Wenn der Staat nicht mehr funktioniert,
Seite 2 von 3 Neuester Beitrag: 12.02.15 08:19 | ||||
Eröffnet am: | 15.11.14 22:16 | von: Karlchen_V | Anzahl Beiträge: | 65 |
Neuester Beitrag: | 12.02.15 08:19 | von: Talisker | Leser gesamt: | 5.173 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 16 | |
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Und juristisch ist es deswegen nicht so einfach, weil es sich meist um Minderjährige handelt. Von "Kuschen" kann man da wohl kaum reden. Vor wem auch?
Unser Staat ist schon komisch! In den Schulen geht's teilweise recht rigide zu, insbesondere hier in Bayern, und auf den Straßen in Berlin herrscht die Anarchie!
Ab wann gestehen sich die Behörden ein, dass da was aus dem Ruder läuft? Wahrscheinlich, wenn's wieder mal zu spät ist!
Das Argument mit den Minderjährigen gilt dann, wenn die Gesetze so gestrickt sind. Wie gesagt: notfalls bedarf es Gesetzesänderungen. Denn es ist wenig überzeugend, wenn sich die Polizei lächerlich macht, Leute aufgreift, die dann feixend am nächsten Tag wieder da sind.
Und mit Orten, wo man vielleicht eine Auge zudrücken sollte, sa dass man die Szene unter Kontrolle hat. Da gilt wohl auch der Satz: Nachfrage entsteht nicht nur so. Auch das Angebot hat Einfluss auf die Nachfrage.
Was man auf den Straßen sieht, sind die Symptome seines Scheitern, weil es keinen Sinn macht, den Menschen vorzuschreiben, was sie sich reinziehen dürfen und was nicht.
So simpel ist das Problem, wenn man nicht wie Konservative mit einem Brett vorm Kopf rumläuft.
Und natürlich ist es ärgerlich, wenn die gleichen Jugendlichen kurze Zeit später wieder an der Straße stehen, aber einfach nur wegsperren ist sicherlich auch keine Lösung.
Die Law and Order-Fraktion ist auch schon oft genug mit ihren Methoden gescheitert.
Da sind wir dann nicht weit bis zu den Selbstschutz-Kommandos der Rechtsradikalen.
Und wer dann von Rassismus spricht, wenn afrikanische und arabisch/türkische Dealer festgenommen werden, der hat einfach nicht nehr alle Tassen im Schrank und steht komplett neben der Realität.
Freigabe ist das Gegenrezept... genau Rezept ... oder einfach in der
Apotheke gegen Ausweis bzw ab 18.
Was soll das Gerede über schädliche Nebenwirkungen....
ja...Alk ist harmlos und Zigaretten verströmen nur Rosenduft.
( aber der Staat verdient doch daran...also wirds schon nicht sooo schlimm sein.
Freigabe und Vertrieb über Apotheken und Ende ist mit den Dealern.
Warum nicht?
Selbst bei härteren Drogen solte die Abgabe über Apotheken möglich sein...
weil... da kann der Konsument dann sicher sein, das er guten Stoff bekommt.
Was würde das Justicia entlasten.. und die Arbeit der Polizei vereinfachen.
Aber keiner hat den Arsch in der Hose mal den Anfang zu machen.
In was für einer verlogenen Welt leben wir eigendlich?
Einerseits ist es nicht strafbar, geringe Mengen zu besitzen, andererseits ist der Handel verboten.
Nicht strafbar heißt allerdings nicht, dass das nicht verboten sei. Selbst wenn jemand mit 1 Gramm Marihuana erwischt wird, muss ein Verfahren eröffnet werden und es entsteht ein großer polizeilicher und bürokratischer Aufwand, der am Ende mit der Einstellung des Verfahrens endet. Damit sind zuständige Polizei und Behörden mit jeder Menge sinnlosem Klein-Mist beschäftigt und können sich um die dahinterstehende Kriminalität gar nicht mehr kümmern.
Und in diesem Zusammenhang entsteht eben auch die Rechtslage mit den Kleindealern. Die haben wenig dabei und kann man ihnen nicht zweifelsfrei nachweisen, dass sie handeln, lässt man sie wieder laufen.
Würde man Marihuana (per kontrolliertem Handel) legalisieren, wäre der Sumpf relativ trocken gelegt bzw. man könnte sich mit allen Mitteln um die harten Drogen kümmern.
So aber gibt es in jeder Großstadt Ecken, wo massiert eben diese Kleinkriminalität vermischt mit Handel mit harten Drogen, den dazugehörigen Revierkämpfen und den unerfreulichen Begleiterscheinungen für die Gegend auftreten.
Immer, wenn die Polizei an einer Stelle aufdreht mit der Überwachung, taucht dasselbe Problem an anderer Stelle wieder auf.
Was allerdings in Kreuzberg tatsächlich der Fall ist, ist, dass der dortige Bezirk keinen Plan hat, wie man mit dem Drogen-Problem (ebenso mit dem Flüchtlicngsproblem) umgehen soll.
Tatsächlich gibt es in Kreuzberg-Friedrichshain ein massives Aufgebot an antistaatlichen Linken, die JEDEN Auftritt von Staatsmacht als Provokation sehen und glauben JEDEN vor dieser Staatsmacht mit allen Mitteln verteidigen zu müssen, und seien es auch kriminelle Drogenbanden, die mit üblen Mitteln arbeiten.
(Ich kann noch verstehen, dass man bei den jugendlichen Kleindealern den Einwand erhebt, dass sie das erstens aus der Not heraus tun und zweitens nicht das effektivste Angriffsziel für Bekämpfung der Drogenkriminalität darstellen. Trotzdem sind sie natürlich - so wie die Lage jetzt gestrickt ist - ein Teil des Problems.)
Aber: In letzter Zeit hat es die grüne Bezirksregierung tatsächlich an klarem Handeln vermissen lassen, so dass relativ kleine Probleme, die man im Keim hätte ersticken können, wenn man rechtzeitig konsequent gewesen wäre, zu endlosen Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und den (autonomen) linken Gruppen geführt hat.
Und da ist es schon EIN Punkt, dass man hier diesen Gruppen zu viel Freiraum lässt bzw. aus Angst vor ihnen oder unter ihrem Einfluss nicht entschieden handelt.
Mit Rücksicht auf fundamental und radikal antistaatlichen Gruppierungen ist nunmal kein Staat zu machen...
Und wo ist eigentlich der Vorwurf Rassismus gefallen in Zusammenhang mit Festnahmen von Drogendealern? Bis jetzt lese ich das nur in euren Postings.
Auch harte Drogen werden dannn noch konsumiert. Nicht nur von Junkies, sondern von ganz gewöhnlichen Leuten. Und deshalb wird es dann auch weiterhin Drogenhandel geben, solange man diese Substanzen nicht auch legalisiert.
Das sollte wohl das deutlichste Beispiel dafür sein, dass Law and Order nichts bringt.
Zufällig wohnt ein Bruder von mir genau auf der Ecke und ich selbst konnte mich vor 14 Tagen überzeugen wie anarchistisch das da überall zu geht.
Wobei ich sagen muss, dass die Situation am Görlitzer Park sicherlich unschön ist. Die Jungs haben übrigens meist gar nichts dabei, sind aber dafür fast alle mit nem BMX-Rad ausgerüstet, so dass sie entweder schnell verschwinden oder die benötigten Mengen aus irgend einem Erddepot herauskramen können. Schon schwierig, ihnen dabei was nachzuweisen.
Die harten Drogen sind, was das Straßendealer-Problem angeht, das kleinere polizeiliche Problem. Da ist eher die internationale Drogenmafia (siehe Mexiko) die große Plage.
Die Top-Down-Betrachtung führt zu keiner Lösung. Wenn man in Bottom-Up-Weise den Endkunden legale Bezugsmöglichkeiten schafft, entfällt die internationale Drogenmafia als Plage. Sie findet dann nämlich keine Kunden für ihre durch Risikoaufschläge verteuerten Produkte.
Es gibt da eine Art Feigheit, die sich gelegentlich fatal auswirkt.