Der Zentralrat mal wieder ...
So schwachsinnig die Äußerungen des Professor Sinn es waren,so peinlich war nun auch die absurde Wortmeldung des Herrn Wulf,den ich an und für sich als einen intelligenten und integeren Menschen schätze.
Wer mit Begriffen wie dem des Progroms leichtfertig,dumm und unangebracht um sich wirft,der handelt als Politiker unverantwortlich und eine Kritik an derlei Unfug ist mehr als gerechtfertigt und nötig.
Es stellt sich doch eher die Frage,warum denn der Zentralrat der Juden immer wieder Intelligenz,Kritik und Sensibiltät beweist während andere anscheinend schlafen oder bereits vollkommen abgestumpft zu sein scheinen.
Herr Wulff hat sich wenigstens entschuldigt,das würde einigen Dünnbrettbohrern hier wohl niemals über die Lippen kommen !
1. Du bist hier nicht der erste mit so nem Thread heute, immer dieselbe Leier, hab es gerade gelesen:
http://www.ariva.de/Loeschung_t354349
2. Ich kann doch wohl von jemandem erwarten, der nicht völlig unberührt geblieben ist von unserem tollen Bildungssystem, dass er sich mit diesen Begrifflichkeiten in diesem unseren Land ein kleinwenig auskennt. Und weiß, wie die Begriffe hierzulande besetzt sind. Das gilt für dich wie für den Herrn Kühne (und auch Wulff oder Sinn).
3. Ich halte die Rücktrittsforderung als solche auch für überzogen bzw. für diskussionswürdig. Allerdings nicht die saublöden Fragen wie z.B. in deinem P.S.
Aber ich habe auch durchaus Verständnis dafür, dass dies Leute anders sehen, bei denen einige/viele aus der Verwandtschaft im Holocaust umgekommen sind, weil da schon mal Leute was von "reinrassig deutsch" gequatscht haben.
Gruß
Talisker
einfacher konnte er den schreihals nicht gegen die wand rennen lassen ... nur ein blödmann wäre bei seiner aussage geblieben ... weil die rücknahe keinerlei schmerz und nachteil verursacht ...
Aber mitunter kommt auch die Dummheit der Schüler zum Tragen.
Mit anderen Worten: Im jüdischen Staat sind etwa 20 % der Bevölkerung einer Diskriminierung ausgesetzt. Könnte doch eine nette Aufgabe für den Zentralrat sein, der in seiner Eigendarstellung meint, dass er sich "... intensiv für das gegenseitige Verständnis von Juden und Nichtjuden" einsetzt.
http://www.jpost.com/servlet/...pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull
Zeitpunkt: 13.11.08 17:24
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - spar dir solche unverschämten bemerkungen
Karlchen, so hab ich auch mal gedacht. Schlicht Dummheit.
http://www.ariva.de/...earch=Wulff%20Talisker&pnr=4970446#jump4970446
Aber ich kann das eigentlich nicht glauben (nochmals drauf hingewiesen, Friedman hatte ihn extra nochmals gefragt, ob er bei dieser Forumulierung bleibt).
Gruß
Talisker
Der Zentralrat benimmt sich oft wie die Außenstelle des Außenministeriums des jüdischen Staates, zum Beispiel wenn hier mit begeisterten Festakten der Gründung Israels gedacht wird. Alles OK. Aber Menschenrechte sind universell. Und der Zentralrat müssen sich schon die Frage gefallen lassen, warum er die Gründung Israels feiert, behauptet, sich für ein Verständnis zwischen Juden und Nichtjuden einzutreten, aber gegen die Diskriminierung von Arabern im jüdischen Staat keine Worte findet.
Sehr viel Worte findet der Zentralrat bei bestimmten außenpolitischen Themen, z.B. beim Thema Iran. Da werden lange Briefe geschrieben:
http://www.zentralratdjuden.de/de/article/2036.html
Und es wird auch schon mal militärische Gewalt gefordert:
http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/11/08/...lt-gegen-iran.html
Aber gegen Diskriminierung von Arabern im gelobten Land kein Wort!
Für mich ist dieser Verein völlig einseitig und unglaubwürdig.
Z.
Aber was ich schrieb, das ist korrekt und wo es zu viel "Re" gibt, gibt's halt auch mehr "Kontra", wegen des Yin und Yang - ich mag diese Philosophie.
Z.
also immer schön die Ruhe behalten
Denn wo man ein Haus baut,dort gedenkt man auf Dauer zu bleiben und als Teil dieser Gesellschaft im Sinne und zum Wohle dieser Gesellschaft zu wirken.
Das Juden in Deutschland sowohl ihre neuen Gotteshäuser feiern und damit Bekenntnis ablegen so feiern sie gleichzeitig und ohne das dies etwa ein diametraler Widerspruch sei auch den Geburtstag des Staates Israels und zeigen ihre Solidarität mit diesem Staat ganz offen -- wie sollte es auch anders ein !
Und wenn du meinst,in den jüdischjen Gemeinden würde nicht etwa äußerst kontrovers über die Probleme in Israel diskutiert,dann entschuldige,zeugt das nur davon,daß du keine Ahnung hast.
Über die "Araber",die Besatzung und die Probleme wird weis Gott ständig und in allen Facetten berichtet,durchweg in allen Medien.
Wieso bitte schön soll also der Zentralrat der Juden auch noch in diesen Chor einstimmen ?
Über Hinterhof Moscheen,über angebliche Beleidigungen des Propheten und weis der Teufel noch alles wird ebenfalls ständig diskutiert,Vertreter Islamischer Verbände sind zu allen möglichen Gesprächsrunden eingeladen, auch die PLO und ihre Fraktionen,wie auch die HAMAS haben in Deutschland jede Menge Unterstützer und offizielle Vertretungen.
Niemand hindert sie an ihrer Art der Öffentlichkeitsarbeit,selbst offensichtliche Lügen und falsche Berichterstattung wird geduldet.
Antisemitismus in einer Form,wie er eigentlich nach der Niederlage des Nationalsozialismus nicht mehr denkbar erschien gehört ebenfalls zum Repertoire ...kaum jemand erhebt dagegen Protest.
So wie es auch traurige Normalität ist in Deutschland,daß im Gegensatz zu Moscheen und islamischen Kulturzentren,nicht eine einzige Synagoge,kein jüdischer Kindergarten,keine Schule oder Altersheim ohne massive Schutzeinrichtungen und polizeiliche Überwachung existieren kann.
Auch dies stört anscheinend nur eine Minderheit,wie peinlich für dieses Land !
Aber kaum vernimmt man etwas vom Zentralrat der Juden und sei es eine noch so selbstverständliche Ermahnung wie die an den Herrn Wulff, schon heulen die immer gleichen auf und beklagen sich aufs äußerste.
Was soll man von davon wohl halten,wie soll man eine solch einseitige Aufmerksamkeit wohl werten ?
Am besten wärs doch,die Juden würden einfach ihr Maul halten,stimmts ?
Aber das könnt ihr vergessen,das jüdische Leben in Deutschland blüht wieder auf,was beinahe wie ein Wunder erscheint.
Und ja,die Liebe zu Israel,die Dankbarkeit diesem Staat gegenüber steht dazu in keinerlei Widerspruch !
Ich denke auch, dass die Juden in D froh wären, wenn man den Zentralrat nicht mehr bräuchte.
Aber es sieht so aus, als dauere das noch eine Weile. Eine immer längere Weile...
Das eine ist modern, tolerant, weltoffen, das andere ist einfach nur verabscheuungswürdig. Wenn man Meldungen in israelischen Zeitungen liest, was ich mir hin und wieder antue, kann einem manchmal nur der Kaffee hochkommen. Olmert behauptet ja auch nicht ohne Grund, dass die isralischen Araber diskriminiert werden. Man kann nur hoffen, dass die vernünftigen Israelis sich auf Dauer durchsetzen. Wenigstens scheint ja nun langsam die Entwicklung zur Zweistaatenlösung zu gehen.
Hier für alle Hardliner noch ein paar ziemlich aktuelle Worte von einem Friedenspreisträger und ehemaligen Knesset-Abgeordneten:
Israelischer Faschismus ist quicklebendig. Er wächst in einem Saatbeet, das schon in der Vergangenheit verschiedene national-religiöse Untergrundgruppen hervorbrachte: die Gruppe, die die Heiligen Stätten des Islam auf dem Tempelberg zu zerstören versuchte, der Untergrund, der die palästinensischen Bürgermeister umzubringen versuchte, die „Kach“-Bande, den Täter des Hebron-Massakers Baruch Goldstein, den Mörder des Friedensaktivisten Emil Gruenzweig, den Mörder von Yitzhak Rabin und all die Untergrundgruppen, die rechtzeitig entdeckt wurden und deshalb gar nicht in der Öffentlichkeit bekannt wurden.
All diese Akte können nicht einfach Einzeltätern oder „Außenseitergruppen“ zugeordnet werden. In der israelischen politischen Gesellschaft existiert eindeutig ein faschistischer Sektor. Seine Ideologie ist religiös-nationalistisch, und seine spirituellen Führer sind meistens „Rabbiner“ , die das entsprechende Weltbild und die praktische Anwendung formulieren. Diese jüdischen Götzendiener arbeiten nicht im Geheimen - im Gegenteil. Sie bieten ihre Waren offen auf dem Markt an.
Dieser Sektor ist in den ideologischen Siedlungen konzentriert. Das heißt nicht, dass alle Siedler Faschisten sind. Aber die meisten Faschisten sind Siedler. Sie sind konzentriert in bestimmten wohl bekannten Siedlungen. Zufällig - oder auch nicht zufällig - liegen alle diese Siedlungen mitten in der Westbank, jenseits der Trennungsmauer. Die ersten von diesen wurden mit Hilfe des „Linken“ Yigal Allon im Raum Hebron und im Raum Nablus mit Hilfe des „Linken“ Shimon Peres errichtet.
WÄHREND der letzten Monate haben sich die Vorfälle stark vermehrt, bei denen die Siedler Palästinenser, Soldaten, Polizisten und „Linke“ angreifen.
Diese Taten werden ganz offen begangen, um zu terrorisieren und abzuschrecken. Siedler randalieren in palästinensischen Dörfern, deren Land sie begehren, oder aus Rache. Es sind „Pogrome“ im klassischen Sinn des Wortes: Ausschreitungen durch einen bewaffneten Mob, der von Hass gegen hilflose Leute erfüllt ist, während die Polizei und die Armee zusieht. Die Aufrührer zerstören, verletzen und töten. In diesen Tagen geschieht dies immer häufiger.
In den wenigen Fällen, bei denen die Armee oder die Polizei einschreitet, wenden sie sich nicht gegen die Siedler, sondern gegen den belagerten palästinensischen Bauern und die israelischen Friedensaktivisten, die ihnen zu Hilfe kommen. Die Sprecher des Sicherheitsestablishments und die Kommentatoren versuchen, ausgewogen zu klingen und sprechen über „Aufrührer von Links und Rechts“. Das ist ein Beispiel für Pseudo-Objektivität, das selbst wiederum aus dem faschistischen Trickarsenal stammt.
Die Siedlerpogrome sind von Natur gewalttätig, und zwar in Gedanken und Taten, während die Friedensaktivisten im Prinzip gewaltlos sind. Wenn es Gewalt gibt, dann kommt sie von der Armee und der Grenzpolizei unter dem Vorwand, dass einheimische Jugendliche Steine geworfen hätten. Was nicht erwähnt wird, ist, dass die Soldaten und Grenzpolizisten in schwerer Schutzkleidung und in gepanzerten Jeeps die palästinensischen Demonstranten bis in die Gassen ihrer Dörfer verfolgen.
Die „Kühnheit“ der rechtsextremen Schlägertypen – oder „rechte Aktivisten“ wie die Medien sie höflicherweise nennen – nimmt täglich zu. Sie tun, was ihnen gefällt, da sie genau wissen, dass ihnen kein Leid angetan wird, die Polizei geht nicht weiter gegen sie vor, da sie weiß, dass die Gerichte sie nicht entsprechend bestrafen werden.
JEDER, DER die Geschichte des Nazismus kennt, kennt auch die schändliche Rolle, die die Gerichte und Polizeibehörden in der deutschen Republik gegenüber Gesetzesübertretern gespielt haben, deren erklärtes Ziel es war, dem demokratischen System ein Ende zu bereiten. Die Richter verhängten lächerlich leichte Strafen für Nazi-Aufrührer, die sie als „fehlgeleitete Patrioten“ betrachteten, während kommunistische Aufrührer als ausländische Agenten und Verräter bestraft wurden.
Nun erleben wir dieses Phänomen hier. Die das Gesetz-übertretenden Siedler erhalten symbolische Strafen, während die Palästinenser, die wegen viel geringerer Straftaten angeklagt werden, harte Strafen erhalten. Selbst ein Siedler, der seinen Hund auf einen Kompaniekommandeur ansetzt, oder ein Siedler, der einem Bataillonchef die Knochen bricht, geht heutzutage straffrei aus.
Das interne Armee-Justizsystem kann nur noch als monströs bezeichnet werden: Der Kommandeur, der eine blutende, in starken Wehen befindliche Frau am Kontrollpunkt aufhielt, was den Tod des Neugeborenen verursachte, wurde nur mit zwei Wochen Arrest bestraft. Der Kommandeur, der einem Soldaten befahl, einem gefesselten palästinensischen Gefangenen ins Bein zu schießen, wurde „versetzt“, was bedeutet, dass dieser Kriegsverbrecher in einer andern Einheit dienen kann.
WEIST DAS Anwachsen und die Schwere der Vorfälle auf ein Anwachsen des israelischen Faschismus hin? Auf den ersten Blick könnte man diesen Eindruck bekommen.
Doch nach längerem Nachdenken glaube ich, dass das Gegenteil der Fall ist
Die fanatischen Siedler wissen schon, dass sie die öffentliche Meinung in Israel nicht mehr hinter sich haben und dass die normalen Bürger sie als gefährliche Schlägertypen ansehen. Ihre Aktionen, die man im Fernsehen sieht, erzeugen Widerwillen, ja sogar Abscheu. Die Vision „ das ganze Land Erez Israel“ hat nicht nur an Höhe verloren – sie zerschmettert auf dem Boden der Realität. Die Zeloten handeln aus Schwäche und Frustration.
So wie die Nazis die deutsche Republik hassten, beginnen diese Fanatiker, den Staat Israel zu hassen. Und aus gutem Grund. Sie sehen, dass sie keinen Platz im nationalen Konsens haben, der sich um das Konzept „Zwei Staaten für zwei Völker“ festigt, ob dies nun aus negativen Gründen akzeptiert wird - aus demographischen Befürchtungen oder wegen der Last der Besatzung - oder aus positiven Gründen, wie der Hoffnung auf Frieden und Wohlstand nach dem Rückzug aus den besetzten Gebieten.
http://www.uri-avnery.de/magazin/...;type=&menuid=4&topmenu=4
Hier mal ein Beispiel für das häßliche Gesicht Israels: (kam vor einigen Monaten im ARD-Weltspiegel)
http://www.youtube.com/watch?v=cYOAHLNLICY