fachgerechte zerlegung mit dem erhalt der werke einher geht, bleiben die subventioenen ja wirksam, und damit ist IFX nihct beteoffen
wenn das nicht klappt, werden sie das natürchlich als forderungen beim insolvenzverwalter anmelden (ist schon alleine formal wichtig) un d, ja, dann muss vieleicht IFX was zahlene. In wieweit sie damit die plaite von IFX risklieren (ob das überhaput so gefährlich ist..... sei mal dahin gestellt), steht auf einem anderen blatt....
meine meinung....
Man kann immer alles retten abba wenn die Steuern steigen, weil ein Rettungspaket Geld kostet ist keiner bereit höhere Steuern zu zahlen.
da IFX auch schon versucht hat QI loszuwerden und die hätte QI bestimmt verschänkt oder etwas draufgelegt,
wie soll jetzt der Staat das bringen... und zusätlich alle Arbeitsplätze erhalten???
das Problem ist halt das IFX auch mit drin steckt und den geht´s auch nicht gut... mehr als das letzte Angebot zur Rettung von QI werden die auch nicht zahlen können...
der Karren ist wohl schon längst abgefahren, denn in Banken wird doch schon viel mehr reingepump als QI nötig hat... also Peanuts
der staat wird es nicht schaffen ALLE arbeitsplätze zu retten. aber wenn sie dresden als stnadort sicher, sind zumindest eine gute zahl abhängiger arbeitsplätze erstmal gerettet (bis AMD deher kommt ;-)
wird wohl irgendwas dazwischen. ein bischen rettung, ein bischen verkauf an z.B. MIRCON, und IFX wird wohl nicht ganz umsonst dabei rausommen....
was ich mir auch noch vorstellen kann, da AMD auch untergehen wird, wenn QI untergeht,
das die beiden fusionieren aber dann wäre auch keinem geholfen außer das AMD auch mit im Boot sitzt...
hat mit Qimonda eigentlich nur wenig gemeinsam. Mag sein, dass Dresden dann ein wenig leidet, das große AMD Problem heißt aber Intel. Naja, eigentlich heißt es: "Unreife Technologie auf den Markt bringen". Es hat sich zwar gebessert aber nach leidigen Erfahrungen setze ich im Desktopbereich nur Intel ein. In Servern lasse ich auch gerne mal AMD verbauen, da fällt das nicht so auf.
jaja, wie gesagt: es wird irgendwas ziwschen stellenerhaltung und subventionsrüvkzahlungen rauskommen. sie werden wohl kaum IFX in voller höhe belasten, aber auch nicht völlig von derleine lassen.....
AMD und QI passen nicht zusammen. das wird nix. aber ich denke das eine oder andere werk und der eine oder andere arbeitsplatz ist auch da in gefahr und silicon saxony ist überschätzt....
Ja, mit Qi wird das nix mehr.
Na ja, wenn man vom Staat Geld haben will muss ein Konzept vorliegen.
Hier hat Qi ganz einfach versagt.
Vorwürfe von mir ans Management von Qi, an Ifx und natürlich an Siemens, die sich elegant von Verlustsparten getrennt haben.
Keine Vorwürfe an das Land Sachsen, an die Bundesrepublik, an die EU.
Siemens hat das erst alles ermöglicht.
Schönes und erholsames WE wünsche ich Euch allen.
Aber ich denke Qi geht nicht unter... alles was Qi untergehen läßt heißt noch mehr Geld reinstecken...
lass es für IFX sein oder die Arbeitslosen sein... und soweiter.
und ich möchte nicht die Presse hören, die sich dann das Maul zerfetzen...
"Banken werden gerettet und 40000 Arbeitsplätze werden vernichtet"
Das geht einfach nicht...
die Konkurrenz von QI spielt einfach unfair, schaun seit jahren mit unterstützung der regierungen.
Siemens und IFX wussten das, konnten da aber auch nix machen, ausser abspalten. Qimonda hats ein stück weit selbst verbockt weil sie die 300mio zu spät offenglegt haben.
ein bischen zusammen forschen, vor allen dingen mit ne guten Universität um die Ecke heisst noch nihct, dass sie auch sonst viel gemeinsam haben.....
die einzige chance für Q ist, wenn sich EU besinnt ebenfalls speicherhersteller sponsoring zu betreiben.
die Heute oder Gestern reinflatterte... oder einfach rein fiktiv
Ansonsten wäre das so dumm... das es nicht mehr geht...
dann... ach ich weiß garnicht, wie blöd man sein muss,
so etwas so lange zu verschweigen, wenn alle hart dran arbeiten
eine Pleite abzuwenden...
Die 300 Mios sind ein Alibi
Aber vielleicht liege ich falsch und ich rede mir nur Mut zu...
die Zeit wird es bringen...
es war dummheit, reine dummehit
http://www.faz.net/s/...738ED7BBF4C62C324B~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Letzter absatz!!!!
(wäre es eine patentklage hätten wirs erfahren weil der kläger sowas für gewöhnlich gleich öffentlich macht um dem gegner eins reizuwürgen vund den gegner in der öffentlichen meinung zu schwächen)
ach verdammt... egal Montag wissen wir mehr... und vielleicht fange ich an mein Zimmer mit QI-Aktien zu tapizieren... Ach schön nur ein bisschen teuer...