Kann K und Svon der Coronakrise profitieren?
Warum wurden die Entsorgungsprobleme nicht während der Kartellzeit gelöst?
Warum wurden die Produktionskosten in Deutschland nicht in den Fokus gestellt?
Weil es leichter ist die Aktionäre kurzfr. mit hohen Dividenden, die aber nicht nachhaltig sein konnten, ruhig zu stellen und sich so als Manager feiern zu lassen, statt die Probleme zu benennen und anzugehen.
Heute wäre das sog. Management froh, wenn - was jeder gute Geschäftsmann macht - in guten Zeiten Rücklagen gebildet worden wären, die Schuldenlast wäre schon vor Jahren deutlich geringer gewesen und die Chancen die Salzsparte teileweise auszugliedern hätte echte Mrd. eingespült. Und heuer auch weiterhin einen, wenn auch geringeren regelmäßigen, Cashflow generiert.
Auch Kooperationen waren seinerzeit denkbar, mit anderen Worten ein ganzes Bündel von Optionen standen im Raum, wurden aber allesamt negiert.
Gerade auch in Hinblick auf die Kostenstrukturen in Deutschland, hätte ein derartigen Handeln dazu beigetragen die Akzeptanz und mithin die Bereitschaft zu notwendigen Schnitten in Deutschland gefördert. Die Verhandlungsposition ist gegenüber Gewerkschaften a priori sehr bescheiden, wenn trotz der anstehenden Probleme spitzen Dividenden ausgeschüttet werden.
Sich allein auf Canada zu verlassen ist schon irrwitzig. Wie sollen 1/3 der Absatzmenge - wofür Canada ca. steht - 2/3 in Deutschland langfr. subventionieren können.?
Eine Wette auf langfr. hohe Kalipreise ist und bleibt eben eine Wette. Wetten kann ich als Vorstand oder AR privat im Casino.
Ist aber das denkbar schlechteste Geschäftsmodell!
Ein Vorstand wird nicht dafür bezahlt, dass er den Weg des geringsten Widerstand geht, sondern langfristig das Unternehmen sichert und das Geschäftsmodell strategisch anpasst. Nicht erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Dann brauchst keinen Vorstand. (Es ist übrigens erwiesen das Organisationen und eine solche ist K+S sich ab einer gewissen Größe selbst erhalten wenn sich das Umfeld nicht ändert.)
Heuer in diversen Foren zu bejammern, dass das Management schließlich nichts für die geringen Kalipreise kann, ist kein Ausdruck von Managementweitblick sondern wohl eher der Tatsache geschuldet, dass K+S den Kontakt zu Privataktionären durch Teilnahme an Aktienforen intensivierte (vgl. u.a. GB 2016) und ein naiver Versuch Vorstand und AR Absolution zu erteilen.
Angesichts dieser erdrückenden Faktenlage, darf man es nicht zulassen, dass sich das Management hinter Covid-19 versteckt. Die Probleme bestanden lange vor Covid-19!
P.S.:
Seit 2010 ist die Arbeitsproduktivität um satte 58 % gefallen; von 47,32 auf 20,13.
Das Ergebnis nach Steuern von 449,4 Mio Euro auf 88,9 Mio Euro gefallen
Die Verschuldung von 2.922 Mio Euro auf 6.097 Mio Euro in die Höhe geschnellt
usw... usw...
Alles harte Fakten ohne das das Management gegengesteuert hätte!
War das jetzt subtil genug, Trash?!
Kurz: In der Summe hast du Recht. Aber das klingt manchmal so ,als würde kein einziger Aktionär sich damit auseinander gesetzt haben.
"Gerade auch in Hinblick auf die Kostenstrukturen in Deutschland, hätte ein derartigen Handeln dazu beigetragen die Akzeptanz und mithin die Bereitschaft zu notwendigen Schnitten in Deutschland gefördert. Die Verhandlungsposition ist gegenüber Gewerkschaften a priori sehr bescheiden, wenn trotz der anstehenden Probleme spitzen Dividenden ausgeschüttet werden."
Absolut. Da muss man als Anleger UND Konzern in den sauren Apfel beissen und die Divi mal aussetzen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass K+S durchaus Gewinne schreiben kann...die allerdings schmelzen von mal zu mal, das muss aber JETZT besser werden, die Corona Krise mal aussen vor gelassen.
Na ja egal, wir sehen uns.....
Ein sehr guter Beitrag!