Warum sich niemand selbstaendig macht
Seite 2 von 4 Neuester Beitrag: 14.04.07 13:04 | ||||
Eröffnet am: | 15.10.06 13:30 | von: Parocorp | Anzahl Beiträge: | 98 |
Neuester Beitrag: | 14.04.07 13:04 | von: Knappschaft. | Leser gesamt: | 17.972 |
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Gruesschen
Der WOLF
sicher ist das anderswo weiter verbreitet, aber sicher bist du davor hier (wie schon oft gesehen) auch nicht.
im grunde stimme ich dir aber zu. es ist nur teilweise eine große undankbarkeit da, und es werden einem als unternehmer sehr viele steine in den weg geräumt, die in meinen augen nicht zwingend notwendig sind.
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Was ich gelernt habe, habe ich vergessen; das wenige, was ich noch weiß, habe ich erraten. (Nicholas Chamfort)
es nützt also nix immer nur auf den staat (der wir ja alle sind) zu schimpfen und gegebenefalls keine gegenvorschläge parat zu haben ... und wenn es doch welche gibt werden die nicht ernergisch verfolgt ...
es gibt eben immer noch zu viele die wollen das der staat alles nach derem gusto regelt - aber das wird er nicht machen ...
Gruesschen
Der WOLF
Die IHK langt übrigens auch dann zu, wenn die GmbH Verluste schreibt. Und das so lange, bis die Firma tatsächlich im Handelsregister gelöscht ist. Zwischen der Liquidation und der Löschung können im Extremfall bis zu 3 Jahren vergehen. Und bis dahin kassiert die IHK, obwohl das Unternehmen gar keine Geschäftstätigkeit mehr entfaltet.
Alternative Ltd? Glaube ich kaum. Der adiministrative Aufwand ist recht hoch (strenge Bilanzierungsvorschriften in UK). Außerdem: Wer macht schon mit einer Ltd. Geschäfte, die lediglich einem Stammkapital von 1 GBP hat und bei der im Zweifel nichts zu holen ist?
J.R.
kündigungsschutz ist da ein gutes beispiel. das kann einen schon ganz schön frusten. wennich gute arbeit abliefere, muß ich keine angst haben gekündigt zu werden, da muß ich nicht extra geschützt werden!
da könnte ich dir 100 beispiele aufzählen.
ich kann dir auch nen kleinen betrieb nennen, der seine mitarbeiterzahl sofort verdoppeln würde und wirtschaftlich auch könnte (von 4 auf 8), wenn es nicht die probleme des kündigungsschutzes usw. geben würde. die ziehen einen in schlechten zeiten nämlich runter wie blei! nur jetzt könnte man 4 arbeitslose weniger haben dafür 4 steuerzahler mehr. damit wäre allen geholfen, oder?
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Was ich gelernt habe, habe ich vergessen; das wenige, was ich noch weiß, habe ich erraten. (Nicholas Chamfort)
deswegen buche ich mir lieber mitarbeiter bei zeitarbeitsfirmen als für bestimmte jobs selber welche einzustellen. auch mit dem wissen das sie bei den zeitarbeitsfirmen ganz schön ausgenutzt werden. das könnte man sich alles sparen wenn dieser lästige kündigungsschutz endlich geschichte wäre. ich sehe das auch so. wer gut arbeitet für den besteht überhaupt keine gefahr der kündigung ...
Gruesschen
Der WOLF
"wenn kein gewinn vorhanden ist - dann hat der unternehmer irgendetwas falsch gemacht ... ich habe heute manchmal den eindruck das es einige leutschen gibt, die zwar eine firma führen, die betriebskosten aber im gross von jemand anderem getragen werden (zuschüsse - forschungsgelder - kredite etc.). sowas ist kein unternehmen auf das man stolz sein sollte ...
unternehmen machen sinn, wenn sie aus eigener kraft profite erwirtschaften - alles andere ist nonsens ..."
im Grundsatz zu. Aber: Es gibt in allen Bereichen Anlaufverluste, bei Firmen im High-Tech-Bereich können die auch einige Jahre dauern. Und ein Erfolg nach dieser Zeit ist nicht immer vorhersagbar. Also muß ein Gründer die Risiken vorher abschätzen. Die Kosten im Falle eines Mißerfolges sind aber beträchtlich. Da der Erfolg am Ende der Durststrecke nicht sicher vorhersagbar ist, wird das hohe Risiko am Anfang manch einen abschrecken. Und ein Teil dieser abgeschreckten Beinahe-Unternehmer wäre eben doch erfolgreich (und für die Volkswirtschaft ertragreich) gewesen. Da liegt das Problem.
In Deiner Einschätzung der positiven Aspekte des Standortes Deutschland (Rechtssicherheit (na ja, weitgehend), Infrastruktur, etc.) stimme ich Dir zu. Das ist ganz sicher ein Vorteil für Unternehmer hier. Aber auch da läßt sich eben noch viel verbessern. Meckerei an Mängeln sollte nicht nur als abwertende Mäkelei verstehen werden. Sie entspringt eben oft dem Wunsch, Dinge zu verbessern.
allerdings habe ich etwas dagegen, wenn unternehmer die so eine firma gründen schon in der gründungsphase, mit dem geld von anderen, den dicken machen. wird eine firma auf so einer basis gegründet, dann sollen angestellte und technologie mit der förderung bezahlt werden - der initiator des unternehmens sollte sich aber bitteschön mit seinen eigenen befindlichkeiten so lange zurückhalten bis der lader unterstützungsfrei läuft ... dann ist ebenfalls ein zustand erreicht auf den man als unternehmer stolz sein kann - auch wenn der staat dabei geholfen hat.
Gruesschen
Der WOLF
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Was ich gelernt habe, habe ich vergessen; das wenige, was ich noch weiß, habe ich erraten. (Nicholas Chamfort)
aber insgesamt hast du sicher recht - bei zeitarbeitsfirmen sind eben auch hauptsächlich menschen angemeldet die auf dem regulären arbeitsmarkt keine anstellung finden ... aber diesen nachteil muss man manchmal eben mitnehmen - wenn man nicht gleich alles selber machen kann ...
Gruesschen
Der WOLF
fall von vor 10 tagen:
arbeits"suchender" stellt sich vor. es geht um ne stelle als zerspanungsmechaniker.
er ist lt. unterlagen flexibel, leistungsbereit, hat durchsetzungsvermögen und kann im grunde alles.
zeugnisse mittelmäßig.
gespräch:
AG: ok, das ist zwar nicht was ich suche, aber machen wir doch folgendes, morgen und übermorgen mal probearbeiten.
AS: oh, das wird nicht so einfach. morgen muß ich auf die kinder aufpassen und übermorgen muß ich den trecker noch zum tüv fahren.
AG: samstag zeit?
AS: da muß ich in den hauberg.
was soll man dazu sagen? wie sind dann wohl leute die sich als "unflexibel und nicht leistungsbereit vorstellen?
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Was ich gelernt habe, habe ich vergessen; das wenige, was ich noch weiß, habe ich erraten. (Nicholas Chamfort)
1. Wünschens- und erstrebenswert wäre in diesem Land zunächst einmal eine radikale Vereinfachung des gesamten Steuersystems und eine entsprechende Senkung der Steuer (so z. B. 25 % vom übrig gebliebenen Gewinn - aber unabhängig davon, ob Personen- oder Kapitalgesellschaft!)
2. Gegen den Kündigungsschutz habe ich überhaupt keine Einwände - auch ein Angestellter hat Rechte und braucht ein gewisses Maß an Sicherheit, damit er befreit und motiviert für das Unternehmen seine Leistung erbringen kann. In diesem Zusammenhang ist besonders zu beachten: Wir leben nicht im Amiland - die Mentalität eines jeden Volkes unterscheidet sich!
3. Die IHK - und sicherlich auch die GEZ-Gebühren für Unternehmen gehören m. E. so schnell wie möglich abgeschafft!
4. Thema: Soziale Absicherung von Unternehmern: Wie wäre es z. B., wenn der Staat wenigstens 10 % der AG-Anteile der Sozialbeiträge, die schließlich der Unternehmer Monat für Monat für seine Mitarbeiter an den Staat zahlt, auch ihm zugute kommen lassen würde?
also machst du länger als die jammerlappen und erarbeitest deine kohle, gott sei dank
kommt mehr bei raus. aber im verhältnis zu den jammerlappen hast du wenig zeit zum dahindösen, für familie e.c.
und unterm strich tröste ich mich mit: d a f ü r habe ich intensiver gelebt
der über das normale arbeitsmaß hinausgehende erfolg/erlös wird nicht nur vom staat ungebührend gewürdigt,
http://www.ariva.de/Realeinkommensentw_seit_1991_2_t275912?
Ansonsten beherzigt das Motto unseres VorzeigeSelbständigen Klaus_Dieter: Komprimiert arbeiten!
Gruß
Talisker
Genau so sehe und fühle ich die Situation in diesem Land auch. Hinzu kommen dann noch die unzähligen Auflagen, Verpflichtungen und Verordnungen, die der Staat uns Selbständigen wie einen schweren Stein an den Hals hängt. Von der sowieso knappen Freizeit, bleibt einem dann so gut wie nichts mehr übrig. Ich will sogar noch weiter gehen: Meiner Meinung nach ist ein Selbständiger in Deutschland im Grunde genommen ein staatlicher Zwangsarbeiter. Denn die durch den Staat geforderte und von dem Unternehmer erbrachte Leistung wird nicht vergütet.
damit ist es für die behörden nicht möglich auch nur annähernd zu beurteilen in welchem umfang hier geschäfte berieben werden. somit ist auch eine festlegung der abgaben und beiträge eher zweifelhaft.
ich möchte mal vorsichtig schätzen das 50% der geschäfter dieser unternehmer an staatlichen kontrollbehörden vorbeigehen. rechnungen schreiben ist für viele dieser unternehmer ein fremdwort.
oft arbeiten die einige jahre ohne abgaben zu zahlen. irgendwann gibt es eine steuerschätzung. die firma geht pleite. das ganze geld ist in einem nicht EU-land im nahen osten und der unternehmer folgt dem geld auf dem absatz.
so schon in vielen fällen erlebt.
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Was ich gelernt habe, habe ich vergessen; das wenige, was ich noch weiß, habe ich erraten. (Nicholas Chamfort)
Beispiel: Wenn zwei Unternehmer im Jahr z. B. Nettoeinahmen von jeweils 20 Mio. Euro / Jahr ihr eigen nennen dürfen, bei 98 anderen Unternehmern die Nettoeinnahmen real aber nur 20.000 Euro betragen, dann sagt die Statistik:
"dass ein durchschnittlicher Unternehmer jährlich über 419.000 ,-- Euro Nettoeinnahmen real verfügen würde".
Hältst Du das nicht auch ein "wenig" wirklichkeisfremd?
Wir können uns auch auf dem Niveau von #46 aufhalten (sorry, rightwing, las dich bis jetzt ganz gerne, aber das ist ein Witz):
"...die hängen an keinem einzigen staatstropf, verantworten ihr leben durchgängig selbst und bezahlen mit ihren hohen steuern alle sozialsysteme mit, von denen sie ü b e r h a u p t n i c h t s bekommen. im fall der fälle würde ihnen erst haus und hof und jeder kreutzer auf dem konto angerechnet, bevor sie irgendeine stütze bekommen. ..."
Gruß
Talisker