15 Mio Abfindung für 6 Monate Arbeit ?
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 01.09.09 11:37 | ||||
Eröffnet am: | 30.08.09 19:38 | von: Maxgreeen | Anzahl Beiträge: | 48 |
Neuester Beitrag: | 01.09.09 11:37 | von: hirsenhahn | Leser gesamt: | 16.760 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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Eick hat sich für den Fall einer Insolvenz gut abgesichert. Die Gesellschafter der Privatbank Sal. Oppenheim - Großaktionär von Arcandor - haben ihm für seinen insgesamt über fünf Jahre laufenden Vertrag die Summe von 10 bis 15 Millionen Euro garantiert. Die Garantie enthält laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", dass Eick auch im Falle einer Insolvenz in den nächsten fünf Jahren jeweils drei Millionen Euro erhalten werde. Laut "BamS" sind darin mögliche Sonder-Boni von jeweils einer Millionen Euro pro Jahr enthalten
PS: Bei Karstadt einkaufen ? Nö nicht mehr
1. es muss jemand mit Background (der aber sonst nicht mehr gebraucht wird) sein,
2. muss einigermassen überzeugend ("ich habe alles nur mögliche...") auftreten,
3. muss später mit seinem Misserfolg zurechtkommen,
daher die überzogene "Entschädigung", denn hier war der Laden schon komplett geplündert...
alles geld den managern und nicht den aktionären (vor allem nicht den kleinaktionären) und schon gar nicht den arbeitern und angestellten.
Langsam solltet ihr doch mitbekommen, daß solche Arbeitsverhältnisse ein weiterer Baustein sind, sich legal am Steuerzahler zu bereichern! Das paßt keiner mehr auf irgendwen auf oder handelt vernünftig! Da stecken alle unter einer Decke und zocken ab!
LG Tony
Wenn darüber hinaus auch nur ein Cent aus der Insolvenzmasse an den Geldgeier Eick fließt, sollte sich der zuständige Staatsanwalt sofort mit dem Insolvenzverwalter befassen und ihn wegen Untreue anklagen.
Wenn der Eick ein anständiger Mensch wäre, würde der sowieso die 1,5 Millionen, die für seine miese und nicht erfolgreiche Arbeit kassiert hat und die tausenden Menschen den Arbeitsplatz gekostet hat, was ein fähigerer Manager vielleicht vermieden hätte, für Brot für die Welt oder Misserior spenden.
Demo/Kundgebung gegen die Machenschaften der Oppenheim-Esch-Gruppe und der Stadt Köln" vor dem Rathaus aufgerufen haben.
Vielleicht meinen manche, dass ein solches Posting zu kleinkarriert sei - ich meine nein: Lasst uns in Zukunft viele Frühstücke und unsinnige Gehalter wie das für Eick, der seine Unfähigkeit schon jahrelang bei der Telekom bewiesen hat, sparen. Die Kultur des Ausräuberns der Steuerzahler und der Aktionäre muss zu Ende gehen.
Agenda: Oppenheims Ende
Jahrzehntelang mischte Sal. Oppenheim in der deutschen Wirtschaft ganz oben mit. Dann geriet das Institut ins Strudeln. Mit dem Einstieg der Deutschen Bank würde das Haus das höchste Gut einer Privatbank verlieren: die Unabhängigkeit. Der Zwei-Meter-Mann hat die Brille ganz unten auf der Nasenspitze sitzen, ein weißes Tuch steckt in seinem dunklen Anzug. Kleine Pferde zieren seine tiefrote Krawatte - edle Vierbeiner. Der Graf ist ein Pferdenarr. "Wir bleiben unabhängig", versichert Matthias Graf von Krockow an jenem Tag in der Rue Jean Monnet im großen Bankenviertel des kleinen Landes Luxemburgs. Es ist ein schwarzer Tag für die Bank. Es ist der 28. April 2009. Der Chef der ins Großherzogtum ausgewanderten Kölner Privatbank Sal. Oppenheim ist auffallend ruhig. Anders als sonst. Eigentlich liebt er es, im Mittelpunkt zu stehen. Nimmt kein Blatt vor den Mund. Wird auch mal laut. Doch nicht an diesem Tag. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg schreibt seine Bank Verluste. Das muss er nun der Öffentlichkeit erklären. Bei der ersten Frage an ihn läuft sein Gesicht rot an. Er umgreift die Lehne seines Stuhls und beugt sich nach vorn: "Ich habe so etwas noch nie erlebt! Wir haben es hier mit einer systemischen Krise zu tun." Es klingt wie eine Entschuldigung. Die noch im April versprochene Unabhängigkeit ist akut gefährdet. Ausgerechnet im Jahr des 220-jährigen Jubiläums scheint das Traditionshaus seine Eigenständigkeit einzubüßen - das höchste Gut eines privat geführten Geldinstituts. Der Mythos der Unverwundbarkeit, der der Bank anhaftete und ihr viele vermögende Kunden bescherte, ist verblasst. Zertifikategeschäft, Private Equity oder Industriebeteiligungen: Überall mischte Sal. Oppenheim, die größte unter den deutschen Privatbanken, mit. Und verdiente ordentlich daran. Bis zum verhängnisvollen Jahr 2008, in dem das Geldhaus das erste Mal seit Kriegsende Verluste schreibt - 117 Mio. Euro. Jetzt wachsen der Bank die Probleme über den Kopf. Die Deutsche Bank will bei Sal. Oppenheim einsteigen. Das Engagement der Frankfurter wäre eine Rettung in höchster Not - und zugleich eine Demütigung für die 40 Gesellschafter um die Familien Oppenheim und Ullmann. Auch wenn die beiden Institute als befreundet gelten. Es ist ein bitterer Einschnitt, ein Bruch in der so stolzen Geschichte. Wie aus einer fernen Zeit erscheinen heute die Anekdoten von früher. Wenn Matthias Graf von Krockow, so wird sich erzählt, früher Geld für die Bank brauchte, ging er einfach zu seiner Schwiegermutter. Er trank Tee mit ihr und plauderte über den Dackel. Dann bekam er die nötigen Millionen. Die mittlerweile verstorbene Karin Baronin von Ullmann war Hauptgesellschafterin der Bank und gehörte laut dem Magazin "Forbes" zu den 25 reichsten Deutschen. Erst vor wenigen Jahren feierte die Bank ihren größten Erfolg: Im Jahr 2004 kauft sie der niederländischen ING die Frankfurter BHF-Bank für 600 Mio. Euro ab. Das Institut, damals noch in Köln ansässig, steigt mit der Übernahme zur größten Privatbank Europas auf. Die Geschäfte laufen gut. Zu gut vielleicht. Die Bankiers wollen mehr. Überall sind die Kölner mit dabei: bei der Privatisierung der Raststättenkette Tank + Rast, bei der Fusion von Daimler und Chrysler, bei der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz. Die Bank verdient gut, wird aber auch anfälliger für die Schwankungen der Wirtschaft. Anders als die meisten Privatinstitute setzt Sal. Oppenheim zudem auf komplexe Zertifikate - auch hier mit Erfolg. Bis im September 2008 die US-Investmentbank Lehman Brothers, ein großer Emittent solcher Produkte, Insolvenz anmeldet. Das Zertifikategeschäft bricht ein, auch Sal. Oppenheim gerät in den Strudel. Ende vergangenen Jahres der zweite Schlag: Um Madeleine Schickedanz einen Gefallen zu tun, übernimmt die Hausbank der Quelle-Erbin fast 30 Prozent am Handels- und Touristikkonzern Arcandor. Ein fataler Fehler. Arcandor ist mittlerweile insolvent - Sal. Oppenheim hat der Anteil nichts als Ärger eingebracht. Denn je mehr Risiken eine Bank eingeht, desto mehr Kapital muss sie vorhalten. Bei Arcandor - und auch beim angeschlagenen Immobilienkonzern IVG, an dem die Bank beteiligt ist - sind die Risiken groß. Die Letzten ihrer Art Die Privaten Komplett privat geführte Banken sind vom Aussterben bedroht. Neben dem von Matthias Graf von Krockow geleiteten Institut Sal. Oppenheim gehört noch die Hamburger Bankengruppe M.M. Warburg mehreren Privatleuten. Das Frankfurter Bankhaus Metzler befindet sich komplett im Familienbesitz. Die Halbprivaten Nur noch zum Teil im Privatbesitz befinden sich die Hamburger Berenberg Bank und Hauck & Aufhäuser aus Frankfurt. Bei Berenberg sind neben der Familie von Berenberg-Gossler die Norddeutsche Landesbank Girozentrale und drei weitere Kommanditisten engagiert. Bei Hauck & Aufhäuser sind neben privaten Eignern und Unternehmen noch die WWK Lebensversicherung und Englewood N.V. beteiligt. Die Übernommenen Von großen Banken übernommene Privatbanken gibt es viele: Dieses Schicksal traf etwa das Münchner Institut Merck Finck, das von der luxemburgischen KBL geschluckt wurde. Das Bankhaus Delbrück Bethmann Maffei gehört mittlerweile zur niederländischen ABN Amro. Erst 2004 ging es aus der Fusion von Delbrück & Co mit Bethmann-Maffei hervor. Andere Namen wie Grunelius oder Hardy sind ganz verschwunden. So werden die Aktionäre, die seit dem Jahr 2000 immer eine satte Dividende erhalten haben, Ende vergangenen Jahres zur Kasse gebeten: 200 Mio. Euro müssen sie nachschießen. Doch das zusätzliche Kapital reicht nicht aus. Und so tüfteln die Bankiers einen neuen Plan aus. Sie packen die riskanten Beteiligungen in eine von der Bank komplett getrennte Gesellschaft. So wird die Bilanz entlastet. Nicht aber die Eigentümer der neuen Holding - es sind dieselben wie die der Bank. Das stört auch die Finanzaufsicht BaFin, die ein dickeres Kapitalpolster der Bank lieber sehen würde. Sal. Oppenheim muss handeln. Graf Krockow erwägt, die BHF zu verkaufen, und schaltet sogar eine Investmentbank ein. Kurze Zeit später bläst die Bank alles wieder ab. Die Angebote sind nicht so gut wie erhofft, heißt es in Finanzkreisen. Der Oppenheim-Chef wählt diese Version: "Nein, wir haben nie einen Verkaufsprozess eingeleitet. Die BHF ist mein Herzblut." Zu dieser Zeit sinkt die Glaubwürdigkeit der Bank erheblich. Noch Mitte Juli gab Graf Krockow in einem Interview Entwarnung: Nein, man müsse sich keine Sorgen um die Bank machen. Nein, Sal. Oppenheim brauche keine Hilfe vom Staat und steuere "aus eigener Kraft durch die Finanzkrise". Und ja, die Gesellschafter stünden voll hinter der Bank und, wenn die Situation es verlange, auch für eine weitere Kapitalerhöhung zur Verfügung. "Das ist im Augenblick aber noch nicht notwendig." Auch ein externer Investor stehe "zurzeit nicht zur Debatte". Mitgesellschafter Friedrich Carl Janssen lehnte ebenfalls in einem Interview fremde Hilfe "selbstverständlich" ab. Seine Botschaft: "Derzeit fühlen wir uns mit unserem Kapital gut ausgestattet." Im Rückblick erscheinen diese Worte so sicher wie ein komplexes Wertpapier. Dabei setzt gerade Sal. Oppenheim auf Verlässlichkeit. Die vermögende Kundschaft schätze den Dreiklang aus Vertrauen, Diskretion und Glaubwürdigkeit, sagte Graf Krockow erst vergangenes Jahr. Über Jahrzehnte erscholl dieser Dreiklang auch ohne große Misstöne. Vor allem an Alfred Freiherr von Oppenheim erinnern sich viele Mitarbeiter noch wehmütig. Über vier Jahrzehnte gestaltet der Baron die Entwicklung des Instituts zu Europas größter Privatbank. Er stellt auch die Weichen für das heutige Geschäftsmodell: Vor 20 Jahren verkauft Sal. Oppenheim die Beteiligungen an der Versicherung Colonia. Das spült viel Geld in die Kasse - mit dem das Institut im Investmentbanking expandieren kann. Es sind ganz neue Wege. In den Anfangsdekaden waren es andere Geschäfte, an denen das Bankhaus verdiente: Die Söhne des Bankgründers Salomon finanzierten im 19. Jahrhundert in Köln den Eisenbahnbau. Mit Beteiligung an der Gründung der Colonia Rückversicherungs AG 1879 legte die Bank den Grundstein für den späteren Versicherungsplatz Köln. Die Nazizeit ist für die jüdische Familie eine Bedrohung, sie muss ihre Enteignung befürchten. Mithilfe von Robert Pferdmenges, einem engen Vertrauten des späteren Bundeskanzlers Konrad Adenauer, findet die Familie einen Ausweg: Pferdmenges übernimmt treuhänderisch die Bank. Ab 1938 firmiert sie nach Zeitungskampagnen der Nazis als "Robert Pferdmenges & Co.". Nach der Inhaftierung von Waldemar und Friedrich Carl von Oppenheim ruht das Bankgeschäft. 1945 nimmt das Haus die Geschäfte wieder auf. Zwei Jahre später heißt die Bank erneut Sal. Oppenheim, Angehörige der Familie treten wieder als Gesellschafter ein. Nun wird das Jahr 2009 eine weitere Zäsur in der Familienchronik sein: die Aufgabe der Unabhängigkeit. Nur mit viel Glück wird die Fremdbeteiligung diesmal nicht von Dauer sein. Bereits 1904 musste das damals zweitgrößte deutsche Institut, die Disconto-Gesellschaft, bei den Oppenheimern einsteigen. Die Bankiers waren nach Fehlinvestitionen in der Elektroindustrie in die Krise geraten. Die Beteiligung hielt die Disconto-Gesellschaft bis 1919. Später ging sie ausgerechnet in der Deutschen Bank auf. Von Sarah Speicher-Utsch (Frankfurt)