Todesstoß durch iranische Ölbörse ?
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 18.06.08 11:11 | ||||
Eröffnet am: | 27.01.06 04:45 | von: Knappschaft. | Anzahl Beiträge: | 63 |
Neuester Beitrag: | 18.06.08 11:11 | von: Knappschaft. | Leser gesamt: | 20.837 |
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Für Krassimir Petrov haben die aktuellen außenpolitischen Spannungen mit dem Iran einen handfesten ökonomischen Hintergrund. Die geplante iranischen Ölbörse könnte den unausweichlichen Kollaps des Dollars auslösen und hat damit das Potential, der Sargnagel für das amerikanische Imperium zu werden. Der Autor erwartet weiters, daß die FED unter ihrem neuen Vorsitzenden Ben Bernanke die drohende Finanzkrise mit der Notenpresse bekämpfen werde. Nach einer hyperinflationären Phase sieht er Gold als neue, alte Weltwährungsreserve.
I. Ökonomie der Imperien
Während ein Nationalstaat seine eigenen Bürger besteuert, kann ein Imperium andere Nationalstaaten besteuern. Die Geschichte der Imperien, von den Griechen und den Römern, bis zu den Osmanen und den Briten lehrt uns, daß das wirtschaftliche Fundament jedes einzelnen Imperiums die Besteuerung anderer Staaten ist. Der Fähigkeit andere Staaten zu besteuern, lag immer die größere Wirtschaftskraft des Imperiums zugrunde, und als dessen Folge, die größere Militärkraft. Ein Teil der vom unterworfenen Staat eingetriebenen Steuern diente der Erhöhung des Lebensstandards des Imperiums, während der andere Teil in die Stärkung des Militärs floß, um die Steuereintreibung durchzusetzen.
Historisch gesehen erfolgte die Besteuerung des unterworfenen Staates in verschiedenen Formen. Normalerweise wurde dort Gold und Silber verlangt, wo Gold und Silber als Geld fungierten, aber auch Sklaven, Soldaten, Getreide, Rinder oder andere landwirtschaftliche Güter oder Rohstoffe, bzw. was auch immer für Güter das Imperium verlangte und der unterworfene Staat liefern konnte, wurden als Steuer eingehoben. Historisch gesehen war die Besteuerung durch ein Imperium immer direkt: der unterworfene Staat lieferte die Güter dem Imperium direkt ab.
Zum ersten Mal in der Geschichte konnte Amerika im 20. Jahrhundert die Welt indirekt durch Inflation besteuern. Es brauchte keinen Anspruch auf direkte Zahlungen erheben wie es alle Vorgänger-Imperien zu tun pflegten, sondern die USA verteilen statt dessen ihr eigenes Papiergeld, den US-Dollar, an andere Länder und erhalten dafür reale Güter. Das alles geschieht mit der Absicht, den US-Dollar durch Inflationierung abzuwerten und damit jeden Dollar später mit weniger Gütern zurückzuzahlen – die Differenz entspricht der US-amerikanischen imperialen Steuer. Und so spielte sich der Prozeß ab.
Im frühen 20. Jahrhundert begann die amerikanische Wirtschaft die Weltwirtschaft zu dominieren. Der US-Dollar war an Gold gebunden, d.h. weder erhöhte noch reduzierte sich der Wert eines Dollars, sondern er entsprach fortwährend derselben Menge Gold. Die Weltwirtschaftskrise, mit der in den Jahren 1921 bis 1929 vorausgehenden Inflation [d.h. Ausweitung der Geldmenge; Anm. d. Ü.] und den nachfolgenden explodierenden Budgetdefiziten, erhöhte die im Umlauf befindlichen Banknoten signifikant, was die Deckung des Dollars mit Gold unmöglich machte. Folglich entkoppelte Roosevelt [US-Präsident Franklin D. Roosevelt, Anm. d. Ü.] 1932 den Dollar vom Gold. Bis zu diesem Punkt mögen die USA wohl die Weltwirtschaft dominiert haben, aus einer ökonomischen Perspektive waren die USA jedoch kein Imperium. Die Bindung an das Gold erlaubte es den Amerikanern nicht, sich auf Kosten anderer Länder zu bereichern.
Seine ökonomische Geburtsstunde erlebte das amerikanische Imperium mit dem Bretton-Woods Abkommen im Jahre 1945. Der US-Dollar war nicht mehr voll in Gold konvertierbar, sondern nur mehr für ausländische Regierungen in Gold konvertierbar. Das begründete den Status des Dollars als Weltwährungsreserve. Dies war möglich, weil die Vereinigten Staaten während des 2. Weltkrieges gegenüber ihren Verbündeten darauf bestanden, dass Güterlieferungen mit Gold bezahlt werden mußten, wodurch die USA einen Großteil des weltweit verfügbaren Goldes akkumulieren konnten. Die Ausbildung eines Imperiums wäre niemals möglich gewesen, wenn, wie im Bretton Woods Abkommen festgeschrieben, die Geldmenge des Dollars derart begrenzt geblieben wäre, sodaß eine Rückwechslung des Dollars in Gold möglich geblieben wäre. Allerdings entsprach die „Butter und Kanonen“–Politik der 1960er Jahre bereits einer imperialen Politik: die Geldmenge des Dollars wurde schonungslos erweitert, um den Vietnamkrieg und Lyndon B. Johnsons [US-Präsident von 1963 – 1968; Anm. d. Ü.] „Great Society“ zu finanzieren. Der Großteil der Dollar floß im Austausch für Güter ins Ausland, ohne daß die USA jemals ein ehrliches Interesse gehabt hätten, die US-Dollar zum selben Wert zurückzukaufen. Die ständigen Handelsbilanzdefizite führten zu einem Anstieg der Beteiligungen in US-Dollar von Ausländern und das ist gleichbedeutend mit einer Steuer – die klassische Inflationssteuer, die ein Land seinen eigenen Bürgern auferlegt, hoben dieses Mal die Vereinigten Staaten vom Rest der Welt ein.
Als die Ausländer 1970-1971 ihre Dollarbestände in Gold wechseln wollten, bezahlte die amerikanische Regierung per 15. August 1971 ihre Schulden nicht mehr. Während die vox populi die Geschichte von der „Trennung der Verbindung von Dollar und Gold“ erzählt, ist die Weigerung der amerikanischen Regierung Dollar in Gold einzulösen, in der Realität eine Form des Bankrotts. Im Wesentlichen erhoben sich damit die USA zum Imperium. Die USA konsumierten eine Unmenge an ausländischen Gütern, ohne jemals die Absicht oder die Fähigkeit zu haben, diese Güter eines Tages zurückzusenden und die Welt hatte nicht die Macht, ihre Ansprüche durchzusetzen – die Welt wurde besteuert und konnte nichts dagegen tun.
Um das amerikanische Imperium aufrecht zu erhalten und um den Rest der Welt weiter zu besteuern, mußten die Vereinigten Staaten seither die Welt dazu zwingen, den beständig an Wert verlierenden Dollar im Austausch für Güter zu akzeptieren und immer größere Menge des beständig an Wert verlierenden Dollar zu halten. Die USA mußten eine ökonomische Begründung finden, warum die Welt Dollar halten sollte und diese Begründung war das Rohöl.
1971 wurde es immer offensichtlicher, daß die amerikanische Regierung nicht mehr imstande war, ihre Dollar mit Gold zurückzukaufen, und so traf sie 1972/73 mit Saudia Arabien die unumstößliche Vereinbarung, daß die USA das Königshaus Saud fortan unterstützen würden, wenn dieses als Gegenleistung nur mehr US-Dollar für ihr Rohöl akzeptiert. Die restlichen Mitglieder OPEC taten es Saudi Arabien gleich und akzeptierten ebenfalls nur mehr Dollar. Weil die Welt Öl von den Arabischen Ländern kaufen mußte, bestand ein Grund, Dollar für die Bezahlung des Öls zu halten. Weil die Welt immer größere Mengen an Öl benötigte, konnte die Nachfrage nach Dollar nur steigen. Auch wenn Dollar nicht mehr länger in Gold gewechselt werden konnte, waren sie nun gegen Öl wechselbar.
Die ökonomische Quintessenz dieser Vereinbarung war, daß der Dollar nun von Öl gedeckt wurde. Solange dies der Fall war, mußte die Welt Unmengen an Dollar akkumulieren, weil sie diese Dollar für den Einkauf von Öl benötigten. Solange der Dollar die einzig akzeptierte Währung im Ölgeschäft war, war die Dominanz des Dollars in der Welt gesichert und das amerikanische Imperium konnte den Rest der Welt besteuern. Falls, aus welchem Grund auch immer, der Dollar seine Öldeckung verlöre, würde das amerikanische Imperium untergehen. Der Überlebensdrang des Imperiums diktiert daher, daß Öl nur für Dollar verkauft werden darf. Er diktiert auch, daß die verschiedenen Länder mit Ölreserven nicht stark genug sein dürfen, politisch oder militärisch, um für die Bezahlung des Öls etwas Anderes als Dollar zu verlangen. Falls jemand ein anderes Zahlungsmittel verlangte, mußte er entweder mit politischem Druck oder militärischen Mittel überzeugt werden, seine Meinung zu ändern.
Der Mann, der tatsächlich Euro für sein Öl verlangte, war Saddam Hussein im Jahr 2000. Zunächst wurde seine Forderung mit Spott und Hohn begegnet, später mit Gleichgültigkeit, aber als es klarer wurde, daß er es ernst meinte, wurde politischer Druck ausgeübt, damit er seine Meinung ändert. Als andere Länder, wie der Iran, die Bezahlung in anderen Währungen, insbesondere in Euro und Yen, verlangten, war die Gefahr für den Dollar offensichtlich und gegenwärtig und eine Strafaktion stand an. [George W.] Bushs Operation „Schock und Ehrfurcht“ [shock and awe] im Irak drehte sich nicht um Saddams nukleares Potential, nicht um die Verteidigung der Menschenrechte, nicht um die Verbreitung der Demokratie und auch nicht darum, die Ölfelder zu erobern; es ging allein darum, den Dollar zu verteidigen, sprich das amerikanische Imperium. Es sollte ein mahnendes Exempel statuiert werden, daß jeder, der andere Währungen als den US-Dollar akzeptieren wollte, auf die selbe Art bestraft würde.
Viele kritisierten Bush für seinen Angriff auf den Irak, weil sie glaubten, daß es Bush um die Eroberung der irakischen Ölfelder ging. Allerdings können diese Kritiker nicht erklären, warum Bush es überhaupt nötig hätte, diese Ölfelder zu erobern – er könnte ja einfach kostenfrei Dollar drucken und mit diesen soviel Öl kaufen, wie er benötig. Er muß daher andere Gründe für seine Invasion gehabt haben.
Die Geschichte lehrt uns, daß ein Imperium aus zwei Gründen in den Krieg ziehen soll: (1) um sich zu verteidigen oder (2) um vom Krieg zu profitieren; falls nicht, wie Paul Kennedy in seinem richtungweisenden Werk „The Rise and Fall of the Great Powers“ ausführt, die militärische Überdehnung die ökonomischen Mittel erschöpft und den Kollaps des Imperiums herbeiführt. Ökonomisch betrachtet muß der Nutzen eines Krieges dessen militärische und soziale Kosten übersteigen, damit ein Imperium einen Krieg vom Zaun bricht. Der Gewinn aus den irakischen Ölfeldern ist kaum die Kosten über viele Jahre hinweg wert. Nein, Bush mußte den Irak angreifen, um sein Imperium zu verteidigen. Genau das ist in der Tat der Fall: zwei Monate nachdem die Vereinigten Staaten in den Irak einmarschierten, wurde das „Oil for Food“ Programm beendet, die auf Euro lautenden irakischen Konto in Dollar-Konten rückgewandelt und das Öl wurde wieder nur für US-Dollar verkauft. Die Welt konnte nun nicht mehr irakisches Öl mit Euro erwerben. Die globale Vormachtstellung des Dollars war wiederhergestellt. Siegreich stieg Bush aus einem Kampflugzeug aus und erklärte die Mission für vollendet – er hatte den US-Dollar erfolgreich verteidigt und damit das amerikanische Imperium.
II. Die iranische Ölbörse
Die iranische Regierung hat schlußendlich die ultimative “nukleare” Waffe entwickelt, die über Nacht das Finanzsystem zerstören kann, auf dem das amerikanische Imperium aufgebaut ist. Diese Waffe ist die iranische Ölbörse, die laut Plan im März 2006 starten soll. Die Börse wird auf einem Euro-Öl-Handelssystem basieren, was natürlich die Bezahlung in Euro impliziert. Dies stellt eine viel größere Bedrohung für die Hegemonie des Dollars dar als seinerzeit Saddam, weil es jedermann ermöglicht, Öl für Euro zu kaufen und zu verkaufen und damit den US-Dollar völlig zu umgehen. Es ist wahrscheinlich, daß fast jeder das Euro-Öl-System übernehmen wird:
- Die Europäer bräuchten keine Dollar mehr zu kaufen und zu halten, um Öl zu kaufen, sondern würden statt dessen mit ihrer eigenen Währung bezahlen. Die Einführung des Euro für Öltransaktionen ließe die europäische Währung den Status einer Reservewährung einnehmen, was den Europäern auf Kosten der Amerikaner zum Vorteil gereichen wird.
- Die Chinesen und Japaner werden mit besonderem Eifer die neue Börse annehmen, weil es ihnen erlaubt, ihre enormen Dollarreserven drastisch zu reduzieren und mit Euro zu diversifizieren, womit sie sich gegen die Abwertung des Dollars schützen können. Einen Teil ihrer Dollar werden sie auch in Zukunft halten wollen; einen zweiten Teil ihrer Dollarreserven werden sie vielleicht sofort auf den Markt werfen; einen dritten Teil werden sie für spätere Zahlungen verwenden, ohne diese Dollarbestände je wieder aufzufüllen, denn sie werden dafür ihre Eurobestände erhöhen.
- Die Russen haben ein inhärentes ökonomisches Interesse an der Einführung des Euro – der Großteil ihres Handels ist mit europäischen Ländern, mit ölexportierenden Ländern, mit China und mit Japan. Die Einführung des Euro würde mit sofortiger Wirkung den Handel mit den ersten beiden Blöcke abdecken, und im Laufe der Zeit den Handel mit China und Japan erleichtern. Darüber hinaus verabscheuen die Russen offensichtlich das weitere Halten von an Wert verlierenden Dollar, weil sie seit kurzem wieder auf Gold setzen. Die Russen haben außerdem wieder ihren Nationalismus belebt, und falls die Übernahme des Euros die Amerikaner umbringen kann, werden sie ihn mit Freude übernehmen und selbstgefällig den Amerikanern beim Sterben zu schauen.
- Die arabischen erdölexportierenden Länder werden den Euro begierig übernehmen, um auf diese Weise den Anteil ihrer steigenden Mengen an an Wert verlierenden Dollar zu senken. Wie die Russen handeln sie vornehmlich mit europäischen Ländern, weswegen sie die europäische Währung sowohl wegen ihrer Stabilität als auch als Schutz gegen Währungsrisiken präferieren, ganz zu schweigen von ihrem Jihad gegen den ungläubigen Feind.
Nur die Briten befinden sich in der Zwickmühle. Sie haben bereits seit Ewigkeiten eine strategische Partnerschaft mit den USA, aber sie verspüren auch eine natürlich Anziehungskraft zu Europa. Bislang hatten sie viele Gründe, sich an die Seite des Siegers zu stellen. Wenn sie allerdings ihren alten Verbündeten fallen sehen, werden sie dann standhaft hinter ihm stehen oder ihm den Gnadenstoß versetzen? Wir sollten nicht vergessen, daß im Augenblick die beiden führenden Ölbörsen die New Yorker NYMEX und die in London ansässige „International Petroleum Exchange“ (IPE) sind, auch wenn beide de facto im Besitz der Amerikaner sind. Es ist wahrscheinlicher, daß die Briten mit dem sinkenden Schiff untergehen werden, denn andernfalls würden sie ihrem nationalen Interesse an der Londoner IPE zuwiderhandeln und sich ins eigene Knie schießen. Es darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß das gesamte Gerede über die Gründe für die Beibehaltung des Britischen Pfund die wahre Ursache verkennt; es ist sehr wahrscheinlich, daß die Briten dem Euro nicht beitraten, weil die Amerikaner sie zu diesem Verzicht drängten: ansonsten hätte die IPE den Euro übernehmen müssen, was den Dollar und Englands strategischen Partner tödlich verwundet hätte.
Unabhängig davon wie die Briten entscheiden, sollte die iranische Ölbörse erfolgreich starten, sind in jedem Fall die Eigeninteressen der bedeutenden Mächte – die der Europäer, Chinesen, Japaner, Russen und Araber – so gelagert, daß diese Länder den Euro auf schnellstem Wege übernehmen werden und damit das Schicksal des Dollars besiegeln. Die Amerikaner können es niemals erlauben, daß das passiert und, falls notwendig, werden sie auf eine Vielzahl an Strategien zurückgreifen, um die Inbetriebnahme der Börse zu stoppen oder zu behindern:
- Sabotageakte gegen die Börse – das könnte ein Computervirus sein, eine Attacke gegen ein Netzwerk, gegen die Kommunikationseinrichtungen oder gegen den Server, verschiedenartige Angriffe auf die Serversicherheit oder eine Attacke nach dem Muster von 9/11 gegen das Haupt- oder ein Nebengebäude.
- ein Staatsstreich – die mit Abstand beste langfristige Strategie, die den Amerikanern zur Verfügung steht.
- Verhandlung von akzeptablen Konditionen – eine andere exzellente Lösung für die Amerikaner. Gewiß ist ein Staatsstreich die bevorzugte Strategie, weil dieser die Nichtinbetriebnahme der Börse garantiert und daher die amerikanischen Interessen nicht mehr gefährdet wären. Falls jedoch ein Sabotageversuch oder ein Staatsstreich scheitern sollte, dann sind Verhandlungen eindeutig die zweitbeste verfügbare Option.
- eine gemeinsame UN Kriegsresolution – das wird ohne Zweifel schwierig zu erreichen sein, angesichts der nationalen Interessen der anderen Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrates. Die hitzige Rhetorik über das iranische Atomwaffenprogramm dient zweifelsohne der Vorbereitung dieser Vorgehensweise.
- Unilater Angriff mit Atomwaffen – das ist aus denselben Gründen, die mit der nächsten Strategie, dem unilateralen totalen Krieg verbunden sind, eine fürchterliche strategische Wahl. Die Amerikaner werden wahrscheinlich für ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen.
- Unilateraler Totaler Krieg – das ist offensichtlich die schlechteste strategische Wahl. Erstens, weil die amerikanischen Streitkräfte von zwei Kriegen bereits erschöpft sind. Zweitens, weil sich die Amerikaner damit weiter von den anderen mächtigen Nationen entfremden. Drittens, weil Länder mit bedeutenden Dollarreserven entscheiden könnten, still und leise Vergeltung zu üben, indem sie ihre eigenen Berge an Dollars auf den Markt werfen, um auf diese Weise die USA von der weiteren Finanzierung ihrer militärischen Ambitionen abzuhalten. Und schließlich hat der Iran strategische Allianzen mit anderen mächtigen Staaten, die bei einem Angriff auf Seiten des Irans in den Krieg eintreten könnten; angeblich hat der Iran solche Allianzen mit China, Indian und Rußland, besser bekannt als die „Shanghai Cooperative Group“, auch bekannt als „Shanghai Coop“ und einen separaten Pakt mit Syrien.
Welche strategische Option auch immer gewählt wird, von einem rein ökonomischen Standpunkt aus gesehen, wird die iranische Ölbörse, sollte sie jemals den Betrieb aufnehmen, von den bedeutenden Wirtschaftsmächten rasch angenommen werden und wird so den Untergang des Dollars einläuten. Der kollabierende Dollar wird die amerikanische Inflation dramatisch anheizen und einen starken Druck auf die Erhöhung der Zinsen am langen Ende auslösen. An diesem Punkt wird sich die FED zwischen Scylla und Charybdis wiederfinden – zwischen Deflation und Hyperinflation – sie wird entweder dazu gezwungen sein, die „klassische Medizin“ – Deflation – einzunehmen, indem sie die Zinssätze erhöht und die FED wird so eine größere Wirtschaftskrise, den Kollaps des Immobilienmarktes und eine Implosion des Anleihen- und Aktienmärkte, sowie des Marktes für Derivate, kurz den totalen Zusammenbruch des Finanzsystems, auslösen. Alternativ kann sie den Weg der Weimarer Regierung wählen und inflationieren, indem sie die langfristigen Zinsen festschraubt, die Helikopter aufsteigen läßt und das Finanzsystem in Liquidität ertränkt, inklusive dem bailing out von zahlreichen LTCMs und der damit einhergehenden Hyperinflationierung der Wirtschaft.
Die österreichische Theorie des Geldes, des Kredits und des Konjunkturzyklus lehrt uns, daß es keine Alternative zu Scylla und Charybdis gibt. Früher oder später muß sich das Geldsystem in die eine oder andere Richtung bewegen und die FED damit zu einer Entscheidung zwingen. Ohne Zweifel wird der Oberbefehlshaber Ben Bernanke, ein renommierter Kenner der „Great Depression“ und ein versierter Black Hawk – Pilot, die Inflation wählen. „Helicopter Ben“, der Rothbards „America’s Great Depression nicht kennt, hat trotzdem die Lehren aus der „Great Depression“ und der vernichtenden Kraft der Deflation gezogen. Der Maestro [Alan Greenspan, Anm. d. Ü.] klärte ihn über das Allheilmittel für jedes einzelne Problem des Finanzsystems auf – die Inflationierung, egal was auch passieren mag. Er hat sogar die Japaner seine geniale und unkonventionelle Methode gelehrt, wie sie die deflationäre Liquiditätsfalle bekämpfen sollen. Wie sein Mentor träumte er vom Kampf gegen einen Kondratieff-Winter. Um eine Deflation zu vermeiden, wird er auf die Notenpresse zurückgreifen; er wird alle Hubschrauber von den 800 amerikanischen Militärbasen im Ausland zurück beordern; und falls notwendig wird er alles, was ihm über den Weg läuft, monetisieren. Seine endgültige Leistung wird die Zerstörung der amerikanischen Währung durch eine Hyperinflation sein und aus ihrer Asche wird die nächste Reservewährung der Welt emporsteigen – das barbarische Relikt Gold.
Über den Autor
Krassimir Petrov (Krassimir_Petrov@hotmail.com) erhielt seinen Ph. D. in Volkswirtschaftslehre von der Ohio State University und unterrichtet im Augenblick Makroökonomie, International Finance und Ökonometire an der “American University” in Bulgarien. Er strebt eine Karriere in Dubai oder den Vereinigten Arabischen Emiraten an.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich unter dem Originaltitel " The Proposed Iranian Oil Bourse" am 18. Jänner auf www.EnergyBulletin.net.
http://www.choices.li/item.php?id=163
Die größten Öl-Kunden und Energie-Partner des Iran |
27.01.2006 | |
Der Iran ist der viertgrößte Erdöllieferant der Welt. Die Islamische Republik verfügt über elf Prozent aller Ölvorkommen, hat die weltweit zweitgrößten Gas-Reserven und liegt an der Straße von Hormus, der zentralen Schiffsroute, über die Öl vom Golf an den Weltmarkt geliefert wird. 60 Prozent des iranischen Öls geht nach Asien, der Rest großenteils nach Europa. In den USA ist ein Import iranischen Öls seit 1995 als politische Sanktion gegen das Land verboten. In den USA ist ein Import iranischen Öls seit 1995 als politische Sanktion gegen das Land verboten. Im folgenden einige Informationen dazu, welche Länder und internationale Konzerne am stärksten von den iranischen Energiereserven profitieren und von einem Handelsembargo betroffen wären: JAPAN: Importiert täglich 550.000 Barrel (ein Barrel = 159 Liter) iranisches Öl. An der Erschließung des riesigen Ölfeldes Asadegan will sich eine von Japan geführte Gruppe mit zwei Milliarden Dollar beteiligen. CHINA: Importiert täglich rund 300.000 Barrel aus dem Iran. Ist im Rennen um eine Beteiligung an der Erschließung des vielversprechenden Ölfeldes Jadawaran, wofür zwei Milliarden Dollar veranschlagt sind. INDIEN: Importiert täglich mindestens 150.000 Barrel Öl aus dem Iran und bemüht sich ebenfalls um einen Anteil am Ölfeld Jadawaran. Die Islamische Republik soll Indien zudem verflüssigtes Erdgas liefern. Das Geschäft beläuft sich auf 22 Milliarden Dollar. Indien will für sieben Milliarden Dollar eine Gas-Pipeline, die es über Pakistan mit dem Iran verbindet. ROYAL DUTCH SHELL: Der britisch-niederländische Konzern kauft täglich rund 200.000 Barrel iranischen Öls. Er hat für eine Milliarde Dollar zwei Ölfelder in dem Land erschlossen und plant gemeinsam mit dem spanischen Unternehmen Repsol eine Anlage für verflüssigtes Gas im Iran. ENI: Das italienische Unternehmen nimmt täglich 60.000 Barrel iranisches Öl ab. Hat eine Milliarde Dollar in ein iranisches Ölfeld gesteckt und plant weitere Investitionen dieser Art gemeinsam mit dem französischen Konzern Total. ENI hat sich zudem für knapp zwei Milliarden Dollar einen Anteil an einem iranischen Gasfeld gesichert. TOTAL: Der französische Konzern importiert nur wenig iranisches Öl, hat aber stark in den Energiesektor des Landes investiert, zum Teil gemeinsam mit dem malaysischen Konzern Petronas und der russischen Gazprom. KOREA: Kauft täglich etwa 100.000 Barrel iranischen Öls und hat in die dortige Gas-Förderung rund 1,6 Milliarden Dollar investiert. TÜRKEI: Verbraucht täglich 140.000 Barrel Öl aus dem Iran. Quelle: Sonnenseite.com |
http://www.iran-now.de/
sterben! Die noch verbleibenden Optionen die die USA haben sind alle äußerst
riskant und nicht sehr viel versprechend.
Damit wird man den Prozess maximal verlangsamen aber nicht aufhalten können.
Was wäre denn wenn die Russen in Euro bezahlt werden wollen?
Die USA sind geschwächt und verwundbar.
-durch ständige dollarankäufe wird (siehe china) die eigene währung künstlich niedrig gehalten, was zum einen zu einer günstigen exportposition führt, zum anderen die reinvestition der gelder in amerikanischen unternehmen ermöglicht - wie kürzlich am übernahmeversuch des grossen amer. ölunternehmens zu sehen.
-so ganz blöd sind die amerikaner ja nicht - eine deckung einer währung kann nur durch einen gegenwert erfolgen, den man tatsächlich in besitz hat - dies ist beim erdöl definitiv nicht der fall - in bretton woods wurde nicht die währungsdeckung durch erdöl beschlossen (von dem es übrigens viel zu viel gibt), sondern das ende der golddeckung (die schon immer völlig blödsinnig war) und die betrachtung der volkswirtschaftlichen potentiale, der unternehmens- und liegenschaftswerte als gegendeckung.
im übrigen war schon lange klar, dass russland zu rohstoff- und energiereichsten ländern der erde zählt. glaubt der autor denn wirklich, dass sich die amerikaner den wert ihrer währung durch einen rohstoff definieren liessen, von dem der erbittertste gegner mehr besitzt?
- dass gerade die amerikaner den ehemaligen ölmonopolisten standard-oil zerschlugen und dadurch eine differenzierung der energiemärkte ermöglichten wurde vom autor vollständig unterschlagen. seht euch im vergleich mal russland an - da passiert gerade das präzise gegenteil.
meine behauptung: den arabern, der gesamten opec geht gerade der arsch ganz schön auf grundeis, da sie düster erahnen, dass ihr einfluss und ihr kapital nur an einem einzigen grundstoff hängt und dass diese ära zu ende geht - und zwar bevor das öl versiegt ist. leider leider hat nur norwegen begriffen, dass es gilt die hohen gewinne anzulegen - schaut mal nach, wieviel generalelectric-shares die in den letzten dekaden gekauft haben. die sauds + co + deren dekadente familien sich schon lange eher in genf, st. moritz und auf den caymans herumgetrieben haben, haben es leider versäumt, etwas aus den petrodollars zu machen und etwa ihre wüsten mit photovoltaischen anlagen zu verspiegeln. wenn es eine wirtschaftliche kultur schafft, den hebel wirklich herumzulegen, dann die amerikaner - sie werden beginnen mit kanadischem ölsand und kohleverflüssigung, vermehrter kernkraft und schliesslich regenerativer energie.
- die amerikaner scheren sich verhältnismässig wenig um den tauschwert ihrer währung - allein schon deshalb, da sie einen gigantischen binnenmarkt haben und ein grossteil aller jemals gedruckten dollars sowieso nicht mehr im land sind, sondern in ländern, deren geldwert (zu) stark schwankt. wenn der irak den krieg bekommen hat (pruuust), da beschlossen wurde, das öl in euro abzurechnen, so wäre es seitens der usa sinnvoller gewesen die ezb zu bombardieren, oder amerikaweit den tausch von euro zu verbieten. ich vermute, dass es dabei mehr um die von den friedensengeln und nuklearlieferanten chirac und putin angekündigte abstimme gegen das embargo ging - das hat die amis unter zugzwang gesetzt, will aber niemand hören.
der artikel zeigt nur eine weitere phantasievolle facette des derzeitigen ami-bashing. mein tipp also: lass die herde laufen, handel gegen den mainstream, kauf dow / s+p - am besten g.e.
Mit der Petrodollarregelung bekommen die USA den Wert jeden Liters Oel, der auf der Welt verbraucht wird, mit Geld bezahlt, das mit Schweiss verdient wurde, mit Leistung.
Die Gegenleistung der USA ist nichteinmal die Notwendigkeit, dieses Geld zu drucken, das sind nur Zahlen, also gar nichts. Sie streichen das werthaltige Geld einfach ein. Von jedem Verbraucher dieser Erde, deshalb geht es ihnen gut, sehr gut.
So einfach ist das.
Die USA brauchen sich doch nicht die Muehe machen, aus Sand oder Schiefer sehr aufwendig das Oel zu gewinnen, denn die Eigenimporte kosten doch gar nichts. Das Oel ist und bleibt ---- solange das mit Dollar bezahlt werden kann ---- voellig umsonst.
Sie muessen verhindern, dass die Dollarregelung wegfaellt, sie werden es tun -- es ist ihnen ja kein Mittel fremd. Das wird eine spannende Sache werden.
Gruss
elgreco
im übrigen hast du das falsch verstanden - es war nicht gefragt, wer das öl verbraucht, sondern ob ein rohstoff, der mir nicht gehört zur deckung meiner währung taugt - antwort: nein - diese annahme ist eine absolute fehlinterpretation. die militärischen avancen der usa in bezug auf energie sind zwar nicht unbedingt zu begrüssen, begründen sich aber in jedem fall nicht aus reinem gewinninteresse, sondern vorrangig aus gründen der versorgungssicherheit und der nichterpressbarkeit - siehe opec 1973.
Solange irgend ein Land, das Rohoel mit Dollar bezahlen muss, die dieses Land ja gegen seine eigene Waehrung eintauschen muss, hat dieses Land wohl Oel bekommen, das auch richtig bezahlt, der Oellieferant jedoch hat wertlose Papiere erhalten und die USA haben das gehaltvolle Geld eingesteckt um wenigstens einige Schulden zu begleichen, einfach mit nichts tun.
Das ist so einfach, dass es schon nicht mehr zu verstehen ist.
Gruss
elgreco
gew. "substrat" einer gegendeckung anerkannt - dass das im fall des falles durchaus mal fragil sein kann, bestreitet niemand.
ich denke, jedes land, dass wie germany, japan oder china., das ein äusserst vitales interesse an der aussenhandelsbilanz hat, legt grossen wert auf hohe dollarbestände, die über evtl. verkauf die währungs-schwankungsbreiten kalkulierbar machen. von nahezu allen ländern ist die usa dasjenige, das das höchste potential zum unilateralismus besitzt, da die heimischen rohstoffe bereits einen gigantischen anteil des bedarfs decken würden - deswegen juckt sie ja auch ihre währung nicht.
zur sache wäre noch zu sagen, dass ich mich seit langem mit dem energiemarkt befasse und bzgl. öl eine recht exotische meinung vertrete. der ölpreis ist im gegensatz zu der "echten" knappheit in den 70ern nur gestiegen, da mehr nachgefragt und heftig spekuliert wurde - insofern ist der hohe preis kein wachstumshemmnis mehr, sondern ein indikator für selbiges - und das wird die bewegung zu alternativen techniken gewaltig beschleunigen - zudem wurde der künstliche hohe preis auch deshalb spekulativ forciert, da nur so der "break-even-preis" für den rentablen abbau der kanadischen ressourcen, sowie für neue techniken der kohleverflüssigung (die usa haben unglaublich viel) erzielt werden konnte - für araber ist dies eine schreckvision. ich setze deshalb seit einiger zeit konsequent auf fallen.
btw: natürlich ist das einer der kriminellsten märkte überhaupt, denn die quasi-monopole (wie in russland und bei unseren ständigen sprit- und gaspreis-zumutungen zu sehen) können fast alles gegen jedermann durchsetzen - die oben postulierten verquickungen amerikanischer währungspolitik mit dem öl halte ich jedoch für überzogen, denn rohstoffe haben seit fast 100 jahren stetig an einfluss verloren - das wird dem öl nicht anders gehen.
gruss bb
Bretton Woods
Die Fundamente unseres Währungssystems wurden 1944 in Bretton Woods gelegt. In dieser Internationalen Währungskonferenz, die in den USA in New Hampshire vom 1. Juli bis zum 22. Juli 1944 stattfand, wurde verabredet, dass die Zentralbanken, die durch den internationalen Handel gesammelten Dollars jederzeit gegen Gold bei der Federal Reserve Bank der USA eintauschen können.
Die Vereinigten Staaten verpflichteten sich für 35 Dollar je eine Unze Gold herauszugeben. Um der Weltgemeinschaft zu versichern, dass die USA nicht exzessiv ihr Papiergeld vermehren würden, wurde dieser Vertragspassus eingebaut - die Welt Reserve Währung entstand. Der Unterschied zum Gold - Standard vor dem ersten Weltkrieg war, dass in diesem nur Gold - Geld war und nichts anderes.
Papiergeld war nur eine einfachere Form einer Schuldverschreibung, für die jederzeit Gold verlangt werden konnte. Während der Zeit des Goldstandards musste die Geldmenge genau so hoch sein wie die Goldreserven und konnte nur erhöht werden, wenn auch diese sich erhöhten. Der klassische Goldstandard machte folglich das Inflationieren unmöglich.
Text zur Anzeige gekürzt. Gesamtes Posting anzeigen...
Gold tut niemand einen Gefallen. Wenn Gold als Zahlungsmittel gebraucht wurde, dann erblühten produktive Nationen. Wenn durch militärische Macht Druck auf andere Nationen ausgeübt wurde, um Wohlfahrtsgeschenke an die Einwohner zu verteilen, war es für die Moral und damit für die Arbeitsleistung immer zerstörerisch. Für solch ein Wirtschaftsystem wird langfristig die Produktivität geopfert. Das Leben im Goldstandard erfordert eine andere Verhaltensweise: Wenn das Gold weg ist, muss man mit dem Ausgeben aufhören und anfangen zu sparen.
1945 haben die USA versprochen, nicht mehr Geld zu drucken, wie sie hinterlegtes Gold hatten und damals hatte Amerika 70% aller Goldreserven weltweit. Im Jahre 1952 waren 20.663 Tonnen an Goldreserven hinterlegt. Diese Disziplin wurde in den ersten Jahren auch eingehalten und bis 1957 waren die Goldreserven auch relativ konstant. Aber von da an begannen sie zu fallen und 1960 fehlten bereits 20% der Goldreserven der USA. Es wurde immer schwieriger für die Notenbanken den Goldpreis bei 35 Dollar zu halten.
1961 setzten sich die USA, England, West-Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Italien, Belgien, Luxemburg und Holland zusammen und versuchten durch Zentralbankverkäufe den Goldpreis auf 35 Dollar zu halten.
Die Dollar Hegemonie
Der Londoner Goldpool war geschaffen, aber die Franzosen erkannten schnell, dass dieses nicht durchzuhalten war. De Gaulle begann, Dollar zurück in die USA zu schicken, um sie gegen Gold einzutauschen. Als 1968 der Gold-Pool zerbrach, waren noch 9.000 Tonnen Gold in den Kellern der FED.
Damals wurde die Inflation noch durch die gesamte Währung in Zirkulation und nicht durch den CPI (Konsumenten Preis Index) definiert. Steigende Preise wurden auf die steigende Geldmenge zurückgeführt. Der Wandel der Inflationsmessung, auf die Messung der Preise anstatt der Geldmenge wollte nur verschleiern was mit der Währung passierte.
Würde die Inflation mit der Geldmenge gemessen, dann würden die Machthabenden, die die Geldmenge unaufhörlich ausweiten, dafür verantwortlich gemacht werden. Wie auch immer, es gab zwischen 1968 und dem August 1971, als Nixon das Goldfenster schloss, einen Run auf die amerikanischen Goldreserven.
Im Jahre 2005 würden die verbleibenden Goldreserven beim jetzigen Dollarpreis allein durch chinesische Importe in die USA in einen Jahr den Besitzer wechseln.
Quellen besagen, dass im Jahre 1981 nur noch 264,1 Millionen Unzen Gold übrig gewesen sein sollen. Eine öffentliche Untersuchung über die Menge wurde immer untersagt. Erstaunlicherweise erlaubte das neue System den USA - ohne auch nur vorzugeben, dass der Dollar durch etwas hinterlegt sei, die Druckerpresse ohne irgendwelche Restriktionen anzuwerfen.
Die Dollar Hegemonie erweiterte ihre Grundlage
Die Amerikaner erkannten schnell ihre Chance und handelten einen Vertrag mit der OPEC aus, dass Öl exklusive in Dollar gehandelt werden würde. Im Gegenzug versprachen die USA den reichen Herrschern um den Persischen Golf ihre Unterstützung beim Erhalt ihrer Positionen. Daher stammt der Hass der islamischen Bewegung gegen die USA.
Diese Vereinbarung gab dem Dollar künstliche Stärke und immense Vorteile. Es erlaubte den Amerikanern, in dem sie Öl und andere Produkte mit gedrucktem Geld kauften, die Dollar-Inflation in die ganze Welt zu exportieren. Dieses System nach Bretton Woods war viel zerbrechlicher wie das System von 1945 bis 1971 und überhaupt kein Vergleich zum klassischen Goldstandard.
Nixons eidesstattliche Versicherung
In den Jahren nach dem Nixon das Goldfenster geschlossen hatte, war der Dollar nahe an einem Kollaps, Gold und Ölpreise stiegen steil an. Rücksichtlose Budgetdefizite und ein immer stärkeres Geldmengenwachstum waren die Folge. Im Jahre 1979 wurden die Zinsen von der FED auf bis zu 20% erhöht, in einem verzweifelten Versuch die Inflation einzudämmen.
Trotz der hohen Budgetdefizite ging die Inflation zurück, denn durch die hohen Zinsen wurden die amerikanischen Schuldverschreibungen für Investoren aus aller Welt eine interessante Alternative. Wenig neues Geld musste erschaffen werden, da das Geld der Erwerber schon da war. Deshalb ging das Geldmengenwachstum trotz steigender Verschuldung zurück.
Aber das war keine Lösung für immer, denn die Laufzeiten der Schuldverschreibungen laufen heute kontinuierlich aus und werden durch neue ersetzt, zuzüglich der Zinseszinsen. Wenn das zu einem Ende kommt, wird die FED keine andere Möglichkeit haben als diese Bonds selbst zurückkaufen (Monetarisieren ) und das heißt, neues Geld drucken, um diese plus den Zinsen, die anfallen, zu erwerben. Dann werden wir wissen, was Inflation bedeutet.
Der US Kongressabgeordnete Ron Paul von Texas (unser Held) hatte Alan Greenspan wiederholt herausgefordert und gefragt, was aus seinem in den 1960ern geäußerten Respekt für den Gold-Standard geworden sei und die Antwort erhalten, dass die Zentralbanken nun das Dollar-System genauso gut wie die Goldstandards ausgearbeitet hätten. Ron Paul hatte dem entschieden widersprochen und vorgetragen, dass Erfahrung aus Jahrhunderten den Menschen gelehrt habe, dass Geld einen realen Wert haben sollte. Greenspan hatte dieses dann auch selbstgefällig zugegeben.
Jedenfalls - die Aufgabe für die USA, den Dollar als Reserve-Währung aufrecht zu erhalten, wird zunehmend schwerer. Die Invasion im Irak war notwendig, um die Dominanz der USA im Ölbereich, um den Dollar als Öl-Währung und um die Möglichkeit zur ständigen Schuldenkreation aufrecht zu erhalten. Die USA haben 3 Billionen Schulden im Ausland und die Konsumenten haben 2 Billionen Schulden und die Grenze des Machbaren wird bald erreicht sein.
Peak Oil
William Clark, der Autor des Buches "Petrodollar Warfare: Oil, Iraq and the Future of the Dollar" glaubt, dass die Neokonservativen Rumsfeld, Wolfowitz und Richard Perle einen Plan ausgearbeitet haben, um die Kontrolle über die Energie-Reserven im mittleren Osten und auch in Venezuela zu erhalten.
Präsident Chávez von Venezuela zum Beispiel beschuldigt die USA der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas. Er nannte Bush ein A..., und sagte, sollte die CIA ihm noch einmal nach dem Leben trachten, würde er die Öllieferungen in die USA einstellen.
Iran, ein anderes Mitglied der Achse des Bösen, hat bekannt gegeben, dass ab März die Öl-Börse in Euro gehandelt werden soll. Es ist keine Frage, wenn der Iran die USA schädigen kann, dann wird er es tun. 1953 hatte die CIA geholfen, den demokratisch gewählten Mossadeqh zu stürzen und den Schah einzusetzen. Auch die Unterstützung Sadam Husseins im Krieg 1980 gegen den Iran hatte nicht geholfen sich Freunde dort zu machen.
Clark sagt , dass auf unkooperative Regierungen Druck ausgeübt würde, da die Währungsmanöver der Internationalen Gemeinschaft weg vom Dollar und hin zum Euro eine Bedrohung des Planes der US-Neokonservativen darstelle, nämlich das Dominieren der Weltwirtschaft durch die Vereinigten Staaten.
Die Tatsache, dass Regierungen in aller Welt dem Dollar nicht mehr trauen und ihre Reserven diversifizieren, macht es immer schwerer für die USA ihre Vormachtstellung zu behaupten.
Und hier kommen wir nun zu Peak Öl.
"The American way of life is non-negotiable."= Die amerikanische Lebensweise ist nicht verhandelbar. Das sagte US-Vizepräsident Dick Cheney kurz nach dem 11. September 2001.
Vizepräsident Dick Cheney gab auch ein Statement in einer Rede vor dem Londoner Institute of Petroleum im Jahre 1999 ab: "Bei verschiedenen Einschätzungen wird es in den kommenden Jahren weltweit eine steigende Nachfrage für Öl im Bereich 2% geben. Dieses kommt zusammen mit einem Rückgang der Produktion um konservativ geschätzten 3% jährlich, was bedeutet, dass wir im Jahre 2010 irgendwoher 50 Millionen Barrel zusätzlich auftreiben müssen." (Quelle: www.peakoil.net)
Klar ist, dass Vizepräsident Dick Cheney - als vormaliger Vorsitzender des größten Ausstatters der Ölindustrie Halliburton - besser wie jeder andere versteht, um was es hier geht und was für die USA auf dem Spiel steht. Und Tatsache ist auch, dass trotz Rekordinvestitionen seit dem zweiten Weltkrieg das Jahr 2005 das schlechteste Jahr bezüglich des Auffindens neuer Ölfelder war.
Matthew Simmons (Simmons & Company - Investmentbanker und ehemaliger Energieberater der Busch-Administration) sagt in seinem Buch "Twilight in the Desert: The Coming Saudi Oil Shock and the World Economy": Wenn das größte Ölfeld der Welt (= das saudi-arabische Gwahar mit einer Produktion von ca. 5 Millionen Barrel am Tag) in der Ausbeute rückwärtsgeht, dann geht die OPEC-Ausbeute und somit die Weltproduktion zurück. Dieses, mit höherer Nachfrage gekoppelt, kann und wird zu einem Preis bis zu 200 Dollar pro Barrel führen.
Im Gegenzug behauptet Exxon Mobil, die größte Ölfirma der Welt, in einer Anzeigenkampagne folgendes: "Im Gegenteil, der Gipfel der Ausbeute wird nicht dieses Jahr, nicht nächstes Jahr, nein nicht einmal in Jahrzehnten stattfinden. Die Welt hat 3,3 Billionen Barrel konventionelles Öl und davon sind erst ca. 1,1 Billionen verbraucht." (Quelle: www.exxonmobil.com)
Namhafte Geologen weltweit widersprechen dieser Aussage und viele meinen, dass Big Öl (die Ölmultis) gar nicht wollen, dass Energie gespart wird (Exxon hatte 2005 einen Gewinn von 40 Milliarden Dollar ) und auch dass weltweit die Regierungen keine Panik aufkommen lassen möchten.
Was dann allerdings ganz unverständlich ist, wenn der CEO von Exxon Mobil im Jahre 2003 folgendes Statement gibt: "We estimate that world oil and gas production from existing fields is declining at an average rate of about 4 to 6 percent a year. To meet projected demand in 2015, the industry will have to add about 100 million oil-equivalent barrels a day of new production. That’s equal to about 80 percent of today’s production level. In other words, by 2015 we will need to find, develop and produce a volume of new oil and gas that is equal to eight out of every 10 barrels being produced today. "Jon Thompson President of ExxonMobil Exploration Company (The Lamp Exxon Mobile, Vol. 85, No. 1, 2003)"
Übersetzung: Wir schätzen, dass die Weltproduktion von Öl und Gas aus den existierenden Feldern um eine durchschnittliche Rate von 4 zu 6 Prozent im Jahr zurückgehen wird. Um die projektierte Nachfrage im Jahr 2015 zu bedienen, wird die Industrie zusätzliche neue Produktionsmöglichkeiten von ca. 100 Millionen Barrel täglich benötigen. Das entspricht etwa der gleiche Menge wie 80% der heutigen Produktionskapazitäten. Mit anderen Worten, bis 2015 müssen wir die gleiche Menge neues Öl und Gas finden, verarbeiten und produzieren. Das entspricht 8 Barrels von 10 heute produzierten Barrels.
Klingt das etwas alarmierend?
Auf dieser Seite Energiekrise.de gibt es hierzu alle möglichen interessante Zitate zum Beispiel: Dr. Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer Deutscher Mineralölwirtschaftsverband sagt folgendes in den VDI Nachrichten vom 9. Juli 2004: "Öl wird auch nach den nächsten vier Jahrzehnten nicht ausgehen, vielmehr wird man auch in 250 Jahren Öl zu Produktionskosten um die 20 $ pro Barrel fördern." (Quelle: www.energiekrise.de)
Niemand behauptet, dass das Öl ausgeht und es ist ja schön, wenn sich jemand traut langfristig zu prognostizieren, aber 250 Jahre in die Zukunft? Sollte jemand auf die Idee kommen, dieses einmal grob zu überschlagen, dann ergibt das ungefähr folgende Rechnung: Im Jahre 1750 haben ca. 600 Millionen Menschen die Erde bevölkert, heute sind das 6,5 Milliarden, also eine Verzehnfachung. Nur linear hochgerechnet wären das dann in 250 Jahren ca. 60 Milliarden Menschen mit einem Verbrauch von 875 Millionen Barrel am Tag zu einen inflationsbereinigten Preis (der Dollar verlor seit 1913 ca. 98 Prozent an Kaufkraft) von 0,005 Dollar Cent.
Ist das dann vielleicht doch ein bisschen zu optimistisch? Aber man könnte auch etwas anderes dazu sagen.
Wie soll es auf Dauer denn funktionieren, dass fünf Prozent der Einwohner der Welt (= die USA) 25% der Energie verbrauchen? Logischerweise müssten die USA deshalb der Welt im Tausch etwas bieten, z.B. Waren, Gold usw., aber nichts dergleichen, sie wollen es mit einer dem Wertverfall preisgegebenen Währung bezahlen.
Hätten die Amerikaner nach den Ölschocks der 70 Jahre ihre Lebensweise überdacht, wäre das wahrscheinlich nicht falsch gewesen. Aber der letzte Politiker in den USA, der den Mut hatte, die Nation auf einen Wandel in der Energiepolitik einzustellen, war Präsident Carter. Er musste dann feststellen, dass Ehrlichkeit so ziemlich das letzte ist, mit dem man Wahlen gewinnen kann. Letztendlich brauchen die USA heute pro Kopf ca. 11 Liter Öl am Tag, die Europäer 5 und die Chinesen 0,8 Liter pro Kopf.
Wenn man den Ökonomen Glauben schenkt, dann sollte eigentlich bei steigendem Preis die Nachfrage zurückgehen - das ist zumindest die Theorie von Angebot und Nachfrage von Adam Smith.
In der wirklichen Welt allerdings ist der Ölpreis von 1970 bis 1980 um das Vierzehnfache gestiegen und die Nachrage ist im selben Zeitraum von 45 Millionen Barrel auf 65 Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Auch der gestiegene Ölpreis der letzten Jahre von knapp über 10 Dollar bis zu 70 Dollar pro Barrel hat die Nachfrage keinesfalls beeinträchtigt. Denn wenn das Medium der Nachfrage, d.h. der US-Dollar beliebig vervielfältigt werden kann (durch Verschuldung oder Monetarisieren), ohne den Konsumenten zu beinträchtigen, warum sollte dann die Nachfrage fallen?
Hätten die Amerikaner nach 1971 nicht die Möglichkeit gehabt, aus dünner Luft Geld zu drucken, dann hätte nach den Ölschocks 1973, 1975 und 1979 ein Umdenken stattgefunden. Womöglich wäre der weltweite pro Kopfverbrauch nicht nur der in den USA dann deutlich niedriger und der Einsatz alternativer Energien würden weiter fortgeschritten sein. Zumindest hätte man mehr Zeit zum Einlenken in diese Richtung gehabt.
Aber so wie die Sache nun mal steht, ist die Weltwirtschaft so sehr auf fossile Brennstoffe angewiesen, dass bei dem Zugeben oder zumindest einem Erkennen des Problems mangels Vorausschau es nicht mehr zu beheben ist. Öl kann man nicht drucken und weder Arbeit noch Geld kann Öl herstellen. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, wenn man eine endliche Ressource (Öl) auf die Dauer mit etwas unendlich Vervielfältigbarem (US-Dollar) bezahlen möchte, dann muss irgendwann der Preis dafür astronomisch steigen.
Deshalb hat der US Kongressabgeordnete Ron Paul einhundert Prozent Recht, dass die Erfahrung aus Jahrhunderten den Menschen gelehrt habe, dass Geld einen realen Wert haben sollte. Oder anders ausgedrückt, hätten die weltweiten Energievorräte mit Gold oder einer mit Gold gedeckten Währung bezahlt werden müssen, dann hätte die Verschwendungsorgie so nie stattgefunden und für die nächsten Generationen wäre auch noch was übrig geblieben.
Der Einzelne kann nichts dagegen tun, außer sein persönliches Investment auf diesen Fall auszurichten. Gold und Silber sind sicherlich ein gutes Investment, schaut man doch auf einen Chart, der die Korrelation des Öl- und Goldpreises in den letzen 100 Jahren abbildet. Aber angesichts dessen, dass es für die USA im mittleren Osten unsicherer und schwerer werden wird, den immensen Energieverbrauch zu decken, ist ein Investment im Energiebereich bestimmt nicht schlecht.
Was ist denn nun mit dem Todesstoss für den $ - die schrecklichen Folgen für den Westen ...
Ich muss zugeben, auch ich war angetan von der Theorie, aber wie so oft war eben nichts dran. Mal sehen wann die nächste höchstinteressante, aber auch höchst sinnlose Idee aufkommt.