Was haltet Ihr vom Fleischpfennig?


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Neuester Beitrag: 08.02.01 14:08
Eröffnet am:07.02.01 11:33von: 1Mio.€Anzahl Beiträge:52
Neuester Beitrag:08.02.01 14:08von: PrinzLeser gesamt:6.540
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10587 Postings, 8849 Tage 1Mio.€Was haltet Ihr vom Fleischpfennig?

 
  
    #1
07.02.01 11:33
Ist ja jetzt in der Diskussion auf ein Kilo Rindfleich 30Pf. aufzuschlagen für die Kosten der BSE Tests und Vernichtung des Tiermehl!
Esst Ihr überhaupt noch Rindfleich?

Also ich finde die Idee nicht so schlecht weil wir ja auch zum Teil selber Schuld sind am BSE Skandal!
Was haben wir Verbraucher immer nachgefragt? Billiges Fleisch !
Lest mal in den Statistiken nach wo am meisten Fleisch über die Theken ging.
Nicht beim Ökobauer und Metzger sondern im Supermarkt!!!!

Also was haltet Ihr von der Sache?

Gruss Mio.
 

34698 Postings, 8854 Tage DarkKnightFleisch sollte dort sein, wo es hingehört: zu den

 
  
    #2
07.02.01 11:38

traditionell wertvollen, teuren Lebensmitteln. Vor 30 Jahren hatte Rindfleisch höhere Preise als heute, bei einem Drittel ca. an Einkommen. Von mir aus soll es doppelt soviel kosten.  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_INix, nullkommanull......................

 
  
    #3
07.02.01 11:43
Wieso sollte die Landwirtschaft eine Schutzzone sein?

Ganz einfach: Marktwirtschaft einführen. Abbau sämtlicher Subventionen in einem Zeitraum von zehn Jahren. Dann werden wir feststellen, was Fleisch dann kostet. Klar ist: Es muß Transparenz bei den Qualitätsstufen hergestellt werden - beim Endprodukt und bei der Produktion. Zudem sollte der Freihandel eingeführt werden.  

5241 Postings, 8784 Tage Nobody IIDie sollen doch machen was die wollen !

 
  
    #4
07.02.01 11:49
Das Ziel wird es eh nicht erreichen. Wenn die 400.000 Rinder töten wollen, damit der Preisverfall nicht zu extrem ist, dann wird auch noch weitere Nachfrage durch die Preiserhöhung abgesenkt. Dann können die auch 500.000 Rinder töten.
Ich verstehe sowieso nicht, warum die die 400.000 Rinder nicht in die 3.Welt liefern. Die sind doch gesund ! Die 3.Welt will nicht ständig Milchpulver über dem Verfallsdatum, da die da unten ja nicht mal richtiges Trinkwasser haben !

Und die Begründung man würde den dortigen Markt an Rindfleisch zerstören halte ich für einen Witz ! Dann sollen die das halt auf einem angepaßten Preislevel verkaufen !

Der Fleischpfennig kann da auch nichts mehr retten ! Mich stört nicht mal die Preiserhöhung. Was mich stört, was mit dem dt. Rechtssystem los ist !

BSE ist in UK seit anfang der 90er als "Seuche" bekannt. Aber in Dt. hat keiner mit Verantwortung reagiert ! Siehe Bayern !

Für mich gehören alle Minister welche Einfluss hätten nehmen können, wegen Fahrlässigkeit in den Knast ! Wer weiß den wieviel Menschen in Dt. schon BSE haben. Bei einer Inkubationszeit von 15 Jahren weiß das doch noch keiner !

Aber typisch Deutschland ! Der Kleine geht für 5 erschwindeltet DM in den Knast und der Ex-Kanzler verdient noch Millionen nach der Spendenaffäre, die CDU rühmt sich, dass Betrug zwar illegal ist aber nicht bestraft wird.
In Bayern werden die BSE kranken Rinder bewußt verschwiegen !

Und nichts passsiert!!!!

Gruß
Nobody II
 

19524 Postings, 8707 Tage gurkenfredfleischpfennig bedeutet nur

 
  
    #5
07.02.01 11:52
weiterwursteln wie bisher. Das hat mit "neuer Agrarpolitik" genauso wenig zu tun, wie das abschlachten der 400000 rindviecher.
die bauernlobby hat trotz wortreicher beteuerungen immer noch nicht kapiert, wo der hammer hängt.


gf  

11809 Postings, 8849 Tage majorfleischpfennig klingt bloed, wie waers mit: soli 2 o.T.

 
  
    #6
07.02.01 11:53

10587 Postings, 8849 Tage 1Mio.€@ Nobody II 1x gut analysiert ! Gruss Mio. o.T.

 
  
    #7
07.02.01 11:56

2509 Postings, 9192 Tage HiobMir würde es schon genügen,

 
  
    #8
07.02.01 11:57
wenn gesetzliche Regelungen oder Subventionsbedingungen dafür sorgen, daß nicht ständig bezuschußte Überkapazitäten erzeugt werden, die dann subventioniert vernichtet werden müssen. Ansonsten sollte qualitativ gutes Fleisch so teuer sein, daß die Erzeuger davon angemessen leben können. Als Problem bleibt dann, was die essen, die sich teures Fleisch nicht leisten können. Das heißt, es muß wohl auch eine Fleischproduktion geben, die unterhalb des Ökosiegels angesiedelt ist, aber trotzdem so betrieben wird, daß keine Gesundheitsschäden für den Verbraucher zu erwarten sind. Wahrscheinlich wird man das zu den gewohnten Supermarktpreisen nicht hinbekommen. Es muß also subventioniert werden, aber, wie gesagt, mit strikter Qualitätskontrolle und Mengenbegrenzung.

Ansonsten hat natürlich Karlchen recht mit seinem Einwand gegen die ewig gehätschelte Landwirtschaft. Die können nahezu machen was sie wollen, für alles gibt es Subventionen.

Man stelle sich mal vor, das gelte für andere Industriezweige ähnlich: Compaq und Dell kämen an und sagen, das Computergeschäft ist verdammt schlecht gelaufen im letzten Quartal, die Läger sind voll. Also müsse die Regierung den Schrott aufkaufen und im Meer versenken, damit der Marktpreis gehalten werden kann. Wo gibt's denn so was?

 

231 Postings, 9004 Tage RosebudTeils-teils...

 
  
    #9
07.02.01 12:01
... ein Abbau der horrenden Subventionen in der Landwirtschaft ist wünschenswert und notwendig - uns kauft auch keiner die Software ab, die wir produziert haben und die dann evt. keiner kaufen will (auch nicht Vater Staat). Höhere Preise für höhere Qualität wird jeder akzeptieren, der sich gesund und sicher ernähren will. Ein Umdenken in den Ernährungsgewohnheiten wird und muss eingeleitet werden - ggf. auch durch Lenkungsmaßnahmen wie Fleischpfennig o.ä.

Aber Voraussetzung sind strenge Kontrollen - ansonsten könnte ein "freier Wettbewerb" bauernschlaue Erzeuger und Händler dazu verleiten, neue perfide Wege zu erfinden, um die Produktionskosten und Fleischpreise zu senken, und das dann wieder auf Kosten der Gesundheit aller.

Slainte
Rosebud  

45 Postings, 9225 Tage ArminDa haben wohl einige Politiker

 
  
    #10
2
07.02.01 12:26
zuviel Rindfleisch gegessen. Anders lässt sich diese Forderung nicht erklären. Skrupellose und profitgeile Viehzüchter, die Tiere im industriellen Stil produzieren, sowie genauso skrupellose Futtermittelhersteller treiben die Perversion soweit auf die Spitze, dass sie eigentlich vegetarisch lebende Tiere mit dem Kadavermehl ihrer eigenen Artgenossen mästen. Antibiotika und Wachstumshormone werden genauso erzeugt. Andere sind so findig, dass sie selbst zu entsorgendes Altöl und Kunststoffabfälle noch zu Viehfutter verarbeiten. Unsere Politiker schauen dabei jahrelang tatenlos zu. BSE in Deutschland? Gibt es nicht. Oh, gibt es doch? Na dann führen wir Tests für alle Rinder ab 30 Monaten ein, soalt wird eh kein Rind. Ach, die ersten Fälle von Rindern unter 30 Monaten die BSE infiziert sind, dann senken wir das Testalter eben auf 24 Monate.........Warum kann man hier nicht gleich Nägel mit Köpfen machen?


Was ich hiermit sagen will: Jahrzehntelang lief hier eine riesige Schweinerei, der unsere Politiker, entweder unfähig oder unwillig, tatenlos zugeschaut haben. Jahrelang wurden dem Verbraucher Erzeugnisse verkauft, bei denen wohl est in 10-20 Jahren erkennbar sein wird, ob, und wenn ja wie gesundheitsgefährdend sie sind. Und nun haben einige Politiker tatsächlich noch die Frechheit, den Verbraucher für die entstehenden Kosten der BSE-Krise aufkommen zu lassen! Wie wäre es denn wenn die Verursacher für die Kosten aufkommen zu haben, wie das bei jedem andern Schadensfall auch üblich ist? Meiner Meinung nach müsste hier wesentlich härter durchgegriffen werden. Geldstrafen von 50.000 DM haben hier ja wohl wirklich nicht die nötige abschreckende Wirkung. Freiheitsstrafen wären wohl eher angesagt, und zwar nicht bei Wasser und Brot wie im Mittelalter, sondern bei Wasser und Tiermehl!

Was mich an der ganzen Sache besonders stört ist die Tatsache, dass es schon wieder nur um die Kosten geht. Wer trägt die Kosten für die BSE Krise? Wer ersetzt Landwirten, Schlachtbetrieben und Wurstwarenherstellern ihre Verdienstausfälle? Töten wir 400.000 Rinder zu Stabilisierung des MArktpreises für Rindfleisch?




 

9061 Postings, 8766 Tage taosOhne die Subventionen wäre nicht nur Fleisch,

 
  
    #11
07.02.01 12:30
sondern alle landwirtschaftlichen Produkte weit billiger.

Ohne Subventionen kämme kein Bauer auf den Gedanken Kälber mit Milch Austauschstoffen zu füttern.

Das Fleisch in die dritte Welt zu liefern, ist total falsch. Alle Bauern die dort Tiere züchten würden dadurch bestraft werden. Gegen die EG Dumping Preise könnten sie nichts machen und ihre arbeit währe umsonst gewesen. Diese Bauern werden nicht subventioniert.

Warum müssen unsere Bauern immer alles geschenkt bekommen? Wenn meine Arbeit keiner haben will, muss ich auch sehen wie ich zurecht komme. Klar, würde mir jemand garantieren, das ich pro Tag X „Hello World Programme", zu einem garantiertem Preis verkaufen kann, ich würde die Dinger auch liefern.

Also, kein Fleischpfennig, sondern Streichung der Subventionen.

Taos
 

1041 Postings, 8916 Tage zasterQualität aus Bayern! Das ich nicht lache....

 
  
    #12
07.02.01 12:37
Die saudumme CSU erfindet da für ihre Dumm-Bauern einfach mal so ein Gütesiegel, welches keines ist. Und gerade in Bayern ist die Seuche am meisten verbreitet. Ich will auf keinen Fall einen Stoiber in Berlin haben, der soll mal lieber abtreten. Es gibt einfach zu wenig ehrliche Politiker in unserem Land, jeder hat Angst um seinen Job. Vielleicht sollte da mal eine neue Partei her, die sich weder von Bauernverbänden, noch von sonstigen Oberdeppen und Schmierern einlullen lässt. Auch wenn es Arbeitsplätze kostet, es müssen klare Einschnitte her. Wenn in 10-15 Jahren die wahren Ausmaße bekannt werden -siehe GB- na dann Gute Nacht, dann werden wir viele Menschen BRDigen, die wegen Profitgier der Bauern gestorben sind.
Zaster-Grüße  

10587 Postings, 8849 Tage 1Mio.€Danke für Eure interessanten Beiträge!

 
  
    #13
07.02.01 12:45
Habe Eure Meinungen mit grossem Interesse gelesen!

Gehe jetzt eine Runde Mittagessen aber Vegetarisch.

Gruss Mio.  

65 Postings, 9119 Tage KupfiFleischpfennig

 
  
    #14
07.02.01 13:08
In der Schweiz bekommt kein Bauer Subventionen und jeder lebt gut, die Schweizer sind auch bereit für ein Produkt zu bezahlen das nun mal ein hochwertiges sein muss. Dort wird auch keinem vorgeschrieben was er in den Stall tun muss, hier kommen 3 Jahre Bulen, dann Kälber und alles wird umgebaut und neu gestaltet mit Subventionen. Kein Land der Erde gibt so wenig Geld für Nahrungsmittel aus wie die Deutschen, wie soll es denn sein, dass in meiner Metzgerei der rostbraten 43,- DM kostet und beim Mini-Mal nur 18.90.
Bei mir stand das Rind in einen konventionell betriebenen Bioland-Betrieb 2 Jahre lang, wird jeden Tag auf die Weide gelessen, kommt nicht aus Polen wird vom Computer gefüttert mit 5000 anderen Rindern die nach 10 Monaten schlachtreif sein müüsen und trotzdem 600 kg wiegen, wie soll das gehen,
Urlaub und Auto darf in Deutschland doch auch kosten was es wolle, solanger die Menschheit dies nicht begreift sehe weiterhin Probleme, denn eigentlich dürfte es kein Bio-Siegel geben, dies sollte der normale Weg sein,
Aber das lösen wir nicht die Lobby ist viel zu gross und stark.
Gruss aus Stuttgart
Kupfi  

449 Postings, 9276 Tage PrinzWeg mit den Subventionen Zustimmung Karlchen!!

 
  
    #15
07.02.01 13:20
es kann ja nicht angehen,dass die Bauern für jeden Mist Subventionen kassieren...erst kriegen sie Geld um noch mehr zu produzieren.....dann gibts wieder Geld um die Überschüsse zu beseitigen....So einen Schwachsinn gibts nur in der Landwirtschaft.
Die Bauern sind die einzigste Interessengruppe,die jahrzehntelang einen Lobbyisten als Landw.Minister direkt in der Regierung hatten.(Das hat ja jetzt ein Ende)
Alle Bauern und ihre Lobbyisten  reden immer vom erhaltenswerten bäuerlichen Familienbetrieb und die Politik war immer darauf ausgerichtet und es sollten Subventionen abgebaut werden. Und was ist passiert? Das sogenannte Höfesterben ist seit Jahrzenten im vollem Gang. Kleinbetriebe weichen und die grösseren werden immer grösser.
Ziel voll verfehlt : Anzahl der Betriebe verringert und Subventionen voll in die Höhe geschnellt.

Es muss endlich damit Schluss sein....warum soll der Steuerzahler Sachen subventionieren die keiner haben will(überproduktion)??

Und : wie sollen sich denn all die ehemaligen kleinen Tante Emma-Ladenbesitzer, Schuster, Faßmacher, Sattler und und und...vorkommen
Denen hat auch kein Mensch geholfen als man deren Produkte nicht mehr brauchte..bzw sie von ihrem Betrieb nicht mehr leben konnten..
Nur die Bauern sind es gewohnt zu jammern und zu klagen...und schon sprudelt eine Geldquelle

Endgültig Schluss damit !!!! weg mit der subventionierten Unvernunft

Gruss
Prinz






Gruss

Prinz  

4009 Postings, 9242 Tage erzengelZaster, was heißt da "zuwenig ehrliche Politiker"

 
  
    #16
07.02.01 13:22
es ist doch schon ein Widerspruch in sich. Entweder - oder.
Grüße
Erzi  

13475 Postings, 9275 Tage SchwarzerLordBezahlen so oder so.

 
  
    #17
07.02.01 13:30
Wir müssen in Zukunft sowieso für eine bessere Fleischqualität, egal von welchem Tier, mehr auf den Tisch legen als bisher. Also zahlen immer die Konsumenten den Preis für die Schandtaten voher. Soweit ich es gestern im radio mitbekommen habe, hat sich Künast ohnehin gegen diese Gebühr gestellt. Wäre ja auch noch schöner, denn wenn uns eins die Geschichte gelehrt hat, ist es dies: Eine Abgabe/Steuer/Gebühr wird, einmal eingeführt, nie mehr abgeschafft, auch wenn 100 Jahre später der Grund keinem mehr bekannt ist, wofür diese eingeführt wurde. Bsp.: Sektsteuer.  

59 Postings, 8839 Tage RedrockSo nicht, Leute!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 
  
    #18
1
07.02.01 15:32
Eure Diskussion hier über den Fleischpfennig und BSE läuft hier ja auf einem Niveau ab, das es einem nur si graut ( 1Mio, Darknight ausgenommen) Ihr sagt 400.000 Rinder zu vernichten um den Preis für die Bauern zu stabilisieren, darf nicht sein - o.k.
1. Wer hier über Ethik und Moral philosophiert sollte dann bitte auch so konsequent sein auf Fleisch und alle Nahrundgsmittel tierischer Herkunft zu verzichten, weil er als Konsument hier Nachfrage erzeugt und so Mitausbeuter der ach so gequälten Kreatur ist. Diese Diskussion kann also verlogener nicht geführt werden.
2. Die 400.000 Rinder wären ohne BSE-Krise schon längst geschlachtet worden, da in der Milchproduktion jährlich 1/4 bis 1/3 der Milchkühe aussortiert werden müssen, meistens wegen Unfruchtbarkeit. Die weibliche Nachzucht rückt hier auf und schließt diese Lücke. Die männliche Nachzucht wird gemästet, dient somit nur der Fleischproduktion, dieses Fleisch ist qualitativ besser, da die Tiere jünger sind (i.d.R. 18 Monate. Durch den Zusammenbruch der Märkte nach dem 24.11.2000 (1.BSE-Fall in SH) ist nicht mal dieses Fleisch mehr abzusetzen. Die Kühe will sowieso keiner haben.
3. Zu den Rindfleischpreisen bei den Erzeugern:
                Vor dem 24.11.2000     5.Woche 2001
Kühe                 4,30 DM/kg           2,50 DM/kg   Schlachtgewicht
Jungbullen           5,20 DM/kg           3,00 DM/kg   Schlachtgewicht
Preisverfall bei Kühen und Bullen also fast 60%.
Ich kann Euch versichern, wer in der Landwirtschaft nur von der Rindfleischerzeugung lebt, braucht sich über seine berufliche Zukunft in der Landwirtschft keine Gedanken mehr zu machen  -  die hat sich schon erledigt.
400.000 Kühe in Deutschland entsprechen etwa 5 - 6 Kühe pro Betrieb
voraussichtlicher Preis    3,44 DM/kg  
abzgl.                     2,50 DM/kg  (jetziger Kurs)
Differenz                  0,94 DM/kg  x  280 kg Schlachtgewicht = 263,20DM

Daraus ergibt sich also die W a h n s i n n s s u b v e n t i o n  von ca.
1.300,--DM bis 1.500,--DM pro Betrieb.
Bisherige Schätzungen gehen von einem Verlust durch BSE von 45.000 - 50.000,--DM pro Betrieb aus.  -- Alles halb so schlimm  -- oder ????

4. Verbraucherverhalten: Über 90 % des Umsatzes im Lebensmitteleinzelhandel werden von nur 5 Unternehmen gemacht (Aldi, WalMart usw.) Über den Verdrängungswettbewerb mit den Dumpingpreisen müssen wir wohl nicht diskutieren. Wer kauft hier eigentlich ein?
Karlchen, gurkenfred, Hiob und Taos  ihr kauft sicherlich alle Lebensmittel nur beim Bio-Bauern um die Ecke.
Bei fast allen Verbraucherumfragen stellt sich heraus, jeder würde für seine Lebensmittel 10.20 oder 30% mehr ausgeben, werden sie ökologisch oder ähnlich produziert.
Die meisten aber, drehen sich danach um und kaufen wieder bei Aldi und Co. ein - ist ja so schön billig und jeder denkt hier an seinen eigenen Geldbeutel.
Fakt ist, in den 50er Jahren wurden für die Nahrungsmittel fast 50% des Einkommens verwendet. Heute sind die Einkommen ca. 6 x so hoch, der Anteil für Nahrungsmittel liegt derzeit bei etwa 11 % !!!!!
Jede Mark mehr würde anderen Konsum einschränken. Das ist auch politisch nicht gewollt.
5. Subventionen:
Subventionen an die Landwirtschaft werden gezahlt damit produziert wird zu Preisen, die erst dieses ganze Lebensmittel-verschleudern möglich machen.
Also streicht doch alle Subventionen -  Klasse - gute Idee,
nur werden dann alle Lebensmittel teurer - das muß doch zu begreifen sein.
6. Folgen der BSE-Krise
Diese Krise wird mit ihren Auswirkungen wieder einen Schub im Strukturwandel auslösen - in der Landwirtschaft, aber diesmal auch in den Vor- und nachgelagerten Bereichen ( Schlachter, Transportlogistiker, Landmaschinenhandel, Tierärzte, Pharmaindustrie, fleischverarbeitende Betriebe usw.) Man spricht hier von 40.000 Arbeitsplätzen die hier akut gefährdet sind, was dieses in den strukturschwachen Gebieten bedeutet.......
aber alles egal  - oder ????

Gerade an diesem Board wird doch sonst vernünftig diskutiert, beurteilt und analysiert.
Also nehmt doch bitte mal die Hasskappe ab und denkt mal darüber nach und informiert euch richtig!!!!!!!!!
Mit freundlichen Grüßen aus der Landwirtschaft     REDROCK  

26 Postings, 8694 Tage Bauerganz so einfach ist das nicht

 
  
    #19
07.02.01 15:38
Hallo Zockergemeinde,
bisher war ich nur interessierter Leser von Ariva, aber dieses Thema hat
mich so aufgeregt, dass ich mich zu Wort melde, auch wenn es wenig mit Aktien zu tun hat.
Zum einen will ich das Bild von der geldgierigen Bauernlopie zurechtrücken. Im wesentlich besteht die Landwirtschaft in Deutschland aus Familienbetrieben, in denen hart gearbeitet wird, ohne dass Milionen verdient werden. In den letzten Jahren ist das Einkommen drastisch zurückgegangen, weswegen die meisten Betriebe eh aussterben. Was BSE angeht, konnte der einzelne Landwirt gar nichts tun, sondern er hat nur das vefüttert, was die Industrie angeboten hat. Von Seiten der Wissenschaft, Politik (nicht vergessen, wir werden auch von GRÜNEN regiert) und Industrie gab es (vor BSE) kein Bedenken gegen Tiermehl (auch wenn es widersinnig ist, an Wiederkäuer tierische Nahrung zu verfüttern; aber hier ging es nur um Rohstoff wie Eiweiß usw.). Der Preisdruck u.a. auch aus dem Ausland war/ist einfach zu gross. D.h. man hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder auch billig produzieren (d.h. Tiermehl, Massentierhaltung usw.) oder aufgeben. Aber zu Glück hatten wir ein grüne Gesundheitsministerin, die erst was unternommen hat, als die ersten Hirne weich wurden. Und wofür gibt es eine EU-Kommission ? Jedenfalls haben die, die etwas hätten tun können, offenbar nichts getan. Und jetzt ist also der Bauer (oder Bauernverband) Schuld, weil er so geldgierig und skrupellos ist ?!  
Was die Subventionen angeht, sind vermutlich alle (auch die Bauern) der Meinung, dass diese auf Dauer verschwinden müssen. Aber: Keine Subventionen heißt freier Weltmarkt  und die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland könnte aus Konstengründen nicht überleben. Wollen wir das ? Getreide und Fleisch aus USA oder sonst woher (Genmanipulation und Hormonbehandlung)?

Und nicht zu vergessen: Wir machen uns vom Ausland abhängig. Wenn sich die OPEC-Staaten einig sind, kosten der  Sprit vielleich bald 5 DM . Nicht schön, aber dann versuchen wir halt zu sparen oder mit Sonnenenergie (hoffentlich ist das bald möglich) zu fahren. Aber was ist, wenn wir unsere Ernährung nicht selber sichern können ? Geld und Aktien kann man nicht essen !
Also Subventionen weg und alles wir gut, ist mir zu einfach !!

Nicht für ungut. Vielleicht etwas ungeschickt, sich mit so einem Mail hier vorzustellen, aber das mußte sein.  

19524 Postings, 8707 Tage gurkenfred@rotrock, du hast nicht ganz unrecht,

 
  
    #20
07.02.01 15:42
allerdings sieht mir das ganze nach der bekannten huhn/ei-frage aus. Welchem verbraucher war klar, daß das schlachtvieh zum kannibalismus gezwungen wurde? haben wir als verbraucher überhaupt die möglichkeit, über unsere nachfrage das produzentenverhalten zu beeinflussen, oder haben uns die strategen von der CMA erfolgreich eingeredet, daß billig und gleichzeitig gut kein problem ist??? das mafiöse an der sache mit den 400000 rindviechern ist die tatsache, daß hier wieder business as usual betrieben wird, und kein ende absehbar ist. da kann sich auch fr. künast nicht gegen wehren.    

19524 Postings, 8707 Tage gurkenfredis doch dein gutes recht, bauer,

 
  
    #21
07.02.01 15:46
deine meinung zu vertreten. aber das posting ist typisch für das momentane agieren: eine gruppe schiebt der anderen die schuld zu. so kann man natürlich nicht zu lösungen für die zukunft kommen. daß subventionen in 99% der fälle zu fehlallokationen und ineffizienzen führen lernt jeder vwl-student im 1. semester. und der BSE-rummel ist der beste empirische beweis dafür.
ebenfalls nichts für ungut.

gf
 

34698 Postings, 8854 Tage DarkKnight@redrock: hervorragend, wo hast Du die präzise

 
  
    #22
07.02.01 15:47
Info her?

Kann Dir nur zustimmen und wollte mich hier raushalten, weil ich auch Betroffener bin.

Ganz nüchtern möchte ich folgendes in den Raum stellen:

der Lobbyismus zusammen mit der Vereinnahmung der demokratischen Institutionen durch die Parteien hat sowohl die äußerst erfolgreiche "Deutschland AG" als auch ein Bewußtsein geschaffen, das ich wie folgt umschreiben möchte "für alles gibt es Gesetze und Richtlinien, also muß es auch einen Verantwortlichen geben".

Dieser Thread spiegelt nur die Hilflosigkeit der öffentlichen Diskussion und die Tatsache, daß es kein KRISENBEWUSSTSEIN in Dtld gibt, weil es noch nie wirkliche Krisen gab.

Bestes Bsp.: McDonalds! Anstatt ihre Grundprodukte Hamburger usw. intensiv mit ihren Qualitätsanstrengungen zu bewerben, veranstalten sie zuerst McFarmer (peinlich, sofort ein Schweineskandal) und jetzt "Fischwochen".

Das ist kein Krisenmanagement, das ist Hilflosigkeit der Kindergartenklasse ("irgendwer wird's schon richten").

Der Verbraucher, und das sind wir, hat das Preisbewußtsein eingehämmert bekommen und reagiert schon instinktiv.

Es gibt Untersuchungen zum Verbraucherverhalten, wo die Selbsteinschätzung so weit weg vom tatsächlichen Warenkorb liegt wie der soziale Gedanke vom Sozialismus.

Vernünftig wäre m. E. nur eine gemeinsame Aktion aus Bauern, Nahrungsmittelindustrie, Wissenschaftlern und Politikern, die gemeinsam ein Konzept erarbeiten und das auch vorleben.

Aber, wie gesagt, ich kenne die Branche ein bißchen, und m. E. wird das an den Bauern schon scheitern, und das nicht zu unrecht. Denn man kann von keinem verlangen, daß er immer der Verlierer bleibt.

PS: Gestern kam noch ein interessanter Bericht, der versucht hat, ökologisch bedingte Preiserhöhungen bis zum Endprodukt durchzurechnen. Die Steigerungen waren lächerlich, Kostentreiber sind overall gesehen im w. Kühlung, Zerlegung, Logistik und Qualitätskontrolle.  

1737 Postings, 9036 Tage Hans Dampf@Bauer

 
  
    #23
07.02.01 15:53
Das ist so nicht ganz richtig. Der verantwortliche Landwirtschaftsminister ist immerhin schon zurückgetreten.
Wenn er es allerdings gewagt hätte, vor dem ersten bekannten BSE-Fall vor den Risiken, auch in Deutschland, zu warnen, wäre er wohl von der Bauernlobby in der Luft zerrissen und als Brunnenvergifter gebrandmarkt worden.


Gruß Dampf <img  

9061 Postings, 8766 Tage taosJa, wo gibt es in Bayern BSE?

 
  
    #24
07.02.01 15:54
In den Musterbetrieben!

Ich kaufe beim Aldi, wobei ich noch nie gesehen habe das Aldi auch Frischfleisch verkauft.

Und mein Rindfleisch kauf ich auch nicht beim Bio Bauern, sondern in der Metro. Da kostet das Kilo Steakhüfte aus Argentienen 10,-- DM

Taos
 

2509 Postings, 9192 Tage HiobWorum es geht

 
  
    #25
07.02.01 15:54
Der Thread hat deutlich gemacht, daß man das Problem aus sehr verschiedenen Perspektiven sehen kann und es auch nichts nützt, sich in Rechthaberei zu ergehen. So sehr, wie die Interessen der (kleinen) Bauern und vor allem derjenigen Erzeuger ernst genommen werden sollen, die eine vernünftige Tierzucht betrieben haben oder dies jetzt tun wollen, so sehr muß man wohl auch verstehen, daß die Verbraucher langsam genug davon haben, sich mit hochsubventionierten Lebensmitteln langsam vergiften zu lassen.

Dabei darf man auch an die vielen kleinen Bauern die Frage stellen, ob sie sich von ihrem Verband und der Bauernlobby so richtig gut vertreten fühlen. Vielleicht liegt ja auch da das Problem, zumindest aber ein Teil davon. Was jetzt nicht passieren sollte, ist ein Weiter"wursteln" wie bisher. Und das gilt vor allem für den Aufbau von Überkapazitäten. Kein Mensch würde Verständnis haben, wenn im Spätsommer dieses Jahres weitere 400.000 Kühe hochsubventioniert zur Marktbereinigung entsorgt werden müßten. Die Bauern und die Agrarlobby müssen einfach mal die Lektion lernen, daß man Unverkäufliches nicht verkaufen kann.  

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