COMROAD...die ganze Geschichte -Ultrathread-
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 02.03.02 17:09 | ||||
Eröffnet am: | 08.10.01 20:54 | von: Falcon2001 | Anzahl Beiträge: | 52 |
Neuester Beitrag: | 02.03.02 17:09 | von: Schnorrer | Leser gesamt: | 12.318 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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Vorwort:
Kaum eine Aktie wurde und wird am Neuen Markt so Kontrovers diskutiert wie die Aktie der Comroad AG.
Während die Einen die Aktie am liebsten als Penny-Stock sehen möchten, wundern sich die anderen, warum Comroad nicht schon längst wieder auf 60 Euro steht. Eines haben allerdings beide Lager gemeinsam. Kaum einer blickt im Wald der Meldungen, Analystenstimmen und wohl gemeinten Ratschläge überhaupt noch durch. Ist Comroad nun ein todgeweihtes Unternehmen oder der nächste Überperformer. Darum beleuchte ich hier einmal die gesammte Entwicklung von Comroad seit der Gründung 1995 bis zum jetzigen Zeitpunkt. Besonderen Fokus lege ich dabei auf die Entwicklung in den letzten 6 Monaten und natürlich werde ich auch die AG nach Ihrem derzeitigen Erscheinungsbild beleuchten. Wer mich kennt weiß, das ich diesen Thread nicht als Push, Bash oder sonstwas Versuch verstanden haben möchte. Ich werde versuchen möglichst fair zu schreiben um sowohl den Kritikern als auch den Comroad Überzeugten eine fundiertere Basis zur Meinungsbildung zu verschaffen. Was ich tunlichst vermieden haben möchte sind die Proleten Postings vom Schlage „Comroad Bilanzbetrug“ genau so wie auch „Comroad Explodiert morgen“. Also wer sich an der Diskussion um Comroad beteiligen möchte, soll das bitte tun. Ich würde es toll finden, wenn Ihr auch noch weitere Informationen, Anregungen, Gedanken und Meinungen zum Thema Comroad hier ins Board stellt. Aber bitte bleibt dabei auf dem Teppich. Ich selbst werde versuchen mich an Fakten und weniger an Gerüchte zu halten und wenn möglich ein wenig wissenswertes auszugraben das noch nicht jeder kennt. Wie üblich stellt auch dieses Posting keine Kauf- oder Verkauf Empfehlung dar und soll auch in keiner Weise irgendwie provokativ wirken. Meine Quellen werden genannt. Also ist alles was ich hier schreibe auch Nachprüfbar. Ich freue mich schon jetzt auf Eure Meinungen. Auch wenn Sie negativ sein sollten. Also nur zu.
Quellenverzeichnis:
Die Informationen sind folgenden Quellen entnommen:
Natürlich dem Ariva Board und der News Sektion
Comdirect Bank Informer
Comroad Homepage
Anderen Börsenboards (W:O und andere)
Onvista
Antworten auf meine Briefe an die Comroad AG
Unzähligen Analystenberichten
Die Anfänge der Comroad AG:
Ihren Ursprung hat die Comroad AG in der Rain Vermögensverwaltungs GmbH, die am 17. August 1994 gegründet wurde. Allerdings war diese Vorgängerfirma nie aktiv. Am 6. Oktober 1995 wurden die Geschäftsanteile dieser GmbH von Bodo und Ingrid Schnabel sowie der ComROAD Inc., Atlanta/Georgia, erworben. Dabei wurde die Firmierung in ComROAD GmbH geändert. Am 21. Oktober 1995 erfolgte die Umwandlung in ComROAD AG und eine Kapitalerhöhung auf 100.000 DM, am 21. März 1997 dann auf 200.000 DM. Am 25. August 1998 erwarb die ComROAD AG sämtliche Anteile an der Information Storage Vertriebs & Service GmbH für 100.000 DM. Am 9. Juni 1999 wurde das Grundkapital auf 500.000 DM erhöht. Damals erfolgte erstmals die Umwandlung des Grundkapitals in Euro wonach hinterher das Grundkapital geglättet auf 255.000 Euro lautete. Am 30. Juli 1999 erwarb die CONCORD EFFEKTEN AG 113.800 Aktien aus dem Besitz von Bodo und Ingrid Schnabel sowie Hartmut Schwamm gegen Zahlung von insgesamt 1,745 Mill. Euro. Das so gewonnene Kapital wurde zur Kapitalerhöhung auf 2 Mio € benutzt. Mit Beteiligungsvertrag vom 16. September 1999 erwarb die TFG Venture Capital AG & Co. KGaA 56.800 Aktien aus dem Besitz von Bodo und Ingrid Schnabel sowie Hartmut Schwamm gegen Zahlung von insgesamt 1,596 Mill. Euro. Auch dieses Mal wurden die so gewonnenen Mittel zur Kapitalerhöhung auf 3,745 Mill. Euro benutzt. Mit der HV vom 29. Oktober 1999 brachte es die Comroad AG schließlich auf eine Kapitalerhöhung von 4,745 Mill. DM.
Es wurden 1,0 Mill. Aktien durch dieses Kapital gebildet. Zusammen mit weiteren 290.000 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre wurden diese in der Zeit vom 16. bis 22. November 1999 zur Zeichnung für die Emmission am Neuen Markt angeboten. Der erste Kurs am Neuen Markt wurde am 26. November 1999 mit 25 Euro festgestellt. Durch den Börsengang flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 40 Mill. DM zu. Sowohl im Dezember 1999 als auch noch im August 2000 notierte die Aktie bei 60€. Tiefstkurse erreichte Sie im April 2000 und im Januar2001 mit etwa 30€. Seit März 2001 konnte sich die Aktie nicht mehr dem Abwärtstrend des Marktes entziehen und fiel auch mit Hilfe von Gerüchten auf das derzeitige Historische Tief bei rund fünf Euro (dazu nachher mehr). Es wurde bislang ein Splitting im Verhältnis 1:4 am 24.07. Durchgeführt. Die oben genannten Zahlen sind selbstverständlich Splitt bereinigt. Eine weitere Kapitalerhöhung um 1,1 Mio € wurde am 27.10. auf der HV beschlossen. Inclusive der Kapitalerhöhung aus dem Aktiengang wurde das gezeichnete Kapital somit auf rund 20,8 Mio zu 1.- € erhöht (20,8 Mio Aktien). Der derzeitigen Aktienbesitz teilt sich wie folgt auf:
Bodo und Ingrid Schnabel: 60%
Concord Effekten AG 4.0%
Hartmut Schwamm 4.0%
Streubesitz 32%
Was der AG eine straffe Aktienstruktur gibt und eine eventuelle Übernahme unmöglich macht. Derzeit kauft das Unternehmen etwa weitere 2% Aktien zurück um weitere Übernahmen zu finanzieren.
Der Geschäftssitz der Aktiengesellschaft befindet sich in Unterschleißheim bei München. Während Bodo A. Schnabel die Verantwortung für Marketing und Sales trägt, ist Hartmut Schwamm als Vorstand-Technik für die technischen Entwicklungen und die Produktion bei ComROAD verantwortlich.
Wie lief bislang das Jahr 2001:
Zwar noch im November/Dezember 2000 aber trotzdem Wissenswert:
ComROAD und Tele Atlas vereinbaren Partnerschaft. Diese Kooperation ermöglicht europaweit dynamische off-board Navigation auf Basis exakter digitaler Straßenkarten.
Security Online Scandinavia AS, Norwegen und AMOUN Contracting Co., Ägypten werden Partner für den Vertrieb von Telematik Produkten und Betreiber von Servicestationen.
Mit ONLINE-TELEMATICS einen weiteren Partner in Großbritannien gewonnen.
Eine Beteiligung an TELCONTAR, einem vertreiber von Navigationssoftware, stärkt die Position von ComROAD im US-Markt.
Das Jahr 2001 fängt an und Comroad übertrifft im Januar die Planzahlen für das Geschäftsjahr 2000.
Die Analysten sind auf breiter Front begeistert von der Aktie. Nur 2 Tage später kommt die Meldung:
Beteiligung an der COMWORXX INC., Sarasota, USA von 33% auf 51% erhöht. Damit erschließt sich Comroad weiter den lukrativen US Markt.
Noch immer im Januar wird auch eine erste Beteiligung am US Unternehmen InfoMove gekauft. Zu Diesem Zeitpunkt gibt es keinen Analysten mehr, der es wagt etwas negatives über das Unternehmen zu schreiben.
Der Einkauf geht weiter. Comroad Beteiligt sich mit 33% an der ESEMDE, INC., Boca Raton, USA. ESEMDE
hat sich auf den Betrieb und den Support von SMS Service Zentralen (SMSC) spezialisiert.
Auch noch im Januar wird der AG die Zertifizierung nach ISO9001 (damals bei jeder Firma ein Thema) zugesprochen. Mit ITS-Comercial und CAN-Security werden weitere Partner mit einem Vertragsvolumen von 40 Mio € gefunden. Insgesammt steigt nun das Partnernetz auf 33 Partner an. Am 26.02. veröffentlicht Comroad die offizielle Bilanz 2000. In einer AdHoc meldung wird ein Rekordergebnis bekannt gegeben. Die Planzahlen werden erhöht.
(P.S. Sorry Leute, wenn es bislang wie Werbung klingen mag, aber bis dahin gibt es nicht eine einzige negative Schlagzeile. Ich weiß selber das klingt seltsam, ist aber so. Die Analysten sind weiterhin ganz entzückt von dem Wert. Es hagelt Kaufempfehlungen).
Dann der „worst case“:
Zunächst zur Story wie Sie eigentlich eher in einem Hollywood Streifen laufen könnte.
Es ist Mitte März und die Frühlingssonne scheint auf die entnervten Gesichter der Investoren am Neuen Markt. Gibt es eine Firma die noch nicht abgestürzt ist, fragen sich viele. Mitte März gibt es noch eines. Comroad, welches noch nie enttäuscht hatte. Scheint so. Aber einer weiß es anderst. Und sein Name brennt sich in die Erinnerung aller Comroad Aktionäre die bislang fröhlich gekauft hatten: PLATOW
Er bringt folgende Meldung:
Die Börsenexperten vom Platow Brief raten Anlegern, die Aktie der ComROAD AG (WKN 544940) kurzfristig aus dem Depot zu entfernen.
Damals war die Begründung aus Charttechnischer Sicht stehe Comroad nicht gut. Das war schon alles. Doch der Kurs wollte einfach nicht so richtig abstürzen. Warum auch? Alle anderen Analysten waren happy.
Also legte Platow noch einen drauf.
Im April veröffentlichte Comroad wieder neue Planzahlen. Erwartungsgemäß waren sie wie üblich wieder gut.
„Die ComROAD AG (Neuer Markt: RD4), weltweit führender Anbieter von Telematik-Netzwerken, hat die Planzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2001 übertroffen, die zuvor am 16. März angehoben worden waren. Der Umsatz in Höhe von Euro 14,4 Mio.(Planumsatz Q1/2001 Euro 14,2 Mio.) liegt um mehr als 200% über dem Umsatz des entsprechenden Vorjahres-Zeitraums. „
Unzählige Analysten empfehlen daraufhin die Aktie weiter zum Kauf. Auszüge sind z.B:
Hornblower Fisher: Kaufen
Finance Online: Neuer Markt Perlen: Comroad
Analyse/IR: Comroad weiter übergewichten.
SEB: Comroad Kaufen.
Netbuisiness online: Comroad mit rasantem Umsatzwachstum.
VWD: Comroad Zahlen erfreut aufgenommen.
Mainvestor: Kaufen
Oberbairischer Börsenbrief: Comroad klarer Kauf
Kant VM: Übergewichten
Aktienservice Research: Übergewichten.
N-TV: Hohe Chance, niedriges Risiko.
So weit war die Börsenwelt noch in Ordnung. Dann kam wie bereits gesagt die Platowbörse und warf Comroad Umsätze aus Scheingeschäften vor. Was dann passierte war live und in Farbe überall zu sehen.
Bodo Schnabel (CEO) und Roger Peters vom Platowbrief bekriegen sich öffentlich in der N-TV Telebörse. Offene Briefe werden hin und her geschrieben. Aber alle Unschuldsbeteuerungen von Hr. Schnabel haben keinen Zweck. Nun springen auch andere Börsenpostillen wie Börse-Online auf den Zug auf. Keiner kann die Gerüchte beweisen, aber es kann Sie auch keiner wiederlegen. Dazu kommt ein grottenschlechtes PR Seitens Comroad. Überall ist Stillschweigen vereinbahrt. Alle Pressearbeit macht B.Schnabel höchstpersönlich und gibt immer weiter in den Augen des Kleinanlegers ab. Da hilft auch das Vorbeten schlichter Phrasen nichts. Die Meinung schwingt um. Intershop, Flowtex und EM-TV werden zitiert. Und so sieht das Bild gerade mal 2 Wochen später aus:
Wallstreet Online: Kleinanleger ist der Verlierer.
VWD: Comroad im Freien Fall
Kant VM: Downgrade auf Untergewichten
Performaxx: Comroad untergewichten
Hornblower Fischer. Comroad Reduzieren
Oberbairischer Börsenbrief. Comroad Gerüchteküche
Seitdem ist Comroad in einem Wechselbad aus Kaufen und Verkaufen Meldungen. Der Kurs rauschte natürlich in den Keller. Bodo Schnabel verstand die Welt nicht mehr. Gute Quartalsmeldungen und extreme Abstrafung. Zu dieser Zeit war auch an jeder Ecke ein Analystenthread zu sehen, in dem sich Hr. Schnabel versuchte Diskussionen zu stellen. Jedoch war Hr. Schnabel wohl offensichtlich nicht gewohnt von Seiten der Presse herbe Kritik zu erhalten. Er stellte sich brav vor die Kamera und näselte immer wieder die gleichen Parolen die keiner hören wollte. Er ist zwar ein guter Firmenvorstand, aber leider ein um so schlechter PR Mann. Wer Ihn schon mal gesehen hat, erinnert sich sofort an den freundlichen Herrn Kaiser oder Onkel Dittmaier. Aber nicht an einen knallharten PR Manager. So hatte Comroad schlechte Karten gegen den Ansturm von Vorwürfen die plötzlich aus heiterem Himmel auf die AG einstürmten. Jeder interpretierte irgend etwas in die Firma hinein. Mancher Arivaner titelte mit Überschriften, die anschließend vom Ariva Team gesperrt werden musste. Irgendwie entlud sich der ganze aufgestaute Frust der letzten Monate auf einer einzigen Aktie. Comroad. Aus dem Hätschelkind der Börse war der Buhmann geworden. Viele Anleger verkauften in Panik Ihre Aktien. Den einzigen den es wohl gefreut hatte war die Platow Börse. Hatte Sie es doch wieder einmal geschafft die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Man munkelte sogar offiziell, das Platow im Auftrag einer Grossbank dieses Chaos verursacht habe. BMW prügelte auch noch in die Kerbe, indem Sie verlautbaren liessen, eine Cooperation mit Motorola über Endgeräte in BMW Autos anzustreben und keine von Comroad. Obwohl das ja auch nie jemand behauptet hatte, war es natürlich genau der richtige Stoff, um den Kleinanleger weiter zu verunsichern. Von über 20Euro auf 8,10Euro in 2 tagen. Das war bis dato wohl neuer Tieftaucher Rekord.
Die Wellen um Comroad legten sich allmählich. Ausschlaggebend waren weitere gute Unternehmensmeldungen.
Der Anteil an der Amerikanischen Infomove wurde erhöht und somit ein gutes Standbein im Amerikanischen Markt etabliert. Die offiziellen Quartalszahlen wurden veröffentlicht und paßten zu den Prognosen. Sie wurden sogar noch übertroffen. Eine sprachbasierte Steuerungssoftware wurde entwickelt. Comroad wurde zum mobile solution Partner von Microsoft. Eine Partnerschaft mit Sauber Petrona wurde für Forschungszwecke vereinbahrt. Eine Telematik Komplettlösung aus einer Hand wurde präsentiert. 2 Neue Vertriebspartner wurden gefunden. Die Jahresprognose nochmals bekräftigt. Ein Patent wurde erfolgreich beantragt. Ein Aktienrückkaufprogramm gestartet. Eine Beteiligung an der Socratec GmbH zum Ausbau des Programmes bekanntgegeben. Mit China Unicom wurde der Aufbau von bis zu 15 neuen Telematikzentralen in China vereinbahrt, wovon 7 noch im nächsten Jahr aufgebaut werden sollen. Ein Award of Excellence wurde an Comroad vergeben. Kurzum die Analystenmeinungen schwenkten wieder um. Comroad doch eine Perle? Und wieder Kaufempfehlungen ohne Ende. Der Kurs erholte sich.
Dann kamen die Quartalszahlen für das 2. Quartal und diese waren leider, leider, leider wieder viel zu gut.
Schon wieder hatte Comroad die Planzahlen übertroffen. Und schon wieder zweifelte die Platow/Börse Online Fraktion an den Zahlen. Diesmal sollten es Liquiditätsprobleme bei 2 von 37 Partnerfirmen sein. Es wurde bezweifelt das die 2 Partnerfirmen genügend Endgeräte verkaufen könnten. Auch wenn die 2 Partnerfirmen selbst wenn Sie gar nichts verkaufen wurden nur rund 8-10% des Umsatzes ausmachen würden, es reichte mal wieder aus, einen Kurssturz von 14,40Euro auf 7,50 Euro innerhalb eines einzigen Tages auszumachen. Minütlich konnte man den Kurs in die Knie gehen sehen. Und seltsamerweise kam wieder BMW und bestritt mit Comroad zusammen zu arbeiten. Hatte irgend jemand danach gefragt??? Auch die Analysten schwenkten mal wieder um.
Seitdem lag der Kurs am Boden. Dem Aktienrückkaufprogramm war das nur recht. An manchen Tagen wurden die Kurse massiv nach oben gedeckelt. Mit enormen Positionen im Xetrahandel. Wurde der Kurs langsam nach unten gedrückt. Unterhalb wurde kräftig alles aufgekauft, was der Kleinanleger fröhlich verkaufte. So wackelte der Kurs bis vor 2-3 Wochen ständig nach unten. Auch wenn es weiterhin positive Unternehmensmeldungen gab. Endlich wird eine PR Firma mit den Meldungen und der Pressearbeit von Comroad beauftragt. Und plötzlich hört man die Namen der Partner wie Motorola, Palm und Ericson. Neue Meldungen über eine Partnerschaft mit Mtec einem Katalysatorenhersteller, Neue Produkte auf der IAA, Neue Partnerschaft mit ENO telekom, seltsamerweise forscht plötzlich sogar BMW mit Comroad zusammen. Eine neue Marketing Offensive wird gestartet. Die Homepage aktualisiert und atraktiver gestalltet. An jeder Messe ist plötzlich Comroad vertreten. Ein Info Letter erscheint plötzlich. Kurzum man beginnt um den Investor zu buhlen. Ein weiteres wichtiges Patent wird errungen. Und langsam erhebt sich auch der Kurs wieder etwas aus der Asche.
Auch die Meinung der Analysten und des Kleinanlegers werden langsam wieder positiv. Heute darf man sogar wieder Postings mit dem Namen Comroad darin schreiben ohne Verhöhnt zu werden. Im Gegenteil, man überlegt an allen Ecken einen Neueinstieg. Jetzt stehen die Quartalszahlen wieder vor der Türe. Die Chance das trotz US Einbruch die Zahlen wieder mal erreicht werden sind gut. Man kann nur hoffen das die Zahlen nicht schon wieder zu gut ausfallen. Es würde ja sofort wieder Gerüchte hageln.
Comroad heute:
Soweit zum zugegebenermassen ziemlich turbulenten letzten halben Jahr.
Wenden Wir uns nun dem Unternehmen an sich zu. Zuerst mal einen Überblick was das Unternehmen so treibt. Im Comdirect Informer findet sich eine ziemlich gute Beschreibung dafür. Hier ein Auszug aus dem ewig langen Text. (Die Kurzfassung gibt es einen Absatz weiter).
Die ComROAD AG entwickelt und vertreibt weltweit einsetzbare Verkehrstelematik-Anwendungen. Die Produkte der Gesellschaft beinhalten neben einer umfassenden Telematik-Lösung u.a. Kommunikations-, Informations- und künftig auch Entertainment-Anwendungen für den mobilen Einsatz. Diese Komplettlösung wird unter dem Oberbegriff Global Transport Telematic System GTTS) an Partnerfirmen in aller Welt lizenziert. Diese Partnerfirmen können mit den ComROAD-Produkten zielgruppenspezifische Dienstleistungen entsprechend den lokalen Bedürfnissen vermarkten. Dazu werden verkehrsnahe Telematik-Dienste gezählt wie die Sicherheitsüberwachung und das Flottenmanagement, Off-Board-Navigation und Road-Assistance sowie sogenannte "Mobile Online Services" wie mobile Datenkommunikationsdienste, mobile Informationsdienste (News, Shopping, aktuelle Verkehrsinformation, Adressverzeichnisse) und künftig auch mobile Entertainment-Dienste (Musik, Video, Games).
Ihre potentiellen Kunden sieht ComROAD unter den Betreibern von Telematik-Service-Zentralen (GTTS-Service-Center bzw. GTTS-Zentralen). Diese sollen vertraglich gebunden und dann technologisch in die Lage versetzt werden, verschiedene Telematik-Dienstleistungen einschließlich der dafür benötigten Endgeräte an verschiedene Anwendergruppen zu verkaufen. Diese Anwender sind entweder einzelne Verkehrsteilnehmer oder Organisationen, die ganze Flotten von Fahrzeugen betreiben (bspw. Transportunternehmen).
ComROAD generiert ihre Einnahmen auf zwei verschiedene Arten. Zum einen wird den Betreibern der GTTS-Zentralen die notwendige Hard- und Software zum Betrieb der Zentralen sowie die bei den Endanwendern zum Einsatz kommenden Endgeräte verkauft. Zum anderen zahlt der Vertriebspartner (Kunde und Betreiber der GTTS-Zentrale) für die Software neben einer Grundgebühr eine ertragsabhängige Lizenzgebühr, die sich kalkulatorisch am Rohertrag der Betreiber orientiert, den dieser aus dem Verkauf von Dienstleistungen an Endanwender erzielen.
Generell handelt es sich bei dem Wort Telematik um ein aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik gebildetes Kunstwort. Es beschreibt eine überwiegend Dienste-orientierte Technologie zur Übertragung von Informationen über drahtlose Kommunikationsnetzwerke. Die Ausrichtung von ComROAD auf die Verkehrstelematik ist dabei nur eine Möglichkeit. Das Gesamtvolumen des Telematikmarktes wird nach einer Branchenstudie für das Jahr 2002 auf etwa 8,9 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Die Kurzfassung geht ungefähr so: Comroad macht seine Gewinne mit Telematik Zentralen die von Vertriebspartnern geleitet werden. Comroad baut die Zentralen auf und kassiert dafür Lizensgebühren und Provisionen. Die Partner verkaufen auf Wunsch auch Endgeräte und Software von Comroad.
Die Geschäftsgebiete sind:
• Sicherheitsüberwachung von Fahrzeugen, Baumaschinen
• Flottenmanagement (Kommunikation mit dem Fahrer, dem Fahrzeug, der Ladung)
• Dynamische Off-Board Navigation
• Road-Assistance
• Datenkommunikationsdienste (mobiler Internetzugang)
• Informationsdienste (Nachrichten, Wetter, Börse, aktuelle Verkehrsinformation)
• Entertainmentdienste (Musik, Video, Games)
• m-commerce (Shopping, Banking)
Woran ist Comroad beteiligt.
• Infomove, Seattle
• Intelliworxx, Sarasota
• ESEMDE, Boca Raton
• Telcontar, San Jose
• T+T Netcom, Wien
• Jentro, München
• Socratec, Regensburg
Wo ist Comroad tätig:
Comroad ist in Europa, Asien und Nordamerika tätig. Wobei der Asiatische Markt momentan die größten Ergebnisse erziehlt. Dannach der Amerikanische und erst an dritter Stelle der Europäische Markt. Insgesammt erwirtschaftet Comroad Umsätze in insgesammt 33 Ländern.
Ein Blick auf die Homepage:
Seit einiger Zeit hat Comroad die bis dahin etwas langweilig und Öde gestalltete Homepage ordentlich aufgemotzt. Es gibt wieder aktuelle Researchports, Pressemitteilungen und einen regelmäßigen Aktionärsbrief mit den neuesten Entwicklungen. Die Termine sind ebenso verfügbar wie die Firmenstrategie, eine Kontaktstelle und sogar eine Anfahrt Skizze wenn man die AG mal besuchen möchte. Ich habe sogar den Kontakt ausprobiert und E-Mail mit Fragen an Comroad hin geschickt und bereits am nächsten Tag eine Antwort auf meine Fragen bekommen. Kein allgemeines bereits vorbereitetes Blah blah sondern eine wirkliche Antwort mit Unterschrift von Bodo Schnabel persönlich. Beiindruchend. Anscheinend hat sich wirklich einiges in dieser Richtung getan.
Vor 6 Monaten bot sich mir hier noch ein ganz anderes Bild. Schade finde ich nur, das es kein Forum gibt, in dem sich einzelne Aktionäre austauschen können. Ansonsten ist die Homepage jetzt übersichtlich und gut gegliedert. Sogar ein Anfrageformular wird angeboten. Eine Unterteilung in einen englischen und einen deutschen Bereich ist vorhanden. Alle Quartalsberichte sind downloadbar und absturzfrei verfügbar. Da gibt es bei weitem schlimmeres. Eine Zukunftsperspektive und die generelle Orientierung des Unternehmens findet sich unter Unternehmens-Chancen. Genau das, was die meisten Homepages traurig vermissen lassen. Ein Wehrmutstropfen ist das Fehlen eines Informations Mail-Service a la CE Consumer, wo der Aktionär aktuelle Nachrichten nicht nur nachlesen kann, sondern auch zugeschickt erhält.
Zu den Hard Facts: den letzten Quartalszahlen. Da ich nicht unbedingt ein Held im Lesen von Bilanzen bin, möge man mich gleich verbessern, wenn ich etwas nicht korrekt darstelle.
Was zuerst auffällt, ist das die Quartalsberichte kein Vorwort mit leerem Gesülze enthalten, sondern sofort zur Sache kommen. Die folgende Bewertung bezieht sich auf das 2.Quartal 2001.
Die Quartalszahlen für das 3. Quartal gibt es am 5. November.
Das Anlagevermögen beläuft sich auf insgesammt 19,6 Mio Euro. Das Umlaufvermögen auf 78,1 Mio Euro. Beides wurde gegenüber dem Jahr 2000 gesteigert. Der Firmenwert wurde also durch Aquisitionen um etwa 50% gesteigert. Bei 20,8 Mio ausgegebenen Aktien (lt. Comdirect Bank) bei einem Kurs von 6 € ergibt sich derzeit eine Kapitalisierung von 124 Mio €. Demgegenüber stehen Assets von 98,74 Mio €. Ergibt ein Kurs Buchwert Verhältnis von rund 1,25. Das bedeutet die AG ist auf 6€ Kursniveau gerade noch 25% höher Bewertet als der reine Buchwert des Unternehmens. Das KGV 2002 liegt um 5,x. Der Kassenbestand allein belief sich auf 78,16 Mio € wobei durch die letzten Aquisitionen der Firmenwert weiter steigen aber der Barbestand auf ca. 35 Mio € gesunken sein dürfte. Genaueres werden die nächsten Quartalszahlen zeigen.
Wie sieht es mit den Verbindlichkeiten aus? Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich auf gerade mal 2 Mio € also kein Grund zur Sorge. Die gesammten Verbindlichkeiten zusammen belaufen sich auf 12 Mio €. Bei 78 Mio Kassenbestand also nicht unangenehm viel. Demgegenüber stehen auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 9 Mio. Wertpapiere in Höhe von 13,8 Mio sind auch noch da. Allerdings dürften diese auch inzwischen weiter gesunken sein. Auf jeden Fall sieht somit Comroad sicherlich nicht nach einem Pleite Kandidat aus.
Wie ja schon in der AdHoc mitgeteilt konnte der Umsatz in der ersten Jahreshälfte von 26 Mio auf 33 mio gesteigert werden. Aber Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Also Gewinn angeschaut. Dieser stieg gegenüber dem Vorjahr von 4,8 Mio € auf 7,6 Mio € gesteigert werden. Bleibt nach Steuern noch ein Jahresüberschuß von rund 5,4 Mio € gegenüber 3,2 Mio im letzten Jahr. Auch hier alles im grünen Bereich.
Wie sieht der Cash Flow aus? Dieser ist negativ. Der Cash Flow aus dem Geschäftsbereich liegt bei –12 Mio, wobei die 2 grösten Positionen die gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und eine Vergrößerung der Lagerbestände darstellt. Dieser Posten sollte man weiter unter Beobachtung halten. Denn die hohen Lagerbestände müssen wieder verkauft werden und die Forderungen aus Lieferungen wieder rein geholt werden. Der Cash Flow aus Investitionen ist bei –11,1 Mio €. Das ist auch klar, schließlich kauft man keine Unternehmensbeteiligungen (Infomove und andere) für lau. Wenn ich die Zahlen richtig interpretiere wurden für die Beteiligungen die Liquiden Mittel (also Barreserven) um 7 Mio € vermindert und der Rest in Aktien bezahlt.
Also den Cash Flow in Zukunft mit im Auge behalten. Dieser sollte im nächsten Jahr wieder positiv werden. Es sei denn Comroad kauft noch einmal was dazu. Am Ende kommt dann doch noch das übliche Schlußwort, daß aber nichts wirklich neues beinhaltet.
Persönliches Schlusswort
Warten wir mal die nächsten Quartalszahlen und vor allem auch die Bilanz 2001 ab. Es sieht aber momentan bis auf die erhöhten Vorräte und die gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen recht positiv aus. Diese Posten weiter beobachten. Bei den Forderungen sollte Comroad in der Lage sein diese wieder zu verringern, da Ihre Kundschaft aus deren Partnern besteht und CR nichts an Endkunden direkt vertreibt. Somit sollte die Zahlungsmoral nicht unbedingt die große Rolle spielen. Trotzdem Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Gerade bei Comroad. Denn hier wird jedes Stäubchen sofort auf die Goldwage gelegt.
Seltsam finde ich persönlich nur, daß diese enormen Anstrengungen ein Haar in der Suppe zu finden zwar richtig sind, aber wo findet sich solch eine Anstrengung Seitens der Analysten bei AGs wie Biodata (aktuelles Beispiel), Bitte nicht mißverstehen. Ich finde es gut, das auf eine Aktie solch ein helles Licht scheint. Aber dann sollte es auch auf die anderen Aktien scheinen. Dann könnten solche Pannen wie bei Kabel New Media, Flowtex und Met@box gar nicht erst entstehen. Sicherlich wird Comroad auch in Zukunft mit seinem schlechten Leumund noch eine ganze Zeit leben müßen. Allerdings wurde außer Behauptungen auch nie etwas Handfestes gegen das Unternehmen vorgebracht. Bevor Ihr jetzt aber alle wieder kaufen, kaufen schreit würde ich noch mindestens die Bilanz 2001 abwarten. Hier kann nichts gedreht werden. Bei der Bilanz gibt hohe und schwere Strafen bei nichteinhalten der Bilanzierungsregeln und unabhängige Wirtschaftsprüfer durchleuchten, gerade bei Comroad, jeden einzelnen Beleg. Sollte sich herausstellen das auch nur eines der Gerüchte wahr ist, wird Comroad auch nicht pleite gehen, aber wehe der Aktie. Sie hätte es für immer beim Kleinanleger verdorben. Sollte sich herausstellen, daß alles nur von Platow inszeniert und er auf fiese Weise gegen Comroad vorgegangen sein sollte um möglicherweise wirklich nur einem Fond, einer Bank oder wem auch immer einen guten Einstieg zu ermöglichen, wird leider gar nichts geschehen. Und das finde ich unmöglich.
Bevor jetzt meine Seele meinen vom Schreiben wirklich ausgemergelten Körper verläßt, wird es Zeit das Ihr mir was Schreibt und ich mich erholen kann. Glaubt mir ruhig, so viel Aufwand hätte ich mir selber nicht zugetraut . Ich bin fix und alle. Und trotzdem hat mir dieser Thread bislang am meisten Spass gemacht. Ich hoffe, Ihr schreibt mir Eure Meinung.
ich habe es mir nicht durchgelesen, da ich mich für Comroad nicht interessiere, aber der Umfang ist ganz beachtlich. Nachdem Du in letzter Zeit ja wohl öfter mit solchen Mammut-Analysen glänzt, solltest Du Dich mal informieren, ob Du mit der Arbeit nicht Geld verdienen kannst.
Bewirb Dich doch einfach mal mit ein paar Textproben bei ein paar großen Finanzsites im Internet, die können doch sicherlich fähige Redakteure brauchen.
Grüsse,
Tyler Durdan
- Die unrühmliche Vergangenheit des Herrn Schnabel
- Die nachweislich unseriöse Öffenlichkeitsarbeit von Comroad
- Die Tatsache, dass kaum jemand die Comroad-Produkte in Gebrauch gesehen hat. Das trifft selbst für die Comroad-Anhänger in den Bords zu.
akakadabra......
sollte das ne zweite Flowtex Nummer werden???
@Karlchen_I:
Die unrühmliche Vergangenheit lasse ich nicht gelten. Es gibt nämlich auch von offizieller Seite (Kreditreform Schweiz) keine Einträge über irgend einen negativen Hintergrund von BS. Auch wenn das immer mal wieder vor allem von BWLer behauptet wird. Es hat mich ein sch.... Geld gekostet eine Kreditinformation einzuholen nur um zu sehen das nichts bekannt ist.
Die unseriöse Öffentlichkeitsarbeit klage ich ja auch an, die hat sich inzwischen aber dank Profi Argentur hoffentlich gebessert.
Produkte: Du wirst nichts mit Comroad Aufkleber sehen. Die Sachen kommen von Motorola Palm oder Ericson. Aber Du hast recht. Bei uns ist in Sachen Navigation noch tiefes Mittelalter. Insofort kann man zumindest an der Umsatzentwicklung hier in Deutschland zweifeln. Allerdings mach Comroad ja auch den überwiegenden Teil seiner Umsätze aus der Benutzung seiner Telematikdienste. Die Hardware ist eher Zubrot.
Aber gute Kritik. Und vor allem fair. Weiter so.
na dann binn ich ja mal auf Deine Rückschlüsse gespannt. Und glaub mir, Comroad ist so ziemlich der Umstrittenste Titel hier im NM50. Ich habe den Thread trotzdem "gewagt". Ich finde eine richtige Auseinandersetzung mit CR vor den Quartalszahlen sollte schon sein, damit spätere Entäuschungen vermieden werden. Es wird bestimmt auch dieses Mal wieder viel hin und Her geschrieben. Du solltest allerdings in der Lage sein das Wesentliche zu hinterfragen und Dir ein Urteil zu bilden. Gut oder schlecht, sein oder nicht sein. Auch hier ist das die Frage.
Quelle: www.aktiencheck.de
08.10.2001
ComROAD spekulativ kaufen
TradeCentre
Die Analysten von "TradeCentre" empfehlen die Aktie ComROAD AG (WKN 544940) nur spekulativen Anlegern zum Kauf.
Bodo Schnabel, CEO der ComROAD AG, werde nicht müde in Interviews und Briefen an seine Aktionäre das Geschäftsmodell sowie die positive Geschäftsentwicklung darzustellen. Allerdings seien Investoren nach wie vor skeptisch. Der Kurs komme, trotz positiver Geschäftszahlen zum Halbjahr, nicht richtig in die Gänge. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres habe mit 33,9 Millionen Euro über Plan gelegen. Ebenso der Gewinn vor Steuern und Zinsen (7,6 Millionen Euro). Mit den Zahlen zum dritten Quartal dürfte der Kurs wieder Auftrieb bekommen.
Wie die Aktienspezialisten von "TradeCentre" exklusiv aus unternehmensnahen Kreisen erfahren, soll der Umsatz in der dritten Periode bei mindestens 29 Millionen Euro liegen. Das EBIT solle ebenfalls im Plan liegen. Der Auftragseingang und Auftragsbestand seien weiterhin sehr gut. Somit werde an den geplanten Zahlen für das Gesamtjahr nicht gerüttelt. Zur Erinnerung: Umsatz 95 Millionen Euro, EBIT 21 Millionen Euro.
Durch Konsolidierung zweier Unternehmen (Beteiligungen größer als 50 Prozent) werde sich der Umsatz für das Jahr 2001 schlussendlich auf satte 100 Millionen Euro belaufen. Auch an den Planungen für das kommende Jahr halte die Company fest. Von der schlechten Konjunktur und den Anschlägen in den USA sei die Technologiefirma nicht betroffen. Der Cash-Bestand zum 31.06. habe bei 43 Millionen Euro gelegen. Abzüglich der Kosten für Aktienrückkäufe und eine Beteiligung solle der Bestand, den Informanten zu Folge, nahezu unverändert sein.
Die Aktie sei aufgrund der ambitionierten Planungen und dem sehr "auslandslastigen" Geschäftsmodell nur spekulativen Anlegern zu empfehlen. Im Vorfeld der Zahlen würden sich Tradern Käufe anbieten.
Daher raten die Aktienspezialisten nur spekulativen Anlegern zum Kauf der ComROAD-Aktie.
1. TradeCentre (wer ist das überhaupt? eine BWLer WG?) hat da was frei erfunden.
oder:
2. Comroad hat Insiderwissen irgendwelchen Leutengesteckt. Wäre dann ein Fall für die Börsenaufsicht.
Auf jeden Fall wird wieder getrickst - und zum Nutzen der Anleger wird das gewiss nicht sein.
Falcon: Zu meinem Punkt 1) kann ich schon noch was sagen, wenn ich im Netz länger suche.
Zudem gibt es noch viele weitere Merkwürdigkeiten: Fertigungstiefe, Personalstruktur.
Im Übrigen: In Deutschland ist Telematik durchaus schon weit verbreitet. Bloss
hat Comroad, der selbst ernannte "Weltmarktführer", hier noch nicht recht Fuß fassen können. Schon merkwürdig!
Nur als Beispiel: ComRoad hat von 100 mio Umsatz konsolidiert gesprochen ... es könnte ja sein, daß ComRoad, im Rahmen des effizienten Personaleinsatzes, einfach die Umsätze der Beteiligungsunternehmen von der Sekretärin addieren ließ ... kann ja sein ... und wenn die WP's am Jahresende kommen, und auf den Paragraphen verweisen, der sagt, daß Innenumsätze eliminiert werden müssen ... was bleibt dann?
Nur so ein Gedanke, ohne jede böswillige Absicht gegenüber Sekretärinnen
Bodo Schnabel: Comroad ist ein Telematik-Technologieunternehmen. Das Kerngeschäft ist die Entwicklung von Software zum Aufbau von Telematik Servicezentralen (GTTS Telematik Portale) sowie die Entwicklung von Fahrzeugcomputern in den Bereichen Software und Hardware. Die von Comroad entwickelte Technologie zum Aufbau und Betrieb von Telematik Servicezentralen wird anFirmen aus dem Telekomsicherheits - und Automobilbereich lizenziert. (GTTS Partner) Der GTTS Partner zahlt einen start-up Betrag zwischen Euro 200.000 und Euro 500.000 zur Installation der GTTS Telematik Service Zentrale und 10% des grossprofits von den monatlichen Einnahmen aus dem Verkauf der Telematikdienste wie off-board-navigation, mobiles internet, Notfall/Pannenhilfe,
aktiver Diebstahlschutz und Flottenmanagement.
TradeCentre: Das 1. Halbjahr ist vorbei. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf und welche Ziele haben Sie erreicht ? Trifft Sie die konjunkturelle Schwäche denn gar nicht?
Bodo Schnabel: Der Telematikmarkt ist ein sehr junger Wachstumsmarkt. Es gibt über 500 Millionen Fahrzeuge weltweit und nur ca. 1,5 Millionen sind bisher mit Telematikgeräten ausgestattet. Die Nachfrage nach Diensten wie Navigation, Verkehrsinformation, Internet im Fahrzeug, Notfall/Pannenhilfe, aktiven Diebstahlschutz, Unterhaltungsangeboten und Flottenmanagement ist bei Fahrzeugbenutzern und Flottenbetreibern weltweit vorhanden. Bedingt durch das Comroad Geschäftskonzept zuerst Telematik Servicezentralen zusammen mit Partnern aufzubauen wird die Comroad Technologie weltweit multipliziert und setzt den Standard in zur Zeit 33 Ländern. Durch die Multiplikation der Technologie entwickelt sich der Umsatz und der Gewinn bei Comroad entsprechend. 1999-Umsatz Euro 10,2 Mio., EBIT-Gewinn Euro 1,2 Mio. - 2000-Umsatz Euro 43,8 Mio., EBIT-Gewinn Euro 9,2 Mio. im ersten Halbjahr 2001 - Umsatz Euro 33,9 Mio., EBIT-Gewinn Euro 7,57 Mio. Aufgrund dieser Geschäftsentwicklung ist die Comroad AG zur Zeit das erfolgreichste Telematikunternehmen weltweit.
TradeCentre: Ihre liquiden Mittel haben im Vergleich zum 31.03. kräftig abgenommen, was haben Sie mit dem Geld gemacht?
Bodo Schnabel: Nach unserem Geschäftsplan machen wir im 3. und 4. Quartal dieses Jahres mit 65% den größten Umsatz. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen ausreichend Fahrzeugcomputer hergestellt werden. Die Anzahlungen für Komponenten und Herstellungskosten sind daher von Euro 6 Mio. zum 31.3.2001 auf Euro 21,8 Mio. zum 30.6.2001 gestiegen. Im November 2000 hatten wir eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die zu einem Zufluss von Euro 50 Mio. geführt hat. Die Kapitalerhöhung wurde durchgeführt da Beteiligungen an Telematik Technologiefirmen geplant waren. Comroad hat sich seit dem November 2000 an 5 Telematik Technologiefirmen weltweit beteiligt. Aufgrund der schwachen Börsenmärkte seit dem November 2000 und der damit verbundenen geringeren Bewertung der Zielfirmen konnte sich Comroad sehr günstig einkaufen und investierte ca. Euro 17 Mio. von den Euro 50 Mio.
TradeCentre: Kommen wir auf einen Ihrer Partner zu sprechen: Skynet Telematics. Ihre Planzahl lautete 13.000 Endgeräte, Skynet selbst spricht angeblich von maximal 9000 Endgeräten und benötigt noch einmal ein paar Millionen Dollar um dieses Ziel zu erreichen. Wie ist der aktuelle Stand? Werden Sie der Company nochmals unter die Arme greifen und können Ihre anderen Partner den möglichen Wegfall kompensieren?
Bodo Schnabel: Es ist richtig dass Skynet Telematics einen Kapitalbedarf hat, wie dies bei Firmen in Neuen Märkten häufig der Fall ist. Skynet Telematics konnte Anfang August eine Investitionsrunde erfolgreich abschließen: Damit dürften ausreichend Mittel bereitstehen um den Betrieb erfolgreich fortzuführen. Da wir die Planungen der Partner jedes Quartal überprüfen und anpassen können wir Überraschungen ausschließen. Auch wenn die Jahresplanung eines Partners durch die quartalsweise Überprüfung herabgesetzt wird, können wir dies durch neue Partner sehr gut ausgleichen, da im Geschäftsmodell die Planzahlen für neue Partner extrem konservativ angesetzt sind.
TradeCentre: Besteht bei Skynet Abschreibungsbedarf durch den gefallenen Kurs?
Bodo Schnabel: Aufgrund der neuen Finanzierungsrunde dürfte der Kurs wieder steigen. Wir werden uns die Bewertung zum Jahresende ansehen.
TradeCentre: Wie hoch ist denn überhaupt der Finanzbedarf bei dem ein oder anderen Schlüsselpartner, um die Ziele in den kommenden Jahren zu erzielen?
Bodo Schnabel: Die Comroad Partner sind für die Finanzierung ihres Unternehmens selbst verantwortlich. Bei Vertragsabschluss legen wir dem Partner einen Basis - Geschäftsplan vor, damit er die notwendigen Investitionen kennt.
TradeCentre: In den diversen Gazetten geistern wieder erneut Vorwürfe auf, Sie würden eine Art Schneballsystem mit Ihren Partnern betreiben bzw. nur Scheinumsätze liefern. Wie sehen Sie das, bitte nehmen Sie hierzu konkret Stellung.
Bodo Schnabel: Diese Leute können anscheinend nicht zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden. Als seriöser Journalist sollte niemand solche Vorwürfe ohne eindeutige Beweise vorbringen. Er macht sich dadurch evtl. strafbar und auf jeden Fall unglaubwürdig.
TradeCentre: Eine weitere Postille spricht von Phantompartnern in Asien. Wie viele Partner haben Sie in dieser Region? Können Sie sich erklären wie die Schreiberlinge, nach Recherchen, nur auf rund 2 Mio. Euro Umsatz kommen anstatt der gut 20 Mio. Euro Umsatz ?
Comroad: Wir wissen nicht wie manche Journalisten Umsätze errechnen. Die Comroad Umsätze beruhen auf Lieferungen und Rechnungen. Die Rechnungen sind bezahlt. Alle Unterlagen sind im Detail von namhaften Wirtschaftsprüfern der KPMG geprüft. Comroad hat zur zeit 36 GTTS Partner davon befinden sich 9 in der Region Asiens. Da schon einige Anzeigen von Anlegern und anderen Betroffenen laufen, nehmen wir an, dass sehr bald die Staatsanwaltschaft bei den Verursachern der Vorwürfe vor der Türe steht.
TradeCentre: Ein interessanter Deal im 1. Halbjahr war sicher die Kooperation mit der China Unicom-Tochter Shanghai Unicom. Was ist die Story ?
Bodo Schnabel: Shanghai Unicom ist ein Tochterunternehmen der China Unicom einem der größten Telekomunternehmen in China mit mehr als 45 Millionen Mobilfunkkunden. In den nächsten Monaten ist der Aufbau von 7 GTTS Telematik Servicezentralen geplant.
TradeCentre: Viele Anleger erwarten von ComRoad einen Abschluss mit einem der großen Automobilhersteller. Wann ist damit zu rechnen?
Bodo Schnabel: In unserem Lagebericht zum 30.6.2001 haben wir folgendes Statement abgegeben: Die Comroad Strategie sich in dem noch jungen Wachstumsmarkt Telematik zuerst auf den Aufbau eines Telematiknetzwerkes (GTTS Telematikportale) und die Vermarktung im Nachrüstmarkt zu konzentrieren, war und ist ausschlaggebend für den derzeitigen Erfolg. Der OEM Markt über die Automobilhersteller entwickelt sich aufgrund der Entwicklungs- und Produktionszyklen von 3-5 Jahren langsamer. Die Pilotprojekte mit den Automobilherstellern laufen wie geplant.
TradeCentre: Motorola und BMW äußerten kürzlich, dass sie gemeinsam im Bereich Telematik zusammenarbeiten wollen, bereitet Ihnen das Probleme?
Bodo Schnabel: Nein, das Kerngeschäft von Comroad ist der Aufbau eines weltweiten Telematik Servicenetzwerkes. Die Telematik Servicezentralen der Comroad Partner werden im OEM - Geschäft natürlich auch mit Fahrzeugcomputern von Motorola, Bosch, vdo usw. arbeiten. Wir sind in unseren Geschäftsplänen nie davon ausgegangen, dass wir die Hardware an die Automobilhersteller liefern. Comroad verdient an jedem Benutzer der Telematikdienste durch die Lizenzgebühr von 10%.
TradeCentre: Die ComRoad AG kauft derzeit eigene Aktien zurück. Warum haben Sie sich für diesen Schritt entschieden?
Bodo Schnabel: Wir planen weitere Beteiligungen an Telematik Technologie- und Contentunternnehmen. Die Beteiligungen werden wir in Bar und in Aktien bezahlen. Der derzeitige Kurs erlaubt uns erste Positionen hierfür aufzubauen.
TradeCentre: Abschließend Herr Schnabel nochmals für die Kritiker. Ist ComRoad ein seriöses Unternehmen und können Sie Dinge, wie dass Scheinumsätze die Zahlen aufblähen sollen, Schneeballsysteme und somit indirekte Bilanzmanipulation strikt von sich weisen? Bleibt es bei den bisher publizierten Planungen für 2001?
Bodo Schnabel: Wir können uns nur mit seriösen Anfragen und Argumenten beschäftigen. Wenn jemand zuviel Phantasie hat, sollte er Geschichtenerzähler werden, aber auf keinen Fall im Wirtschaftsjournalismus arbeiten. Zur Zeit gehen wir davon aus dass die Planzahlen für, das Jahr 2001 erreicht oder übertroffen werden.
Herr Schnabel, vielen Dank für das Interview.
die firmengeschichte war wirklich sehr interessant, danke.
doch ich glaube der zug ist abgefahren. es hat einfach zu viele gerüchte gegeben, die du selbst ja schon angesprochen hast und die bis heute (für mich) nicht völlig ausgeräumt worden.
wie kann man also mit ruhigen gewissen an ein investment
in dieses unternehmen denken, wenn das vertrauen zerstört wurde? selbst wenn sich alle gerüchte in luft auflösen würden, könnte ich mit dieser aktie in meinem depot nicht mehr ruhig schlafen. mein votum : finger weg!
hier nochmal platow's "nachforschungen" (a:auhof)...
http://www.ariva.de/board/thread.m?a=all&showthread=1&nr=63596&0
gruss sv.Spielkind
Habe ja die große Informationsseite von Comroad geführt und bin nach wievor von der Firma überzeugt.Werde mich immer einmischen!
Grüsse KINI
Ich bin heute leider unterwegs, aber ich freue mich schon auf weitere Stimmen.
@Kini: Den Comroad Fanclub möchte ich dann doch nicht unbedingt anführen. Ganz so euphorisch bin ich nun auch nicht. Ich denke nur das CR vielleicht doch mal eine ordentliche Diskussion wert ist und sollte der Jahresabschluss zeigen, das CR auf dem richtigen Weg ist, darf man durchaus wieder zugreifen.
TradeCentre hat sich die Meldung nur ausgedacht, oder Comroad hat Insider-Kenntnisse lanciert. Sehr obskur.
In dem Interview prahlt Comroad mit seinen fünf Beteiligungen. Eine davon ist die T+T Netcom. So sieht die Darstellung dieses "Technologieunternehmens" im Internet aus.
http://www.tt-netcom.de/body_index.html
Wenn das keine Fragen aufwirft?
blaubärgrüsse
ComROAD - Anleger geprellt?
Am 26. November möchte das Unterschleißheimer Unter-
nehmen ComROAD sein Debüt am Neuen Markt feiern.
Plaziert werden sollen 1,29 Mio. Stückaktien (inklu-
sive Greenshoe) mit einem rechnerischen Nennwert von
1 Euro. Die Emission wird von der Concord Effekten
AG (Lead) und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers be-
gleitet. ComROAD ist nach eigenen Angaben Technolo-
gieführer im Bereich "Global Telematic Systems & Mo-
bile Online Services". Das klingt auf den ersten
Blick recht spannend und zukunftsträchtig. Doch auf
den zweiten Blick könnte sich hinter der Emission
eine weitere Skandalfirma des Neuen Marktes verber-
gen, denn Vorstand und Aufsichtsrat sind schon in
der Vergangenheit durch äußert fragwürdiges Verhal-
ten gegenüber Anlegern aufgefallen. Umfangreiche Re-
cherchen der GoingPublic-Redaktion brachten folgende
Fakten ans Tageslicht:
Das Unternehmen veröffentlichte am 23. März 1998 ei-
ne Anzeige im Handelsblatt, in der Privatinvestoren
die Teilnahme an einem Private Placement angeboten
wurde. Sieben Personen folgten dem Aufruf. Im Zuge
der folgenden Kapitalerhöhung, die auf der Hauptver-
sammlung vom 14. November 1997 beschlossen worden
war, zeichneten sie zu einem Bezugspreis von 50 DM
und einem Nennwert von 5 DM je Aktie insgesamt 1,8 %
des Aktienkapitals. Der Vorstand bestätigte Mitte
1998 den Erhalt und die Annahme der Zeichnungsanträ-
ge. Kurz darauf leisteten die Investoren ihre Einla-
ge.
Am 26. November 1998 teilte das Amtsgericht München
dem Notar des Unternehmens mit, daß die Zeichnungs-
scheine aufgrund eines Formfehlers nicht 185 AktG
entsprechen. Zwei Wochen später gingen beim Regis-
tergericht die korrigierten Zeichnungsscheine - je-
doch nur die der Altaktionäre - ein. Die Privatin-
vestoren hatten zwar ihre Einlage von insgesamt
90.000 DM geleistet, wurden von ComROAD jedoch nicht
über den Formfehler unterrichtet. Somit hatten die
Privatanleger keine Kenntnis des Formfehlers, ge-
schweige denn Gelegenheit, rechtswirksame Zeich-
nungsscheine einzureichen.
Noch im Mai 1999 hatte sich ein Investor bei ComROAD
über die Entwicklung seiner Aktien erkundigt. Der
jetzige Vorstand Bodo Schnabel sendete ihm daraufhin
Informationsmaterial zu und teilte ihm schriftlich
mit, daß der Börsengang für November 1999 im Segment
Neuer Markt geplant sei.
Am 9. Juni 1999 wurden bei einer Hauptversammlung,
zu der die Privat-Investoren nicht eingeladen waren
und die laut Protokoll sage und schreibe nur 10 Mi-
nuten dauerte, 14 Tagesordnungspunkte abgehandelt.
Dabei wurde die Aufhebung des Kapitalerhöhungs-
beschlusses vom 14. November 1997 verabschiedet und
eine neuerliche Kapitalerhöhung in gleicher Höhe be-
schlossen.
Weitere sechs Wochen später, nämlich am 27. Juli
1999 bedankte sich der Vorstandsvorsitzende Bodo
Schnabel nochmals bei den Privat-Investoren für das
entgegengebrachte Vertrauen und die Zeichnung der
Aktien aus der Kapitalerhöhung vom 14. November
1997. Gleichzeitig teilte er den Investoren jedoch
mit, daß die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG
bei Prüfung des Jahresabschlusses 1998 und einer
nachfolgenden Due Diligence festgestellt habe, daß
die Kapitalerhöhung nichtig sei. Im gleichen Schrei-
ben kündigte er an, die Einlage zuzüglich einer Ver-
zinsung von 8 % p.a. in den nächsten Tagen zurückzu-
zahlen. Weiterhin stellte er die Prüfung der bevor-
rechtigten Zuteilung von Aktien im Rahmen des bevor-
stehenden Börsengangs in Aussicht.
Nur drei Tage später, am 30. Juli 1999, erwarb der
jetzige Konsortialführer Concord Effekten AG 113.800
auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rech-
nerischen Nennwert von 1 Euro gegen Zahlung von
1,745 Mio. Euro aus dem Besitz von Bodo Schnabel,
Ingrid Schnabel und Hartmut Schwamm.
Am 11. August 1999 wurde bei einer weiteren Haupt-
versammlung beschlossen, das Grundkapital um 1,745
Mio. Euro auf 2 Mio. Euro anzuheben. Hierfür wurden
1,745 Mio. auf den Inhaber lautende Aktien zu einem
Preis von 1 Euro ausgegeben. Diese wurden von Herrn
und Frau Schnabel und vom damaligen Aufsichtsrat und
heutigen Vorstand Herrn Schwamm bezogen. Die Eintra-
gung ins Handelsregister wurde am 16. September 1999
vorgenommen.
Ebenfalls noch am 16. September wurde ein weiterer
Beteiligungsvertrag, diesmal mit TFG Venture Capi-
tal, abgeschlossen. Diese erwarb 56.800 Aktien im
Nennwert von 1 Euro für 1.596.151 Euro aus dem Be-
sitz von Herrn und Frau Schnabel sowie Herrn
Schwamm. Dies entspricht einem Kaufpreis von 28,10
Euro pro Aktie. Im gleichen Vertrag wurde eine wei-
tere Kapitalerhöhung vereinbart, die schon am nächs-
ten Tag von einer außerordentlichen Hauptversammlung
beschlossen wurde. An dieser Kapitalerhöhung nahmen
die Altaktionäre sowie Concord und TFG teil. Der
Ausgabebetrag für eine Aktie im Nennwert von 1 Euro
betrug 1 Euro.
Auf der bislang letzten außerordentlichen Hauptver-
sammlung am 29. September 1999 wurde schließlich die
Erhöhung des Grundkapitals um eine weitere Mio. Euro
beschlossen. Diese Aktien sowie 170.000 weitere Ak-
tien aus Altaktionärsbesitz und eines Greenshoe von
120.000 Aktien (ebenfalls aus Altaktionärsbesitz)
werden noch bis 22. November dem breiten Anlegerpub-
likum zur Zeichnung angeboten.
Soweit die Chronologie der Ereignisse. Den mit der
Anzeige geworbenen Privatinvestoren stellt sich nun
zurecht die Frage, warum sie von Vorstand und Auf-
sichtsrat über ein Jahr lang im Glauben gelassen
wurden, daß sie Aktionäre seien. Die mit 8 % p. a.
großzügige Verzinsung ihrer Kapitaleinlage ist ge-
genüber dem entgangenen Gewinn, wenn sie denn Aktio-
näre gewesen wären, ein schwacher Trost.
Dies mag um so frustrierender sein, als die Privat-
Investoren bei einem Umsatz 1998 von 4,5 Mio. DM als
Risikokapitalgeber eingestiegen sind. Nun, da sich
für 1999 ein Jahresumsatz von 18 Mio. DM und ein
Börsenerfolg abzeichnet, werden sie nachträglich als
Fremdkapitalgeber behandelt.
GoingPublic ließ die schriftlich vorliegenden Unter-
lagen von einem auf Aktienrecht spezialisierten
Rechtsanwalt prüfen. Dieser kommt zu dem Schluß, daß
die Investoren zwar nicht Aktionäre geworden sind,
jedoch im Wege des Schadensersatzes wegen treuwidri-
gen Handelns der Gesellschaft, ihrer Organe und Ak-
tionäre nicht nur die geleistete Kapitaleinlage zu-
rückverlangen können, sondern darüber hinaus auch
den entgangenen Gewinn.
Dies sollte von den Verantwortlichen, aber auch von
Erstzeichnern in ihre Rechnung mit einbezogen wer-
den.
Mir fällt in letzter Zeit nur auf das Comroad sehr oft auch im Zusammnehang mit Telematik genannt wird.
Sehr gut im neuen Capital sichtbar.
Aber warten wir mal ab. Aber nur Aufgrund von negativen Gerüchten, eine Aktie generell abzuschreiben finde ich schon seltsam.
Naja jeder muss ........
Gruss
Cougar
Grüsse
ich habe sogar einen Freund bei Motorola gefragt, der ist ein Geschäftsführer eines Geschäftsbereiches dort und der bestätigte mir den durchaus versteckten aber vorhandenen Hype im Bereich Telematik...
für Außenstehende:
ein solches Geschäft ist sicherlich keines, was man im Laden (wie MediaMarkt usw) betrachten kann, also sind die Anleger immer etwas im Ungewissen, insbesondere da der normal Sterbliche keine Ahnung vom Lizenzgeschäft hat....
um es deutlicher zu machen, Blutsbruder....
ich glaube nicht an Luftbuchungen dort, dafür sind alle äußeren Informationen viel zu sauber und klar nachvollziehbar, bis hin zu solchen, die der Wettbewerb
(Motorola) geheimer und evtl. verbotener Weise, verlauten läßt...nur mir halt..soll schon so verstanden sein....
ich persönlich halte die Aktie auch nicht für eine Looser, oder gar Pennystock...
die wird mittelfristig wieder gut steigen, ob sie 30€ überschreitet, nun ja...
aber sie wird wieder stark werden,
die Geschichte mit den Nachrichten von Platow halte ich für fast unlauter...
das ist passiert, und war sicher nicht gut, und im allgemeinen Umfeld ging es dann auch noch mit runter...
mit Biodata und solchen Konsorten möchte ich Schnabel nicht vergleichen wollen,
"Jugend forscht" kann man hier nicht sagen, gewiss nicht,
die Arbeitsweise von Schnabel zeigt grösste Konzentration und Fleiss, gut, Fehler macht jeder und ein guter Geschäftsmann muß kein guter PR-Mann sein...
auf jeden Fall halte ich das Papier für eine mittelfristige Anlage durchaus für gut...
Bei Betrachtung derartiger Firmen lese ich wenig "stories", sondern benütze die Logik des Motives und gehe eher vor wie ein Detektiv. Da ich lebenslang selbständig war, weiß ich, was möglich sein kann. Bei CR bin ich einfach mißtrauisch.
Zu Platow: Wenn dessen Gerüchte unwahr wären, könnte sie B.S. locker widerlegen, hat er aber nicht!! Die Geschäftsbeziehungen stehen teilweise auf eigenen Töchtern und damit grundsätzlich manipulierbar. Die genannten Umsätze in China waren (erinnerungsmäßig) 19 Mio, davon 17 MIo storno. Die storni gehen ans Lager, die Umsätze bleiben in der Bilanz. Ich habe darüber bei Ariva mehrmals geschrieben.
Und jetzt ein winziger Hinweis, der mir jedoch die Suppe versalzte. Analyst der HypoVB: "Habe mit B.S. telefoniert, dieser sagte mir, es sei Alles in Ordnung, deshalb empfehle ich Kauf." Ich dazu: Wenn dieser "Trottel" 1o Km hingefahren wäre, hätte er mehr gewußt und wir auch.
Seitdem bezeichne ich CR als reine Werbefirma mit vorgetäuschtem Geschäft und zwar excellent gemanagt.- Alle Achtung! - Nur nicht für einen - Kritiker.
Der will noch unter 6.15 rein !
Nachdem gestern auch einige größere Pakete gehandelt wurden. Ständig tauchen bei höheren runden Werten z.B. 6,20 eine große Verkaufsposition auf und dann bei z.B. 6,12 eine große Kaufsposition.
Da will bestimmt jemand den Kurs drücken und dann in Ruhe einsammeln !
Ich sehe Comroad zwar nicht bei 30€ aber bei einer Entspannung in USA dürften wir die 15-17€ bestimmt wieder sehen !
Gruß
Nobody II