Bedingungsloses Grundeinkommen
Seite 2 von 17 Neuester Beitrag: 08.04.13 14:14 | ||||
Eröffnet am: | 17.05.12 13:01 | von: Hagen Stoch. | Anzahl Beiträge: | 419 |
Neuester Beitrag: | 08.04.13 14:14 | von: ProletariusPo. | Leser gesamt: | 10.578 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 11 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | ... 17 > |
So funktioniert Zusammenleben nicht. Und wird auch nie funktionieren - und das ist gut so.
@KarlchenV: Ich tu mal Butter bei die Fische. Sagen wir ca. 800 Euro. Aber die genaue Höhe steht ganz ganz ganz ganz am Ende der BGE Diskussion.
Denn das BGE ist eben KEIN soziales Almosen das "Wohlhabende" nach Gutdünken nach unten verteilen oder ähnliches. Sondern von Grund auf neu gedacht. Eigentlich ist es auch gar nicht sozial/unsozial sondern denkt das Gesellschaftssystem neu. BGE ist ein existenzieller Freiheitsraum, bzw. ein existenzieller Schutzschild den JEDER Mensch braucht! Es geht gar nicht um sozial/unsozial sondern wir alle garantieren uns gegenseitig was wir am dringensten brauchen, die bedingungslose Existenz. Und die materielle Existenz kann ich heute schon aus rein logischen Gründen nicht an Bedingungen knüpfen, den Gedankengang kann sich jeder mal selbst zu Ende denken der das Grundgesetz kennt.
Davon wird Arbeit entlohnt.
Heute kann dem Niedriglohnbereich unterschwellig immer mit der existenziellen Peitsche gedroht werden und die Löhne sind niedrig. Was ja eigentlich paradox ist, da unangenehme, anstrengende aber notwendige (!) Arbeit in einer BWL-Logik-Wirtschaft ja HOCH bezahlt sein müsste. Das bedeutet wiederum das diese absurden Spitzengehälter der Vorstände etc. sinken würden. Die Schere geht zusammen. Das was unten mehr würde, nimmt man ganz oben runter. Ackermann und Co. hat dann statt 10 Millionen nur noch 5 Millionen (sinngemäß) und die Putzfrau in der Bank endlich einen anständigen Lohn. BGE ist lebenslanges Streikgeld. Jeder wird zu seiner eigenen Gewerkschaft.
Diese Logik erschließt sich vielen Menschen nur schwer, da Ihnen über Jahrhunderte eingebläut wurde, dass körperliche Arbeit keinen großen Wert hat.
Schon die Handwerker und Bauern haben sich über eine derartige Philosophie streiten müssen und hin- und wieder den Adel mit Aufständen und Streikaktionen gezeigt, dass auch Sie Macht ausüben können.
Leider ist der Mensch ein Egoist und sobald Handwerker und Bauern reichlich bezahlt wurden, haben sie den Adel weiter machen lassen und wieder ruhigere Töne angeschlagen.
Dann gibt es da noch Beispiele wie die DDR, bei dem der Arbeiter teils über dem Ingenieur gestellt wurde, was auch nicht funktionierte, weil sich am Ende Leistung nicht mehr auszahlte bzw. lohnte.
Fakt ist, dass das BGE den Arbeitsmarkt revolutionieren würde und dann kein "unlauterer" Wettbewerb mehr die Löhne drücken könnte. Andererseits denke ich nicht, dass die Putzfrau annähernd gleich bezahlt werden wird wie ein Manager, denn auch wenn der Job als Putzfrau hart ist, so denke ich wird sie mit einem Managerposten so gern doch nicht tauschen wollen, es sei denn sie ist bereit von London nach Berlin zu fließen wenn es die Firma will und in der Woche auch mal 60 Stunden diversen Versammlungen und Treffen hinterher rennen zu müssen, zwischenrein noch diversen eher trockenen Bürokram abzuarbeiten.
Aber zumindest ist davon auszugehen, dass der Unterschied "human" ausfällt.
Hat man vielleicht mal drüber nachgedacht, wie hoch denn das Einkommen ist, was man in Deutschland pro Nase so zur Verfügung hat? Sind 17.700 Euro. Und wie hoch die Lohnsumme je Einwohner ist? Sind netto 8700 Euro je Einwohner - also weniger als das, was über das Grundeinkommen verteilt werden soll.
Muss man wohl nicht mehr drüber reden.
Allerdings bezweifle ich, dass dies für 900 Euro pro Nase reichen würde. Und wozu es führen kann, wenn man zu viel Zeit hat, zeigen Tonys Postings
Das BGE wird wie gesagt, sehr gern mißverstanden. Das BGE soll nicht dazu Anlass geben, dass man dann ohne Arbeit ein nettes Leben führen kann, sondern lediglich dafür sorgen, dass man auch bei Arbeitslosigkeit nicht gleich vor dem Ruin steht und man sich ggf. auch mit Halbtagsjobs über Wasser halten kann.
Da das BGE ja JEDER bekommt, profitieren in erster Linie eben NICHT die Faulenzer, sondern vor allem die Niedriglöhner und Arbeiter, die nun auch mal kündigen können, wenn der Zwang zu groß wird.
Aktuell jedoch ist es so, dass wenn man selbst kündigt oder fristlos gekündigt wird, man meist den Anspruch auf Unterstützung verliert.
Die relativ hohe Verschuldung der armen Haushalte führt dazu, dass Arbeiter nicht kündigen können und den Zwang aushalten müssen und die Arbeitgeber hier Lohnsklaverei betreiben können.
Beim BGE kann man es sich als Arbeitnehmer viel eher leisten selbst zu kündigen und hat dadurch eine größere Wahlfreiheit.
@KarlchenV: Namhafte Professoren haben bereits ausgerechnet dass das BGE finanzierbar ist. Deine "Modell"rechnung verstehe ich nicht. Aber seis drum. Schäuble hat in einem Interview gesagt das Deutschland ca. 1 Billion Euro für Soziales pro Jahr ausgibt. Hier kann sich selbst der Laie ausrechnen das ein BGE finanzierbar ist, und zwar schon am heutigen Tag. Zusätzlich fällt dann die ganze Hartz4,Kindergeld,Bafög,Wohngeld... Bürokratie weg.
Man kann diskutieren, ob jetzt 10 oder 20 Euro mehr besser wären.
Alles andere ist bestenfalls utopischer Mumpitz, schlimmstenfalls die Vorstufe zum Neo-Stalinismus.
Das wären dann 9600 Euro pro Jahr. Super. Hat man vielleicht mal drüber nachgedacht, wie hoch denn das Einkommen ist, was man in Deutschland pro Nase so zur Verfügung hat? Sind 17.700 Euro. Und wie hoch die Lohnsumme je Einwohner ist? Sind netto 8700 Euro je Einwohner - also weniger als das, was über das Grundeinkommen verteilt werden soll. Muss man wohl nicht mehr drüber reden.
Zahlenspiele bringen bei sowas nix.
Noch vor 10 Jahren hätte wohl niemand es für möglich und finanzierbar gehalten, dass wir mal einen Rettungsschirm von mehreren hundert Milliarden aufspannen und über Billionenbeträge reden.
Das ist typisch bei neoliberalen Ideologen
@obgicou: ALGII ist also bedingungslos und unbürokratisch? Absurd BGE und ALGII zu vergeleichen. Hast du meine obigen Posts nicht gelesen. Oder bist du dagegen weil du in deinem Leben mehrfach ungerecht behandelt worden bist und jetzt glaubst du müsstest es den anderen heimzahlen? Die bösen Mitmenschen sollen ja nicht auch noch Geld kriegen sondern schön noch die Peitsche obendrauf, gell? Es gibt schon einige Sozial-Sadisten in Deutschland aber durch die ganz einfache Frage nach dem bedingungslosen Grundeinkommen entlarven Sie sich. Nur leider verstehen Sie nicht das ihre Probleme systembedingt sind. Nicht der andere Mensch ist das "Problem" sondern die Rahmenbedingungen des Gesellschaftssystem, insbesondere unsere Gesetze. Und die können wir ändern/verbessern/vereinfachen.
War das nicht genau die Definition vom BGE?
Ohne diese Staatseingriffe, gäbe es Vollbeschäftigung und niemand käme auf die Idee über kommunistische Entlohnungsformen nachzudenken
Wenn jetzt noch jeder Rentner in eine 20qm Bude zieht, bleibt vielleicht noch genug übrig, um sich auch mal nen Pils auf der Parkbank zu gönnen.
Bravo.
Was macht eigentlich der pflegebedürftige Renter? Von 900 Euro kann sich niemand eine Pflegekraft leisten. Zumal die ja auch in Zukunft dann viel mehr Geld fordert für die Pflege, denn im Rahmen des tollen Konzeptes BGE muss ja niemand für wenig Geld arbeiten.
Zugegeben, es wird schnell billiger werden beim BGE, weil alle sozial Schwachen die nicht mit dem BGE auskommen, verreckt sein werden. Aber das ist vermutlich Teil des Finanzierungsmodells.
http://www.ariva.de/forum/...Grundeinkommen-421663?page=25#jumppos636
Sieh es Dir mal an, obgicou.
Hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Außerdem ist das BGE Modell doch gerade in Griechenland vor die Wand gefahren. Alle konsumieren und keiner arbeitet scheint wohl nicht auf Dauer zu funktionieren. Zumindest wirken die Griechen nicht gerade glücklich zur Zeit.