Freundlicher wird der deutsche Aktienmarkt nach guten Vorgaben aus Wall Street am Freitag erwartet. Zwar sei der Handel in Tokio und Hongkong eher verhalten, aber dies habe lokale Gründe, sagen Beobachter. Dagegen gebe es von keiner Seite Belastungen - weder von der politischen noch von der writschaftlichen Seite.
Rentenmarkt leichter erwartet
Angesichts positiver Konjunkturdaten sollte der europäische Rentenmarkt auch am Freitag seine Konsolidierung fortsetzen. Am Donnerstag verlor der Bund-Future 34 Basispunkte auf 122,50 Prozent. „Es gibt kaum Gründe, warum die negative Tendenz des Monats ausgerechnet heute ein Ende finden sollte”, heißt es.
Dollar in Fernost kaum verändert zu Euro und Yen
Der Euro hat sich am Freitag in Fernost kaum verändert zum Dollar gezeigt. Auch zum Yen bewegte sich die amerikanische Währung kaum. Ein Euro wurde mit 1,2041 Dollar bewertet nach 1,2033 Dollar im späten New Yorker Handel. Der Dollar wurde mit 113,01 Yen gehandelt nach 113,06 Yen in den Vereinigten Staaten.
Amerikanische Angaben über vermutlich geringer als erwartete Schäden durch die Hurrikane „Katrina” und „Rita” stärkten die Erwartung von Anlegern, daß die Notenbank Fed ihre Politik der Zinserhöhung fortsetzen wird. Der japanische Konsumentenpreis-Index fand unter Händlern keine merkliche Beachtung.
Tokioter Börse uneinheitlich
Die Aktienmärkte in Tokio haben am Freitag uneinheitlich tendiert. Während Technologie-Titel den positiven Vorgaben aus Wall Street folgten, wurden andere Teile des Marktes von enttäuschenden Daten zur Industrieproduktion belastet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf um 0,29 Prozent höher bei 13.657 Punkten. Der breiter gefaßte Topix-Index sank dagegen um 0,11 Prozent auf 1426 Punkte. Der Nikkei wird stärker als der Topix von Technologie-Aktien beeinflußt.
Vor Handelsbeginn hatte die japanische Regierung einen Anstieg der Industrieproduktion im August von 1,2 Prozent bekannt geben. Erwartet wurden jedoch 1,8 Prozent. „Es gab hohe Erwartungen, daß die Zahlen zur Industrieproduktion sehr gut sein würden”, sagte Kenichi Hirano von Tachibana Securities. „Ein Anstieg von 1,2 Prozent ist zwar kein Schock, wohl aber eine Überraschung.” Zu den Verlieren gehörten Stahlhersteller wie Nippon Steel, dessen Titel um fast zwei Prozent nachgaben.
Aktien in Hongkong am Mittag knapp behauptet
Der Aktienmarkt in Hongkong zeigt sich am Freitagmittag knapp behauptet. Nach den kräftigen Aufschägen am Donnerstag benötige der Markt eine Verschnaufpause, heißt es von Händlern. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang Seng-Index 0,2 Prozent oder 27 Punkte auf 15.404. Die meisten Blue Chips verlieren im Gefolge von Gewinnmitnahmen, wobei aber kein Einzelwert mehr als ein Prozent abgibt. China Mobile geben 0,4 Prozent ab auf 38,10 Hongkong-Dollar, nachdem sie zuvor ein neues Vier-Jahreshoch erreicht hatten. CNOOC verbilligen sich um 0,9 Prozent auf 5,60 Hongkong-Dollar ab. (Dow Jones)
Neuigkeiten und Meldungen nach Börsenschluß
Nachbörslich zeigten sich die Aktien an der Wall Street am Donnerstag geringfügig leichter. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator fiel um 0,74 Punkte auf 1.589,19 Punkte.
Micron Technology haben am Donnerstag im nachbörslichen Handel deutlich zugelegt, nachdem das Unternehmen für das vierte Geschäftsquartal besser als erwartete Zahlen ausgewiesen hat. Micron hat einen Gewinn von 0,07 Dollar je Aktie erzielt, während Analysten einen Verlust von 0,09 Dollar erwartet hatten. Die Aktie verteuerte sich um 5,8 Prozent auf 12,90 Dollar.
VeriSign gaben ein Prozent auf 20,46 Dollar ab. Das Unternehmen hat seine Umsatzprognose für das dritte Quartal nach unten genommen. VeriSign erwartet nun 410 Millionen Dollar nach ursprünglichen Schätzungen von 435 bis 440 Millionen. Analysten nennen im Schnitt eine Zahl von 438 Millionen.
Arrow International haben sieben Prozent auf 30,85 Dollar verloren. Die Titel gaben nach, nachdem das Unternehmen Viertquartalszahlen vorgelegt hatte, die schlechter als die Erwartungen der Analysten waren. Das Unternehmen erwirtschaftete 0,11 Dollar - Wall Street war von 0,30 Dollar ausgegangen. Für das Gesamtjahr erwartet Arrow einen Gewinn je Aktie zwischen 1,30 und 1,35 Dollar. Analysten gingen bislang von 1,53 Dollar aus.
Lawson Software stiegen bis 18.26 Uhr 6,1 Prozent auf 6,94 Dollar, nachdem das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 0,04 Dollar vorgelegt hatte. Dieses Ergebnis entsprach den Prognosen der Analysten.
Wall Street schließt nach Arbeitsmarktdaten freundlich
Nach besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten und gesunkenen Heizöl- und Benzin-Futures haben am Donnerstag die Notierungen an Wall Street freundlich den Handel beendet. Die Zahlen zum Bruttoinlanmdsprodukt für das zweite Quartal entsprachen den Erwartungen. Es handelte sich zudem bereits um die dritte Veröffentlichung. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte stieg 0,8 Prozent bzw. 80 Punkte auf 10.553 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,9 Prozent bzw. elf auf 1.228 Punkte. Der Nasdaq Composite legte 1,2 Prozent oder 26 auf 2.141 Zähler zu.
Wenig Einfluß auf den Schlussstand hatte der gestiegenen Ölpreis. Der November-Kontrakt auf Rohöl der Sorte Light, Sweet Crude stieg um 0,44 Dollar bzw 0,7 Prozent auf 66,79 Dollar je Barrel. Positiv wirkten sich die Daten zu den Erstanträgen auf Leistungen im Rahmen der Arbeitslosenversicherung aus, die saisonbereinigt um 79.000 auf 356.000 gefallen sind. Volkswirte hatten einen Anstieg um 18.000 erwartet. Das Ministerium hatte keine Erklärung für den kräftigen Rückgang der Zahl der Erstanträge.
E*Trade stiegen nach Bekanntgabe des Kaufs des Onlinebrokers BrownCo für 1,6 Milliarden Dollar in bar um 5,5 Prozent auf 17,22 Dollar. Die Akquisition soll auf Vorsteuerebene operative Synergien von rund 154 Millionen Dollar bringen. J.P. Morgan, die den Online-Broker verkaufen, erzielt nach eigenen Angaben einen Gewinn von 700 Millionen Dollar aus der Transaktion. Daneben hat GE Healthcare den Kauf von IDX Systems für 1,2 Milliarden Dollar bekannt gegeben. General Electric stiegen 0,5 Prozent auf 33,65 Dollar.
Positiv reagierten die Anleger auf die Bekanntgabe der Drittquartalszahlen von PepsiCo,
worauf die Aktie 2,6 Prozent auf 56,50 Dollar zulegte. Unter Herausrechnung von Sonderfaktoren sind die Ergebnisse über den Schätzungen der Analysten ausgefallen. Daneben hat das Unternehmen angekündigt, die Ziele für das laufende Jahr zu übertreffen.
Der Quartalsbericht von Research in Motion, dem Hersteller von Blackberries, wird dagegen negativ aufgenommen. Zwar wurden die Schätzungen der Analysten erreicht, enttäuscht reagieren die Anleger aber auf die Kundenzuwächse. Diese blieben am unteren Ende der Erwartungsspanne. Die Aktie brach um 9,4 Prozent ein auf 70 Dollar.
Amerikanische Rentenmärkte: Steigende Renditen in allen Laufzeitbereichen
Nach besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten tendierten die amerikanischen Anleihen am Donnerstag (Ortszeit) etwas leichter. Zweijährige Anleihen sanken um 0,020 Punkte auf 99,240 Punkte. Sie rentierten mit 4,107 Prozent. Fünfjährige Anleihen büßten 0,050 Punkte auf 98,256 Punkte ein. Sie rentierten mit 4,137 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen verloren 0,082 Punkte auf 99,213 Punkte und rentierten mit 4,287 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahre notierten 0,197 Punkte tiefer bei 112,150 Punkten. Sie rentierten mit 4,539 Prozent.
Die Daten legten nahe, daß die beiden Wirbelstürme „Katrina” und „Rita” geringere Schäden als befürchtet angerichtet haben, hieß es. Dies verringere die Wahrscheinlichkeit, daß zur Veröffentlichung anstehende Konjunkturdaten schlecht ausfallen, so ein Beobachter.
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 29. September saisonbereinigt um 79.000 auf 356.000 gefallen. Volkswirte hatten einen Anstieg um 18.000 erwartet. Das Ministerium hatte keine Erklärung für den kräftigen Rückgang der Zahl der Erstanträge.
Weniger Einfluss auf den Bond-Markt hatten die Veröffentlichungen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Leistung der Wirtschaft ist im zweiten Quartal in dritter Veröffentlichung um annualisiert 3,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nachdem bei der zweiten Veröffentlichung ein Plus von ebenfalls 3,3 Prozent genannt worden war. Ökonomen hatten mit einer Bestätigung des Wachstumswerts aus der zweiten Veröffentlichung gerechnet. Im ersten Quartal war für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine Zunahme von 3,8 Prozent verzeichnet worden, nachdem das BIP im Schlußquartal 2004 um 3,3 Prozent gestiegen war.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.