schwere Ausschreitungen durch Dresdner Hooligans


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Neuester Beitrag: 06.11.06 14:15
Eröffnet am:28.10.06 19:06von: KickyAnzahl Beiträge:30
Neuester Beitrag:06.11.06 14:15von: KatjuschaLeser gesamt:6.925
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111059 Postings, 9050 Tage KatjuschaFalls es interessiert

 
  
    #26
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04.11.06 16:51
Interview aus der Jungle World vom 01.11.06

Nazipöbeleien richten sich häufig auch gegen linke Fans oder als links geltende Vereine. Mit einem linken Ultra-Fan des SV Babelsberg 03 sprach ivo bozic

Heiko Klum* gehört zur Fan-Initiative »Filmstadt Inferno« und den Ultras Babelsberg, einem Fanclub des SV Babelsberg 03 in Potsdam.

Die Medien vermitteln zuweilen den Eindruck, in Ostdeutschland seien alle Fußballfans Nazis. Wie groß ist das Nazi-Problem wirklich?

Sicher sind nicht alle Fans in Ostdeutschland Nazis. Aber Nazis können sich in den Stadien äußern und sie ungestört als Plattform nutzen. Die Mehrheit ist aber nicht faschistoid.

Euer Verein gilt als linker Verein, ist das eine Ausnahmeerscheinung?

Babelsberg 03 ist da wohl die Nummer Eins im Osten, weil es nicht nur unsere Gruppe betrifft, sondern auch den Verein und das Umfeld. Die Fanszene ist traditionell links orientiert. Schon Anfang der neunziger Jahre, als Babelsberg 03 noch unterklassig gespielt hat, kamen viele aus der damals starken Hausbesetzerszene zum Fußball. Und unsere Gruppe gibt es jetzt schon seit sieben Jahren. Wir geben diesen Beat, diesen antirassistischen Flair an die Jüngeren weiter. Aber auch bei anderen Vereinen gibt es linke Ultra-Gruppen oder Einzelpersonen, wie bei Chemie Leipzig oder Dynamo Dresden.

Welche Vereine haben die meisten Probleme mit Nazis?

Da fallen mir spontan der Hallesche FC Chemie, Lokomotive Leipzig und Victoria Frankfurt ein. Chemnitz ist auch ziemlich extrem. Da gibt es eine Jugendgruppe, die heißt New Society – abgekürzt NS. Die geben sich gar keine Mühe, ihre politische Einstellung zu verheimlichen.

Habt ihr oft Ärger mit rechten Hooligans?

Bei Auswärtsspielen ziehen wir oft Nazis an, die sonst nicht oder sehr selten zum Fußball gehen. Wenn Babelsberg 03 kommt, sehen die das als Anlass aufzulaufen. So bestärken sie bei uns den Eindruck, dass es sich um Fascho-Vereine handelt, was aber nicht unbedingt der Fall sein muss. Ärger gibt es aber zum Beispiel immer mit Victoria Frankfurt. Die spielen in der Verbandsliga und stehen daher nicht so im Medieninteresse. Deren Fans haben neulich ein linkes Jugendzentrum in Strausberg attackiert. Wenn Babelsberg gegen Frankfurt spielt, dann kommt es regelmäßig zu Auseinandersetzungen. Als sie letztens in Babelsberg gespielt haben, wurden vorher in Frankfurt Flyer verteilt mit der Aufforderung: »Auf nach Babelsberg zum Zecken-Klatschen!« Nachher waren sie aber nur mit 40, 50 Leuten hier, und wir waren deutlich mehr. Das war dann nicht so ein tolles Erlebnis für die.

Werdet ihr häufiger in Auseinandersetzungen mit Nazi-Hools verwickelt?

Eher selten. Weil es bekannt ist, dass Babelsberg ein linker Verein ist, mit einer linken Fan-Szene, und wir als gewaltbereit gelten, werden viele Spiele von der Polizei als »Risiko-Spiele« eingestuft und mit entsprechender Polizeipräsenz begleitet. Auseinandersetzungen finden daher hauptsächlich verbal statt.

Wie sieht denn so eine Anreise zu einem Auswärtsspiel aus?

Wenn wir mit dem Zug fahren, stehen in Potsdam am Bahnhof schon Polizisten, darunter auch »szenekundige Beamte« in Zivil, bereit, um uns bis ins Stadion und wieder zurück zu begleiten.

Richten sich die Nazi-Aggressionen vor allem gegen euch als linke Fans, oder bekommt Ihr auch rassistische Pöbeleien mit?

Zum Teil vermischt sich das. Die skandieren gegen uns Parolen wie »Arbeit macht frei, Babelsberg 03« oder »Zickzack, Zigeunerpack«. Meistens geht das gegen uns. Das liegt natürlich auch daran, dass im Osten Deutschlands kaum Migranten zum Fußball gehen.

Weil sie Angst um ihre Gesundheit haben?

Ja, das denke ich schon. Und Flüchtlinge werden nicht die Mittel haben, zum Fußball zu gehen.

*Name von der Redaktion geändert

mehr zum thema rassismus im fussball
http://jungle-world.com/redirect/2.php  

193 Postings, 6805 Tage morpheus99Ist ja durchaus nicht falsch Katjuscha...

 
  
    #27
1
04.11.06 17:26
zumindest die prozentualen Angaben der NPD-Stimmen in Pirna.
Aber ich wehre mich vehement gegen jede bewusste Pauschalisierung! Auch hilft deine Aussage nicht weiter "...wäre ich als Schwarzer dort auch vorsichtig...". Tja und nun? Jeder, der nicht genügend Hirnschmalz zwischen dem linken und rechten Ohr hat, schlußfolgert fälschlicherweise "Schwarze werden in DD von Nazis beim Fussball zusammengeschlagen". Und schon entstehen verfuckte Vorurteile! Wie schon Pomerol weiter oben ausführte, gab es letzte Woche genügend Krawall bei 1860.. Aber nein, redet irgendjemand von bayerischen Landsern!??? Njet, niemand. Passt nämlich nicht in die Vorurteilsschublade. Ober glaubt jemand, dass Nazis in die schöne Metropole München passen würden? Nein, nicht doch...Übrigens, bestimmt hat jeder hier schon mal was von "selffullfilling prophecies" gehört?!-> manch DD'ler macht sich einen Spass daraus und geniesst es, als gefährlicher Hool-Mob dargestellt zu werden...

Denkt mal darüber nach

 

8274 Postings, 6976 Tage pomerolschaut doch mal beim 1.FC Lok Leipzig

 
  
    #28
06.11.06 13:33
vorbei, das Hooligan-Baby wächst und wächst  

8274 Postings, 6976 Tage pomerolDresden hat dieses Jahr laut Spiegel-TV

 
  
    #29
06.11.06 13:41
gestern, 1,5 mio € an Polizeieinsätzen gekostet(allein in der Regionalliga)
solche Einsätze gibt es nicht mal in der 1. Bundesliga.
Damit ist doch klar das Dresden in ganz Deutschland die NR.1 in Sachen Hooligan-Power ist.
Da ist nix mehr mit Hertha-Fröschen,Eisern Union oder Borussen-Front!
 

111059 Postings, 9050 Tage KatjuschaNa ja, pomerol, das hat auch was mit öffentlicher

 
  
    #30
1
06.11.06 14:15
Wahrnehmung zu tun. Wenn eh alle denken, bei Dresden könnte was passieren, muss die Polizei natürlich absichern. Im Fall gegen Union war das auch angebracht, aber es gibt auch Spiele da wäre so ein Polizeieinsatz mit Dresdner Beteiligung übertrieben.

Ich mein, bei uns in Babelsberg ist auch immer ein risikes Polizeiaufgebot da, obwohl es eigentlich erst ein Mal gewalttätige Auseinandersetzungen gab, die von den Babelsbegern ausgegangen sind. Dazu gibts öfters Probleme mit Pyrotechnik. Ansonsten ist das ein friedlicher Haufen. Aber wenn die Polizei natürlich denkt, es könnte zu Problemen kommen, wenn wir zum BFC oder nach Rostock fahren, weil dort eher eine Naziklientel wartet, dann kostet das natürlich Geld für den Polizeieinsatz. Mir tun da ja vor allem die Polizisten leid, die jedes Wochenende für solche Einsätze bereitstehen müssen. In den meisten Fällen wäre es aber auch gar nicht nötig gewesen.

Bei Dresden ist es noch extremer. Zum Teil gerechtfertigt, zum Teil auch wieder nicht. Aber wenn sich die Meinung in den Köpfen der Polizei und Öffentlichkeit festsetzt, ist man natürlich im Interesse der öffentlichen Sicherheit zu solchen Großeinsätzen verpflichtet.

Der DFB soll einfach das Geld in vernünftige Fanprojekte stecken, die dafür sorgen, das auch die schweigende Mehrheit in den Problemvereinen sensibilisiert wird, und was gegen die Krawallmacher unternimmt. Da muss für 2-3 jare ne Doppelstrategie aus harten Strafen für Gewalttäter und Unterstützung der Fanprojekte her. Ich glaub, dann sieht die Welt in 3 Jahren schon besser aus. Aber wie ist es denn immer? Nach Landtagswahlen in Ostdeutschland heißt es ja auch imme, wir stecken jetzt mehr Geld in soziale Jugendeinrichtungen, und 4 Jahre später steht dann im Haushaltsbericht, das in der Legislaturperiode wieder dort gekürzt wurde. Das ist immer nur ein Thema für die Wochen nach der Wahl. Dann versickert es wieder.  

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