f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Donnerstach 17.02.05
Der deutsche Aktienmarkt sieht sich gemischten Vorgaben gegenüber. Die Wall Street trat auf der Stelle und schnitt besser ab als zuvor Dax & Co., Tokio verzeichnete leichte Verluste, während Ölpreis und Euro steigen. Angesichts dessen dürften Dax & Co. keine großen Sprünge vollführen.
Impulse von außen könnte der Markt am Nachmittag erhalten, wenn Konjunkturdaten aus Amerika einlaufen. Darunter sind Zahlen zu Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die laut Prognose um 22.000 steigen sollen, sowie der Phili-Index, der von 13,2 auf 17 Punkte steigen soll.
Bund-Future dürfte weiter abwärts laufen
Der deutsche Rentenmarkt dürfte am Donnerstag seine Korrektur der vergangenen Tage fortsetzen. Der Vorzeichen sprechen dafür: Der für den Markt wegweisende Terminkontrakt Bund-Future hat am Mittwoch in Reaktion auf Aussagen des Präsidenten der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, vor dem Bankenausschuß des Senats ihre Tagesgewinne wieder eingebüßt und ist wieder unter die Marke von 120 Prozent gerutscht. Hinzukommen schwache Vorhaben aus Amerika.
Der Bund-Future verlor 27 Basispunkte auf 119,87 Prozent. Greenspan hat vor dem Ausschuß die bisherige Politik der Notenbank Fed bekräftigt und erklärt, die tiefen langfristigen Zinsen seien ein Rätsel und dürften steigen. Am Markt wird nun davon ausgegangen, daß die Fed wie erwartet ihre Leitzinserhöhungen fortführen wird. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, daß die Fed das Tempo der Erhöhungen drosseln könnte, was die Notierungen am Bondmarkt tendenziell unterstützt hatte. Händler meinen, die Konsolidierung im Bund-Future habe sich nun zu einer Korrektur ausgeweitet. Nachdem die Unterstützung bei 119,90 Prozent gebrochen wurde, könnte sich der Ausflug über 120 als Fehlschlag entpuppen. Nach oben liege bei 120,40 Prozent ein erster, bei 120,54 Prozent ein weiterer Widerstand.
Euro weiter über 1,30 Dollar
Der Dollar tendiert am Donnerstag zum Euro im Vergleich zum späten New Yorker Handel etwas schwächer. Nach den Äußerungen von Amerikas Notenbankchef Alan Greenspan hatte die amerikanische Währung am Mittwoch zunächst Gewinne verbucht. Greenspans Rede vor dem Bankenausschuß des Senats war als Andeutung weiterer Zinserhöhungen gewertet worden. Analysten verwiesen jedoch später unter anderem darauf, dass Greenspan keinen Zeitrahmen für Zinserhöhungen genannt habe. Der Dollar notierte zum Euro bei 1,3046 Dollar nach 1,3028 Dollar zu Handelsschluß in New York. Der Yen notierte zur amerikanischen Währung bei 105,27 Yen nach 105,42 Yen im späten New Yorker Handel. „Greenspan hat in seiner Rede nichts Neues angeboten, so dass diese keine großen Auswirkungen auf den Markt hat", sagte Hideaki Furumaya von der Trust and Custody Services Bank. Der Schweizer Währung notierte bei 1,1858 Franken je Dollar und 1,5471 zum Euro.
In Tokio ist die Stimmung, doch die Kurse sinken
Die Tokioter Börse hat am Donnerstag knapp im Minus geschlossen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index beendete den Handel 0,16 Prozent niedriger bei 11.582 Punkten. Der breiter gefaßte Topix verlor 0,26 Prozent auf 1.161 Zähler. Wegen des gestiegenen Ölpreises legten in Tokio insbesondere die Titel von Energieunternehmen zu.
Aktien des größten Raffinerie-Betreibers Nippon Oil schlossen 1,5 Prozent im Plus. Der Öl-Produzent AOC Holdings gewann mit 5,76 Prozent auf 1396 Yen noch deutlicher. Der Öl-Preis stieg über 48 Dollar je Barrel wegen Befürchtungen, die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) könne im Frühjahr ihre Produktion drosseln. Begrenzt wurden die Gewinne Händlern zufolge jedoch durch Verkäufe von Stahl- und Immobilientiteln. Insgesamt blieb die Stimmung am Tokioter Markt jedoch positiv: „Die Käufe durch Ausländer, besonders aus dem Nahen Osten und Europa, stützten den Markt etwas und erhöhen die Liquidität", sagte Takahiko Murai von Nozomi Securities. „Sie wetten darauf, daß Japan einer der vielversprechendsten Märkte ist, denn der Ausblick für die Wirtschaft ist relativ gut.”
Börse Hongkong etwas leichter
Etwas leichter zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Der HSI sinkt zum Ende der ersten Handelshälfte um 0,3 Prozent oder 38 Punkte auf 13.978. Der Markt setze die Konsolidierung fort, sagen Beobachter. Die Abschläge seien jedoch begrenzt. Keiner der zehn größten Titel im Index gebe mehr als 1 Prozent nach. CNOOC legen auf Grund des gestiegenen Ölpreises sogar zu. Die Titel verteuern sich um 1,2 Prozent auf 4,20 Hongkong Dollar. Da es an Neuigkeiten mangele warteten zahlreiche Investoren auf die Daten von HSBC und Hang Seng Bank. Beide legen am 28. Februar Zahlen vor.
Kursentwicklung und Neuigkeiten nach Börsenschluß in Amerika
Nachbörslich tendierten die Kurse in New York am Mittwoch einen Hauch höher. Der Nasdaq After-Hours Indicator stieg im Vergleich mit dem offziellen Handel 0,01 Prozent auf 1.542,63 Zähler.
Die Aktie von Hewlett-Packard (HP) hat am Mittwoch im nachbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Nasdaq.com bis 19.59 Uhr Ortszeit um 3,3 Prozent auf 21,75 Dollar zugelegt, nachdem das Unternehmen mit seinen Zahlen zum ersten Quartal die Erwartungen übertroffen hatte. Der Hersteller von Computern und Druckern meldete für das Quartal einen Umsatz von 21,45 (Vorjahr: 19,51) Milliarden Dollar. Die Konsensprognose der Analysten hatte bei 20,96 Milliarden Dollar gelegen. Das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten lag mit 0,37 Dollar ebenfalls über der Konsensschätzung von 0,34 Dollar. Für das zweite Quartal stellt HP ein Ergebnis je Aktie von 0,35 bis 0,37 Dollar in Aussicht. Analysten rechnen im Schnitt mit 0,36 Dollar. Medtronic rückten bis 19.58 Uhr um rund 3,2 Prozent auf 53,44 Dollar vor, nachdem der Umsatz des Unternehmens im dritten Quartal mit 2,53 Milliarden Dollar über den Markterwartungen von durchschnittlich 2,19 Milliarden Dollar gelegen hatte.
Brocade Communications stiegen bis 18.28 Uhr um 3,4 auf 6,31 Dollar. Das Unternehmen war im ersten Quartal seines Geschäftsjahrs in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte dabei auch Erwartungen der Analysten übertroffen. Brocade erzielte demnach ein operatives Ergebnis je Aktie von 0,10 Dollar; Analysten hatten mit 0,08 Dollar gerechnet.
Wall Street schließt kaum verändert
Kaum verändert sind die Aktienkurse am Mittwoch an Wall Street aus dem Handel gegangen. Die Rede des Präsident der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, habe den Markt zunächst belastet, berichteten Händler. Greenspan hatte sich zwar positiv zur amerikanischen Konjunktur geäußert und die Zinspolitik der Notenbank erwartungsgemäß bestätigt. Für Nervosität hatte jedoch gesorgt, daß er das niedrige Niveau der langfristigen Zinsen als ”Rätsel” bezeichnete. In der letzten Handelsstunde machte der Markt seine Verluste dann in einer technischen Erholung wett. Die Anleger seien zu dem Schluß gekommen, dass Greenspan insgesamt nichts Neues gesagt habe.
Der Anstieg des Ölpreises auf ein Dreiwochen-Hoch habe insgesamt nicht belastet, sondern vielmehr dem Öl- und Energiesektor Auftrieb gegeben, hieß es. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verzeichnete ein Minus von zwei Punkten auf 10.835. Der S&P-500-Index schloß unverändert auf 1.210 Zählern. Der Nasdaq-Composite-Index fiel um 0,1 Prozent oder zwei Stellen auf 2.087.
Zu den Stützen des DJIA gehörten Coca-Cola, die nach den überraschend guten Geschäftszahlen des Getränkeherstellers 1,5 Prozent auf 43,30 Dollar gewannen. Exxon Mobil profitierten vom Anstieg des Ölpreises und verbesserten sich um 2,7 Prozent auf 58,48 Dollar. Im Technologiesektor schlossen Applied Materials mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 17,50 Dollar. Zwar hatte das Unternehmen sein Ergebnis im ersten Quartal seines Geschäftsjahrs verdreifacht, doch war der Auftragseingang im Vergleich zum Vorquartal um 36 Prozent eingebrochen. Network Appliance büßten 7,7 Prozent auf 31,73 Dollar. Die überraschend guten Geschäftszahlen des Unternehmens wurden von einem enttäuschenden Ausblick überschattet.
Ein schwacher Ausblick belastete auch den Kurs der Ratingagentur Moody's, der um 2,9 Prozent auf 85,82 Dollar sank. Circuit City Stores, die am Dienstag infolge eines Übernahmegebots kräftig zugelegt hatten, verbilligten sich um 2,1 Prozent auf 16,19 Dollar. Die Abgaben in dem Papier beschleunigten sich, nachdem ein auf Circuit City zugelassenes Flugzeug abgestürzt war. Alle acht an Bord befindlichen Personen seien dabei ums Leben gekommen.
Amerikanische Anleihen schließen leichter
Die amerikanischen Anleihen haben auf Äußerungen des amerikanischen Notenbank-Chefs Alan Greenspan zur Konjunktur am Mittwoch mit Kursverlusten reagiert. Im späten Geschäft verloren zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,000 Prozent 13/32 auf 98-23/32 und rentierten mit 4,16 Prozent nach 4,11 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30jährige Treasury ermäßigte sich um 17/32 auf glatt 113. Seine Rendite stieg auf 4,52 Prozent nach 4,49 Prozent. Greenspan hatte in seiner Rede vor dem Bankenausschuß des Senats eine positive Einschätzung der Konjunktur gegeben und die Politik der maßvollen Zinserhöhungen bekräftigt. Dies war weitgehend erwartet worden.
Beunruhigt zeigte sich der Markt jedoch von der Aussage Greenspans, das niedrige Niveau der langfristigen Zinsen sei ”ein Rätsel”. Damit bestätigte er nach Auffassung von Beobachtern, daß die Notenbank keinen Einfluß auf die Entwicklung der langfristigen Zinsen hat, sondern diese allein vom Markt bestimmt wird. Greenspan signalisierte indessen, daß die langfristigen Zinsen bald wieder steigen dürften. Ein Marktteilnehmer wies darauf hin, daß niedrige langfristige Zinsen eine stimulierende Wirkung auf die Konjunktur und besonders auf den Wohnungsbau ausübten.
Die am Berichtstag veröffentlichten Daten zu den Baubeginnen schienen dies zu bestätigen: Im Januar war gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 5,4 Prozent verzeichnet worden, während Volkswirte im Schnitt einen Rückgang um 5,2 Prozent prognostiziert hatten. Auch die Zahl der Baugenehmigungen war wider Erwarten gestiegen. Die Stagnation der Industrieproduktion im Januar sei vom Markt ignoriert worden, obwohl ein Anstieg um 0,3 Prozent prognostiziert worden war, hieß es.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Viel Erfolg @all
Jetzt bin dort und endlich mal technisch zufrieden. Danke!
Versuch, eine Übersicht der OTC Handelszeiten der Consorspartner reinzustellen:
Macht die Emis leichter, viel Vergnügen.
nt
Tagesausblick Dax für Donnerstag, 17. Februar
Rückblick
Für den gestrigen Handel standen die Vorzeichen auf fallende Kurse. Die Stufen für eine größere Abwärtswelle waren 4.394, 4.395, 4.365 und später das Primärziel bei 4.339 Punkte. Der Rückgang bis zum in den Nachmittag war daher alles andere als überraschend, allerdings lag das Tagestief oberhalb des Idealziels von 4.339, nämlich schon bei 4.349 Punkten. Kurz vor Handelsschluss gab es zudem eine Wellenüberschneidung mit dem ersten Zwischentief vom Vormittag, sodass dieses Tagestief charttechnisch bereits bestätigt ist.
Wellenbild
Mit der gestrigen schwachen Eröffnung wurde zunächst der favorisierte Wavecount auf der Long-Seite bestätigt. Bekanntermaßen wurde eine seit dem 28. Februar laufende Impulswelle favorisiert, wobei der Anstieg seit Donnerstag vergangener Woche der Subwave 5’ zugeschlagen wird.
Im übergeordneten Wavecount ist beim Dienstags-Top die Hauptantriebswelle iii zu Ende gegangen. Die gestrigen Kursverluste gehören demzufolge zur Korrekturwave iv. Diese Grobeinschätzung hat zwei zentrale Implikationen:
Es handelt sich nur um eine Zwischenkorrektur, d.h. das Verlustpotenzial ist begrenzt. Ideal wäre der Endpunkt der Korrekturwave iv bei 4.339 oder bei 4.326 Punkten.
Zudem besteht eindeutig die Erwartung, dass spätestens in der nächsten Handelswoche eine weitere Haussewelle gebildet wird. Unabhängig davon, ob man diesen Anstieg als Welle v oder 5’ abzählt, sollte es in der nächsten Wochen neue Jahres-Tops geben. Realistisch erscheint momentan ein Anstieg bis ca. 4.440; dies wird aber vom genauen Startpunkt abhängen.
Sehr kurzfristig sind die Patterns vom Dienstags-Top von zentraler Bedeutung. Im Intraday-Chart kann man sehr gut die dreiwellige Struktur erkennen, was die favorisierte, korrektive Abzählung bestätigt. Mit dem Low bei 4.349 liegt ein komplettes Zizgag vor, das allen Anforderungen an eine komplette Wave iv erfüllt.
Offen erscheint, ob es eine 1-2-tägige Ausdehnung der Wave iv gibt, sodass der Dax bis Wochenschluss auf dem aktuellen Niveau seitwärts notiert und erst Anfang nächster Woche wieder nach oben blickt. Wellentechnisch bleiben aber auch für diesen Fall die Kursmuster korrektiv, da heute im Rahmen der Subwave b’’ zumindest Gewinne bis 4.385 realisiert werden müssen. Sofern also heute auf der Long-Seite keine Impuls-Muster gebildet werden, muss von einer insbesondere zeitlichen Ausdehnung der Korrekturwave iv ausgegangen werden, was auch ein neues Zwischentief unterhalb von 4.349 impliziert (4.326).
Prognose
Die wellentechnische Ausgangslage für den heutigen Handel ist positiv. Steigenden Kursen steht eigentlich nichts im Weg, sodass als Primärziel das Wochen-Top bei 4.409 ausgegeben werden kann; später steht 4.440 zur Disposition.
Erhöhte Vorsicht ist allerdings geboten, falls der Dax am Vormittag nur langsam klettert oder nur seitwärts notiert. Die dann fehlenden Impulsmuster zeigen eine Subwave b’’ von iv an, sodass sehr wahrscheinlich bei rund 4.385 eine zweite Korrekturwelle auf der Short-Seite startet.
Ein freundlicher Start ist also für einen positiven Gesamtverlauf essenziell.
DAX: 4.368,77 Punkte VDAX: 11,97
Intraday Widerstände: 4386/89 + 4409/15
Intraday Unterstützungen: 4369 + 4338/42 + 4313/26
Tendenz: SEITWÄRTS
Rückblick: Der steile Aufwärtstrend bei 4390 wurde am gestrigen Vormittag verlassen. Die Folge waren gemäß der
gestrigen Tagesanalyse direkte Abgaben bis 4346/50. Am Nachmittag konnte sich der Index etwas erholen.
Ausblick: Die erwartete Korrektur wurde nun eingeleitet. Das Idealziel befindet sich bei 4313. Bevor es weitere
Abgaben gibt ist am heutigen Vormittag zunächst eine Seitwärtsphase zu erwarten. Vor allem wenn sich der
DAX am Vormittag oberhalb von 4369 behaupten kann, stehen die Chancen nicht schlecht für eine Erholung
bis 4386/89. Im Anschluss ist ein zweiter Abwärtsschub bis 4313 realistisch. Startet der DAX bei 4369 und dreht
sofort nach unten ab, verbleibt somit unterhalb des steilen Abwärtstrends, können direkte Abgaben bis 4326 nicht
ausgeschlossen werden. Bei einem Anstieg über 4390 übernehmen die Bullen wieder das Ruder und können den
DAX zügig bis 4425 treiben.
Obwohl psychologisch unwichtig, hat das Niveau von 4.400 Zählern bei den Marktakteuren ein Umdenken bewirkt. Die restlichen Optimisten haben ihre Gewinne mitgenommen. Dabei ist die Stimmung in die Nähe der Jahrestiefs gefallen.
Joachim Goldberg, cognitrend
TecDAX-Sentiment
16. Februar 2005. „Mehr als 4.400 Zähler sind mit dem DAX nicht zu machen“, war während der vergangenen Tage immer wieder von einigen Händlern und Analysten zu hören. Durchaus mit Bezug zur Realität. Denn der Optimismus von vor vierzehn Tagen ist, gemessen an unserem Bull/Bear-Index®, nunmehr wieder vollends abgebaut. Erwartungsgemäß waren die jungen Bullen angesichts der langsamen Aufwärtsbewegung kurzatmig geworden. So reichte ein geringer Wochengewinn von 0,6 Prozent aus, um die übrig gebliebenen Optimisten zu Gewinnmitnahmen zu verleiten. Man wollte sich das mühsam Erarbeitete nicht wieder wegnehmen lassen, womöglich gar auf einen Schlag.
Sentimentindikatoren
Die Optimisten werden ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Die blauen Balken in den Grafiken stellen das Maß an Optimismus dar.
Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche stimmungsbedingte Marktschieflagen erkennen.
Aber nicht nur die Gewinnmitnahmen drückten die Stimmung der mittelfristig orientierten Marktteilnehmer wieder in die Nähe der Jahrestiefs. Die man angesichts der bevorstehenden Reden Alan Greenspans zur Geldpolitik noch verstehen könnte. Vielmehr schlugen sich die früheren Haussiers direkt auf die andere Seite und sind jetzt Bären. Sei es in Form von frischen Absicherungen oder Short-Positionen. Offenbar hat nicht nur das (psychologisch völlig unwichtige) Niveau von 4.400 Zählern ein Umdenken bewirkt. Auch dass die niedrige implizite Volatilität zu den jüngsten Transaktionen animiert hat, wollen wir nicht so recht glauben. Denn so argumentierten jedoch einige Akteure. Jene sei in der Nähe der Zehnjahrestiefs und könne nur nach oben gehen. Steigende Volatilitäten seien erfahrungsgemäß Gift für den DAX, lautete die durchaus fragwürdige Folgerung.
Viel eingehender scheint eine andere Begründung: Der DAX befinde sich, abgesehen vom jüngsten Ausreißer, großzügig betrachtet immer noch am oberen Ende einer „leicht schiefen Seitwärtsbewegung“. So wurde in den vergangenen Monaten schon häufiger argumentiert. Da half auch nicht der Hinweis, der in einer Tageszeitung zu lesen war, dass deutsche Aktien verglichen mit Anleihen immer noch nicht teuer seien. Die Akteure suchten einfach nach Verkaufsargumenten. Was liegt da näher, als eine in der Vergangenheit unbestreitbar erfolgreiche Strategie einfach zu wiederholen.
Für das Börsenbarometer ist die jüngste Entwicklung jedoch durchaus positiv. Größere Abwärtskorrekturen dürften recht frühzeitig durch die Nachfrage der gewinnmitnehmenden Bären aufgefangen werden. Flexibilität ist aber gefordert, wenn die Kurse nicht nachgeben, sondern auf neue Jahreshochs ziehen. Eine solche Aufwärtsbewegung würde die neuen Pessimisten unter Zugzwang setzen. Und bei gleichzeitig negativen Börsenkommentaren für uns an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten
Bullish Bearish Neutral
Total
40 %
39 %
21 %
ggü. Vorwoche
- 11 %
+ 12 %
- 1 %
DAX-Stimmungskurve
Stand DAX 16.02.2005, 12:00 Uhr: 4.380 Punkte (+ 0,1 % gegenüber der letzten Erhebung)
Bullisch werde ich aber erst wenn wir nachhaltig über 4385 steigen.
Darunter könnnte ich mir ein oder zwei abwärtsschübe gut vorstellen.
ciao