Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
Zeitpunkt: 23.07.12 08:35
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Mehrfach gesperrte Doppel-ID.
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Genossenschaften sind ja eine deutsche Erfindung und mit den EEs gibt es seit gut 2 Jahren eine Renaissance. Hilfreich dabei ist auch, dass die Kommunen solche Energiegenossenschaften mittlereile sehr fördern und auch helfen eine aufzuziehen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Die genossenschaftlichen Grundprinzipien sind Demokratie, Mitgliederförderung und Selbstverwaltung und das ist eigentlich ideal für alle EE-Projekte von Biomasse über Solar bis hin zu Wind.
Hier der Link zu diese Studie/Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV):
http://www.neuegenossenschaften.de/aktuelles/news/...ssenschaften.pdf
Subventionen in Form von Steuervergünstigungen für neue Fabriken sind weit verbreitet, damit kriegt man die Chinesen nicht dran. Vergünstigte Kredite kriegen die Chinesen zwar durch die Bank, aber das ist schwierig zu beweisen, denn wer kann festlegen welcher exakte Zinssatz angemessen ist - zumal auch hier einige westliche Hersteller (Solon, Evergreen, ...) über die von dir erwähnten Bürgschaften profitiert haben.
Der LDK-Fall ist aber aus meiner Sicht anders gelagert. Denn dabei ging es um die direkte Übernahme von Schulden durch die besagte Stadt. LDK wurde kein Kredit oder Steuervergünstigungen gewährt oder ähnliches, sondern die Stadt hat die 80 Millionen Schulden von LDK aus eigener Tasche bezahlt. Das ist nochmal ein ganz anderes Level.
Ich persönlich glaube übrigens auch nicht, dass diese Zölle der richtige Weg sind, denn die wären dann auch längst nicht nur für Solarprodukte angebracht. Vielmehr sollte man den umgekehrten Weg gehen und chinesischen Firmen die selben Auflagen machen, wie sie europäische Firmen in China gemacht werden, d.h. erzwungene Joint-Ventures gründen, xyz % der Wertschöpfung muss vor Ort erfolgen etc pp. Bei Solaranlagen wäre es sogar noch einfacher: die EEG-Subventionen komplett streichen und stattdessen eine wie auch immer geartete Zulage für Zellen und Module made in Europe einführen. Und zwar mit sehr genauen Richtlinien wieviel Prozent der Wertschöpfungskette aus der EU stammen müssen - aber das hatten wir ja schonmal diskutiert hier im Forum.
Nebenbei bemerkt halte ich es auch durchaus möglich, dass die EU nur ein wenig mit den Säbeln rasselt (Strafzölle), um China noch auf diplomatischem Weg zum Einlenken zu bekommen. In Anbetracht der enormen gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeit und der Tatsache, dass die paar überlebenden EU-Solar-Firmen Chinas Quasi-Monopol auf Solarprodukte nicht mal annähernd gefähren, halte ich das auch nicht für völlig ausgeschlossen.
SMA Solar Technology AG 09:35:05 25,07 1,50%
vor 35 Min (09:16) - Echtzeitrating
ist vom Mai ! Hast Du was neueres ?
Puh, das ist mal ne Nachricht. Positiv zu werten ist, dass die Gefahr durch Covenants-Bruch in Schwierigkeiten zu geraten erstmal abgewendet ist. Dafür zahlt Solarworld aber auch einen hohen Preis - die Liquidität ist auf 320 Millionen Euro gesunken. Offensichtlich wurde ein Teil der Kredite also fällig gestellt. Da Aktie und Anleihe trotzdem einen großen Sprung nach oben machen zeigt aber, dass der Markt mit Schlimmerem gerechnet hat.
Was mich aber mal wieder richtig aufregt, ist, wie offensichtlich es hier schon wieder Insider-Geschäfte gab. Der Anleihenkurs war über Monate hinweg stabil so ca bei 30 - 35 %. Letzte Woche dann gab (ohne offizielle Veröffentlichung, dass es überhaupt Finanzierungsverhandlungen gibt!) es auf einmal einen Einbruch auf 20%. Das wird wohl kein Zufall gewesen sein...
Naja, hier jetzt die Nachricht:
SolarWorld schließt Finanzierungsverhandlungen erfolgreich abhttp://www.ariva.de/news/...rungsverhandlungen-erfolgreich-ab-4186791
Ende Q4 2011 553 Mio. Euro Cash
Ende Q1 2012 468 Mio. Euro Cash
Ende Q2 2012 320 Mio. Euro Cash
Das schmilzt ja wie Schnee in der Sonne. Die Finanzverschuldung dürfte nicht geringer geworden sein. Sollte ein Teil der alten Schuldscheine zurückgezahlt worden sein oder ist der Cashverlust rein operativ?
Im ersten Quartal hatte Solarworld stark vom deutschen Markt profitiert. Der Einbruch ab April in Deutschland im SWV-Zielmarkt hat der Formulierung nach deutliche Auswirkung gezeigt.
Das schmilzt ja wie Schnee in der Sonne. Die Finanzverschuldung dürfte nicht geringer geworden sein. Sollte ein Teil der alten Schuldscheine zurückgezahlt worden sein oder ist der Cashverlust rein operativ?
In 2012 müssen ja nur 51 Mio. € an Bankkredite abgelöst werden. Somit dürften diese erwähnten 130 Mio. € bei den Schuldverschreibungen getilgt worden sein, die in 2013 und 2014 angefallen wären.
Also hat Solarworld schon Kredite aus dem Jahre 2013 tilgen müssen. Das zeigt dann schon wie schwierig die Lage bei Solarworld war und sicher auch noch ist, denn es gibt ganz sicher weitere Kreditbedingungen für die restlichen Schuldverschreibungsverbindlichkeiten. Solarworld verkauft das aber schon gut mit "einer größere Flexibilität".
Jedenfalls nimmt die Liquidität von Solarworld deutlich ab:
Ende 2010: 613,5 Mio. €
Ende 2011: 553,4 Mio. €
Ende Q1: 468 Mio. €
Ende Q2: 320 Mio. €
Stoni hat schon Recht, die Liquidität von Solarworld ist in den letzten 18 Monaten um 284 Mio. € geschmolzen und hat sich damit fast halbiert. Ich will ja den Teufel nun wirklich nicht vor die Wand malen, aber am Donnerstag hat der Q-Cells Insolvenzverwalter gemeldet, dass Q-Cells über eine Liquidität von 240 Mio. € verfügt. Diese Anmerkung soll jetzt aber nur dazu da sein um diese 320 Mio. € von Solarworld auch richtig einordnen zu können. So viel sind dann 320 Mio. € nun wirklich nicht.
In Q2 gab es wohl einen Nettoabfluss von 18 Mio. €. In Q2 wurden aber auch 10 Mio. € an Dividenden ausbezahlt. Somit hätte Solarworld in Q2 nur 8 Mio. € an Cash verbrannt, insofern Solarworld keine neue kurzfristigen Kredite aufgenommen hat. Damit dürften die Q2-Zahlen aber gar nicht allzu übel ausfallen. Ich schätze ja, dass Solarworld in Q2 schon ein positves EBITA erreichen wird.
Wird wirklich spannend werden wie das hier letztendlich ausgeht, aber ohne einen finanzkräftigen Partner an der Seite wird es Solarworld verdammt schwer haben die nächsten 1, 2 Jahre überstehen zu können, denn ohne Investitionen in Höhe von jährlich um die 100 Mio. € wirds wohl nicht gehen.
Jedenfalls lässt sich mittlerweile nach der heutigen Solarworld-News der Salamicrash der letzten Wochen sehr leicht erklären. So was wirft natürlich Fragen auf wie z.B. ist es nicht Ad-hoc-pflichtig wenn solche existenzielle Fianzierungsverhandlungen stattfinden ?
Demnach 130 Mio Cash abgebaut und damit Schulden bezahlt. Die Finanzverschuldung ist dann nicht geringer geworden. Die Anpassung der Kennziffern dürfte mit höheren Zinsen einhergehen.
Damit dürfte sich der operative Cashverbrauch im Q2 in Grenzen halten.
Nehme ich die Meldung von Sunways oder die wohl noch laufende Auseinandersetzung mit Solarwatt, dann muss man schauen was im Q2 noch an Zahlungen über Vertragsauflösungen hereingekommen ist. Am Ende scheint das im Q2 noch nicht gewesen zu sein. Im Q1 waren es glaube ich allein 50 Mio. Sonderertrag.
Mit dem Rest deines Posting stimme ich dir voll und ganz zu
Hier der Link zur türkischen Produktion:
http://www.habermonitor.com/en/haber/detay/...-established-in/205168/
("The largest in Europe will be established in Turkey")
Da die Modulpreise immer stärker fallen werden so langsam die Transportkosten immer mehr zu einem Kostenfaktor. Die betragen mittlerweile immerhin schon so um die 8% des Gesamtpreises. Bis jetzt war ja immer gemunkelt worden, dass in Portugal und/oder Spanien die erste große Produktion eines China-Solaris gebaut wird. Überraschenderweise ist es jetzt die Türkei geworden.
ehrlich ich gehe stark davon aus dass die Politik bei den neuen Finanzierungsregelungen die Finger mitdrin hatte. Altmaier Merkel will die Energiewende zu seinem großen Erfolg machen und wie soll das ohne deutsche Unternehmen funktionieren??? Deutsche Energiewende Made in China??? Das ist Merkel auch klar geworden wäre eine Lachnummer bei der bestehenden Qualitätsolarindustrie in Deutschland. Q Cells war das Bauernopfer, aber die hatten wie gesagt auch andere Probleme. Wie es aussieht sind die Zahlen im zweiten Quartal gar nicht so schlecht. Man muss schon schmunzeln wenn man die Nachricht von Asbeck von Freitag revu passieren lässt und dann heute diese Meldung.
wenn ein Unternehmen sagt: "Im zweiten Quartal habe die schwierige Marktsituation das Risiko erhöht, kreditrelevante Finanzkennzahlen nicht zu erreichen",
dann würde ich normaler nicht davon ausgehen, dass es ein gutes Q2 Ergebnis erreichen wird.
das ist spekulation, ich weiss es auch nicht ;)
nur banken geben normalerweise einem unternehmen bei dem die lichter ausgehen kein frisches geld...
Nun ja, die 120Mio Euro senior notes (US-Private Placement) wurden offenbar fällig gestellt. Hätten die Gläubiger die 370 Mio Schuldscheindarlehen vorzeitigt zurückverlangt, ja dann hätte SW sofort den Laden dicht machen können und wer weiss, ob bei ne Insolvenz sie die 370Mio vollständig zurückgezahlt würden.
SW ist imo nicht mehr zu retten, die Vereinbarung verzörgert die Inso nur etwas.
Soviel Negativ-Denken auf einer Person konzentriert ist nicht untypisch für diese Zeiten, aber schon außergewöhnlich. An einem Tag, an dem der DAX wegen Spanien und Italien abschmiert, die SolarWorld in diesen schweren Zeiten ihre Finanzierung sichert, fällt Dir nichts anderes ein als so zu posten. Zum Glück gibt es andere Charaktere, die etwas bewegen in unserem Land und nicht danach geiern, dass Unternehmen in die Insolvenz gehen.
es werden noch einige wenn nicht sogar alle Solarfirmen in Deutschland den Bach runtergehen, weil die Solarfirmen alle nur mit Subventionen überleben.
Würden sie im freien Wettbewerb sein, Solarstrom ist zu Teuer und Nachts gehen die Lichter aus.
Solange Solarenergie nicht gespeichert werden kann ist diese ein Nischenprodukt in der Energieversorgung und Überleben tuen die Firmen die Solaranlagen installieren.
Die Produkte werden in China gekauft dort sind sie billiger.
jepp, ein Glück, dass es hierzulande zahlreiche Unternehmen gibt, die ein vernünftiges Geschäftsmodell besitzen, nicht auf irgentwelche Subvention angewiesen sind und am Ende einen Schuldenberg hinterlassen. Wenn alle Unternehmen es so machen und die Banken diesen Unternehmen auch noch Geld geben, dann muss man sich nicht wundern, wenn irgentwann alles (Unternehmen, dann die Banken, dann die Staaten) zusammenbricht.