Unterbewertete Aktien an der EUREX hebeln
In den nächsten Beiträgen möchte zuerst einmal einige Grundsätzliche Dinge erläutern und dann ein konkretes Projekt vorstellen. Es geht um E.ON, wo ich im Moment selber aktiv bin. Bitte deshalb im Moment noch nicht fragen oder Antworten, damit später in der Historie der Einstieg nachvollzogen werden kann.
Dieser Thread soll für alle Interessenten einen Mehrwert bringen. Ich bitte hier daher Posts objektiv und begründet zu Formulieren. Bei Pöbeleien und Spamming muss ich leider den entsprechenden User von der Diskussion ausschliessen.
Genug der Vorrede, jetzt geht es los.
Wer mit Optionen handelt, sollte ein gewisses Basiswissen mitbringen und auch die Risiken kennen, die Hebelprodukte mit sich bringen. Dies ist absolut notwendig, um langfristig nicht zur Masse der Verlierer zu gehören.
Nicht jeder und auch ich nicht, weiss alles im Detail. Bei konkreten Fragen sind Google und Wikipedia wertvolle Helferlein. Auch in youtube und einigen Webinaren kann man wertvolle Informationen über seine Fragen recherchieren.
Last, but not least sind gute Bücher unverzichtbar. Wer ohne eigenes Wissen an der Börse agiert, wird deutlich höhere Verluste erleiden, als er für die Investition in Bücher tätigt.
Auf Börsenbriefe und ANAL-ysten kann man getrost verzichten. Wer unreflektiert irgendwelchen Tipps folgt, ohne sich selber eine Meinung zu bilden unterscheidet sich nicht vom Lemming.
de.wikipedia.org/wiki/Option_(Wirtschaft)
Optionen, nicht zu Verwechseln mit Optionsscheinen oder KO Produkten werden standardisiert an der EUREX gehandelt. Für den Handel mit Optionen muss man beim Broker seines Vertrauens eine Börsentermingeschäftsfähigkeit unterschreiben. Dort bekommt man in der Regel auch sehr gute Informationen über den Optionenhandel.
Warum Optionen und keine Optionsscheine? Optionen werden standardisiert gehandelt. OS werden von Banken herausgegeben. Da kann es dann schon einmal vorkommen, dass eine Position deutlich im Plus mangels Gegenseite nicht verkauft werden kann. An der Eurex herrsch vollkommene Transparenz. Preise von Optionen findet man unter boerse.de, z.B. www.boerse.de/eurex/EON/DE000ENAG999
Hier im Thread werden alle Basisszenarien beleuchtet
open long Call (LC), long Put (LP), short Call (SC), short Put (SP)
close long Call (LC), long Put (LP), short Call (SC), short Put (SP)
Der Zeitwert ist abhängig von der Restlaufzeit der Option und nimmt immer mehr ab. Am Verfallstag ist der Zeitwert gleich Null. Der innere Wert ist der Kurs des Underlying minus der Basis der Option. Eine Option hat einen inneren Wert wenn sie "Im Geld" ist, sonst Null.
Aktuell halte ich E.ON für stark unterbewertet. Der Stromversorger, eigentlich ein Witwen- und Waisenpapier hat in kürzerer Zeit ca. 70% verloren und notiert unter Buchwert. Ausserdem gibt es eine Dividende, die selbst nächstes Jahr gekürzt 5% Rendite abwirft. Die Aktie steht Momentan bei ca. 13€. Beim letzten Tief bei 13€ vor ca. 10 Jahren notierte der DAX bei ca. 3000 Punkten.
Hauptziel ist das Verluste begrenzt und Gewinne gesichert werden. Dazu werden die folgenden Regeln aufgesetzt. Das System setzt nicht auf Hoffnung und Glück.
1. Der Maximalverlust
Es wird ein Maximalverlust definiert. Bis zu dieser Summe können LC stark aus dem Geld gekauft werden. Die Laufzeit sollte mindestens 6 Monate, besser über 12 Monate gewählt werden. Dadurch das die Optionen weit aus dem Geld sind, können pro Summe mehr Kontrakte gekauft und der Hebel vergrössert werden.
2. Verluste Begrenzen
Gegen offene LC werden monatlich SC aus dem Geld verkauft und verringern die Investitionskosten. In der Regel verfallen die SC wertlos, durch den starken Zeitwertverfall der aus dem Geld Optionen. Wenn in seltenen Fällen der SC (durch starke Kurssteigungen des UL) in den Verlust kommt, dann steigen ebenfalls gleichzetig die offenen LC. In diesem Fall üssen neben den SC im Verlust entsprechen viele LC im Gewinn gechlossen werden. Sind die LC noch weit aus dem Geld, dann werden Sicherheitshalber max. 50% SC Kontrakte geschrieben.
3. Long Kontrakte dauerhaft erhalten
Wenn LC verfallen oder mit Gewinn verkauft werden, dann werden über monatliche SC weit aus dem Geld neue LC ebenfalls weit aus dem Geld gekauft.
4. Long Gewinne absichern
Wenn die Kurse das UL steigen, so steigen auch die Kurse des SC und der SC bewegt sich aus Richtung "aus dem Geld" nach "am Geld" und der Kurs des SC steigt ebenfalls. Je weiter sich der LC an das Geld bewegt, desto weiter werden die monatlichen SC am Geld plaziert und so höhere Prämien eingenommen.
5. Regeln
Konkrete Regeln über Kontraktgrössen und Basis müssen definiert werden und helfen bei Entscheidungen. Hier muss jeder seine eigenen Parameter finden.
Im nächsten Post dokumentiere ich meine bereits getätigten Orders.
EOA LC JUN13 16,00
EOA LC JUN13 17,00
EOA LC SEP13 17,00
EOA LC DEC13 18,00
EOA LC JUN14 16,00
EOA LC JUN14 20,00
Im Februar sind die folgenden Kontrakte wertlos verfallen und haben meinen Maximalverlust von 115% auf nunmehr 105% verringert.
EOA SC FEB13 14,00
EOA SC FEB13 14,50
EOA SC FEB13 15,00
Für März ist derzeit offen
EOA SC MAR13 16,00 (Sehr weit aus dem Geld Briefkurs wurde abgefischt)
Je nach Kursentwicklung bis Ende dieser Woche plane ich noch
open EOA SC MAR13 13,50 bis 14,50
Falls Interesse besteht, kann ich gerne zeitnah meine Trades mit Begründung posten.
Ein konstruktives Feedback ist jederzeit gern gesehen.
EOA LC JUN13 17,00 -0,03
EOA LC SEP13 17,00 -0,03
EOA LC DEC13 18,00 -0,05
EOA LC JUN14 16,00 -0,21
EOA LC JUN14 20,00 -0,05
EOA LC JUN14 20,00 -0,07
EOA LC JUN14 20,00 -0,07
short Im Februar ca. 25% Kontrakte geschrieben, wegen Risiko zu stark steigender Kurse
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EOA SC FEB13 14,00 0,02 - verfallen
EOA SC FEB13 14,50 0,06 - verfallen
EOA SC FEB13 15,00 0,03 - verfallen
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EOA SC MAR13 16,00 0,01
Der Verlauf der Kurven lässt daher keine klare Aussage über die relative Performance von EON zum Dax zu!
Dann ist diese Kurve nicht ganz korrekt. Aber der die deutliche Schere E.ON/DAX ist trotzdem zu erkennen.
Ich bin jetzt nicht so sattelfest, über die DAX Dividenden der letzten 10 Jahre. Aber die eingepreisten DAX Dividenden der letzten 10 Jahre betragen viellleich 30% maximal 50%, aber keine 150%.
Letztendlich wird der Markt entscheiden, wohin die Reise geht. Ich selber bin da sehr gespannt, da ich konkretes Geld investiert habe. Die vorgestellte Strategie verwende ich übrigens das erste Mal.
Also laut dem Optionen Buch von Igor Uszczapowski ist das eine Variante eines "Diagonal Call Spreads". Dort verkauft man at-the-money calls mit geringer Restlaufzeit und kauft sich mehr out-of-the-money calls. Es besteht das Risiko, das sich der Kurs des Underlying oberhalb der beiden Ausübungspreise befindet.
Ich habe dieses Szenario gemildert, das ich initial deutlich weniger short calls verkaufe, als ich long calls gekauft habe. Weiterhin sind meine short calls nicht at-the-money, sondern out-of-money.
#15
Wenn der short call wirklich gezogen wird, das passiert nur nach Kurssteigerungen des UL von ca. 1,5€, dann haben auch die long calls einen Kursgewinn. Dann muss ich beide Positionen schliessen.
Wie in #10 dargestellt, ist durch die eingenommene FEB Prämie bereits der erste long call bezahlt und im März wird ein grosser Teil der 2. long calls bezahlt sein, obwohl das UL nicht gestiegen ist. Falls sich der Kurs nicht wie erwartet entwickelt, hoffe ich, das ich das Anfangsinvest durch die monatlichen SC mindestens auf Null fahre.
Die "Metaebene" (also Systemeigenschaften und -verhalten und ggf. Weiterentwicklung) würde mich mehr interessieren.
jetzt auch mal abgearbeitet und stoße bei einigem hier auch an meine Grenze. Beitragen kann ich ebenfalls nix, klingt für mich alles höchst Komplex.
So schlimm ist das auch nicht ;-)
Bringen wir es doch mal auf den Punkt, bei einem derzeitigen Aktienkurs von 14,00 und dem potentiellen Widerstand oberen Abwärtstrend, würdest du aktuell long gehen oder nicht doch lieber über 14,50 abwarten.
Das ich bei E.ON strong long eingestellt bin, habe ich schon mehrfach gepostet. Ich habe daher im Januar einige Aktien gekauft. Über short Puts, das erkläre ich nochmals gesondert. Weiterhin habe ich im Januar/Februar mich über Long Calls bereits massiv positioniert, siehe Post #10 hier im Thread. Damals notierte die Aktie 13€ +- 20 Cent. Wenn jemand strong long eingestellt ist, dann soll er die Aktien oder Long Calls zeitnah kaufen. Wieso warten bis der Kurs über 14,50€ steigt? Hier wird Geld sonst verschenkt. Die 14,50€ und auch 16€ werden zwangsläufig erreicht, wenn des beabsichtigt Szenario eintritt. Wenn nicht, dann greift der Stop loss.
Und was für einen Schein würdest du wählen mit einem Zeithorizont von 6 bzw. 12 Monaten?
Ich persönlich würde keine Optionsscheine kaufen, aus den bekannten Gründen. Bei dem initialen Kauf sollte der Zeithorizont so lang, wie möglich sein. 6 Monate sind das Minimum, 12 Monate sind schon besser und noch längere Laufzeiten sind optimal. Leider findet oft bei sehr langen Laufzeiten kein Handel statt und der Spread ist so hoch, das es sich deshalb nicht lohnt zu kaufen.
Weiterhin sollte man beachten, wie weit die Option aus dem Geld ist. Je weiter die Option aus dem Geld ist, desto mehr Optionen kann man sich für einen festen Betrag kaufen. Ziel ist es, das die Option in das Geld läuft, was zwar selten vorkommt, dann aber einen extrem gehebelten Gewinn generieren kann.
Die Option muss nicht zwangsläufig in das Geld laufen, um einen Gewinn zu erziehlen. Bei genügend langer Restlaufzeit steigt natürlich der Kurs der Option, wenn die unterliegende Aktie steigt, siehe Kaufkurs bei ca 13€ im Februar und Kurs Heute bei 14,10€
EOA LC JUN14 16,00 -0,21 0,38
EOA LC JUN14 20,00 -0,05 0,08
Wie ziehst du dann den Stop ein, nach Voigt?
Den Voigt, wirklich klasse Buch habe ich noch nicht komplett gelesen, aber ich lese noch weitere Bücher. Hier in Kürze meine Strategie bei Short Positionen. Diese Strategie handele ich nicht starr, sondern modifiziere manchmal etwas. Alles in Allem kann mna aber sehr mechanisch handeln.
Prämieneinnahme max 1% meines Depotwertes
1. Initialer Verkauf von Short Positionen (Call und/oder Put) leicht aus dem Geld. Prämieneinnahme sind maximal 1% Depotwert. Rein mathematisch verfallen 50% + OTM% aller Optionen.
2. Verlustbegrenzung bei 100%. Ist die offene Position 100% im Minus so kaufe ich sie zurück und realisiere einen Verlust von max 1% meines Depotwertes.
3. Verlustbegrenzung bei Zwischengewinnen ca. 25%, 50% und 75%. Ist eine Position entsprechend im Gewinn (also weniger wert als beim Verkauf), so wird die Verlustbegrenzung von 100% auf die Gewinnsicherung reduziert.
4. Verlustbegrenzung durch Gegenposition. Ist eine offene Position 50% im Verlust, so öffne ich eine Gegenposition und nehme eine weitere Prämie ein. Läuft die ursprüngliche Position ins 100% Minus, so befindet sich die Gegenposition bereits im Plus.
5. Gewinnsicherung. Ist eine Position mehr als 80% im Gewinn. so kaufe ich diese zurück. Ausnahme bei Positionen weit aus dem Geld, hier lasse ich verfallen.
Im nächsten Post folgt etwas Statistik.
Anzahl von Trades - 20
Trades Call - 12
Trades Put - 8
Trades Gewonnen - 12
Trades Verloren - 2
Trades offen - 6
Gesamtprämie - xxx
Prämie pro Trade - xxx
Gesamtgewinn - xxx
Gesamtverlust - yyy
Gesamtergebnis - zzz
Gesamtrendite - Gesamtergebnis/Gesamtprämie
Durchschnittsgewinn Gewinntrade - xxx
Durchschnittsverlust Verlusttrades - yyy
Von den 6 offenen Trades sind 2 Calls weit aus dem Geld, welche ich verfallen lasse. Bei 4 Trades muss ich noch sehen, diese möglichst verlustfrei zu schliessen. Es sind short Call und short Put Basis 14€, welche übernächsten Freitag verfallen.
Du kannst auf Laufzeiten und/oder Call/Put filtern um es übersichtlich zu gestalten.