Ulms Nebenwerte Wikifolio


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Neuester Beitrag: 25.04.21 13:13
Eröffnet am:19.12.16 14:16von: ulm000Anzahl Beiträge:39
Neuester Beitrag:25.04.21 13:13von: JanavuisaLeser gesamt:69.903
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17012 Postings, 5918 Tage ulm000Ulms Nebenwerte Wikifolio

 
  
    #1
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19.12.16 14:16
Mein Nebenwerte-Wiki ist in diesem Jahr bis jetzt recht gut gelaufen mit einem Plus von 27% und ich denke, dass sich in meinem Wiki spannende Aktien befinden und die gute Wiki-Kursperformance sich durchaus fortsetzen könnte.

Hier mal meine aktuellen Wiki-Werte im Kurzportrait:

Actua:

Actua ist ein kleines US-Unternehmen mit mehreren Töchter/Minderheitsbeteiligungen, die auf Internetbasis z.B. im Bereich Versicherungen tätig sind. Ist aber nicht der Hauptgrund warum ich dort investiert bin. Actua hat vor kurzem eine Tochter für 130 Mio. $ verkauft und hat darum nun ein großes Aktienrückkaufprogramm iniziert. Mein persönliches Kursziel: > 17 $.

Borussia Dortmund:

Der BVB ist finanziell auf einem sehr guten Weg und der Weg dürfte sich fortsetzen mit den deutlich höheren Fernsehgelder.

Evotec:

Das Biotec-Unternehmen hat in den letzten Wochen/Monaten für einen richtig guten Newsflow gesorgt mit Kooperationen/Allianzen wie. z.B. mit Celgene oder Merck und dem Zukauf von Cyprotex für 56 Mio. €.

First Sensor:

First Sensor hat sich hohe Ziele gesetzt mit einem jährlichen Umsatzwachstum von rd. 10% bei gleichzeitigem überproportionalen Gewinnwachstum. Wenn die Berliner diese angestrebten Wachstumsziele wirklich hinbekommen sollten, dann ist die Aktie meiner Einschschätzung nach mit einer der interessantesten dtsch. Nebenwerte. Dazu ist First Sensor in hochinteressanten Zukunftsmärkten unterwegs wie z.B. Industrie 4.0, Mininaturisierung in der Medzintechnik, Smart Home/City, dem Internet der Dinge oder autonomes Fahren. In all diesen spannenden, zukunftsträchtigen Sparten spielt ja die Sensorik eine ganz wichtige Rolle. Mit einem 2017er KGV von rd. 18 ist First Sensor nach der guten Kursperformance in diesem Jahr nicht mehr allzu billig, wobei aber durchaus ein EPS > 0,80 € in 2017 raus kommen könnte/sollte, aber zum einen ist hier ein guter Schuss Fantasie mit drin aufgrund der Wachstumsziele und der Geschäftsfelder und zum anderen ist die Bilanz tadellos mit einer Eigenkaptalquote von 49%.

Funkwerk:

Die kleine thüringerische Funkwerk AG ist ein Spezialist in den Bereichen Informations- und Kommunikationssysteme sowie Videosicherheitslösungen vor allem für Bahnbetreiber. Nach sehr schwierigen Jahren dürfte dieses Jahr das Turn Around-Jahr für Funkwerk werden. Sieht man auch am Kursverlauf, denn die Aktie hat in diesem Jahr schon um über 200% zugelegt.

Helma Eigenheimbau:

Aktuell für mich die dtsch. Nebenwertaktie mit dem besten Chancen-Risikoprofil gepaart mit einem super Wachstum (2017 z.B. Umsatzwachstum von rd. 25% angepeilt) und einem 2017er KGV von gerade mal 11. Mein persönliches Kursziel: > 70 € bis Ende 2017.

Norcom:

Die kleine Münchner Softwareschmiede Norcom ist Spezialist von BigData-Verarbeitung und hat  mittlerweile ihr Hauptaugenmerk auf die Datenverarbeitung beim autonomen Fahren spezialisiert. Norcom ist als kleines Unternehmen von 2, 3 Aufträgen abhängig und das macht die Aktie durchaus risikobehaftet. Mit einem 2017er KGv von 14 ist die Aktie alles andere als teuer meiner Erachtens nach. Mein persönliches Kursziel: > 20 €, aber dafür müssen natürlich die versprochenen Aufträge von Autohersteller auch kommen.

SAF Holland:

Eigentlich ist SAF Holland als Zulieferer für Nutzfahrzeuge (u.a. Achs- und Federungssystemen, Sattelkupplungen) nicht gerade in einem hoch interessanten Geschäftseld unterwegs, aber die Aktie ist mit einem 9er KGV und einem KUV von 0,6 alles andere als teuer. Bankhaus Lampe z.B. nennt ein Kursziel von 18 €.

Uzin Utz:

Der Ulmer Bauchemiehersteller für Bodenbelege hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und antizipiert voll vom dtsch. Bauboom, aber auch am sehr gut laufenden US-Häusermarkt mit der neuen US-Produktion. Mit der Kostendiziplin wie auch den Umsatzskaleneffekte hat es Uzin in Q3 auf eine EBIT-Marge von 11% gebracht. In diesem Jahr dürfte der Umsatz bei ca. 280 Mio. € liegen, mit einem EBITwachstum von 42% (2016 EBIT ca. bei 28,5 Mio. €) und einem Nettogewinnwachstum von 42% (2016 Nettoergebnis bei ca. 19,5 Mio. € bzw. ein EPS von 3,87 €). Würde damit ein 2016er KGV von 14 ergeben. Erscheint angesichts der Wachstumsziele mit einem Umsatz von 400 Mio. € in 2019 (+ 40% gg. 2016) und der mittlerweile richtig guten EBiT-Margenentwicklung recht attraktiv zu sein.

Vectron:

Vectron Systems ist eines der führende Unternehmen im Bereich Kassensysteme für die Gastronomie und Bäckereien in Deutschland mit einem Marktanteil von 25%. Vectron wird vom neuen "Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen" enorm profitieren. Elektronische Registrierkassen müssen künftig über eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung verfügen. Das neue Gesetz muss aber noch vom Bundestag und Bundesrat durchgewunken werden. Noch sind sich die Analysten nicht einig wann Vectron von diesem Boom profitieren wird. Warburg erwartet den Boom erst in den Geschäftsjahren 2019/20 und Hauck & Aufhäuser erwartet, dass der Boom schon im Laufe des kommenden Jahres Vectrom erreichen wird. Von der Charttechnik her ist die Vectron-Aktie bei 58 €  aus ihrem 5 Monate langem Seitwärtsrange ausgebrochen. War dann auch der Grund warum ich Vectron gekauft habe.

Washtec:

Der Augsburger Autowaschanlagenmaschinenbauer kann man sicher nicht mehr als billig bezeichnen nach dem tollen Kursverlauf der letzten 2, 3 Jahren mit einem KGV von um die 20, aber Washtec hat sich in den letzten Jahren enorm weiter entwickelt wie z.B. EBIT-Marge von 6 auf 11% gesteigert und hat ein grundsolides Geschäftsmodell (Wartungsumsätze betragen rd. 30% des Gesamtumsatzes).

Zeal Networks:

Die ehemalige Tipp 24 hat mit ihrem Internetlotto ein recht interessantes Geschäftsmodell und ist mit einem 2016er KGV von 14 und einer Dividendenrendite von 7,7% alles andere als hoch bewertet. Die Bilanz ist tadellos mit einer Eigenkapitalquote von sehr guten 68%, null Verschuldung, sogar Nettocash mit 42 Mio. € (= 5 € je Aktie). Mein persönliches Kursziel: > 50 €. Die Deutsche Bank sieht das Kursziel bei 68 €.
 

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Aufnahme von MBB ins Wiki

 
  
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21.12.16 12:57
Die Holding MBB hat in diesem Jahr richtig spektakuläre Zahlen vorgelegt (9M 2016: Umsatz + 30% und EBIT + 48%). Aber das ist nicht der Grund warum ich die Aktie gekauft habe, denn die Zahlen sind längst im Kurs drin.

MBB will/wird ihre Sparte rund um die Aumann-Gruppe an die Börse bringen und von dieser Seite her kommt eine richtig gute Fantasie ins Spiel, die nach dem Aumann-Börsengang die Fundamentals der MBB deutlich besser machen wird/kann, denn letztendlich wird MBB weiterhin die Mehrheit bei Aumann beibehalten und mit dem eingenommen Geld vom Börsengang (ich schätze mal zwsichen 160 bis 200 Mio. €) ist ein Zukauf für die Holding geplant.

Aumann ist ein Spezialmaschinenbauer für Wickeltechnik von Elektromotoren und von automatisierten Produktionslinien und hat neben dem dtsch. Standort auch Standorte in den USA und China.
Aktuell rennen so gut wie alle Autobauer Aumann die Bude ein, denn alle bauen ihre Produktionskapazitäten für Elektroautos rasch auf und dazu braucht man u.a. Maschinen um die Autoelektromotoren zu wickeln. Bis jetzt generiert die Aumann-Gruppe von ihrem Umsatz von 150 Mio. € nur rd. 25% des Umsatzes aus dem Segment Elektromobilität. Der wird aufgrund der hohen Auftragseingänge schon in 2017 deutlich nach oben gehen. Darum und auch wegen der ordentlichen Profitabilität (EBIT-Marge bei rd. 10%) wie auch der guten Bilanzqualität (Eigenkapitalquote von 32% inkl. Nettocash) könnte der Aumann-Börsengang schwerer werden als die aktuelle Marktkapitalisierung der MBB Holding überhaupt ist mit 450 Mio. €.

MBB will/wird aber nach dem Börsengang die Mehrheit behalten an der Aumann-Gruppe und damit wird der Aumann-Umsatz/Gewinn in der MBB Holding weiter voll konsolidiert werden. Die Quirin Bank hat den Fair Value der Aumann-Gruppe auf 436 Mio. € taxiert (= 66 je MBB-Aktie). In den Annahmen der Quirin-Bank sind für den Spezialmaschinenbauer exzellente Wachstumsraten prognostiziert mit einem Umsatzwachstum von 30% in 2017 und 20% in 2018 mit einer EBIT-Marge von 11% bzw. 11,5%.

Es wird also richtig spannend werden welcher Preis MBB beim Aumann-Börsengang erzielen kann und das könnte/dürfte dann natürlich der Kurstreiber für die MBB-Aktie sein. So um die 400 Mio. € sollte der Aumann-Börsengang wohl bringen. Würde nach den Quirin-Schätzungen ein 2018er KGV von 20 und EV/EBIT-Multiple von 13 bedeuten. Wäre dann zwar schon eine recht hohe Bewertung, aber die Aumann-Gruppe wird aufgrund der Elekromobilität auch sehr kräftig wachsen die kommenden Jahre.

Den Cash den MBB durch den Aumann-Börsengang einnehmen wird (ich schätze mal 160 bis 200 Mio. €, da ja die Mehrheit bei der MBB bleiben wird) soll dann zu einem Zukauf für die Holding benutzt werden.  

6951 Postings, 5377 Tage Neuer1Hallo Ulm,

 
  
    #3
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21.12.16 19:01
ist schon seltsam, alle haben dich immer bezüglich deiner Analysen gelobt und nun steigt kaum einer in dein Wiki ein. Ich glaube fast, dass ich hier der einzige bin ( wenn auch mit kleinem Einsatz, da ich sehr stark verteile und in kleinen Schritten aufstocke
) der investiert ist. Da ich dich schon lange kenne, denke ich auch dass das Geld relativ sicher angelegt ist.  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Einstieg in Trina Solar

 
  
    #4
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28.12.16 16:15
Neuer ist doch wurscht. Du kennst mich jetzt über einige Jahr hier von Ariva Neuer und dann weist du auch, dass mir bestimmte Dinge so ziemlich egal sind. Ich hab ohnehin die Wikis hauptsächlich wegen mir angelegt und ich werde so ab Ferbuar/März mein Depot peau a peau in meine 2 Wikis übertragen. Früher geht es leider nicht. Gibt halt schon ein paar schöne Vorteile mit dem Wiki, aber auch 2, 3 Nachteile. Aber die Vorteile überwiegen. Wichtig ist dass der Wiki gut läuft und dieser Nebenwerte-Wiki läuft ja richtig gut. Ohne großartiges Traden und ohne großes Risiko. Mit einer solchen Strategie kann man schöne Gewinne einfahren und es gibt so viele gute Nebenwerte, dass die Auswahl richtig groß ist. Man muss halt dann etwas mehr Arbeit in die Recherche/Analyse/Bewertung reinstecken, weil es halt wirklich viele, hochinteressante und spannende Nebenwerte gibt, die auch meist von keinem Analysten begleitet werden.

Jetzt aber zu meinem Trina Solar Neueinstieg. Normalerweise nehme ich zur Zeit keine Solaraktien ins Depot, denn die aktuelle Solarkrise mit dem Modulpreisturz seit Mitte des Jahres von rd. 30% ist wohl noch nicht ausgestanden und dieser schon mehr als scharfe Preisrückgang wird in den kommenden 2, 3 Quartalen bei allen Solarunternehmen mehr als tiefe Spuren bei den Zahlen hinter lassen.

Trina Solar ist aber eine Ausnahme und der Aktienkauf hat mit irgendwelchen Fundamentals rein gar nichts zu tun.

Das Trina-Management hat schon im August angekündigt, dass man mittels einem Management Buy Out die Trina-Aktien von der Börse nehmen wird und somit wird Trina wieder privatisiert. In der Woche vor Weihnachten gab es nun auf der Trina-Hauptverammlung grünes Licht für den rd. 1,1 Mrd. $ schweren Deal von den Trina-Aktionären mit einer Zustimmungrate von 97%.

Das Trina-Management will/wird ihre Aktien zu einem Preis von 11,60 $ von der Wallstreet nehmen und das soll laut Trina in Q1 2017 der Fall sein. Aktuell notiert die Aktie bei 9,30 $. Also 19% unter dem Übernahmeangebot.

Man sieht an diesem hohen Kursabschlag, dass es durchaus noch Risiken gibt, dass dieser Deal nicht zustande kommen könnte. Das größte Risiko, dass der Deal nicht gemacht wird liegt darin, dass China ein neues Gesetz beschließen könnte um den derzeitigen großen Kapitalabfluss aus China einzubremsen und je nachdem wie das Gesetz dann aussieht könnte es den Deal verhindern.
 

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Aufnahme von IVU - Charttechnisch bedingt

 
  
    #5
3
04.01.17 18:08
Beim kleinen Berliner IT Bahn/Logistikspezialist IVU könnte es zu einem charttechnischen Ausbruch kommen nach dem die Aktie in den letzten Monaten aufgrund einer wohl temporären operativen Schwäche und einem gecancelten Israelauftrag, der zu Abschreibungen führte, unter die Räder gekommen ist.

Der sehr signifikante Chart-Widerstand liegt leicht ersichtlich bei 3 €. Enger Stopp bei knapp unter 2,80 €.

Das heutige XETRA-Handelsvolumina mit rd. 250.000 € war heute jedenfalls sehr hoch für IVU-Verhältnisse. Das Höchste seit Anfang Dezember.

Dafür habe ich Vectron aus dem Wiki verkauft. Sollte es bei Vectron über das Alltime High gehen von Mitte Dezember  (knapp über 64 €) wäre natürlich der Kassenspezialist Vectron wieder eine Depotoption.

Bei Evotec werde ich in den nächsten Tagen sehr wahrscheinlich mal einige Gewinne raus nehmen.

 

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Charttechnischer Zukauf von König + Bauer

 
  
    #6
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10.01.17 16:53
Bei IVU hat der charttechnische Kauf keine Gewinne hervorgebracht, denn die Aktie ist nicht über den 3 €-Widerstand gekommen und notiert nun wieder unter 2,90 €. Nun versuche ich es mit dem Druckmaschinenbauer König + Bauer, denn heute morgen ist die Aktie über ihren Widerstand von 45 € gekommen und könnte damit die viermonatige Seitwärtsrange nun verlassen haben. Charttechnisches Kurspotential bis 50 € sollte drin sein.

Das Risiko nach unten scheint hier dann doch begrenzt zu sein mit der 200-Tageslinie (aktuell bei 42,53 €), aber auch von den Fundamentals her mit einem 13er KGV und einem KUV von etwas unter 0,7. Warburg nennt sogar ein Kursziel von 60 € oder Hauck & Aufhäuser von 58 €.

Hab gestern Hypoport wieder in das Wiki aufgenommen nach dem die Aktie sich in der Vorwoche über die 200-Tageslinie gekämpft hat. Dafür habe ich die BVB-Aktie verkauft, denn es scheint mal wieder so zu sein, dass die BVB-Aktie wieder in einer Seitwärtsrange gefangen ist (das hat die Aktie in der Tat so an sich mit den längeren Seitwärtsläufen) und erst wenn es über 5, 42 € gehen sollte wird die BVB-Aktie für mich wieder interessant.  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Zwei charttechnische Zukäufe

 
  
    #7
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16.01.17 13:13
In der letzten Woche hat es mit den 2 charttechnischen Zukäufen nach den Kaufsignalen bei König & Bauer (+ 18%) und Hypoport (+ 5%) super funktioniert und am Freitag und heute gab es bei 2 Small Caps auch charttechnische Kaufsignale, so dass ich in beide Werten rein bin.

Die Aktie des Spirituosenhersteller Berentzen kämpft um über sein Verlaufshoch auf XETRA-Schlusskursbasis zu kommen, das bei 8,52 € liegt. Das Intraday-Verlaufshoch liegt bei 8,80 € von zu Beginn der letzten Woche.
Die Berentzen-Aktie hat zu Beginn des Jahres Fahrt aufgenommen als der Noch-Berentzen Vorstandschef Frank Schübel in einem Interview mitgeteilt hat, dass "wir auch ein gutes viertes Quartal und insbesondere einen starken Dezember hatten" und "die Beständigkeit in der positiven Entwicklung sicher zu stellen. Die Maßnahmen für das Jahr 2017 – beispielsweise Preisoptimierungen, Lancierung neuer Innovationen und technische Verbesserungen ­– sind schon voll in der Umsetzung und die Ergebnisse vielversprechend".
Berentzen hat ein paar sehr harte 'Jahre hinter sich und es hat sich schon vor 12 Monaten angedeutet, dass Berentzen die Kurve bekommen hat. Wie schnell Berentzen aus der Kurve nun raus kommen wird muss sich noch zeigen (= Fantasie), aber generell kann man davon ausgehen, dass Berentzen ihr operatives Geschäft wieder voll im Griff hat. In 2016 dürfte Berentzen eine EBITA-Marge von etwas über 10% erreicht haben.  
Das 2017er KGV von 15 deutet nun zwar nicht unbedingt daraufhin, dass die Berentzen-Aktie allzu billig ist, aber das dann doch recht niedrige EV/EBITA-Multiple mit 3,5 ist aber alles andere als teuer wie auch das KUV von 0,5. Somit ist die Berentzen-Aktie nicht nur charttechnisch interessant, sondern auch von den Fundamentals her ein durchaus interessanter Small Cap mi einem gewissen Kurspotential  10%.

Die Aktie des Kassenspezialist Vectron ist schon am Freitag kräftig angezogen (+ 5%) und ist heue nun über das Intraday-Verlaufshoch von Mitte Dezember (67 €) knapp rüber gekommen. Auf Tagesendbasis liegt das Verlaufshoch übrigens bei 64,12 €.
Ohne Frage damit ist Vectron vom Chart her hoch interessant. Von den Fundamentalkennziffern ist Vectron aber sehr schwer einzuschätzen, da derzeit noch nicht klar ist wann Vectron von den neuen Gesetzesänderungen in Deutschland profitieren wird. Was aber offenbar so gut wie sicher ist, Vectron hate ein super Q4 2016. Hier mal ein Link zum neuen Vectron Kassensystem Pos Touch 15 II aus der Allgmeinen Bäckerzeitung:

http://www.abzonline.de/praxis/...t-vielen-funktionen,7069304316.html

Dass ich Platz bzw. Cash hatte für die 2 Zukäufe habe ich nach dem klasse Kursverlauf der letzen Tage König & Bauer komplett verkauft und habe die Aktien von Helma-Eigenheimbau zurückgefahren nach dem Helma am Donnerstag ihre 2016er Auftragseingänge mit einem Plus von 6,5% gemeldet hat. Helma gehört für mich im deutschen Nebenwertebereich nach wie vor zu den absoluten Topwerten mit sehr guten Wachsumsraten, aber ich sehe bei Helma in den kommenden 6, 8 Wochen eigentlich keinen Kurstreiber. Deshalb das temporäre Zurückfahren von Helma-Aktien in meinem Nebwerte-Wiki zu Gunsten vom charttechnischen Vectron-Kauf..
 

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Aufnahme von Verbio in den Wiki

 
  
    #8
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23.01.17 13:24
Aufnahme von Verbio ins Wikifolio. Verbio produziert Biodiesel (rd. 475.000 t), Bioethanol (rd. 250.000 t) und Biogas (rd. 600 GWh) und erzielt damit einen Jahresumsatz von um die 700 Mio. €. Verbio hat vor zwei Wochen ihre Jahresguidance für das Geschäftsjahr 2016/2017 sehr deutlich erhöht. Die EBITA-Guidance wurde um 63% auf 90 Mio. € erhöht und der Nettocash soll Ende Juni nun bei 120 Mio. € liegen (vorher: 88 Mio. €). Begründet wurde diese deutliche Guidanceerhöhung mit einer hohe Anlagen-Auslastung, der positiven Preisentwicklung von Bioethanol und einem aktuell guten Auftragsbestand. Danach ist die Aktie in den Rallymodus übergegangen und ist am Freitag über die runde 10 €-Marke gesprungen. So hoch lag die Aktie seit 10 Jahren nicht mehr. Das war dann für mich das Einstiegzeichen.

Von den Fundamentals her ist Verbio sehr interessant, da die Aktie alles andere als teuer ist. Sie wird mit einem 2017er KGV von 14 bewertet und mit einem cashbereinigten KGV von 11 (Nettocash 120 Mio. € = 1,90 €). Da Verbio durch den Nettocash über eine klasse Eigenkapitalquote von um die 80% verfügt hat meines Erachtens die Aktie auf dem Bewertungsniveau noch gut Luft nach oben. Wobei man aber das Risiko hier nicht unterschätzen sollte, denn Verbio ist natürlich von der Rohstoffkostenentwicklung abhängig.

Von den Gesamtmärkten her wird es langsam aber sicher hochinteressant/spannend und es muss nach dem seit Wochen laufenden Seitwärtgeschiebe eine Richtungsentscheidung her. Trump ist nun da und nun kommt die Börse an Trump bzw. seinem Beraterteam inkl. deren wirtschaftlichen Entscheidungen/Beschlüsse nicht mehr vorbei. Beim DAX ist eigentlich charttechnisch alles klar. Nach oben steht der Widerstand bei 11.665 und nach unten die 11.431. Möglich ist derzeit alles. Eine weitere Rallye insofern keine negative Wirtschaftsnews von Trump kommen oder eine größere Korrektur.

 

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Tom Tailor: Charttechnik die begeistert

 
  
    #9
25.01.17 14:48
So sieht die HSBC die technische Verfassung bei der Tom Tailor-Aktie.

Nach dem die Aktie eine idealtypische untere Umkehr vervollständigt hat und über ein Konsolidierungsdreieck gesprungen ist sieht die HSBC ein rechnerisches Kursziel von 6,20 €, das auch mit dem 161,8 Fibonacci zusammen passen würde. Aus der großen unteren Umkehr könnte man laut der HSBC sogar ein langfristiges Kursziel von 7,75 € ableiten. Der Stopp-Loss sollte logischerweise in der Nähe der charttechnischenAusbruchsmarken liegen (5,45/5,37 €):

http://www.finanzen.net/nachricht/zertifikate/...e-begeistert-5290386

 

189 Postings, 3044 Tage firstgermanyAlso Verbio ist eine Wundertuete

 
  
    #10
27.01.17 22:29
Komischerweise ist der Verbiokurs nicht korreliert zum Öl- oder Gaspreis. Siehe Chart der letzten Jahre. Das allein macht mich schon sehr skeptisch bezüglich der Aussichten.
Auch Zeal Network ist sehr spekulativ, wie man an der heutigen Performance sieht.
Also bei diesen beiden Werten fehlt mir die sichere Basis, denn hier sind schnell unvorhergesehene Kurseinbrüche angesagt, siehe Verbio Ende letzten Jahres und Zeal zuletzt.
Ich habe großen Respekt vor Deinen Kenntnissen bezüglich Wind- und Solar, aber einige aktuelle Werte Deines wikifolios sind mir zu spekulaiv.  

54 Postings, 3630 Tage LennyKLZeal

 
  
    #11
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29.01.17 14:12
Hi Ulm,
Wie ist denn deine Einschätzung Bzw Strategie bei Zeal?
Du hast ja nach dem Absturz nochmal nachgelegt. Willst du kurzfristig rebound mitnehmen oder langfristig drin bleiben?
 

4751 Postings, 3160 Tage Baerenstark@firstgermany

 
  
    #12
1
29.01.17 14:47
Also bei Verbio von sehr unsicher zu sprechen zeugt von "nicht schlau gemacht zu haben"....

Hast Du Dir mal die Ergebnis Entwicklung bei VERBIO angesehen:

2013/14 : EPS  0,08 Euro
2014/15 : EPS  0,43 Euro
2015/16 : EPS  0,77 Euro
2016/17 : EPS  1 - 1,10 Euro (prognostiziert)

Ich glaube man sollte sich mittlerweile daran gewöhnt haben das Verbio Anfang des neuen Geschäftsjahres eine sehr sehr konservative Prognose angibt. Nur deshalb ist VERBIO letztes Jahr gefallen und weil es natürlich nach einem starken Anstieg Gewinnmitnahmen gab.

Und das VERBIO nicht konform mit dem Ölpreis oder Gaspreis geht ist doch auch logisch. Es liegt vielmehr auch an dem "Rohstoffpreis" den man zur Herstellung im "BIO-Bereich" braucht....VERBIO bohrt ja nicht nach Öl und Gas....
Natürlich hängt man auch am Endpreis aber der komplette Verlauf ist doch ein anderer als bei den "normalen" Ölpreisplayern.

Aber gut vielleicht äußert sich ULM ja auch noch mal zu den Werten....ist ja sein Thread und es geht um sein wiki nicht um meins...aber um den selben Wert in beiden....    

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Einschätzung Bzw Strategie bei Zeal?

 
  
    #13
29.01.17 20:42
Baerenstark du hast doch schon alles zu Verbio gesagt. Mehr muss ich dazu auch nicht sagen, denn ich stimme dir voll und ganz zu.Aber es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Verbio in der Vergangenheit recht volatil war. Deshalb sollte man da schon etwas vorsichtig agieren. Habs ja auch so geschrieben.

Tja das bei Zeal ist am Donnerstagabend richtig mies gelaufen Lenny. Vor allem völlig unerwartet. Charttechnisch war das ganze ja super klasse und die Aktie ist ja seit ich drin bin (31 € nach der SKS-Auflösung Anfang November) wie im Technikbilderbuch gelaufen..Da ich bei 31 € rein bin und noch die Divi von 0,70 € eingesackt habe ist das zwar logischerweise ärgerlich, aber ich kann es verkraften. Andere Wiki-Aktien sind dafür ja sehr gut gelaufen die letzten 2 Wochen (z.B. König und Bauer - aber wieder verkauft). Ich habe bei Zeal aufgestockt bei 29 €/30 €, weil Zeal nach dem 20%igen Kursabsturz am Montag um 11 Uhr eine Conference Call stattfindet und ich kann mir hier beim besten Willen nicht vorstellen, dass da von Zeal nochmal etwas negatives kommen sollte. Ist jetzt eigentlich der einzigste Grund. Aber von den Fundamentals her ist die Aktie mit einem KGV von 10 wirklich alles andere teuer.  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Kleine Analyse:Zahlen von Washtec und Berentzen

 
  
    #14
02.02.17 12:52
Der Autowaschanlagenbauer Washtec hat ein super Q4-Quartal hingelegt mit einem Umsatz von 113 Mio. € (+ 19% gg. Q4 2015) und einem EBIT von 18,9 Mio. € (+ 50% gg. Q4 2015) mit einer EBIT-Marge von 16,7% (Q4 2015: 14%). Einen Nettogewinnausweis gab es bei den vorläufigen 2016er Jahreszahlen zwar nicht, aber mit den vorläufigen Zahlen dürfte in Q4 in etwa ein EPS von 0,98 € generiert worden sein. Somit dürfte das 2016er EPS bei um die 2,30 € liegen (9M 2016: 1,30 €). Auf 2016er Jahressicht konnte Washtec den Umsatz um 9,4% auf 372,8 Mio. € steigern und das EBIT um 20,9% auf 44,1 Mio. € mit einer EBIT-Marge von 11,8% (2015: 10,7%).

Bei Washtec läuft es schon mehr als rund und für weiteres Wachstum ist schon gesorgt, denn zum einen liegt nach Angaben der Augsburger der Auftragsbestand weit über dem Vorjahr (daher wird ein anhaltend hohes Wachstum auch in den ersten Monaten 2017 erwartet) und zum anderen hat Washtec ihre Waschchemieproduktion (Tochter Auwa) im letzten Jahr modernisiert und verdoppelt auf 10.000 t. Die Waschchemie dürfte im letzen Jahr einen Umsatz von um die 38 Mio. € gehabt haben (= rd. 10% vom Gesamtumsatz). Alles in allem sollte Washtec in diesem Jahr die 400 Mio. € beim Umsatz gut übertreffen können mit weiter steigender EBiT-Marge. Zumal Finanzvorstand Rainer Springs auch sagt: "Wir werden in 2017 eine unterproportionale Kostensteigerung sehen und wird unsere EBIT-Marge 2017 weiter steigern". Außerdem scheint Washtec so langsam aber sicher in den USA mit ihrer Tochter Mark VII endlich auf die richtige Spur zu kommen

Bei einem Umsatz von 400 Mio. € (+ 7% gg. 2016) und einer EBIT-Marge von 12,5% würde ein EBIT von 50 Mio. € raus kommen und das impliziert ein EPS von um die 2,45 €. Sollte aber eine konservative Schätzung sein.

Washtec wird von allen Analysten gelobt für ihre super Q4-Zahlen, aber es heißt auch unisono, dass mit der hohen Aktienbewertung bereits die deutlichen operativen Fortschritte des Unternehmens eingepreist sind. Kann man durchaus so sehen, denn mit einem KGV von um die 22 ist die Washtec-Aktie nun wirklich nicht billig. Auf der anderen Seite verfügt Washtec über ein sehr robustes Geschäftsmodell (nur noch ca. 55% des Umsatzes läuft über den reinen Autowaschanlagenverkauf), hat mittlerweile in Europa fast schon ein Monopol im Autowaschportalbereich (bis auf die deutlich kleinere Memminger Christ fast keine Konkurrenz), die Verschuldung ist sehr niedrig mit einer Nettofinanzverschuldung von 4,5 Mio. € und Washtec erzielt sehr gute Cash Flows und ist damit  ein sehr verlässliches Dividendenpapier (Div dürfte bei ca. 1,80 € liegen in diesem Jahr = 3,4% Dividendenrendite). Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Vorteil hat Washec, die Unternehmenszahlen unterliegen einer sehr hohen Visibilität und Washtec hat in den letzten 2,3 Jahren nie enttäuscht mit ihren Zahlen.

Der Getränkehersteller Berentzen hat ebenfalls vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht und die lagen etwas über den Erwartungen mit einem Umsatz von 170 Mio. € (+7,3% gg. 2015), einem EBITDA von 17,5 (+11,5 gg. 2015) und einem EBIT von 10,5 Mio. € (+38,2% gg. 2015). Es gab zwar keinen Nettogewinnausweis, denn den wird es erst planmäßig am 23. März geben, aber das EPS sollte mit dem vorläufigen EBIT bei um die 0,50 € liegen. Die Zahlen zeigen sehr gut Berentzen ist auf einem guten Weg und das bestätigte auch Vorstandssprecher Frank Schübel: „Die nachhaltig positive Entwicklung ist das Resultat der klaren Fokussierung auf unsere Kernkompetenzen und -marken, sowie der Erweiterung der Geschäftstätigkeit auf frische und natürliche Produkte.“

Die Emsländer haben zwar nicht ein ganz so tolles und mit Fantasie unterlegtes Geschäftsmodell und die Aktie ist mit einem 2017er KGV von um die 15 auch nicht mehr so billig, aber dafür ist das Multiple EV/EBIT mit 5,8 alles andere als teuer wie auch das KUV mit 0,5. Wobei man bei den Schätzungen beachten muss, dass Berentzen erst aus einer Krise herausgekommen ist und somit durchaus auch noch Überraschungspotential nach oben haben könnte und im Herbst läuft die 50 Mio. € schwere und sehr teure Unternehemensanleihe (6,5% Zinsen) aus und das alleine sollte beim EPS einen positiven Effekt von 0,15 bis 0,20 € haben. Wird man aber erst in 2018 gut erkennen können. Alles in allem Berentzen ist meines Erachtens ein hoch interessante Aktie mit einem eventuellen (sehr) guten Kurspotential.

Übrigens habe ich GFT vor 2 Tagen in den Wiki aufgenommen nach dem die Aktie deutlich nachgeben hat als bekannt gegeben wurde, dass der aktuelle GFT-Vorstand Ulrich Diertz seinen Vorstandssitz abgibt und an die Spitze des Verwaltungsrat wechselt. Neuer GFT-Chef(in) wird die bisherige geschäftsführende Direktorin Marika Lulay. Ich sehe bei diesem Wechsel in der GFT Führungsspitze eigentlich nichts Negatives.
Der Hauptgrund für die Aufnahme in den Nebenwerte-Wiki war der Kursrückfall auf die 200 Tageslinie, die aktuell bei 19,50 € liegt. Von den Fundamentals her spricht eigentlich nichts gegen einen Kauf. GFT ist mit einem 15er KGV bei der Bewertung im TecDAX-Mittelfeld, aber die Stuttgarter werden nach dem enttäuschenden Jahr 2016 in diesem Jahr wieder ihren "alten" Wachstumskurs aufnehmen. Von dem geht das Unternehmen selbst aus wie auch die Analysten, die Kursziele von bis bis zu 28 € ausrufen. Im letzten Jahr gab es u. a wegen der Pfundabwertung wohl überhaupt keinen Anstieg des Nettogewinnes und in diesem Jahr soll der Nettogewinnanstieg wieder so um die 10% zulegen nach den Analystenschätzungen.
Stopp bei etwa 2 bis 3% unter der 200-Tageslinie. Also bei um die 18,80 €. Wobei aber der Rebound der GFT-Aktie dann doch recht verhalten ist bis jetzt.

Stattdessen habe ich den Onlineanbieter Zeal Network peu a peau verkauft. Die Kürzung um 2/3 der Dividende hat die Aktie enorm unter Druck gebracht, denn Zeal Network droht eventuelle Umsatzsteuerzahlungen in Deutschland und sollte die kommen, dann dürfte das in etwa einen negativen EPS-Effekt von um die 1 € bzw. ca. 30% haben. Wirklich schade, denn Zeal hat wirklich ein sehr interessantes Geschäftsmodell und die Bilanzqualität ist richtig gut. Aber vorerst dürfte aus der Aktie die ganze Fantasie draussen sein und die große Unsicherheit über eventuelle Umsatzsteuerzahlungen ist dafür drin.  

54 Postings, 3630 Tage LennyKLTaseko Mines

 
  
    #15
21.02.17 19:44
Habe gesehen, dass Du Taseko Mines aufgenommen hast.
Was hat Dich dazu bewogen?
Der Wert ist mir bisher völlig unbekannt.  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Taseko Mines - mir bisher völlig unbekannt

 
  
    #16
1
23.02.17 15:46
Taseko Mines ist ein kanadischer Kupferproduzent. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit das eine oder andere größere Problem, aber die scheinen sich in den letzten 6, 9 Monate einigermaßen aufgelöst zu haben. Die Probleme (Kosten, Ausstoß) in der kanadischen Kupfermine Gibraltar scheint Taseko endlich im Griff zu haben. Sieht man auch an den Q4-Zahlen.  So konnten z.B. die Gesamtkosten in Q4 gg. Q1 um rd. 5% auf 9,13 CAD$ pro Tonne gesenkt werden.

Taseko Mines ist natürlich ein recht spekulativer Wert ohne Frage. Zumal das Minenunternehmen mit einem Jahresumsatz von rd. 260 Mio. CAD$ doch recht klein ist und natürlich abhängig ist vom Kupferpreis. Aber meiner Einschätzung nach macht es hier die Kombination. Jeder rechnet weiter mit steigenden Kupferpreise aufgrund der gut laufenden Weltwirtschaft und die Q4-Zahlen zeigen, dass Taseko ihre Probleme mittlerweile weitestgehend im Griff hat. So gab es in Q4 ein EPS von 0,02 CAD$ und auf None GAAP-Basis wurde sogar ein Nettogewinn von 16 Mio. CAD$ bzw. ein EPS von 0,07 CAD$ erzielt. Was aber noch wichtiger ist es wurde in Q4 ein operativer Cash Flow von satten 49,7 Mio. CAD$ generiert.

Übrigens habe ich nach guten Vorabzahlen Visocm ins Depot aufgenommen. Viscom kommt aus Hannover und ist ein  Hersteller von Prüfanlagen. Viscom konnte den 2016er Umsatz auf 77,3 Mio. € steigern bei einem EBIT von 10,5 Mio. € und einem EPS von 0,80 €. Alles sehr solide zumal Viscom den Auftragseingang um gute 24% auf 83 Mio. € steigern konnte. Damit ist die Aktie aus ihrem Dornrößchenschlaf der letzten Monate aufgewacht und hat damit ihre Hochs seit August überwunden. Was als Kaufsignal gedeutet werden kann. Auch der signifikante horizontale Widerstand von 14,50 € konnte leicht hinter sich gelassen werden. Mit einem 2017er KGV von 17, einem recht ordentlichen Wachstum (z.B. Umsatzplus von 11%in 2016) inkl. einer EBIT-Marge > 13% und einer tadellosen Bilanz mi einer Eigenkapitalquote von rd. 80% eigentlich noch nicht allzu teuer.  

54 Postings, 3630 Tage LennyKLTaseko

 
  
    #17
07.03.17 19:13
Taseko hast Du schon wieder abgestoßen, wie kommts?

Schön, dass Norcom nun angesprungen ist. Wie ist Dein Ziel?  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Taseko hast Du schon wieder abgestoßen, wie kommts

 
  
    #18
1
08.03.17 10:28
Ganz einfach: Der Kupferpreis hatte ja deutliche Probleme nachhaltig über die 6.000 $ zu kommen und dann war eigentlich charttechnisch fast schon logisch, dass der Kupferpreis zumindest temporär abtauchen wird. Die logische Konsequenz daraus: Ich verkaufe Taseko wieder. Bleibt aber klar auf meiner Watchlist und je nachdem sich der Kupferpreis entwickelt kaufe ich wieder.

Dass über kurz oder lang ein DaSense-Lizenzauftrag bei Norcom kommen würde war ja klar und dass dann der Kurs richtig anzieht eigentlich auch. Darum habe ich ja so viele Norcoms im Wiki. An der Börse muss man halt auch mal etwas Zeit mitbringen und nicht die Geduld verlieren..

Bei einem solch kleinen IT-Unternehmen wie Norcom ist es kaum möglich abschätzen zu können wohin der Kurs denn wirklich laufen kann. Die Wachstumsraten bei Norcom sind richtig gut. Umsatz in diesem Jahr plus 15% - Gewinn in diesem Jahr + 30% . So meine konservative Schätzungen zu Norcom. Der gestern gemeldete Daimlerauftrag wird mit Sicherheit  nicht der letzte Auftrag eines großen Automobilkonzerns für Norcom gewesen sein in diesem Jahr.

Alles in allem halte ich Norcom bei einem geschätzten EPS von um die 1 € in diesem Jahr mit einem KGV von 19 nicht für teuer. Norcom generiert trotz Mitarbeiterinvestitionen im Umfeld von BigData ansehnliche positive Cash Flows, Norcom hat null Finanzschulden (Nettocash von 2,2 Mio. € = Nettocash 1 € pro Aktie), in Q3 konnte die EBITA-Marge deutlich auf 12% gesteigert werden (da ist mit Sicherheit die nächsten Jahre noch gut Luft nach oben als Softwareunternehmen) und letztendlich bewegt sich Norcom mit ihrer spezialisierten Software aufs autonome Fahren in einem riesigen Wachstumsmarkt, der natürlich in die Aktie jede Menge Fantasie rein bringt.

Werde aber wohl demnächst peu a peu die doch deutliche Übergewichtung von Norcom im Wiki auf ein Normalmaß zurückfahren. Mal sehen ob wir in dieser Woche bei Norcom noch an die 20 € Marke hin schnuppern werden.

Ich bin ohnehin mit meinem Nebenwerte-Wiki sehr zufrieden mit einem Plus von 10% in den letzten 3 Monate. Zum einen dass die Volatiltät doch recht gering ist vom Wiki und zum anderen weil rd. 70% der Wikiaktien dann doch recht ordentlich die letzten Wochen gelaufen sind wie Verbio, Norcom oder Tom Tailor, aber auch eine Berenzen. Von dem Fiasko mit Zeal abgesehen, wobei ich mit der Aktie trotz des Absturzes inkl. der Divi keine Investverluste eingefahren haben, sind die letzten Monate bei meinen Wiki-Akien recht gut verlaufen.

Ich habe jetzt ein wenig meine Strategie verändert, denn ich gehe davon aus, dass die Börsenrallye spätestens in ein paar Wochen zu Ende gehen wird. Hab auch schon einen schöne Short zur Absicherung des Wiki bereitgelegt. Aber mal abwarten, eventuell erleben wir dann noch ein weitere kleine Abschlussrallye an den Börsen bevor die Korrektur kommen wird.  

409 Postings, 2921 Tage hoddleGewichtung

 
  
    #19
06.04.17 12:52
Warum wird eigentlich bei deinem "Universum" Wikifolio keine Gewichtung der Einzelwerte angezeigt?  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000keine Gewichtung der Einzelwerte angezeigt?

 
  
    #20
1
06.04.17 13:06
Ich bin vor ein paar Wochen in einen Stada Long Knock Outer von der Societe Generale rein. Bei Stada steht aber jetzt wohl in Kürze eine Übernahme ins Haus. Die Societe Generale stellt nun für diesen Knock Outer kein Geldkurse. Heißt also man kann den Knock Outer nur noch verkaufen, aber nicht mehr kaufen. Da ist der Societe Generale mittlerweile wohl das Risiko viel zu hoch, dass sie mit ihrem Schein ganz kräftig drauf zahlen müssen. Da es keine Briefkurse gibt zu dem Stada-Papier kann L&S nun nicht mehr sauber rechnen und kann bei dem Universum-Wiki ebenfalls keine Geldkurse mehr stellen. Ergo kann L&S auch keine Gewichtung mehr berechnen.

Das ganze bei dem Universum-Wki funktioniert erst wieder, wenn ich den Stadaschein verkauft habe. Werde ich aber derzeit sicher nicht tun, denn kommt die Übernahme, dann sind da ganz saftige Gewinne drin mit dem Schein.  

409 Postings, 2921 Tage hoddleInteressant, danke!

 
  
    #21
06.04.17 15:16

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Aufnahme von Viscom in den Wiki

 
  
    #22
2
20.04.17 18:56
Es zeigt sich mehr und mehr, dass einige deutsche Nebenwerte, die in meinem Wiki drin sind, top Zahlen präsentieren werden. Das war beim Turn Arounder LPKF so wie auch beim Augsburger Autowaschanlagenbauer Washtec, die schon Q1 Vorabzahlen vorgelegt haben.

Heute hat die Hannoveraner Viscom nachgezogen mit top Q1-Zahlen:

Umsatz: + 75% auf 19,5 Mio. €
EBIT: 2,7 Mio. € mit einer EBIT-Marge von 13,6%
Auftragseingang: + 36% auf 20,2 Mio. €
Auftragsbestand: + 21% auf 18,7 Mio. €

Viscom ist ein Hersteller von optischen Prüf- und Röntgeninspektionssystemen für die Elektronikindustrie und profitiert u.a. von der kräftig wachsenden Autoelektronikindustrie. Zudem dürfte bei Viscom mehr und mehr das Thema "E-Mobility" eine größere Rolle in ihren Geschäften spielen.

Mit den Q3 Vorabzahlen sollte eigentlich die Umsatzguidance mit 80 bis 85 Mio. € gut zu schaffen sein (2016: 77 Mio. €) wie auch die EBIT-Margenguidance zwischen 13 bis 15% (2016: 13,6%). Damit dürfte Ende des Jahres ein EPS zwischen 1,20 bis 1,40 € sehr realistisch sein. Zumal ja das EBIT in Q1 schon um 3,9 Mio. € gesteigert werden konnte zum Vorjahreszeitraum. Wäre alleine schon ein Plus von rd. 0,30 € beim EPS gg. dem Vorjahreszeitraum (EPS 2016: 0,80 €). So gesehen könnte das EPS in diesem Jahr auch über 1,40 € gehen bei dieser Umsatz- und Auftragseingangsdynamik.  

Damit ist Viscom ein hochinteressanter deutschen Nebenwert mit einer super Wachstumsdynamik bei Hardware und Software und Viscom hat heute schon ein gute EBIT-Marge von knapp unter 14%. Bei einem 2017er KGV von um die 13 könnte Viscom ein wahres Schnäppchen sein bei diesem zu erwartenden dynamischen Wachstum. Zumal Viscom lediglich Finanzschulden von 3,6 Mio. € hat bei einer Liquidität von 6,5 Mio. €. Ergo verfügt Viscom sogar über einen kleinen Nettocash und einer sehr guten Eigenkapitalquote von 83%.

Mal sehen ob die Börse diesen Tec-Wert in den nächsten Wochen entdecken wird. Rein von den aktuellen Fundamentals ist Viscom für mich eindeutig unterbewertet.  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Performance, Strategie des Small- u. Mid-Cap Wikis

 
  
    #23
4
30.12.17 10:00
Nebenwerteanleger konnten sich in 2017 sicher nicht beschweren. Die Liquiditätsflut hat in 2017 auch in der zweiten und dritten Reihe der Börse weiterhin seine Wirkung gezeigt.

Viele Small- und Midcaps haben größere Werte in 2017 outperformt. Der DAX hat in 2017 um 12,5% zugelegt, der EuroStoxx50 um 6,5%, der Dow Jones immerhin um 25% und der S&P 500 um 20% wie auch der MSCI World. Bei den Small- und Mid-Cap-Indizes sind in 2017 wie beim TechDAX Gewinne von knapp 30% aufgelaufen, beim SDAX von 25% und beim MSCI Europe Small Cap von 34%.  

Die Outperformance der Nebenwerte ist kein Phänomen. Auf mittel- und langfristige Sicht haben die „Kleinen“ die Nase meist vorn. Vorteile vieler Nebenwerte ist. dass sie in Nischen unterwegs sind und sich dort führende Positionen erarbeitet haben, was sich oftmals in einer hohen Profitabilität und überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten niederschlägt. Die großteils gute Eigenkapitalausstattung macht die kleineren Unternehmen unabhängiger von Banken und die niedrigen Zinsen machen Investitionen möglich, die noch vor einigen Jahren nicht finanzierbar waren.

Mein Small- und Midcap Wiki hat eine 2017er Kursperformance von 51% hingelegt (Q1: + 8,4% - Q2: + 18,3% - Q3: + 12,2% - Q4: 4,9%) und damit noch ein gutes Stück weit besser wie in 2016 mit plus 30%. Damit hat die Wikiperformance so gut wie alle Indizes geschlagen und das bei einer recht geringen Volatilität. Auf Intraday-Basis lag der größte Kursrückgang in 2017 bei 2,5% (30.3.) und auf Wochenbasis bei 4,1% (9.8. bis 13.8.).

Die 5 Top-Performer im Small- und Midcap Wiki in 2017 waren :

- Norcom: + 165%  (effektiv etwas höher um ca. 10%, da ich bei Norcom so dann und wann getradet habe)
- Evotec: + 134%  (nach Auflösen der Seitwärtsrange rein Ende März und bei 18 € raus Anfang November)
- Viscom + 83% (Ende April nach richtig starken Q1-Zahlen rein)  
- Fintech Group: + 77% (Ende August rein als die Seitwärtsrange flankiert mit guten News/Zahlen überwunden wurde)
- s&t: + 72% (Mitte März rein)

Basisinvest: Adesso, AT&S, Fintech Group, IVU, Norcom, Viscom

Als Basisinvest bezeichne ich Aktien von denen ich fundamental voll überzeugt bin, die aber neben den Fundamentals auch noch einen guten Schuß Fantasie mitbringen und somit meiner Einschätzungen nach über ein Kurspotential auf Sicht von 12 Monaten von mindestens 30% haben. Zu meiner Definition "Basisinvest" muss man aber das Adjektiv "aktuell" dazu schreiben, denn es kann an der Börse manchmal ganz schnell gehen, dass man umdenken/reagieren muss bzw. dass man einem Besseren belehrt wird. Vor einem Jahr war bei mir der Wettanbieter Zeal Networks noch ein Basisinvest, aber nur 3 Wochen danach kam von Zeal aus heiterem Himmel eine Bad News mit "drohenden Umsatzsteuerzahlungen in Deutschland", die den Kurs dann abstürzen lies.
Jedoch wird auch bei den Basisinvests zwischendrin teilweise etwas getradet. So wie es bei Norcom das desöfteren der Fall war in 2017. Bei Kursen > 40 € habe ich Norcom immer reduziert und bei Kursen < 36 € habe ich dann wieder aufgestockt. Ebenfalls habe ich meine Norcom Posi vor den Q3-Zahlen fast halbiert, weil für mich klar war, dass die Zahlen schwach ausfallen werden und nach Abwarten einer gewissen Bodenbildung habe ich dann bei Kursen um die 28 € wieder aufs alte Niveau aufgestockt. Ähnliches gab es auch bei Viscom. Bei Kursen > 28, 29 € wurde reduziert - bei Kursen von 25, 26 € wurde wieder aufgestockt.

Strategie wird nicht geändert:

- in meinem Small- und Midcap Wiki werden weiterhin nur Aktien aufgenommen mit einer Marktkapitalisierung < 1,5 Mrd. €. Im Gegensatz zu Unternehmen mit einer Marketcap z.B.  > 3 Mrd. € gibt es bei Small- und Mid-Caps in vielen Fällen bessere Wachstumsaussichten als bei Standardwerten, denn sie können in der Regel organisch noch gut wachsen

- der Wiki wird weiterhin breit gestreut bleiben mit mindestens 10 verschiedenen Aktien. Es werden auch weiterhin unterschiedliche Geschäftsmodelle und Industrien dem Wiki angehören, denn damit werden Klumpenrisiken heraus genommen und das Rendite-Risiko-Profil sollte dabei profitierten. Wobei ich aber schon darauf achte, dass sich nicht allzu viele sehr marktenge Werte im Wiki befinden

- fundamentale Daten wie Cashflows, Bewertungen wie KGV, EV-EBIT/EBITA-Multiple oder KUV wie auch die Bilanzqualität (z.B. Verschuldung) werden weiterhin eine ganz große Rolle spielen. Auch die Unternehmensentwicklung z.B. Umsatz/Gewinnwachstum werden beim Wiki eine bedeutende Rolle beigemessen

- der Charttechnik wird vor allem in Seitwärtsphasen von Aktiengesamtmärkten eine höhere Priorität eingeräumt. Die Fundamentals müssen dabei aber schon auch einigermaßen passen. Alles was auf die Charttechnik beruht wird mit engen Stopps versehen. Stichwort: Bullenfalle

- Moneymanagement. Heißt bei mir, sollte sich eine Aktie nach Aufnahme ins Wiki anders entwickeln wie erwartet wird spätestens nach einem Minus > 10% verkauft. Beim Kauf aus der Charttechnik heraus wird nach Unterschreiten des Ausbruchskurs, so bei spätestens 5% darunter, ganz strigend glatt gestellt

- weiterhin werden keine gehebelte Scheine in den Wiki kommen bis auf den "Notfall" einer Shortabsicherung des Wikis, wenn z.B. beim DAX signifikante Chartmarken gerissen werden (z.B. DAX unter 12.800 1. Stufe). Parallel dazu würden dann auch einige Aktien verkauft werden um die Cashposition deutlich zu erhöhen. Hier kommt natürlich das Risiko/Moneymanagement ins Spiel, das für mich mit das Wichtigste überhaupt ist. In 2017 hat dieses Risikomanagement etwa 1 bis 2% an Kursperformance gekostet.
Der erste Börsentag im neuen Jahr wird ohnehin hochinteressant werden, denn der DAX wird wohl am Dienstag die erste signifikante Haltemarke nach unten antesten, die bei 12.810 liegt. Wenn die nicht halten sollte, dann könnte es brandgefährlich werden, dass der DAX noch weiter abrutschen wird.  

17012 Postings, 5918 Tage ulm000Basisdepotwerte des Wikis

 
  
    #24
3
30.12.17 10:23

Norcom (Depotanteil: 11,1%):

Abseits vom Wiki, ich bin nun schon seit gut 2 Jahren bei Norcom drin zu Kursen von rd. 10 €. Diese Aktien halte auch noch zusätzlich in meinem privaten Depot. Was Norcom in diesen 2 Jahren "versprochen" hat wurde immer gehalten.

So wie sich dieses kleine Unternehmen in den letzten 2 Jahren entwickelt hat bzw. fast neu erfunden hat ist schon absolut top. Nicht nur weil man mittlerweile mit Daimler, Audi, BMW, Bosch oder Stihl schon sehr nahmhafte Kunden an Land gezogen hat, sondern weil Norcom in diesem Zeitraum ihre zwei BigData-Lösungssoftware Eagle (Dokumenten-, Collaboration- und Analyse-Plattform) und DaSense (Analysesoftware bzw. Messdatenmanagementlösung) so weit entwickelt hat, dass sie bei Audi bzw. Daimler bis Ende 2017 nun implementiert wurden und die dazu gehörigen Softwarelizenzen an sie verkauft werden konnten. Für ein solch kleines Unternehmen ist das schon richtig klasse wie auch, dass Norcom in diesem gesamten Zeitraum positive Cash Flows und auch ordentliche Zahlen abgeliefert hat trotz der ganzen Manpower-Investitionen. Zudem lässt sich die Norcom-Bilanz durchaus sehen, denn Norcom verfügt nach wie vor über keinerlei Bankschulden. 

Mittlerweile steht das kleine Norcom auf 4 relativ sehr soliden Beinen: Consulting (z.B. bei Bosch und Stihl), Softwarelizenzeinnahmen (Eagle bei Audi oder DaSense bei der kompletten Daimler Entwicklungsabteilung), durchgeleitetes Datenvolumen im Bereich Autonomes Fahren über die DaSenese Software bei Daimler und Audi (wohl ab Q1 2018 erste Umsätze hier) und dem großen IT-Dienstleistungsauftrag bei der Bundesagentur für Arbeit (ca. 8 Mio. € im Jahr groß mit EBIT-Margen < 7% - rd. 20% niedriger wie in 2016). 

Die Zahlen in diesem Jahr waren von Norcom einigermaßen ganz ok mit einer EBITA-Marge von 10,8% (2016: 8,6%) in den ersten 9 Monaten bei einem rückläufigen Umsatz von 20%, der aber daher rührt, dass der neue 3jährige Tenderauftrag von der Agentur für Arbeit deutlich gekürzt wurde und das konnte mit dem BigData-Geschäft gut kompensiert werden. Die 2017er Zahlen sind im Prinzip ohnehin nur eine Nebensache bzw. die Aussagekraft dabei bezüglich mittelfristige operative Entwicklung ist alles andere als hoch, denn man kann wohl erst so ab den Halbjahreszahlen 2018 in etwa einschätzen wohin die Reise bei Norcom wirklich gehen kann, wenn erstmals Umsätze aus dem durchgeleiteten Datenvolumen im Bereich Autonomes Fahren über die DaSenese Software bei Daimler und Audi anfallen werden und bei Audi die Eagle-Lizenzgebühren sichtbar werden, denn seit Anfang Dezember ist nun Eagle bei Audi voll implemtiert. Dann kann man auf die Skaleneffekte gepannt sein, denn die dürften wohl schon ziemlich hoch sein im Bereich des Autonomen Fahrens. Der Aussage von Norcom im November zu den Q3-Zahlen mit "wir verlassen nun langsam unseren Start-up Status im Big Data Bereich - dies hat uns jedoch noch einiges an Investition abverlangt" passt zu meinen Einschätzungen.

Nimmt man die letzte Norcom Analystenschätzungen von der BankM als kleine Richtschnur, dann wäre Norcom aktuell mit einem 2018er KGV von 26 (EPSe 2018: 1,50 €) bewertet. Für ein Wachstumsunternehmen nicht zu teuer, aber auch nicht mehr ganz billig. Aber das ganze kann sich auch schnell ändern, wenn z.B. neue Kunden/Projekte gewonnen werden oder das Datenvolumen bei den DaSense-Projekten höher ist wie derzeit geschätzt wird. Ist halt für einen Außenstehenden kaum einzuschätzen. Was man aber bei Norcom absolut erkennen kann, das Unternehmen ist offensichtlich auf einem sehr guten Weg was man an der schon sehr nahmhaften Kundschaft auch ganz leicht erkennen kann. Für ein solch kleines Unternehmen wie es Norcom nun mal ist ist das alles andere als normal.

Fintech Group (Depotanteil: 7,8%):

Die FinTech Group hat sich zu einer synergetisch verzahnten Brokerage-, Banking- und IT-Plattform entwickelt und zeigt ein schönes, hohes profitables Wachstum auf. Das ist bei der Tochter flatex gut zu erkennen: 35.000 Neukunden konnten bis Novemer in 2017 gewonnen werden (+ 50% - Kundenanzahl nun > 200.000), rd. 12 Mio. Transaktionen (+ 30%) in 2017, fast Verdoppelung des Kreditgeschäfts auf 200 Mio. €. flatex hat in Deutschland nun beim Online Brokerage einen Marktanteil von rund 25% und in Österreich ist man mit nahe 50% ganz klarer Marktführer.

Das alles kann man auch in Unternehmenszahlen ausdrücken nach dem die 2017er Guidance vor wenigen Tagen bestätigt wurde und eine 2018er Guidance vermeldet wurde. So wird der Umsatz in 2017 um mindestens 5%, das EBIT um mindestens 6% mit einer ausgezeichneten EBIT-Marge von 27% und der Nettogewinn um 4% zulegen. Diese Wachstumszahlen im Vergleich zu 2016 sind zwar nicht so richtig beeindruckend, aber zum einen waren die 2016er Gewinnzahlen positiv verzerrt (z.B. Auflösung von Rückstellungen) und zum anderen wird die strigende Weiterentwicklung des Geschäftsmodells erst in den kommenden Jahren voll und ganz ihre Früchte tragen. Nach der (konservativen) 2018er Guidance soll ein Umsatzniveau in Höhe von über 120 Mio. € erreicht werden, was einem Wachstum von 20% entsprechen würde, ein EBIT von 36 Mio. € (+ 40%) mit einer EBIT-Marge von um die 30% und einem Jahresüberschuss von 24 Mio. € bzw. einem EPS von mindestens 1,37 € , was einem Plus von 40% entsprechen würde. Die mittelfristige Planung sieht ein Umsatzniveau von > 150 Mio. € vor (+ 25% zu 2018) mit einer Kundenbasis von > 270.000, ein EBITA von > 50 Mio. € (ca. + 16% gg. 2018 - EBITA-Marge bei rd. 33%) und einem Nettogewinn von > 30 Mio. € (+ 25% gg. 2018) bzw. ein EPS > 1,71 € vor.

Ein weiter wachsendes Kreditbuch mit etwas angehobenen Zinsen, weiter wachsende Kundenzahl mit höheren Handelsgebührensätze (= Steigerung der Provisionseinnahmen), die Expansion von flatex in ein weiteres Land sowie die Erweiterung von Wertpapierprodukten für den Kryptobereich dürften das Umsatz/Gewinnwachstum weiter forcieren.

Kurzum: Die Investmentstory bei der Fintech Group ist voll intakt mit einem sehr guten Gewinnhebel (EBITA-Marge bei um die 30%) und das belegen nicht "nur" die Zahlen, sondern auch der Einstieg von Morgan Stanley in die Fintech Group. Man kann zwar nun diskutieren ob ein 2018er KGV von 20,6 (2018 EPSe: 1,49 €) nicht mehr allzu viel Raum für Kurssteigerungen zu lässt, aber meiner Einschätzung nach sehen wir bei der Fintech Group in fast allen Belangen ein sehr positives operatives Momentum und wie weit das die Aktie der Fintech Group tragen kann ist eigentlich kaum einzuschätzen. Zumal ja die Fintech Group eigentlich erst so seit ein paar Monaten als Wachstumsunternehmen so richtig wahrgenommen wird. 

Viscom (Depotanteil: 7,5%):

Das Hannoveraner Unternehmen mit seinem sehr zukunftsfähigen Produktportfolio, das die komplette Bandbreite der optischen Inspektion/Qualitätssicherung umfasst für elektronische Baugruppen (Industrie-Elektronik, Automobil-Elektronik, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt-Technik), ist ein Wachstumsunternehmen par excellence. Viscom profitiert von der Industrie 4.0, der E-Mobility wie auch dass zunehmend die Qualitätssicherung in den Produktionsprozess einzieht und nicht mehr nur – wie früher – am Ende der Wertschöpfungskette. 

In den letzten 3 Jahren konnte Viscom ihren Umsatz um 32% (9 Monate 2017: + 27%) und den operativen Gewinn um 53% (9 Monate 2017: + 134%) steigern. Trotz diesem sehr guten Wachstum konnte Viscom in diesem Zeitraum den operativen Cash Flow fast verdreifachen. Das zeigt, dass das Viscom-Management Wachstum sehr gut profitabel managen kann, was nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit bei Wachstumsunternehmen ist. 

Die Viscom-Aktie ist zwar auf dem ersten Blick nach mit einem 2018er KGV von 23 nicht mehr so billig nach der tollen Kursperformance in 2017, aber die 2018er EPS-Schätzung mit 1,28 € ist mal mit Sicherheit nicht in Stein gemeißelt und für mich zu konservativ. Dazu braucht man nur ein Jahr zurückschauen. Damals lag die EPS-Schätzung für 2017 bei 0,90 € und nun liegt sie nach den bis jetzt richtig starken Quartalszahlen bei 1,18 € (+ 31%) Die positive operative Dynamik bei Viscom ist halt schwer einzuschätzen. Die Wachstumsstory hier ist weiterhin voll intakt, mit einer EBIT-Marge von um die 15% hat Viscom einen großen Gewinnhebel, verfügt über eine klasse Bilanz mit null Bankschulden (Nettocash bei 8,8 Mio. € bzw. 1 € je Aktie) und einer Eigenkapitalquote von 81%. All das relativiert dann das auf den ersten Blick nicht mehr allzu billige 23er KGV.

Weiter wachsen will/wird Viscom beim Service schon alleine wegen der deutlich gestiegenen Installationsbasis und im asiatischen Markt, der durch die zunehmenden Standardisierung geprägt ist, was Viscom mit ihren Prüfsystemen voll in die Hände spielt. Ebenso positionieren sich mittlerweile insbesondere chinesische Elektronikhersteller als Premium-Anbieter, die vor wenigen Jahren noch als Niedrigpreisanbieter galten. In den ersten 9 Monate 2017 konnte Viscom in Asien ihren Umsatz verdoppeln. Damit hat Asien bei Viscom einen Umsatzanteil von 32% (9M 2016: 20%).

Um die starke EBIT-Marge von 15% halten zu können oder sogar steigern zu können spielen neben dem Umsatzwachstum 3 weitere Faktoren eine wichtige Rolle: Steigerung des unterjährigen Umsatzes (1. Hj. entspricht einem Anteil von rd. 40% des Jahresumsatzes), Absatzsteigerung/Marktdurchdringung der HighEnd-Produkte (AOI-Systeme 3088 wie auch das Röntgeninspektionssystem 7056-II, die für schnellere Prüfzeiten sorgen) und die Softwareentwicklung, da in die Viscom Prüfsysteme die Prozesssteuerungsfragestellungen eingebettet werden müssen und so über Upgrades für zusätzlichen Umsatz sorgen. 

Noch anzumerken ist, dass bei Viscom der Streubesitz der Aktien lediglich bei 29,35% liegt. Der Unternehmensgründer Dr. Martin Heuser und der Vorstand Volker Pape halten alleine schon zusammen 59,64% der Viscom-Aktien.

Adesso (Depotanteil: 7,0%):

Die große Euphorie von 2016 ist beim IT-Unternehmen Adesso Ende April 2017 nach der enttäuschenden 2017er Guidance verflogen. Adesso musste in Manpower investieren (mittlerweile 25% mehr an Mitarbeiter wie Ende 2016) und das geht halt mal auf die Margen und somit auf die Gewinne. Damit war zunächst einmal die Fantasie aus Adesso raus, aber trotzdem konnte sich die Aktie eigentlich fast das ganze Jahr 2017 auf einem hohen Niveau halten zwischen 50 bis 55 €, was einem 2017er KGV von immerhin knapp unter 30 entsprochen hat. Diese doch relativ hohe Bewertung deutet für mich daraufhin,  dass die Aktie über eine gewisse Stärke verfügt. So ganz ohne fundamentalen Hintergrund ist das aber nicht, denn Adesso beackert sehr interessante Geschäftsfelder im Bereich IT-Services z.B. mit dem Geschäft rund um die Themen Mobile und E-Commerce. Mit ihrer eigenen Software in|sure wird die Versicherungsbranche adressiert inkl. Upgrades und unternehmenesspezifische Prgrammierung, die nicht drum herum kommen wird sich der Digitalisierung anzunehmen, und die CMS-Software FirstSpirit, die eine Art von automatisierte Dokumentensoftware ist, die auf künstliche Intelligenz basiert und für eine Personalisierung der angezeigten Inhalte sorgt.  

Die Q3-Zahlen von Adesso könnten andeuten, dass Adesso nun ihre Ergebnisschwäche überwunden hat und das deutlich gestiegene Umsatzniveau (rd. 20% gg. 2016) nun in ansehnliche Margen überführen kann. Sprich Skalierbarkeit was ja IT-Unternehmen so hoch attraktiv machen an der Börse. Adesso generierte in Q3 auf Quartalsbasis einen Rekordumsatz von 83,9 Mio. € (Q1: 75,7 Mio. €/Q2: 74 Mio. €), ein EBITDA von 8,8 Mio. € (Q1: 5,2 Mio. €/Q2: 2,5 Mio. €) mit einer EBITA-Marge von 10,5% (Q1: 6,9%/Q2: 3,4%) und ein EPS von 0,79 € (Q1: 0,37 €/Q2: - 0,01 €).

Ich bin im Wiki nach den Q3-Zahlen in Adesso Mitte November rein zu 51 € , denn die Q3-Zahlen zeigten für mich eindeutig in die richtige Richtung. Vor allem weil die Profitabilitätsverbesserung durch eine Erhöhung des Anteils der kundenverrechenbaren Stunden erreicht wurde, was ein wichtiges Indiz dafür ist, dass Adesso das hohe Personalwachstum sehr gut im Griff hat. Man wird abwarten müssen ob Adesso nach dem (Investitions)Übergangsjahr 2017 wieder einigermaßen gute Margen auf Gesamtjahresebene erzielen kann gepaart mit einem Umsatzwachstum von um die 10% und wenn es so kommt, dann wird es in 2018 zu einem ganz kräftigen Gewinnsprung kommen. 

Seit ein paar Monaten schwänzelt die Adesso-Aktie um die 200-Tageslinie rum (aktuell bei 52,72 € - verläuft fast horizontal), mal etwas drunter, mal etwas drüber wie zur Zeit. Das wie auch das total verengte Bollingerband mit dem kleinen Spread von nur knapp 3 € deutet daraufhin, dass hier über kurz oder lang zu einem Ausbruch kommen wird.

AT&S (Depotanteil: 6,6%):

Man kann nun sicher diskutieren ob eine AT&S auf meine Basisdepotwerteliste gehört oder nicht, da die Halbleiterindustrie schon ein sehr zyklisches Geschäft ist und die Aktien eher in die volatile Seite einzuordnen sind. Da ich aber bei AT&S durchaus mir Kurse von > 30 € vorstellen kann aufgrund der Fundamentals setze ich die österreichische AT&S auf meine Basisdepotwerteliste. Bin ja erst nach der deutlichen Guidanceerhöhung Anfang Oktober in AT&S rein und je genauer ich mir AT&S anschaue/analysiere nach den richtig tollen Q2-Zahlen (Geschäftsjahr bei AT&S läuft von April bis März) umso positiver werde ich zu AT&S. Obwohl die Kursperformance seit meinem Einstieg mit 70% in solch einen kurzem Zeitraum schon imposant ist.

AT&S ist einer der führenden Leiterplattenhersteller in Europa mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring) sowie Werken in Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing) und Korea (Ansan nahe Seoul). Mit der  Konzentration auf das High-End Leiterplatten-Segment hat sich AT&S als größter europäischer Leiterplattenhersteller zu einem der profitabelsten Unternehmen der Branche mit überdurchschnittlichen EBITDA-Margen entwickelt. 

Das Problem der Halbleiterindustrie ist der ständige Preisdruck gepaart mit Innovations/Investitionsdruck. Das kann man nicht weg diskutieren und genau darum sind solche Unternehmen auch verdammt schwer einzuschätzen auf Sicht von 12 bis 24 Monate. Um den Preisdruck kompensieren zu können setzt AT&S auf Effizienz und auf das Ziel "All-in-one"-Anbieter zu sein.

Mit der deutlichen Guidanceerhöhung Anfang Oktober hat die Kursrallye bei AT&S begonnen und die wurde noch durch die erstklassigen Q2-Zahlen weiter befeuert. Vor allem das Q2-EBITA mit 74,7 Mio. € mit der EBITA-Marge von 26,1% war der Hit bei den Q2-Zahlen, die dann zu einem ganz starken Q2-EPS von 0,69 € führte. Entscheidend für diese erstklassigen Q2-Zahlen war, dass die beiden Werke in China inzwischen ihr Potenzial zeigen. Rund 500 Mio. € wurden in den Ausbau von zwei Werken in Chongqing in China investiert. 

Von der fundamentalen Bewertung her ist AT&S nun alles andere als teuer. Wobei man bei den Analystenschätzungen 2017/2018 beachten muss, dass die Q1-Zahlen nicht der Hit waren aufgrund der Anlaufkosten der beiden chinesischen Werke u.a. beim IC-Substrat. In Q1 gab es ein negatives EPS von 0,29 €. Um die Bewertung von AT&S einigermaßen darstellen zu können ein Vergleich mit Infineon. Kann man sicher nicht Eins zu Eins vergleichen, macht aber das ganze transparenter. AT&S wird mit einem 2018er KGV von 13,6 bewertet (GJ 2018/2019 -- EPSe: 1,73 €) und Infineon mit 26,2. Das 2018er EV/EBITA-Multiple liegt bei AT&S bei 5,2 (EBITAe: 255 Mio. €/Nettofinanzverschuldung: 404 Mio. €) und  Infineon bei 12. AT&S kommt auf ein 2018er KUV von 0,8 und Infineon auf 3,4. Bei diesem kleinen Vergleich ist AT&S gg. Infineon schon krass unterbewertet. Zumal ja aktuell nicht mal das 4fache des EBITAs für AT&S an der Börse bezahlt wird. Zeigt aber auch, dass solch reine Halbeiteraktien wie AT&S an der Börse aufgrund der hohen Zyklik skeptisch bzw. mit einem großen Risikoaufschlag gesehen werden. Die Frage dabei ist halt wie gut ist die Visibilität der Analystenschätzungen bei AT&S für das Geschäftsjahr 2018/2019 ?

IVU (Depotanteil: 6,3%):

IVU Traffic entwickelt seit über 40 Jahren mit mehr als 400 Ingenieuren integrierte IT-Systeme für den öffentlichen Verkehr, den Güterverkehr und die Logistik. Mit der Software von IVU kann z.B. der Einsatz von Fahrzeugflotten und Mitarbeitern gesteuert und optimiert werden, E-Ticketing-Systeme an/eingebunden werden oder mit dem Fahrgastinformationssystem können die Haltestellenanzeiger realtime mit aktuellen Abfahrtszeiten versorgt werden. Somit profitiert IVU von der Digitalisierung an der auch der öffentliche Verkehr nicht mehr vorbei kommen wird um effizienter z.B. durch geringeren Verwaltungsaufwand und flexibler zu werden, aber auch kundenfreundlicher zu werden. 

Nach dem schwachen Jahr 2016 mit einem Kursminus von rd. 35% hat sich IVU operativ wie auch kurstechnisch wieder gut berappelt. Wobei aber die zentrale Steuerungskennzahl von IVU mit der Relation von EBIT zum  Rohergebnis immer noch mit um die 9% gg. den Jahren vor 2016 kein allzu guter Wert ist für IVU. Das sieht man auch sehr gut an der EBIT-Marge, die in 2017 wohl zwischen 6,7 bis 7% liegen wird (= ca. 4,4 bis 4,7 Mio. € an EBIT in 2017). 2013 und 2015 lag die EBIT-Marge noch bei 8,4% und 2014 sogar bei 9,2%. Letztendlich wird es bei IVU in 2017 auf ein EPS von 0,18/0,19 € heraus gelaufen sein.

IVU hat nach den schlechten Erfahrungen in 2016 bei der Internationalisierung einen kleinen  strategischen Kehrschwenk eingeläutet und fokussiert sich nun wieder vemehrt auf ihre margenstarke Kernmärkte (Deutschland, Holland, Schweiz, Österreich), aber einzelne Projekte außerhalb Europas sollen durchaus noch aquiriert bzw. umgesetzt werden. Mittelfristiges Ziel von IVU ist eine zweistellige EBIT-Marge, die man durch den Megatrend Digitalisierung, Lösungen für integrierte Planung und Disposition von Fahrzeugen und Personal von Eisenbahnen (hier gab es z.B. in 2017 vom größten deutschen Nahverkehrsanbieter DB Regio einen Auftrag) und durch ausgewählte internationale Projekte außerhalb Europas erreichen möchte.

Wenn IVU nach dem schwachen Jahr 2016 und nach dem "Erholungsjahr" 2017 wieder einigermaßen auf seinen alten Gewinnwachstumszug aufsteigen kann (Umsatzwachstum passte ja), dann ist hier nicht wie in 2017 ein EPS von nur 0,18/0,19 € möglich, sondern in 2018 ein EPS zwischen 0,23 bis 0,26 € realistisch (Umsatz > 70 Mio. €/EBIT-Marge um die 8%) und auf mittelfristige Sicht, also mit einer EBIT-Marge von 10% und weiterem jährlichen Umsatzwachstum von 5 bis 10%, hat das EPS durchaus in 3 Jahren ein Potential von um die 0,35 €. 
Noch ein Blick auf die tadellose Bilanz von IVU, denn die sollte nicht ganz unerwähnt bleiben. Die Eigenkapitalquote liegt bei starken 65%, IVU hat keine Bankschulden, dafür zu Ende Q3 2017 einen Nettocash von 10,5 Mio. €, der in Q4 aber deutlich gestiegen sein wird in Richtung 16 bis 18 Mio. €. Also in etwa 1 € pro Aktie. Nimmt man diese 1 € an Nettocash als Grundlage für das KGV her, dann würde das cashbereinigte 2017er KGV bei 21,5 liegen und das cashbereinigte 2018er KGV bei um die 16. IVU ist also alles andere als teuer auf dem Kursniveau von 5 €. Das KUV mit 1,3 ist für ein Softwareunternehmen eigentlich spott billig.

 

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30.12.17 10:55

m-u-t (Depotanteil: 6,8%):

m-u-t ist ein Messtechnikspezialist für optisches Messen in den Bereichen Medizintechnik (z.B. Sensorsysteme zur Reinigung von Endoskopen), Green Tech (Landwirtschaft und Umwelttechnik z.B. Inhaltsstoffanalyse) sowie für die Halbleiterindustrie für die Prozessüberwachung. Kunden von m-u-t sind z.B. Claas, Yara und Olympus sowie bekannte Firmen aus der Halbleiterindustrie. 

m-u-t gehört für mich mit zu den "edelsten" deutschen Small Caps, denn das Unternehmen verfügt über eine sehr feine Produktpalette, erzielt mittlerweile EBIT-Margen > 14%, generiert gute Free Cash Flows zwischen 6 bis 7 Mio. € im Jahr, hat eine Eigenkapitalquote von 50% und verfügt über einen Nettocash von 8 Mio. € (= Nettocash je Aktie 1,60 € -Bankschulden bei 4,5 Mio. €). In 2017 hat m-u-t den Gang "etwas" höher geschaltet mit einem Umsatzwachstum von ca. 9% auf ca. 59 Mio. € und einem Plus beim operativen Gewinn von 32%. 

Nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2017 wird man bei m-u-t mutig, denn das Unternehmen setzt sich das Ziel organisch im Schnitt pro Jahr um 10% zu wachsen und mit Zukäufen wie der erst vor ein paar Wochen gemeldete Kauf der LayTec AG (wurde mit einer 5%igen Kapitalerhöhung bezahlt - Umsatz in 2016 von 6,5 Mio. €) mittelfristig auf einen Umsatz von 100 Mio. € zu kommen mit einem EBIT-Margenziel von 10 bis 15%.

Die m-u-t-Aktie wird mit einem 2017er KGV von 18 bewertet (EPSe: 1,03 €). Passt eigentlich für ein solch gut aufgestelltes Unternehmen operativ wie bilanziell, aber bei dieser Bewertung ist meines Erachtens so gut wie kein Wachstum impliziert, aber m-u-t will ja laut eigenen Aussagen organisch um 10% wachsen und mit dem Zukauf der LayTec AG kommen ja noch obendrauf anorganischer Umsatz von ca. 6 Mio. €. Also könnte in 2018 ein Umsatzwachstum um die 19% auf 70 Mio. € raus schauen. 

Tom Tailor (Depotanteil: 6,7%):

Ich war in 2017 3mal im Bekleidungskette/Modehändlerkonzern Tom Tailor drin und bin immer mit Gewinn raus. Die Aktie hält sich wirklich gut an die Charttechnik. Ist ja nicht immer so bei Aktien. Als Turn Arounder ist die Aktie auch interessant. Ich bin Anfang November wieder mal rein in Tom Tailor, da die Aktie wieder über das Widerstandsnest zwischen 8,55 bis 8,95 € gekommen ist. Das in Kombination mit der Turn Around-Story war der Grund für den Wiedereinstieg bei Tom Tailor. 

Wie die Q3-Zahlen aufzeigten mit z.B. einem EBITA von 22 Mio. € und der EBITA-Marge von 9,2% hat der Turn Around geklappt bei Tom Tailor durch das RESET Restrukturierungsprogramm zur Kosten- und Prozessoptimierung mit Einsparungen von bis zu 40 Mio. € im Jahr. Tom Tailor hat sich aus Auslandsmärkten zurückgezogen (z.B. China, USA und ab Anfang 2018 aus Frankreich), rd. 300 Filialen wurden geschlossen, Mitarbeiterzahl wurde um 700 deutlich reduziert, Marken wie Tom Tailor Polo oder Bonita Men wurden eingestampft, die Artikelvielfalt in der Kernmarke wurde um ein Drittel reduziert und das Onlinegeschäft wurde neu aufgestellt und forciert. Die Bilanz sieht auch wieder einigermaßen ordentlich aus mit einer Eigenkapitalquote von 30%, einer Nettofinanzverschuldung von 125 Mio. € und einem NetDebt/EBITA < 1,5.

Modehandel ist ein schwieriges Geschäft ohne Frage. Bei Tom Tailor stellt sich nun die Frage wie weit kann es in 2018 nach der offenbar voll und ganz gelungenen Restrukturierung gehen ? Darum mal ein Blick auf die Analystenschätzungen für 2018. Immerhin 8 Analysten zu Tom Tailor gibt es, so dass die Durchschnittsschätzungen durchaus eine bestimmte Aussagekraft haben. Erwartet wird ein leicht rückläufiger Umsatz von 3% auf 915 Mio. €, ein EBITA von 94 Mio. € inkl. der EBITA-Marge von 10,3%, ein EPS von 0,72 € und eine weitere Senkung der Nettofinanzverschuldung um 22 Mio. € auf 107 Mio. €. Somit wird Tom Tailor mit einem 2018er KGV von 15, einem EV/EBITA-Multiple von 5,7 und mit dem Faktor 5 zum EBITA auf dem aktuellen Kursniveau bewertet. Teuer ist das nun nicht gerade, aber ein Schnäppchen ist die Tom Tailor-Aktie nach der Kursrallye von 32% in den letzten 3 Monaten auch nicht mehr. Im Vergleich zu Hugo Boss ist aber Tom Tailor schon unterbewertet um gut 20 bis 30%, aber Hugo Boss hat deutlich bessere Gewinnmargen wie z.B. eine EBITA-Marge von 18%.

S&T (Depotanteil: 6,6%):

Die S&T-Aktie ist von der fundamentalen Bewertungsseite sehr schwer zu packen, denn die Aktie ist richtig teuer. So wird sie derzeit an der Börse mit dem 14fachen des geschätzten 2018er EBITAs bewertet und ist damit genau so hoch wie das EV/EBITA-Multiple (Nettocash: 40 Mio. €/EBITAe: 79 Mio. €). Das ist nun wirklich sehr teuer. Dagegen sieht das 2018er KGV von 25 (2018 EPSe: 0,70 €) eher harmlos aus für ein Wachstumsunternehmen aus. Diese hohe Bewertung liegt aber großteils an zwei komplett nachvollziehbare Faktoren, zum einen an den relativ hohen nicht liquiditätswirksamen PPA-Abschreibungen (= Abschreibungen auf den Goodwill der übernommenen Unternehmen) von rd. 6,7 Mio. € im Jahr (= negativer Effekt von ca. 0,10 € beim EPS) und vor allem am Kontronkauf, denn Kontron muss erstmal wieder richtig flott gemacht werden. Zudem müssen dann auch erstmal Synergieeffekte erarbeitet/entwickelt werden. Das alles braucht eine gewisse Zeit. Auf der anderen Seite ist bei S&T durch Projekte in dem Bereich Internet of Things-Lösungen mit Großaktionär Foxconn und Microsoft und im Bereich Embedded Server so richtig viel Fantasie drin. Auch im Bereich Smart Energy ist mit Foxconn ein Projekt am Laufen, das zu einem neuen Produkt führen soll. Somit sollte der Newsflow in den kommenden Monaten weiter positiv bleiben. Zumal S&T Chef Niederhäuser weiß wie man ein Unternehmen an der Börse interessant macht. Von der Umsatz- (in 2018 Umsatz über 1 Mrd. € ??) und der Auftragsseite (Auftragsbestand bei 461 Mio. € und Projektpipeline bei 1,3 Mrd. €) her ist alles richtig gut. Der Schlüssel bei S&T wird sein um in die hohe Bewertung in den kommenden 2 Jahren rein wachsen zu können, dass die bis dato niedrigen Gewinnmargen (z.B. EBIT-Marge in 2017 bei ca. 4,5% und in 2018 nach dem Analystenkonsens bei 5,7%) richtig hochgehen.

Isra Vision (Depotanteil: 6,5%):

Die Darmstadter Isra Vision ist Weltmarktführer in "sehenden Systemen", sprich in der industriellen Bilderverarbeitung für Lösungen zur Automatisierung von Robotern in industriellen Fertigungsprozessen und zur hochpräzisen 3D-Inspektion von Oberflächen. Die High-Tech Schmiede ist ein richtig gutes hochprofitables Wachstumsunternehmen mit einem sehr verlässlichen Zahlenwerk.

Im Geschäftsjahr 2016/2017 (läuft von Oktober bis September bei Isra) wurde der Umsatz um 11% auf 143 Mio. € gesteigert mit einem EBITA von 42,9 Mio. € (EBITA-Marge von 30%), einem EPS von 4,68 € (+17%) und einem operativer Cash-Flow von 37,1 Mio. €. Die Guidance für das laufende Geschäftsjahr lautet "niedriges zweistelligen Umsatzwachstum ähnlich wie im Vorjahr bei mindestens stabilen Margen". Heißt dann auch, dass Isra Vision auf ein EPS von > 5,20 € kommen wird. Damit ist Isra aktuell mit einem 2018er KGV von um die 40 bewertet. Ist zwar sehr sportlich ohne Frage, aber die hohen Gewinnmargen, das sehr zuverlässige Zahlenwerk und das konstante Umsatz/Gewinn-Wachstum in Kombination mit guten Cash Flows gerechtfertigen sicher eine sehr hohe Bewertung. 

Nach der klasse Kursperformance von Isra ist der Spezialist für Oberflächeninspektionssysteme ein ganz heißer Kandidat für den TecDAX. Der Freefloat von Isra liegt bei 70%. Es ist ja bekannt, dass im TecDAX die "Indexeffekte" in der Regel besonders groß sind.

Ich für meinen Teil bin in Isra drin so lange die Aktie nicht unter die 200 €-Marke abtaucht. Sollte die Aktie weiter hochlaufen nach der alten Börsenweisheit "the Trend is your Friend" würde ich peu a peu Geld aus der Aktie raus nehmen.

Aurelius (Depotanteil: 5,8%):

Der Finanzinvestor bzw. die Beteiligungsgesellschaft Aurelius hat ein Geschäftsmodell mit Zukäufen von großteils Sanierungsfällen, das ganz schwierig zu bewerten ist. Somit kann man den von Aurelius angegebenen NAV mit dem man versucht die Töchter zu bewerten, sicher nicht zu 100% vertrauen. Liegt aber nun weniger an Aurelius, sondern eher an der Natur der Sache, denn angeschlagegene Unternehmen sind halt mal verdammt schwer zu bewerten auf ihre Werthaltigkeit. Das macht Aurelius mit ihrem Geschäftsmodell natürlich angreifbar so wie bei der Shortattacke im Frühjahr. Da wurde u.a. behauptet, dass die Beteiligung Secop null Wert hat. Ein paar Monate später hat dann Aurelius Secop zu 185 Mio. € verkauft. Das war zwar um 70 Mio. € niedriger wie im ausgewiesenen NAV-Ansatz von 255 Mio. €, aber natürlich deutlich höher als zum unterstellten Wert. Auch von der sehr große Beteiligung Getronics wurde behauptet, dass sie nur 12,7 Mio. € Wert sei. Getronics wurde im Juli für 220 Mio. € verkauft an ein Konsortium dem White Oak Global Advisors und Permira angehören. Bemerkenswert ist, dass diese Transaktion mit einem Cash-Multiple auf das eingesetzte Kapital von 18,5 zustande gekommen ist. Im November wurde dann noch Studienkreis für 71,1 Mio. € verkauft mit einem Multiple auf das eingesetzte Kapital von 11,6.

Die 3 Beteiligungs/Unternehmensverkäufe von Aurelius in diesem Jahr zeigen so ziemlich klar auf, dass die Anschuldigungen zu Aurelius haltlos waren und das Geschäftsmodell voll funktioniert.

Generell muss man sagen, dass sich Aurelius ziemlich umtriebig zeigt, denn bis jetzt gab es in diesem Jahr 6 Zukäufe und die erwähnten 3 Unternehmensverkäufe. Der letzte Zukauf war ein schweizer Futtermittelproduzenten (Cargill). Bei den Beteiligungen gibt es ebenfalls gute Fortschritte. So ist bei HanseYachts der Turn Around gelungen, bei Office Depot Europe gibt es bereits operativ schwarze Zahlen und bei der langjährigen Tochter GHotel wurden neue Kooperationspartner gewonnen und neue Hotels in Betrieb genommen.

So weit wie man das als Außenstehender beurteilen kann ist Aurelius ein solides Investment mit einer Dividende von 5 € in 2018, also aktuell eine Dividendenrendite von knapp 9%. Die Fundamentaldaten und der 2017er Track-Record sprechen klar für Aurelius. Ein Aktienrückkaufprogramm läuft dazu noch.

Ich bin Ende November in Aurelius rein als es über die 54 € ging. Zumal Aurelius wieder gut über der 200 Tageslinie notiert.

Paragon (Depotanteil: 5,6%): 

Paragon ist einzig und alleine wegen der Charttechnik im Depot, denn die Aktie wäre mir zu teuer, auch wenn der Autozuieferer im Premiumsektor (Audi ist größter Kunde) eine spannende Investmentstory bietet u.a. auch wegen der börsennotierten Tochter Voltabox, die sich auf Batteriepacks für den Einsatz in Trolleybussen, Gabelstaplern oder Spezialfahrzeugen für den Untertageeinsatz im Bergbau fokussiert hat. Im laufenden Jahr dürfte Voltabox mit rd. 25 Mio. € etwa 20% zum Paragon-Umsatz. In 2019 soll der Umsatz von Voltabox schon fast so hoch sein wie der von Paragon in diesem Jahr.

Drei Tage vor Weihnachten hat die Paragon-Aktie ein ganz klares charttechnisches Kaufsignal generiert, als die Aktie über das 38,2% Fibo-Retracement gestiegen ist, das bei 75,20 € liegt. Bei 79,50 € befindet sich noch ein hartnäckiger Widerstand. First Sensor (Depotanteil: 5,5%):

First Sensor (Depotanteil: 5,5%):

Eines vorweg die First Sensor-Aktie ist mit einem KGV von rd. 30 alles andere als billig und lebt großteils von der Fantasie des Autonomen Fahrens. Für ein solch hohes KGV sind die Wachstumsraten wie auch die Gewinnmargen (EBIT-Marge bei um die 6%) einfach zu gering meiner Meinung nach. Aber die Aktie läuft ganz einfach. Ich bin erst vor knapp 2 Wochen in First Sensor rein als es wieder über die 20 €-Marke ging. In der Nähe davon liegt auch mein Stopp. Sollte es wieder in Richtung All Time High gehen, das bei 22,93 € auf Intraday-Basis liegt, würde ich mit Sicherheit einiges an Geld bei First Sensor raus nehmen.

HanseYachts (Depotanteil: 5,4%):

Ende Oktober bin ich in HanseYachts rein aus zweierlei Gründen: Erstens war klar, dass der Turn Around endlich  geklappt hat und zweitens gab es eine wochenlange Seitwärtsbewegung rund um die 8 € und dass die über kurz oder lang aufgelöst wird war logisch. Bei der doch recht positiven operativen Entwicklung war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst wird.

HanseYachts hat sich in den letzten Jahren durch Zukäufe (z.B. mit Sealine und Fjord zwei erstklassige Motorboothersteller) gut entwickelt und ist mittlerweile der zweitgrößter Hersteller von Segelyachten. Mit dem Kauf der französischen Privilège ist HanseYachts in den Katamaran-Markt eingezogen. Jedoch liegen die Lieferzeiten von Katamaranen bei fast einem Jahr, so dass der Wachstumssprung durch den Privilège-Kauf wohl erst mittelfristig sichtbar werden wird.
Nach 8 Verlustjahren hat die Greifswalder HanseYachts im Geschäftsjahr 2016/17 erstmals wieder einen Nettogewinn erzielt mit 3 Mio. €. Der Umsatz ist um 12% auf 128,6 Mio. € gestiegen und damit wurde der seit 2012 anhaltende Umsatzwachstumskurs mit einem durchschnittlichen, jährlichen Umsatzzuwachs von rd. 9,5% p.a. weiter fortgesetzt. Insgesamt wurden 589 Schiffe im Geschäftsjahr 2016/17 verkauft (Vj.: 557 Schiffe). Die EBIT-Marge kam auf bereinigte 1,8% und die hat damit richtig gut Luft nach oben. Bereinigt deshalb, weil es einen Einmalertrag aus der Zuschreibung auf die Marke Fjord von 2,2 Mio. € gab. Das EPS lag bei 0,29 €. Sehr positiv war die Cash Flow-Entwicklung, denn der Free Cash Flow kam auf 3,4 Mio. € (Vj: - 1,6 Mio. €) trotz dem Kauf von Privilège und Investitionen in das Anlagevermögen.

Alles in allem es ist viel positive Bewegung in HanseYachts drin, aber es wird schon noch 2 Jahre brauchen bis aus HanseYachts ein einigermaßen gut profitables Unternehmen wird.

Großaktionär Aurelius (hält 75,13% der HanseYachts Aktien) sieht in 2, 3 Jahren ein EBITA von 15 Mio. € für möglich. Das würde dann einem EPS von um die 0,60 € entsprechen. Sollte dann noch die sehr teure Unternehmensanleihe mit einem Zinssatz von 8% umfinanziert werden was rechtlich möglich wäre, würde sogar ein EPS > 0,60 € raus kommen. Die Baader Bank erwarten für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von 135 Mio. € mit einem EPS von 0,34 € und für das Geschäftsjahr 2018/2019 ein von 142 Mio. € und ein EPS von 0,51 €.

König & Bauer (Depotanteil: 4,8%):

Grundsätzlich ist der Druckmaschinenbauer König & Bauer alles andere als spektakulär beim Umsatz/Gewinnwachstum, aber seit der Restrukturierung und dem Fokus auf die Wachstumsmärkte  Verpackungs-, Industrie- und Digitaldruck und der Serviceoffensive entwickelt sich der Maschinenbauer gut. Wachsen will Bauer & König pro Jahr organisch um rund 4% (= ca. 50 Mio. €). Die Hälfte davon soll alleine vom Verpackungsdruck kommen und der Rest durch das expandierende Servicegeschäft (Ziel 30% Umsatzanteil) und aus Marktanteilsgewinnen. 

Von der fundamentalen Bewertungs her ist die König & Bauer-Aktie bei dem Kursniveau von 61/62 € nach der gut 15%igen Korrektur wieder interessant mit z.B. einem 2018er KGV von 15 (EPSe 2018: 4,58 €). Wobei meiner Einschätzung nach König & Bauer im kommenden Jahr bei der EBIT-Marge überraschen könnte und eher in Richtung 8% laufen könnte, als die 7,2% die derzeit im Konsens erwartet werden. Würde dann auf ein EPS von etwas über 5 € hinauslaufen. Ähnlich sieht es auch der Analyst von Hauck & Aufhäuser, denn der erwartet für 2018 ein EPS von 5,03 €.

Spannend ist jedenfalls derzeit die Chartkonstellation bei König & Bauer und genau darum bin ich Mitte Dezember in die Aktie wieder rein im Switch mit MS Industrie. Zum einem bewegt sich die Aktie momentan in einem wahren Widerstandsnest, das sich so zwischen 60 bis 62 € erstreckt und die Aktie schlängelt sich seit gut 3 Wochen knapp unter der 200-Tageslinie, die sich bei 63,08 € befindet. Damit kann man König & Bauer recht gut handeln, wenn man hier einen sauberen Stopp setzt.

Watchlist:

Die Watchlist ist in etwa 60 Unternehmen groß von Aumann über Meyer Burger bis hin zu Vectron. 

So könnten in 2018 z.B. drei "Falling Angels" auf dem dtsch. Nebenwerte Markt wieder interessant werden. Softing (- 21% in 2017 - Softing muss einfach "nur" wieder nach 2 schwachen Jahren einigermaßen auf die Spur zurückkommen),  GFT (- 38% in 2017 - Problem von GFT: Große Kunden sparen im Investmentbanking) und Adva (- 20% in 2017 - wann kann Adva ihre Umsatzschwäche überwinden ?).

Helma Eigenheimbau steht weit oben auf meiner Watchlist. Die Aktie gehört zu den Verlierer 2017 mit einem Kursminus von 16% und wurde durch Reduzierung der mittelfristigen Guidance im Frühjahr in ihrem Aufwärtstrend jäh gestoppt. Grundsätzlich ist aber Helma mit einem Umsatzwachstum von 6 bis 10% im Jahr auf einem Wachstumsweg, aber Helma hat nach wie vor eine kleinere Margenschwäche, denn trotz einem sehr soliden Umsatzwachstums kommt Helma bei der EBIT-Marge, die so bei rd. 7% liegt, einfach nicht voran. Mit einem 2018er KGV von 10 (EPSe: 4,18 €) ist Helma zur Zeit an der Börse nun wirklich nicht gerade hoch bewertet. Das spricht ganz klar für die Helma-Aktie. Nach dem sich die Helma-Aktie seit Ende Oktober wieder über die 200-Tageslinie (aktuell bei 42,30 €) gekämpft hat befindet sich die Aktie seit gut 6 Wochen in einer sehr engen Seitwärtsrange. Sieht man auch am sehr stark verengten Bollingerband, das förmlich danach schreit, dass es über kurz oder lang - eher wohl kurz -zu einem Ausbruch aus der Seitwärtsrange kommen wird.

Mit dem Laserspezialist LPKF befindet sich ein spannender Turn Arounder auf meiner Watchlist. Der Maschinenbauer dürfte in 2018 den Turn Around wohl packen, aber für den Kursverlauf wird wichtig sein wie dynamisch der Turn Around ablaufen wird. Hier ist vor allem die EBIT-Marge von ganz entscheidender Bedeutung, denn die wird in 2017 nur so zwischen 1 bis 3% liegen. Vor allem die in China verkauften Maschinen drücken die EBIT-Marge. Wichtige Chartmarke ist bei 9,34 € (Tageshoch vom 30. November). 

Die Aktien von Borussia Dortmund steht bei mir ebenfalls auf der Beobachtungsliste. War ja in 2017 2 Monate in der BVB-Aktie drin mit guten Erfolg. Bei 7,98 € dann raus, als der Dembele Transfer perfekt war. Die BVB-Aktie ist mit einem 2018er KGV von 10,6 recht günstig, aber die Nachhaltigkeit der Gewinne ist halt bei einem Fußballverein alles andere als gegeben. TV-Gelder, Mercandsing- und Sponssoreneinnahmen steigen zwar regelmäßig, aber dem gegenüber stehen Transfereinnahmen/ausgaben, die alles andere als kalkulierbar sind und auch kräftig wachsende Personalkosten. Sollte es sportlich aber wieder beim BVB aufwärts gehen, dann sollte der Kurs auch wieder anziehen, denn eine Champions Legeau Teilnahme ist finanziell immens wichtig für den BVB, denn dann winken mindestens 40 Mio. € an Einnahmen.

Als gelernter Maschinenbauer finde ich die 3D-Druckertechnologie hoch spannend und ich bin überzeugt davon, dass in einigen Geschäftsfelder (z.B: Flugszeugbau, Medizintechnik, Entwicklungsabteilungen) mittelfristig kein Weg an der 3D-Druckertechnologie vorbei gehen wird. Darum halte ich den 3D-Druckerspezialist SLM Solutions für eine hoch spannende Aktie. SLM Solutions arbeitet zwar operativ in schwarzen Zahlen, aber auf Nettogewinnbasis schwankt dass ganze noch. Beim Überschreiten des All Time Highs wäre die Aktie von SLM Solutions sicher eine Option für den Wiki.

Das mal ein paar Aktien, die bei mir auf der Watchlist stehen, aber es gibt moch viele weitere davon, die schlagartig interessant werden könnten. Geht ja manchmal Ruck Zuck bei Nebenwerten.

 

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