Societe Generale, wie geht es weiter?
Und nun?
News - 24.01.08 10:58
Händler verzockt fast 5 Milliarden Euro
Bei der Société Générale wurde ein Betrugsfall bekannt, dessen finanzielle Folgen die der Subprime-Krise für das Unternehmen in den Schatten stellt. Die französische Bank muss wegen Fehlern eines einzigen Mitarbeiters fast fünf Milliarden Euro abschreiben. Weil dessen Long-Positionen verkauft werden mussten, haben sich vermutlich die größten europäischen Indizes schlechter als die US-Börsenbarometer entwickelt.
HB PARIS. Société Générale hat einen Betrug bei einem ihrer Händler aufgedeckt, der negative Auswirkungen auf das Geschäft von 4,9 Mrd. Euro hat. Das gab die zweitgrößte börsennotierte Bank Frankreichs am Donnerstag Bank bekannt.
Das Geldhaus teilte außerdem mit, es werde den in Paris ansässigen Händler entlassen. Seine Vorgesetzten würden das Kreditinstitut ebenfalls verlassen. Ein Rücktrittsgesuch des Chefs Daniel Bouton sei abgelehnt worden.
Die derzeit vom Handel an der Euronext ausgesetzten Aktien der Société Générale werden außerbörslich 71 zu 72 Euro gestellt nach 79,08 Euro zum Mittwochschluss. Die Bank hatte am Morgen mitgeteilt, egen der Subprimes-Krise 2,05 Mrd. Euro zusätzlich abschreiben zu müssen und zusätzlich einen Verlust von 4,9 Mrd Euro eingefahren zu haben, den sie auf einen "Betrug" eines Händlers zurückführt. Spekulationen über eine anstehende Milliardenabschreibung bei der Société Générale hatten den Kurs am Mittwoch um zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent abstürzen lassen.
Im Handel wird unterdessen davon ausgegangen, dass es sich bei dem Vorgang um Long-Positionen im Dax- und Euro-Stoxx-50-Future gehandelt haben dürfte, die in den vergangenen Tagen aufgelöst worden seien. Dies würde die deutliche Underperformance dieser beiden Indizes gegenüber dem US-Markt erklären. Nachdem die erwartete Position aus dem Markt sei, dürften die Indizes einen Teil der Underperformance zurückgewinnen, so die Vermutung.
Darüber hinaus müsse Société Générale zusätzliche Abschreibungen von 2,05 Mrd. Euro im vierten Quartal vornehmen, die auf die Immobilienkrise zurückzuführen seien Société Générale von einem Nettogewinn zwischen 0,6 und 0,8 Mrd. Euro aus.
Die Bank will die Löcher in der Bilanz mit einer Kapitalerhöhung stopfen. In den kommenden Wochen benötige man deswegen 5,5 Milliarden Euro an frischem Kapital, hieß es.
Nach Angaben der französischen Zentralbank wird umgehend eine Untersuchung eingeleitet. Die Banque de France sei sofort über die Vorgänge bei Societe informiert worden. Zu dem Betrugsfall ist eine Pressekonferenz am Donnerstag um 14.30 Uhr angesetzt.
Bei Händlern löste die Nachricht Stirnrunzeln aus. Nachdem in den vergangenen Tagen immer wieder über hohe Abschreibungen im Zusammenhang mit der Subprime-Krise spekuliert worden sei, werde nun darüber gesprochen, dass der Verlust im Anleihehandel angefallen sein soll. Sollte dieser Verlust im direkten Zusammenhang mit einer Handelsposition stehen, werfe dies die Frage auf, warum die Alarmglocken des Risiko-Managements nicht früher Alarm gegeben hätten.
Im Zusammenhang mit den Subprime-Abschreibungen der Bank sind Händler nun leicht skeptisch, nachdem das Risiko-Management bei der Handelsposition anscheinend erst sehr spät Alarm geschlagen habe. Nun bleibe abzuwarten, wie die angekündigte Kapitalerhöhung aufgenommen werde.
Ein Analyst sagte indes, er bezweifle, dass die Bank erst jetzt von dem Betrug erfahren haben will. "Ich finde es schwer zu verstehen, dass ein Händler in der Lage gewesen sein soll, ein "geheimes Geschäft' von 4,9 Mrd. getätigt zu haben, ohne dass jemand davon gewusst hat", sagte Ion-Marc Valahu von der Amas-Bank in der Schweiz.
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Quelle: Handelsblatt.com
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Die größten Händlerskandale
Betrügerische Aktionen eines Aktienhändlers haben die französische Bank Société Générale 4,9 Mrd. Euro gekostet. Doch sie ist nicht das erste große Institut, das wegen eines Traders in Schwierigkeiten gerät. FTD-Online gibt einen Überblick über Pleiten, Pech und Pannen.
Société Générale gelingt das Unmögliche: Selbst nach Milliardenabschreibungen von US-Großbanken wissen die Franzosen zu schocken. Ein Händler soll die unglaubliche Summe von 4,9 Mrd. Euro verzockt haben. "Der Feind in meinem Bett. Nick Leeson hat einen Schüler bei Société Générale", sagt Axel Pierron, Analyst beim Finanzberatungshaus Celent, mit einem Staunen. Leeson brachte 1995 mit Milliardenwetten die Barings Bank zu Fall. "Doch hier erstaunt nicht nur die Höhe des Verlusts, sondern auch die Tatsache, dass 13 Jahre danach etwas ähnliches passieren könnte", sagt Pierron.
In der Tat, Händlerskandale gibt es immer wieder. Hier ein Überblick:
2007: Crédit Agricole, 250 Mio. Euro
Richard Bierbaum kannten nur die wenigsten. Doch der Kredithändler der Crédit-Agricole-Tochter Calyon gelangte im Herbst vergangenen Jahres zur zweifelhaften Berühmtheit: Das Management der französischen Bank beschuldigte ihn, mit nicht autorisierten Transaktionen 250 Mio. Euro in den Sand gesetzt zu haben. Bierbaum findet das nicht Ordnung. Seine Antwort: "Meine Chefs wussten, was ich tat. Sie nannten mich nicht umsonst 'The Golden Child' des Kredithandels."
2007: WestLB, 604 Mio. $
Die Düsseldorfer Landesbank WestLB hatte schon viel erlebt. Doch das Jahr 2007 wird sicherlich in bleibender Erinnerung bleiben: Mit einer Wette auf die Differenz zwischen VW-Stamm- und Vorzugsaktien fuhren der WestLB-Händler Friedhelm Breuers einen heftigen Verlust ein, der zu einem Schaden von 604 Mio. Euro führte. Nicht nur das: Vorstandschef Thomas Fischer und weitere Kollegen mussten zurücktreten und sehen sich jetzt Klagen gegenüber, die Anteilseigner müssen 2 Mrd. Euro nachschießen, und der neue Mann an der Spitze, Alexander Stuhlmann, arbeitet an einer Notfusion mit der Helaba.
2007: Bank of Montreal, 663 Mio. $
Der Handel mit Erdgas an den US-Terminbörsen wird umgangssprachlich nur "Gas Vegas" genannt. Einen Grund für diese Bezeichnung lieferte die kanadische Bank of Montreal (BMO), die sich mit Wetten auf den Gaspreis kräftig verspekulierte. Hinter dem auf 663 Mio. $ geschätzten Debakel steht aber nicht nur eine falsche Einschätzung des Marktes, sondern auch eine Männerfreundschaft: Die zwischen dem damaligen Leiter des Energiehandels bei BMO, Kevin Lee, und Kevin Cassidy, damals Vorstandschef des elektronischen Brokerhauses Optionable. Der Vorwurf: Lee erhöhte stetig den Wetteinsatz, um die Verluste zu kompensieren. Cassidy half ihm dabei mit nicht korrekten Bewertungen der Positionen.
2004: China Aviation Oil, 550 Mio. $
Es begann mit einer Wette auf den Ölpreis, die nicht aufging: Der Singapur-Tochter des Kerosin-Händlers China Aviation Oil (CAO) drohte ein Verlust in Höhe von 550 Mio. $. Doch CAO-Chef Chen Jiulin wollte das nicht wahrhaben und teilte weder der Börse noch der Öffentlichkeit etwas über das Minus mit. Noch im Oktober verkaufte er den unwissenden Investoren 15 Prozent an CAO, nur um einen Monat später Gläubigerschutz zu beantragen. Chen Jiulins Entschuldigung: Er sei davon ausgegangen, dass die Muttergesellschaft in Peking für die Verluste aufkomme.
2002: Allfirst, 691 Mio. $
Als der Währungshändler John Rusnak im Gefängnis bereits einige Zeit abgesessen hatte, sagte er in einem Interview: "Obwohl ich hinter Gittern sitze, bin ich erleichtert, davon weg zu sein." Doch das Gewissen dürfte ihn trotzdem drücken: Rusnak setzte als Trader bei Allfirst in Baltimore 691 Mio. $ in den Sand. Das führte zum Verkauf der Bank. Allied Irish Banks veräußerte den Mehrheitsanteil an Allfirst an M&T Bank Corp in Buffalo. Die krempelte den Laden um, 1100 Menschen verloren ihren Job.
1999: Plains All American, 160 Mio. $
Auch Pipeline-Gesellschaften können es nicht lassen: Ein Trader von Plains All American wettete im November 1999 an der US-Energiebörse Nymex auf den Ölpreis - und setzte 160 Mio. $ in den Sand. Damals hielt das Unternehmen Verkaufspositionen von 12 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Litern) zur Lieferung im Dezember und einer Million Barrel für Januar. Nach Angaben von Plains All American betrug das Minus der Position 77 Mio. $. Weitere 83 Mio. $ kostete es, sie abzubauen.
1997: National Westminister Bank, 125 Mio. $
National Westminister hatte bis 1997 einen tadellosen Ruf. Dann kam Kyriakos Papouis. Der Juniortrader jonglierte mit Zinsoptionen - so erfolgreich, dass ihn die US-Investmentbank Bear Stearns abwarb. Doch kurz nach Papouis Abgang fiel dem Management von NatWest auf, dass die Bewertung des Optionsportfolios zu hoch ausfiel. Und zwar für die Jahre 1995 und 1996. Die Analysten fällten ein vernichtendes Urteil - und zwar über NatWest. "Zwei Jahre ist echt eine lange Zeit, um eine Bank an der Nase herumzuführen. Die Risikomanagement-Systeme sollte das eigentlich entdecken", sagte damals ein Bankanalyst von Bear Stearns.
1996: Deutsche Morgan Grenfell, 279 Mio. $
Er war ein Star: Peter Young leitete die European-Growth-Funds bei Deutsche Morgan Grenfell. Das verwaltete Vermögen überschritt Mitte der 90-er Jahre die Milliardenschwelle. Doch die Anerkennung reichte Young nicht. Mit komplizierten Deals investierte er in obskure Firmen und wirtschaftete in die eigene Tasche. Demnach soll er beispielsweise einen Optionsschein gekauft haben, der ihm das Recht gab, Aktien an dem Unternehmen Sensonor zu kaufen. Für seinen Fonds kaufte er weitere 1699 Optionsscheine, die er später in Aktien wandelte. Das Ergebnis: Mit seinem Optionsschein - dem "Golden Bond" - hatte Young auf einmal das Recht auf 441.800 Aktien. So wurde aus einem Investment von 8600 Pfund ein Gewinn von 2 Mio. Pfund. Für seinen Arbeitgeber aber war das Manöver teuer: Deutsche Morgan Grenfell zahlte 279 Mio. $, um die Fonds zu stützen. Young musste vor Gericht. Seine Verteidigungsstrategie: Er gab sich verwirrt und erschien in Frauenkleidern.
1995: Barings Bank, 1,4 Mrd. $
Nick Leeson fiel in der Schule nicht gerade als Talent auf. Seinen High-School-Abschluss verpasste er dank eines nicht bestandenen Mathe-Tests. Doch nur ein paar Jahre später hatte er es zum Manager of Futures Markets bei der 232 Jahre alten Barings Bank gebracht. Seine Wetten an den Terminmärkten gingen allerdings nicht auf. Leeson verbarg die Verluste in dem speziellen Handelskonto mit der Nummer 88.888 - einer chinesische Glückszahl. Es half nichts, Barings brach unter den Schulden zusammen.
Von Tobias Bayer (Frankfurt)
Quelle: Financial Times Deutschland
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Societe Generale bestätigt Risikopositionen von 50 Milliarden Euro
Paris (dpa-AFX) - Der mutmaßliche Verursacher des Milliardenschadens bei der Societe Generale hatte Handelspositionen von etwa 50 Milliarden Euro aufgebaut. Entsprechende Gerüchte hat die französische Großbank erstmals bestätigt. Die Handelspositionen seien vor einer Woche entdeckt und danach liquidiert worden, teilte Société Générale in Paris mit. Der Bank war ein Verlust von 4,9 Milliarden Euro ergeben./gu/DP/ck
Quelle: dpa-AFX
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SOCIETE GENERALE 73,87 -2,56% Paris
ROUNDUP: Societe Generale bestätigt Risikopositionen von etwa 50 Mrd Euro
PARIS (dpa-AFX) - Der mutmaßliche Verursacher des Milliardenschadens bei der Societe Generale hatte Handelspositionen von etwa 50 Milliarden Euro aufgebaut. Entsprechende Medienberichte hat die französische Großbank am Sonntag erstmals bestätigt. Die Handelspositionen seien am vergangenen Sonntag entdeckt und bis Mittwoch nach und nach liquidiert worden, teilte Société Générale am Sonntag in Paris mit. Aufgrund der schlechten Marktbedingungen habe sich ein Verlust von 4,9 Milliarden Euro ergeben. Die Bank hatte zuvor Anzeige wegen Betrugs gegen den 31 Jahre alten Jérôme Kerviel erstattet.
In einer fünf Seiten langen Erklärung unterstrich die Bank noch einmal ihre bisherige Darstellung, ein einzelner Händler sei für den Schaden verantwortlich. 'Der außergewöhnliche Betrug, den wir erlitten haben, bestand darin, dass Kontrollen vermieden oder unwirksam gemacht worden sind', hieß es. Der Händler habe mit Scheingeschäften das Risiko verschleiert. Société Générale bestätigte auch, dass der Händler unter anderem auf den deutschen Leitindex DAX spekuliert hatte. Die Bank kündigte an, das Kontrollsystem von externen Experten ausbauen zu lassen.
KERVIEL KOOPERATIV
Unterdessen ist Kerviel am Sonntag in Paris den zweiten Tag in Folge verhört worden. Er sei kooperativ und gebe interessante Details bekannt, hieß es in Justizkreisen. Kerviel hatte sich am Vortag der Polizei gestellt, die ihn in Gewahrsam nahm. Er soll am Montag einem Richter vorgeführt werden, der entscheidet, ob ein Verfahren gegen ihn eröffnet wird. Nach ersten Erkenntnissen soll sich der Händler durch seine Geschäfte nicht selbst bereichert haben. Beamte der Finanzbrigade hatten seine Wohnung im Pariser Vorort Neuilly sowie den Firmensitz der Société Générale durchsucht. Dabei wurden unter anderem Computer-Festplatten konfisziert.
Bankchef Daniel Bouton wies Vorwürfe zurück, die Bank habe Manipulationen des Juniorhändlers vorgeschoben, um eigene Versäumnisse zu vertuschen. 'Wir sollen Verluste aus einem Loch in einem anderen Loch versteckt haben? Das ist weder technisch noch buchhalterisch möglich', sagte Bouton der Zeitung 'Le Figaro'. 'Es ist nicht das Ergebnis einer falschen Einschätzung unserer Risiken', fügte Bouton hinzu. 'Es ist eher mit einem Akt der Brandstiftung zu vergleichen.' Société Générale muss sich vom 4. Februar an in einem anderen Fall vor Gericht verantworten, bei dem es um eine komplexe Schmiergeldaffäre zwischen Frankreich und Israel geht.
'SPIEGEL': 140.000 DAX-FUTURES GEKAUFT
'Der Spiegel' hatte zuvor berichtet, dass Kerviel vor wenigen Wochen 140.000 DAX-Futures gekauft haben soll. Dabei handelt es sich um Terminkontrakte, die an der deutsch- schweizerischen Börse Eurex gehandelt werden. Bis Mitte Januar soll Kerviel etwa zwei Milliarden Euro Verlust gemacht haben. Dies sei der deutschen Niederlassung des Finanzdienstleisters Newedge aufgefallen, der für Société Générale die Eurex-Geschäfte abwickelt. Die Pariser Bankenchefs sollen die Alarmsignale aus Deutschland bekommen haben.
Präsident Nicolas Sarkozy sprach während seines Indienbesuchs von einem 'internen Betrugsfall, der weder die Solidität noch die Vertrauenswürdigkeit des französischen Bankensystems infrage stellt'. Premierminister François Fillon äußerte Zweifel an der These des Alleintäters. 'Es ist schwer zu verstehen, dass ein einzelner in so kurzer Zeit solche großen Verluste verursachen kann', sagte er der Zeitung 'Le Figaro'. Er kritisierte, dass die Regierung erst am Mittwoch über den Fall informiert worden war. Fillon beauftrage das Wirtschaftsministerium, innerhalb von acht Tagen einen Bericht über den Fall vorzulegen.
Im Heimatort Kerviels in der Bretagne zeigten sich Bekannte und Verwandte schockiert, dass der junge Mann allein einen solchen Schaden angerichtet haben soll. Kerviel ist als Einzelgänger bekannt, der sehr in seiner Arbeit aufgegangen ist. 'Wenn es der Börse gut geht, geht es Jérôme gut', sagte seine Tante über ihn. Er litt unter dem Verlust seines Vaters, der vor zwei Jahren an Krebs starb./uk/DP/ck
Quelle: dpa-AFX
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DAX Performance-Index 6.816,74 -0,06% XETRA
SOCIETE GENERALE 73,87 -2,56% Paris
Hier scheint mir das Risiko doch zu groß das hier demnächst die nächste Supergau-Meldung kommt.
Wo die Aktie dann kein halten mehr kommt.
VERKAUFEN solange ihr hier noch die 70 € seht.
Wenn die Aktie sich mal halbiert hat ist es zu spät.
Sicher ist sicher.
Ich würde mich hier der Mehrheit anschließen.
Wo 5 Mrd. verzockt werden,
sind auch die anderen 50 Mrd. NICHT sicher.
Und euer Geld sollte es sein.
ACAd Société Générale Finger weg - Frankfurter Tagesdienst 17:08 25.01.08
ACAd Société Générale reduzieren - Independent Research 13:31 25.01.08
ACAd Société Générale verkaufen - Landesbank Berlin 12:24 25.01.08
ACAd Société Générale "strong buy" - SEB 12:21 24.01.08
Frankfurt 70,35 € -5,37% 74,35 € 60 6.118 70,13 - 71,44 10:01
Die 5 Mrd. Verlust sind ja entstanden, weil die 50 Mrd. an Risikopositionen (nämlich die 140.000 DAX-Futures) VERKAUFT worden sind. Das 50-Mrd.-Risiko ist damit verschwunden.
Wenn es einen Grund gibt, jetzt noch SG zu verkaufen, dann ist es der, dass eine kursverwässernde Kapitalerhöhung durchgeführt werden soll, um die 5 verzockten Mrd. auf diese Weise wieder reinzuholen.
Das ist (leider) typisch für französische Firmen - sah man 2004 auch bei Alstom. Das Management macht katastrophale Fehler, die zu Milliardenverlusten führten, und anschließend werden "die Aktionäre" mit Kapitalerhöhungen (KE) zur Kasse gebeten. Bei jedem neuen Schuldenloch kommt eine weitere KE (bei Alstom waren es sage und schreibe 3 KEs nacheinander!). Da ist das US-System, die Sache mit einer Chapter-11-Pleite "abzuschließen" (= Totalverlust der Aktionäre) fast noch humaner.
Einen Mittelweg beschreiten Citigroup und Co.: Sie führen die KE auf die Weise durch, dass sie Chinesen und Araber mit ins Boot holen. Diese erhalten - gegen Milliardenzahlungen - neue Aktien, die allerdings kursverwässernd wirken. Für Kleinaktionäre ergibt sich der Nachteil, dass sie sich an der KE nicht beteiligen können (normalerweise erhalten Altaktionäre Aktien aus der KE billiger - auf Basis ihres alten Bestands - um eine Entschädigung für die Kursverwässerung zu erhalten). Dafür bleibt ihnen zumindest der Totalverlust erspart, OHNE DASS sie Geld nachschießen müssen.
L&S RT 67,19 € -8,27% 73,25 € 0 - 67,18 - 73,50 10:34
Aber Danke für deine gute Analyse @Anti Lemming,
deine Einschätzungen schätze ich immer sehr.
Wünschte mir mehr davon in meinen anderen Threads,
schau doch mal rein.
Vielleicht findest ja gerade Du noch den ein oder anderen interessanten Wert.
Ist es nicht vielmehr so, daß von den Brockern derartige Aktionen (natürlich absolut inoffiziell) erwartet werden um sich für`s Frontoffice zu profilieren. Wenn ´s daneben geht
p.P.
Bevölkerung: 250 000 000
1/3 hat Häuser: 80 000 000
die Hälfte : 40 000 000 steht vor einer Wertberichtigung
von x 50 000 $
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2 000 000 000 000
Ich weiß natürlich nicht ob meine Zahlen stimmen aber wenn die Amis flächendeckend, also wirklich die meisten, ihren privaten Konsum über die Immobilie abgesichert haben und am Anschlag sind, dann gibt es da wirklich ein Problem!
Bitte, bitte korrigiert meine Zahlen.
Fliwa
Ich geh mal davon aus, dass man einigermaßen etwas im Kopf haben muss, wenn man in so einer Handelsabteilung bei einer großen Bank landet.
Was hätte der Typ denn gemacht, wenn er 5 Mrd. verdient hätte?
Wäre er zum Vorstand gegangen und hätte gesagt "Tut mir leid Leute ich habe betrogen, aber 5Mrd. für euch verdient"? das Ergebnis wäre für ihn ja das Gleiche gewesen. Höchstwahrscheinlich Knast.
Ich glaube es ist einfacher für eine Bank 5 Mrd. zu verlieren, durch EINEN CLEVEREN TRADER, der das Kontrollsystem der Bank austrickst, als zugeben zu müssen, dass ganze Abteilungen inkompetent sind und Mist gebaut haben. Dann wäre das Problem nämlich nicht so einfach durch die "Beseitigung" eines Einzelnen gelöst.
Er hätte seine kündigung erhalten, schweigeerklärung unterschrieben und eine abfindung von 1-2 mill. erhalten.
Die bank steht super da und alles bleibt ohne aufsehen im haus unterm tisch.
Ich denke sowas wird in der heutigen Zeit nicht unentdeckt bleiben. Dann lieber versuchen, von nichts gewußt zu haben und einem anderen den schwarzen Peter zuzuschieben.
Mein Cousin ist auch banker in einer nicht gerade unwichtigen Position, mit dem habe ich auch mal darüber diskutiert. Er kann es sich eigentlich auch nicht vorstellen, dass es nur der eine gewesen sein soll.
Die Wahrheit wird wohl erst in ein paar Jahren ans Licht kommen, wenn überhaupt.
In einem zeitraum von einem jahr.
alles in allem ist SG momentan unter buchwert und könnten als übernahmekandidat interessant sein.
Montag, 28. Januar 2008, 13:34 Uhr
Paris (Reuters) - Analysten der Citigroup sehen in der britischen Bank HSBC einen möglichen Interessenten für die von einem Handelsskandal erschütterte französische Großbank Societe Generale.
Sowohl das Geschäft in stark wachsenden europäischen Märkten als auch das Investmentbanking ergänzten das britische Kreditinstitut, hieß in der Studie mit Datum 25. Januar, die am Montag veröffentlicht wurde. Darüber hinaus könne HSBC einen Kauf auch stemmen.
Der Betrugsskandal, durch den die Societe Generale 4,9 Milliarden Euro verloren haben soll, hatte auch frühere Spekulationen über eine Übernahme durch BNP Paribas neu entfacht. Die französische Regierung hält die Societe Generale dagegen trotz der Milliardenverluste alleine für überlebensfähig.
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Société Générale war gewarnt
Das Management der Société Générale ist bereits im November 2007 von der deutschen Terminbörse Eurex auf die ungewöhnlichen Index-Spekulationen des Händlers Jérôme Kerviel hingewiesen worden. Das erklärte Jean-Claude Marin von der Pariser Staatsanwaltschaft am Montag. Doch Kerviel konnte damals abwiegeln.
PARIS. Kerviel sei es gelungen, mit gefälschten Dokumenten seine Vorgesetzten glauben zu machen, er habe diese Position mit Warrant-Käufen abgesichert. Warrants sind Optionsscheine, die zum Erwerb eines Wertpapiers zum späteren Zeitpunkt berechtigen, wobei der Preis vorab festgelegt wurde. Die Eurex wollte dazu keinen Kommentar abgeben.
In den Vernehmungen hat Kerviel, der am Montagabend unter Auflagen aus der Haft entlassen wurde, in einigen Teilen den Aussagen des Bank-Managements widersprochen: So habe er bereits seit Ende 2005 damit begonnen, außerhalb der ihm erlaubten Limits zu spekulieren. Jean-Pierre Mustier, Chef des Investment-Bankings der Bank, hatte zuvor erklärt, dass der Händler "Ende 2006" mit seinen verbotenen Geschäften begonnen habe. Ferner weist Kerviel die Einschätzung der Bank zurück, dass er ein Einzelfall sei. "Er berichtete, dass auch andere Händler regelmäßig ihre Limits übertreten würden", so Staatsanwalt Morin. Dies sei von der Bank toleriert worden. Sollte dies stimmen, wäre Bank-Chef Daniel Bouton kaum noch zu halten. Staatspräsident Nicolas Sarkozy forderte die Führung der Bank auf, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. "Ein Vorfall dieser Art kann nicht ohne Konsequenzen bleiben, was die Verantwortlichkeiten angeht", sagte er in Paris.
Die Société Générale erklärte, sie nehme die Aussagen Kerviels "zur Kenntnis", machte aber keine weiteren Angaben. Die Aussagen des Ex-Händlers lassen Bankexperten indes zweifeln. "Jeden Abend werden die Positionen der Händler überprüft", sagte der Derivateexperte einer französischen Bank. "Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass gleich mehrere Händler ihre Limits missachten können." Kerviel hatte Anfang des Jahres mit Termin-Kontrakten im Volumen von 50 Mrd. Euro auf steigende europäische Aktienindizes gesetzt und damit bei weitem seine Risikolimits überschritten. Das Management der Bank hatte dies am Freitag vor einer Woche entdeckt und die Verträge mit einem Verlust von 4,9 Mrd. Euro verkauft.
Inzwischen gibt es auch den Verdacht des Insiderhandels bei der Bank. Im Namen von rund 100 Kleinanlegern hat ein Pariser Anwalt am Montag Anzeige wegen Kursmanipulation und Insiderhandels erstattet.
Quelle: Handelsblatt.com
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- die Limits werden jeden Abend auf Verletzung geprüft? - Quatsch
- der kann unbemerkt und in eigener Regie Transaktionen in dieser Größenordnung durchführen und muss nicht mal von einem Kollegen bei wesentlichen Limitüberschreitungen gegenzeichnen lassen? - Quatsch
- Limitüberschreitungen sind an der Tagesordnung- vorstellbar
- Die Vorgesetzten wissen davon- na klar wurde das geduldet. Frei nach dem Motto: Mach du mal, wenn's gut geht bist du bei uns der Star, wenn nicht haben wir von nichts gewußt. Ist doch eh nicht unser Geld.
Bin gespannt wo das alles hinführt- so long
Fliwa
Societe Generale added 6.8 percent to 75.85 euros. BNP Paribas SA, France's biggest bank by assets, is holding preliminary internal discussions over a possible takeover of Societe Generale, the Wall Street Journal reported, citing a person familiar with the talks. A spokesman for BNP declined to comment.
``There's rumor of a bid by BNP on Societe Generale for 92 euros,'' said Constantin Salagaras, a trader at Aurel Leven Securities in Paris. ``I don't believe it. The market is speculating on the will'' of President Nicolas Sarkozy to create a national champion...