Arzt wegen Ferngutachten verurteilt
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 02.11.17 20:16 | ||||
Eröffnet am: | 17.10.14 18:01 | von: ex nur ich | Anzahl Beiträge: | 90 |
Neuester Beitrag: | 02.11.17 20:16 | von: ex nur ich | Leser gesamt: | 26.888 |
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Wieviel Geld erhält ein Gutachter denn für eine Gutachten?
Und darf er denn weiter Gutachten verfassen?
Schließlich handelte er meiner Meinung nach grob fahrlässig?
Frechheit sowas.
2., Die behalten normalerweise ihren Status.
Der Arzt, der seine Zulassung behält, gab in einem auf Betreiben des Ärztlichen Kreis- und Bezirksverbandes München eingeleiteten berufsgerichtlichen Verfahren gegen ihn offen zu, dass er den Mann aus seinem Gutachten nur aus den Erzählungen der mit ihm zerstrittenen Ehefrau kannte. Er versuchte das damit zu rechtfertigen, dass es ihm um das Wohl der Kinder gegangen sei. Das Gericht sah das anders und sprach von einem "Köcher mit Giftpfeilen", den der Arzt und Psychotherapeut seiner Patientin zur Verfügung gestellt habe.
Dass der Fall kein Einzelfall ist, zeigen mehrere andere Skandalgutachten, die in den letzten Monaten und Jahren an die Öffentlichkeit gelangten: Die bekanntesten darunter waren mit dafür verantwortlich, dass der mit seiner Ex-Frau zerstrittene Nürnberger Gustl Mollath gegen seinen Willen sieben Jahre lang in der forensischen Psychiatrie festgehalten wurde.
In einem anderen Fall mit besonders gravierenden Folgen stellte ein Arzt einem "langjährigen Kollegen" ein Gutachten aus, aufgrund dessen die Staatsanwaltschaft der Strafanzeige eines 87-Jährigen zuerst keinen Glauben schenkte. Anlass der Strafanzeige war, dass die Ehefrau des Rentners auf qualvolle Weise starb, nachdem sie in einem städtischen Klinikum und von ihrem Hausarzt falsch behandelt wurde.
Erst ein zweites medizinisches Gutachten mit ganz anderen Feststellungen führte schließlich dazu, dass der Mediziner vor der Arzthaftungskammer des Landgerichts München I Behandlungsfehler einräumte.
Denn es ist ja durchaus übliche Praxis, dass Versorgungsämter und auch private Versicherungen aufgrund der Aktenlage und den bereits erstellten Arztberichten sich ein Gutachten für sich zutrauen. Bzw. werden auch Ärzte beauftragt, die den Patinenten nicht unbedingt selber ansehen und untersuchen. Bewertung nach Aktenlage eben.
Aber nur aufgrund von Erzählungen der Ehefrau, ein solches Persönlichkeitsgutachten zu erstellen, ist schon fast betrügerisch und hat mit einem ordentlichen Gutachten nichts zu tun.
Für ein einfaches Gutachten, was evtl nur 1 Stunde Arbeit erfordert, bekommt kein Arzt auch nur 1.000 Euro - es gelten auch da grundsätzlich die übliche Honorarsätze!
Und da wurde man im Laufe der Bestellung auf eine Seite geführt, wo man dann direkt eine Verbindung mit einem Arzt haben sollte (wo irgendwo im Ausland).
Dieser sollte dann nachher die Verordnung, bzw. das Rezept ausstellen.
Grundsätzlich kann es schon möglich sein, meine ich, dass ein Arzt sich nur aufgrund der Angaben von Patienten sich ein Bild von einem Patienten machen kann und auch Hinweise auf das Krankheitsbild erhält. Glaube in den meisten alltäglichen Konsultationen schätzt der Arzt erst mal die Krankheit nach den Angaben des Patienten ein, verschreibt etwas und hofft das es hilft. Hilft es nicht, wird oft was andere verschrieben, weil man evtl dann auf eine andere Krankheit tippt.
Also bei Kassenpatienten ist in Deutschland nicht üblich, bei kleineren Beschwerden, sofort grosse Untersuchungen zu machen, sondern man versucht erst mal Medikamente oder auch Verhaltensmassnahmen und erst wenn es nicht wirkt, macht man evtl später weitere Untersuchungen.
In diesem Kontext könnte ich mir also durchaus vorstellen, dass dann Ärzte aufgrund eines Chatkontaktes auch genauso gut handeln könnten, wie sonst Ärzte die etwas verschreiben.
Natürlich könnte da auch jemand einfach manipulieren.
Aber das kann theoretisch und praktisch auch jeder der persönlich bei seinem Arzt vorspricht!
Wenn ein relativ kleiner Gutachter ein zusätzliches Gutachten, bzw. Gegengutachten erstellen soll, weiß er vorher bereits (falls der Erstgutachter ein Alpha-Tierchen ist), dass
es ungünstig für seine Karriere ist, wenn er bei diesem Auftrag zu einem anderen Ergebnis kommt.
Da ich im Bereich Gesundheitssystem/Medizin bewandert bis erfahren bin, .........
Der Rechtsstreit dauerte ca. 6 Jahre, zwischendrin war ein Wechsel unseres Rechtsanwalts nötig.
Dabei wurden 3 Gutachten zu einem Gesamtgutachten zusammengefasst.
2 Gerichtsverhandlungen fanden statt.
Die Gesamtkosten für meine empfehlenswerte Rechtsschutzversicherung beliefen sich am
Ende auf 30.000,-- DM.
Und sicher ist es ein Unterschied ob jemand vom Schreibtisch etwas beurteilt oder, der Mediziner sich den Paitenten genau ansieht, , evtl noch mehrere Tage lang begutachtet , verschiedene Untersuchungen macht, Röntgenaufnahmen etc, ....
Glaube schon, dass wir zukünftig auch einen Arzt teilweise per chat konsuldieren werden und es dann ganz normal wird! Also in den Fällen, wo man sonst auch wegen Erkältung, Grippe oder mal Rückenschmerzen etc, zum Arzt geht, kann man seine Beschwerden auch mittels eines elektronischen Mediums kund tun.
Ansonsten war in #1 nicht das Thema gemeint, das Du hier ansprichst.
Dazu findest Du hunderte gute Informationen im Thread
"Alternative Medizin als sinnvolle Ergänzung" von Rosalie.
Nach reiflicher Überlegung hatte ich seinerzeit den MDK
(medizinischer Dienst der Krankenkassen) und die Ethikkommission nicht bemüht.
http://www.rbb-online.de/rbbpraxis/archiv/.../rbb_Praxis_Feature.html
Wenn ein Patient nach einem Behandlungsfehler versucht, zu seinem Recht zu kommen, sieht er sich bald einem aufreibenden Abenteuer mit ungewissem Ausgang entgegen. Die Dokumentation "Rechtlose Patienten? – Behandlungsfehler und ihre Folgen" schaut hinter das System, stellt dramatische Geschichten von Patienten vor. Und sie zeigt, wie sich übrige Beteiligte wie Rechtsanwälte, die Schlichtungsstelle, die Krankenkassen, die Ärzte, die Gutachter, die Richter, die Politiker in Deutschland zu Behandlungsfehlern verhalten.
Auf eine angemessene Entschädigung oder eine entsprechende Bestrafung der Ärzte hoffen die Geschädigten meist vergebens.
Den Ärztekammern lagen im Jahr 2013 insgesamt 12.173 Patientenbeschwerden wegen vermuteter Behandlungsfehler vor. Etwa 8.000 Fälle wurden von Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bearbeitet. In etwa einem Viertel der Fälle wurde ein Fehler bestätigt. 77 Todesfälle gingen auf nachgewiesene Behandlungsfehler zurück. Nimmt man die Anträge bei Gerichten und Krankenkassen hinzu, gibt es jährlich etwa 40.000 Anträge von Patienten, die einen Behandlungsfehler zum Gegenstand haben. Die Dunkelziffer liegt viel höher: Nach Schätzungen des Deutschen Patientenverbands aus dem Jahr 2003 sterben 25.000 Menschen in Deutschland jährlich durch Fehlbehandlung der Ärzte.
Anders kann ich mir kaum vorstellen, dass sonst so viele Patienten, an Behandlungsfehlern sterben. Es gibt doch gar nicht so viele Behandlungen wo der Tod eine Folge sein kann, also müsste schon ein hoher Prozentsatz der gefährlihcen Behandlungen fehlerhaft sein.
Auch ist immer die Frage ist eine Diagnose die fahrscheinlich war, so wie eigentlihc jeder Arzt diagnostiiert hätte, die aber im nachhinein nicht stimmte, auch ein Behandlungsfehler sein soll.
Man hat klar falsch behandelt, als man wusste, was die Ursache ist, aber trotzdem hat man es in der Situation es richtig gemacht.
Hier mal ein Bericht in der Süddeutschen von 2012 zu Infektionen im Krankenhaus.
Da ist von etwa 30.000 die Rede. http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/...ken-tote-jaehrlich-1.1094997
Die jährlichen Todesfälle durch Nebenwirkungen, falsche/unpassende/kontraindizierte
Arzneimittel und durch sog. Arzneimittelinteraktion (vierthäufigste Todesursache weltweit http://www.ariva.de/forum/...er-Begleiter-468230?page=93#jumppos2335) dürften deutlich drüber sein.
Danke Bankdirektor, da können wir ja alle beruhigt sein, wenn wir durch Fehlbehandlungen gestorben sind, aber der Arzt in der Situation es "richtig" gemacht hat. Muss man für diese Logik Seminare besucht haben, oder lernt man das im Studium? Ärzte machen ja nie Fehler, maximal Kunstfehler.
http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/medizin/...den-aid-1.3827783
Sehr viele Betroffene, die Chemotherapien erhalten sterben innerhalb kürzester Zeit.
Ich arbeite seit 25 Jahren hauptberuflich in einem Klinikum.
Ich kenne mehrere Personen, die jede Krebstherapie verweigert haben und noch Jahre am Leben waren.
Und ich kenne mehrere Personen, die sich ausschließlich mit alternativen/natürlichen Therapien behandelten. Ein Teil konnte mit dem Krebs noch sehr viele Jahre leben und ein Teil wurde dadurch absolut krebsfrei.
Meine persönliche Geschichte hierzu will ich jetzt nicht breittreten.
Selbst bei Normaldosierungen kam es zu schweren Leberschäden, bis hin zum Leberversagen.
Seit 2009 sind in D nur noch Packungen bis 10 Gramm rezeptfrei.
2011 belegte das Medikament Platz drei auf der Liste der häufigsten chemischen Vergiftungsursachen, die beim deutschen Giftinformationszentrum Nord eingegangen sind! Eine Doppelblindstudie in Sydney zeigte keinerlei Verbesserungen bei Rückenschmerzen. Die Auswertung aktueller Studien in Skandinavien spricht von:
ernsten Kosequenzen bei Einnahme während der Schwangerschaft
(ADHS/Hyperaktivität, schlechte gesamtmotorische Entwicklung, gestörtes Kommunikationsverhalten und andere psychische und körperliche Entwicklungsstörungen).
http://www.stern.de/gesundheit/...die-eigenverantwortung-2147793.html
http://www.stern.de/gesundheit/krankenhaus/...r-unnoetig-2187995.html
Das fand sogar eine ehemalige Krankenschwester, die dann trotzdem ins Krankenhaus ging und dort vom "Rettungsrambo" umgebracht wurde.
Nach Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrats wäre der damals 15 Monate alte Junge beinahe gestorben. Er lag zehn Monate lang im Krankenhaus. Der Körper des kleinen Leonardo ist nach inzwischen 25 Hauttransplantationen großflächig vernarbt.
http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/...-urteil-100.html
Das durch Meningokokken ausgelöste Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom, unter dem der Junge litt, entwickle sich sehr schnell und sei schwer beherrschbar sei, hatten Mediziner in dem Verfahren ausgesagt. Es verlaufe in 90 Prozent der Fälle tödlich.
Freisprüche im Berufungsverfahren.
http://www.infranken.de/regional/nuernberg/...spruch;art88523,1066857
Bei der menschlichen Unzulänglichkeit passieren da auch leider
viele Fehler.
... wie dies ändern?
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58280/...nhausbetten-reduzieren