Die große Griechenland-show. Sendung mit der Maus
Seite 2 von 5 Neuester Beitrag: 15.02.12 12:33 | ||||
Eröffnet am: | 26.04.10 22:39 | von: BRAD P007 | Anzahl Beiträge: | 112 |
Neuester Beitrag: | 15.02.12 12:33 | von: lassmichrein | Leser gesamt: | 5.981 |
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Durch die Finanzkrise und ihre Folgen ist das alles mächtig aus dem Lot geraten.
Griechenland hat ein BIP von 240 Mrd., Schulden: 300 Mrd. Steuerquote aktuell: ca. 20% = knapp 50 Mrd.
Wenn sie ihre Schulden statt zu 4% plötzlich zu 8% verzinsen müssen, macht das eben statt 12 Mrd. Zinsen pro Jahr 24Mrd. Zinsen pro Jahr, also 10% vom BIP und fast die Hälfte der Steuereinnahmen. Das ist nicht zu verkraften. Deshalb die Umschuldung auf EU/IWF-Kredite zu 5%.
Und die Auflagen, Verschuldung und Neuverschuldung herunterzufahren.
Obs klappt. We wilol see...
Der Risikoaufschlag wird wesentlich vom Swap-Gedeale bestimmt, also der angeblichen Rückversicherung der Anleihen. Tatsächlich - so konnte ich heute irgendwo lesen - sind nur 3% der Anleihen real durch Swaps abgesichert. Diese Swaps haben inzwischen durch den Spekulationshype um Griechenland astronomische Prämienraten. Es werden aber vielmehr Swaps gedealt, als tatsächlich Anleihen real abgesichert sind. Es handelt sich also um reine, synthetische Spekulationsderivate, wo die Kontrahenten miteinander wetten, ob Griechenland überlebt oder nicht. Und obwohl diese Swaps gar nicht die realen Anleihen versichern, bestimmen sie den Risikoaufschlag. Zur Freude der nicht versicherten Anleihenbesitzer, die damit dann auch noch ihre Zinsdifferenz künstlich hochgetrieben sehen.
Der Finanzmarkt ist nach wie vor totkrank und spielt mit den Schicksalen realer Menschen....
Die würden das weiter herzlich gern vertuschen, die Union weiter belügen, diese Trickser. Aber das werden die Spekulanten nicht zulassen- ist sogar eher von Vorteil....
Trojanisches Fass...
Und das bei dem Fakt jahrelanger Statistik-Fälschung und Budget-Defizit jenseits von 10%
...2,7 Mrd mit "Investmentbanking"...
http://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2010/q1/...q2010_gesamt.pdf
Man kann die EU ungestraft belügen, man kann seine eigenen Wähler ungestraft belügen, aber den Markt nicht, der bestraft gnadenlos.
Fakt: diese Spekulanten haben nur leichtes Spiel, wenn unterm Teppich ein Haufen Dreck lagert- der von Politikern vertuscht werden soll...
In London FFM oder NY auf Griechenlands Pleite zu wetten und damit dick Kohle zu machen hat mit "in Griechenland engagiert sein" nicht das Geringste zu tun...
Wenn jemand seine Bank jahrelang belügt und völlig überschuldet dasteht, reagiert diese genauso;
wenn sie ihm überhaupt noch was gibt, dann zu ganz anderen Konditionen.
Genauso reagiert der Markt, bei den bereits existierenden Anleihen steigen die Spreads; die Ausgabe neuer Anleihen kann man ganz vergessen.
"Die" Griechen ist auch so ne Schimäre. Die griechische Krankenschwester arbeitet genau so wie die deutsche und versucht, mit ihrem Kümmerlohn über die Runde zu kommen. Der griechische Arbeiter auch.
Dass das System korrupt ist, bestreitet ja niemand. Und dass es dem gut tut, wenn da mal der harte Besen durchfegt - unbestritten. Aber soll man um der Ideologie des "Marktes" willen - also in diesem Fall um nicht betroffener Spekulanten willen, denen GR schnurzegal ist - zulassen, dass dieser "gerechte Markt" Griechenland den Todesstoß versetzt und damit Millionen Menschen ins Elend stürzen lassen?
So plant man Aufruhr und Kriege...
Französische Institute hängen, wie ich gelesen hab, mit ca. 53 Mrd. drin.
Aber zu dem 32 Mrd.-Kredit tragen auch Euro-Länder bei, die kaum oder gar nicht drinhängen. Was sollen die erst sagen? Die besichern die deutschen Gläubiger mit...
Problem ist nur: keine Sau scheint was konkretes zu wissen - weder die, die Verbindlichkeiten aufgebaut haben, noch die, die sie gaben. Daher wird von Gläubigerseite wohl auch sich selbst gehedged..
Da sich das ganze CDO/CDS-Wesen im otc-Bereich abspielt, gibt es praktisch keinen Überblick mehr, wer da wo auf was wettet. Im Zuge der Finanzkrise blitzten ja hier und da die gigantischen Summen auf, die da in Form von synthetischen Zertifikaten durch die Computer flimmern. Das hat mit Risikomanagement nicht mehr das geringste zu tun. Das ist Casino pur. Mit Kunstgeld, das keinerlei reales Wertbacking hat. Zu realem Geld wird es erst dann, wenn die im Promillebereich herausdestilierten Provisionen und Boni zu Sichteinlagen auf den Konten der Empfänger landen bzw. die Banken auf Basis dieser windigen Assets Kredite vergeben.
Da werden Billionen von (Null-)Summen bewegt, die nur als ein Flimmern auf Bildschirmen existieren, um reale Milliarden herauszudestilieren. Das trägt dann den glanzvollen namen "Investmentbanking" (natürlich gibt es da auch andere, sinnvolle Aktivitäten).
Und das ganze nennt sich dann trügerischerweise "Markt". Und ihre papierlose Existenz reicht nicht mal mehr zum Arsch abwischen.
Als durch die Finanzkrise dem Flimmern der Saft abgedreht wurde, standen sie polötzlich nackt da, die Investmentbanker. Und mussten sich Hosen vom verachteten Volk leihen, um ihre Scham zu bedecken...
...es wird gewettet was das Zeug hält und hofft am Ende damit irgendwie durch zu kommen. Interessant finde ich nur, dass ich mit Leuten rede, die teils ins WE gehen mit offen Büchern von Milliarden-Beträgen, und dennoch recht relaxed sind und sich entspannen können. Vermutlich weil sie bislang im letzten Jahr alles bestens geschlossen bekommen haben und mit dem Champustrinken gar nicht mehr nachkamen.
a) ein Hilfsprogramm konkret beschlossen wird.
b) wenn harte Einschnitte beschlossen werden.
Am stärksten auf die Kurse wird eine Kombination von beidem wirken; deshalb tun Frau Merkel und Herr Schäuble gut daran, bis zuletzt die Daumenschrauben anzuziehen und den Griechen einen konkreten Entschuldungsplan abzuverlangen. So läuft das auch 1000-fach täglich an deutschen Bankschaltern ab.
a) alleine wird nur kurzfristig helfen, für b) alleine ist es bei der momentanen Liquiditätssituation mit dem Refibedarf in diesem Jahr bereits zu spät.