PAION-Zeichnungsfrist beginnt am 25. Januar
AACHEN (dpa-AFX) -
Die Zeichnungsfrist für die Aktien des Aachener Biotechnologie-Unternehmens PAION beginnt am 25. Januar in einer Preisspanne von 11 bis 14 Euro.
Die Frist ende am 7. Februar, teilte PAION am Montag mit. Bis zu fünf Millionen Aktien würden angeboten. Das Emmissionsvolumen beträgt damit zwischen 55 und 70 Millionen Euro.
Wie PAION weiter mitteilte, gibt es eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von bis zu 750.000 Aktien. Der Börsengang werde von UBS Investment Bank (Konsortialführer und Bookrunner), Dresdner Kleinwort Wasserstein (Co-Lead Manager) und Landesbank Baden-Württemberg (Co-Manager) begleitet. Derzeit besteht das Grundkapital aus 10.005.552 Stammaktien ohne Nennbetrag. PAION soll mit einer Bewertung von 150 Millionen bis 180 Millionen Euro an den Markt gebracht werden. PAION entwickelt Medikamente zur Behandlung und Prävention von Schlaganfällen.
Gruß Moya
Nur sind irgendwo die Relationen verschoben.
Morphosys macht jetzt Gewinn mit 150 Mitarbeitern und massivem Steigerungspotential, sobald die Tantiemen aus einer Vielzahl von Kooperationen beginnen zu fliessen.
Paion hat 50 Mitarbeiter, ein Produkt und soll an der Börse fast so viel wie MOR wert sein.....
Typisch dabei: Konsortialbeteiligte LBBW stellt pünktlich zum Börsengang Morphosys auf verkaufen, trotz angehobener Geschäftszahlen. Kein Schelm, wer böses dabei denkt.
Grüße
ecki
und der Zeitraum bis zur Markteinführung ist im Vergleich zur Cashmenge recht lang, grad wo die teueren Studein noch kommen, welche Zusatzstandbeine gibt es?
Es soll die verstopften Venen, bzw von Gerinnsel, im Gehirn wieder befreien, ähnliche Wirkung wie Macumar, denke ich mal. (für die die das kennen)
Wenn das Medikament in 2 Jahren schon auf dem deutschen Markt kommt, dann sind Gewinne für 2009 , doch ganz schön weit gegriffen ?
Ich würde noch abwarten, was nach dem Börsengang passiert.
Der Kurs wird abschmieren.
Also, ich gönne es jedem, der so blöde ist
bei dieser Verarschung mitzumachen, wenn er
schon nach 2 Wochen etwa ein Viertel seines
Einsatzes vernichtet hat.
25. Januar 2005 Anleger können die Aktien des Börsenkandidaten Paion von diesem Dienstag an zu einem Preis zwischen elf und 14 Euro zeichnen. Am 10. Februar sollen die Papiere des Aachener Biotechunternehmens zum ersten Mal an der Börse gehandelt werden. Nachfrage ist durchaus vorhanden: Umgesetzt wurden bisher rund 12.000 Aktien, aber gefragt sind die Titel nur am unteren Rand der Preisspanne, wie ein Sprecher des Wertpapierhandelshauses Lang & Schwarz am Morgen zu FAZ.NET sagte. Der neue Börsenkandidat notiert am Dienstag vormittag bei Lang & Schwarz bei 11,40 zu 11,90 Euro nach 11,10 Euro zu 11,90 Euro am Montag nachmittag. In London beim Broker Tullet wurde Paion am Montag elf zu zwölf Euro gestellt, wie Reuters anmerkt. Das ist deutlich weniger als der zuerst angstrebte Preis: 15 bis 20 Euro wurden vergangene Woche noch als Spanne genannt.
Der Markt billige den Biotech-Aktien keinen großen Aufschlag zu. Mit nur einem Medikament in der Pipeline seien Paion kein „Hoffnungswert” und für Privatanleger auch nicht interessant. Wenn solch eine Aktie aber Erfolg haben soll, müßten auch die Kleinanleger investieren, schließlich seien diese die Kunden der großen Fonds, meint der Händler weiter.
Marktteilnehmer hoffen, daß Paion nach einer langen Durststrecke der Auftakt zu einer ganzen Reihe interessanter Börsengänge im europäischen Biotech-Sektor ist. Wenn das Initial Public Offering (IPO) gelinge, könnten fünf weitere Branchenvertreter folgen, so Helmut Schühsler, Partner beim Wagniskapitalgeber TVM, im Gespräch mit der F.A.Z. Unter Analysten mache indes geteilte Meinungen die Runde. Den Titel zu bewerten, tun sich die Experten weiter schwer. Einig sind sie sich jedoch in der Charakterisierung von Paion als „One-Product-Company”, da bis auf ein hoffnungsvolles Mittel gegen Schlaganfall kein Medikament vor der Marktreife stehe.
Firma könnte bis zu 80,5 Millionen Euro erlösen
Die Zeichnungsfrist für die Aktien läuft bis zum 7. Februar 2005. Angeboten werden bis zu fünf Millionen Aktien sowie 750.000 Papiere in einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe), das sind 33 Prozent der Anteilscheine. Die Emission könnte Paion bis zu 80,5 Millionen Euro in die Kassen spülen, wenn diese Option vollständig ausgeübt wird. „Wir wollen primär institutionelle Investoren gewinnen, selbstverständlich können auch Kleinanleger zeichnen”, sagte Paion-Chef Wolfgang Söhngen laut Reuters am Montag bei einer Pressekonferenz.
Die bisherigen Paion-Aktionäre wie Innoven Partenaires, die Beteiligungsgesellschaft 3i, Swiss Genevest und die norwegische Neomed Innovation werden Unternehmensangaben zufolge keine Anteile im Zuge des Börsengangs veräußern.
Mit den Einnahmen aus dem Börsengang will Paion die Entwicklung seiner Schlaganfall-Medikamente Enecadin und Solulin vorantreiben, die noch am Anfang der Erprobung am Menschen stehen. „Wir screenen permanent den Markt, um weitere Produkte einzulizenzieren", sagte Söhngen. „Wir wollen ein komplettes Schlaganfall-Portfolio anbieten.”
Paion: Finanzierung des Hoffnungsträgers gesichert
In den ersten neun Monaten 2004 verbuchte Paion vor allem dank der Partnerschaft mit der amerikanischen Pharmafirma Forest Laboratories einen Gewinn von 5,3 Millionen Euro. Bis das am weitesten entwickelte Produkt - das Schlaganfall-Medikament Desmoteplase - auf den Markt komme, sei aber weiter mit Verlusten zu rechnen, sagte Finanzchef Bernhard Hofer. Paion will die Zulassung für Desmoteplase 2007 beantragen, so Reuters.
Die Entwicklung des Hoffnungsträgers Desmoteplase ist dem Konzern zufolge durch die Zusammenarbeit mit Forest finanziell gesichert. Insgesamt seien Zahlungen von 69,5 Millionen Dollar geplant. Davon habe Paion im vergangenen Jahr von Forest 22 Millionen Dollar erhalten. Am 1. Februar soll Desmoteplase in die letzte klinische Phase kommen. Analysten schätzen die jährlichen Spitzenumsätze des Mittels auf 200 bis 400 Millionen Euro.
Paion hatte Desmoteplase von dem Berliner Pharmaunternehmen Schering einlizenziert. Das Mittel ist die gentechnisch hergestellte Version eines Proteins, das die Blutgerinnung hemmt. Der Wirkstoff stammt ursprünglich aus dem Speichel der Vampir-Fledermaus Desmodus Rotundus. Nach bisherigen Tests kann Dsmoteplase bis zu neun Stunden nach einem Gefäßverschluß gegeben werden, um zu wirken. Dagegen müssen Konkurrenzmittel spätestens nach drei Stunden verabreicht werden. Dies erklärt die großen Hoffnungen, die auf dem Paison-Mittel liegen.
Paion wäre höher bewertet als etwa Medigene
Für Rüdiger Weseloh, Analyst bei Sal.Oppenheim, ist Desmoteplase „eine ganz spannende Sache”. Die Präsentation habe das Management „sehr gut gemacht”, sagte er zu FAZ.NET. Daß es sich genauerer Aussagen zu Markteintritt, Umsatzbeiträgen für Vertriebspartner und Gewinnschwelle enthalten habe, sei zu erwarten gewesen. Zur Frage der Bewertung wollte sich der Analyst nicht näher äußern. Dies werde Sal.Oppenheim wahrscheinlich auch zum Börsengang hin nicht tun.
Dagegen äußerte sich ein anderer Biotech-Analyst, der indes nicht genannt werden wollte, unzufrieden. Er habe wesentliche Angaben vermißt. Mit der genannten Preisspanne werde Paion, das in der bis dato letzten Finanzierungsrunde der privaten Geldgeber auf 80 Millionen Euro taxiert worden sei, höher bewertet als etwa Medigene. Dabei habe Medigene mehr als ein Medikanent zu bieten und den Sprung in die Gewinnzone im nächsten Jahr vor Augen. Auch dieser Analyst hob das große Potential von Desmoteplase hervor. Gleichwohl bleibe wie bei anderen Medikamenten das Risiko, in der dritten klinischen Phase noch zu scheitern.
Vor diesem Hintergrund müssen sich Privatanleger fragen, auf was sie zuerst schauen: auf die Chancen oder auf die andere Seite der Medaille, das Risiko. Dieses ist nach den Worten von Sal.Oppenheim-Analyst Weseloh „nicht vorhersehbar”. Für konservative Anleger eignet sich Paion mithin sicherlich nicht. Und risikofreudige Naturen sollte bedenken, daß sie das Papier nicht jetzt zeichnen müssen, um es zu erwerben. Angesichts der lediglich auf die untere Preisspanne zielende Nachfrage und des Abschlags von den ersten Erwartungen dürfte die Notiz nicht mit einem Kurssprung aus dem ersten Handelstag gehen. Möglicherweise ergeht es der Paion-Aktie sogar wie dem zu neun Euro ausgegebenen Papier des Biotech-Unternehmens Epigenomics, das nach einer Erstnotiz von 8,57 Euro zwischenzeitlich bis auf 5,75 Euro verlor und aktuell mit 7,80 Euro notiert.
Gruß Moya
von Tobias Meister
Es klingt phantastisch. Aus dem Speichel von nordamerikanischen Vampirfledermäusen will die Biotech-Firma Paion ein Medikament zur Behandlung von Schlaganfällen entwickeln. Durch das Geld aus dem Börsengang sollen die umsatzschwachen Jahre bis zur Zulassung überbrückt werden.
Nach Herzkrankheiten und Krebserkrankungen sind Schlaganfälle die dritthäufigste Todesursache in den Industrieländern. In Deutschland erleiden jährlich rund 200000 Bürger einen Schlaganfall. In den USA sind es sogar 700000. Treten erste Symptome auf, muß schnell gehandelt werden. Nach dem derzeitigen Stand der Schulmedizin gibt es nur eine erfolgversprechende Heilungs-Chance: wenn der Patient innerhalb von drei Stunden entsprechend behandelt wird. Die meisten Schlaganfallpatienten erkennen den Hirninfarkt aber viel zu spät. Der von Paion entwickelte Wirkstoff Desmoteplase soll die für Schlaganfälle verantwortlichen Blutgerinnsel im Hirngewebe lösen. Dadurch wird Zeit für weitere Gegenmaßnahmen gewonnen, was die Heilungs-Chancen erhöht.
Grundlage für den Wirkstoff ist tatsächlich der Speichel der Vampirfledermaus, die in Mittel- und Südamerika beheimatet ist. Forscher haben festgestellt, daß die Tiere zur Nahrungsaufnahme ein äußert effektives Speichelsekret haben. Die kleinen Vampire ernähren sich ausschließlich vom Blut größerer Säugetiere. Den Forschern ist dabei aufgefallen, daß das Blut der Opfer nach dem Biß relativ lange flüssig bleibt und erst sehr spät wieder gerinnt.
Wissenschaftler von Schering machten ursprünglich diese Entdeckung. Auf Grund eines Strategiewechsels wurde die Forschung aber nicht weiterverfolgt. Der heutige Vorstands-Chef von Paion, Wolfgang Söhngen, wurde damals von Schering beauftragt, einen Käufer für das Projekt zu finden.
Gemeinsam mit seiner Frau Mariola war Söhngen von dem Wirkstoff so überzeugt, daß sie 2000 kurzerhand die Firma Paion gründeten und die Lizenzen von Schering kauften. Bis der Wirkstoff namens Desmoteplase auf den Markt kommt, wird es aber noch etwas dauern. Er befindet sich gerade in der klinischen Phase II. In den kommenden Wochen rechnet Paion mit dem Start der dritten und letzten klinischen Phase. Nach bisherigen Planungen soll für das Produkt 2007 die Zulassung beantragt werden.
Da es zur Zeit keine vergleichbaren Wirkstoffe auf dem Markt gibt, hat Paion im vergangenen Juni von der strengen US-Gesundheitsbehörde FDA sogar ein beschleunigtes Zulassungsverfahren zugesagt bekommen. Bis mit Desmoteplase allerdings ernstzunehmende Umsätze erzielt werden, wird es bei optimalem Verlauf noch bis zum Jahr 2008 dauern.Um nicht nur auf einem Bein zu stehen, hat Paion im vergangenen Jahr zwei weitere Wirkstoffe zugekauft, die auch bei Schlaganfällen eingesetzt werden sollen. Allerdings befinden sich beide noch nicht in einer klinischen Testphase.
Zu dem Kreis wird ganz offensichtlich auch die Berliner Jerini AG gehören, an der die TVM beteiligt ist. Denn: "Jerini braucht sich selbst hinter größeren amerikanischen Unternehmen nicht zu verstecken", ist Schühsler überzeugt. Diejenigen, die glaubten, das Fenster für Börsengänge in der Biotechnologie sei noch nicht offen, irrten. Der Börsengang von Epigenomics im vergangenen Jahr sei zwar "nicht berauschend" gewesen. Doch habe es das Unternehmen immerhin auf das Parkett geschafft. Anderen, etwa Medigene oder GPC Biotech, seien wichtige Kapitalmaßnahmen gelungen. Das Interesse der Investoren sei da. "Und die Bewertungen der Gesellschaften, die an die Börse gehen, werden mit 150 bis 200 Millionen Euro attraktiv sein."
Entwicklung von Medikamentenwirkstoffen
Bekannt ist, daß Jerini die Deutsche Bank damit beauftragt hat, Möglichkeiten für einen Börsengang zu sondieren. Die von Schühsler genannte Bewertungsspanne gilt auch mit Blick auf Jerini wahrscheinlich. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Medikamentenwirkstoffen auf der Basis von Peptiden spezialisiert.
Der am weitesten entwickelte Wirkstoff des Unternehmens ist Icatibant, der sich zur Behandlung des sogenannten vererbten Angio-Ödems in den Vereinigten Staaten und Kanada in zulassungsrelevanten klinischen Studien der Phase III befindet. Die Erkrankung verursacht plötzliche Schwellungen der Hände und Füße. Die Zulassung des Medikaments ist in den Jahren 2006/2007 geplant. Jerini beschäftigt rund 90 Mitarbeiter und hat bisher 55 Millionen Euro an Kapital eingesammelt. Zu den weiteren Investoren gehören 3i und Health Cap aus Schweden.
Für Investoren und Privatanleger geeignet
Attraktiv seien Börsengänge der Biotechbranche zum einen für institutionelle Investoren, doch sollten auch Privatanleger vor den Papieren nach der Meinung von Schühsler nicht grundsätzlich zurückschrecken. Das gelte zumindest für Privatanleger, die über ein breit diversifiziertes Portfolio verfügten und einen langen Anlagehorizont hätten, sagt Schühsler.
Doch auch jenseits der anstehenden Börsengänge befinde sich die Branche in einer betriebsamen Phase, da bei den Unternehmen, denen nun langsam das Geld ausgehe, die Zeit für eine Neuordnung gekommen sei. "In diesem Jahr kommt die lange angekündigte Konsolidierung der Branche", hatte schon zu Jahresbeginn Wolfgang Kazmierowski angekündigt, Geschäftsführer bei Freyberg Close Brothers, einem Corporate-Finance-Beratungshaus, das seinen Kunden unter anderem beim Kauf und Verkauf von Unternehmen behilflich ist. "Die Zeit des internen Optimierens ist aber vorbei", sagt auch Schühsler.
Mitarbeiter in Amerika teurer
Jetzt sei es möglich, zu niedrigen Preisen an interessante Forschungsansätze und hochqualifizierte Mitarbeiter zu kommen. Diese Chance sollten die etablierten deutschen Unternehmen wie Medigene, Morphosys, GPC Biotech oder Evotec nutzen. Bei TVM gehe man auch davon aus, daß die meisten Transaktionen innerhalb Deutschlands abgewickelt würden - und ist damit in dieser Hinsicht anderer Meinung als Kazmierowski, der einen Ausverkauf in die Vereinigten Staaten befürchtet.
"Die Amerikaner sind aber nicht schnell genug, das machen die Deutschen unter sich aus", glaubt Schühsler. Das Umfeld sei in Deutschland gar nicht so schlecht, sagt auch Oliver Schacht, Finanzvorstand bei der Berliner Epigenomics: "In der Biotechbranche ist Deutschland ein Billiglohnland." Die Mitarbeiter in Amerika seien rund 30 Prozent teurer, und Schwierigkeiten, in Berlin qualifizierte Leute zu finden, gebe es auch nicht. Über die Lohnnebenkosten müsse er ebenfalls nicht klagen. Der einzige Unterschied: "Hier ist vieles gesetzlich vorgeschrieben, in Amerika freiwillig, eben vom Markt vorgegeben."
Biotech nicht ungefährlich
Daß mit den Unternehmen Xerion und Axima jüngst zwei prominente Vertreter der Münchener Biotech-Szene Insolvenzantrag gestellt hätten, bedeute zwar für die Finanziers einen weitgehenden Verlust ihres Engagements, sei aber für die Branche nicht grundsätzlich negativ, sagt Schühsler. Tatsächlich gebe es genug Interessenten, die Technik und Mitarbeiter übernehmen wollten. Dabei müsse allerdings schnell gehandelt werden, da die Mitarbeiter in solchen Situationen schnell abwanderten.
Vor so einem Schicksal schützen auch prominente Namen im Gründer- und Investorenkreis nicht: Axima war vom Biowissenschaftler Axel Ullrich gegründet worden, hatte von TVM, HBM und Novartis 64 Millionen Euro eingesammelt und gehört mit rund 65 Mitarbeitern zu den größten privaten Biotechnologieunternehmen in Deutschland. Paion wird wahrscheinlich auch der erste Börsengang eines Biotechunternehmens in Europa in diesem Jahr. Als weitere Kandidaten gelten die britischen Unternehmen Ardana und Prostrakan, die österreichische Intercell und das Schweizer Unternehmen Speedel Pharma. In Deutschland werden noch Namen wie Micromet und Wilex genannt.
Paion-Papiere: Teuer und riskant!
Paion (WKN A0B65S) will bis zu 5 Mio. Aktien und weitere 750.000 Papiere in einer Mehrzuteilungsoption, dem so genannten „Greenshoe“, an die Börse bringen. Gezeichnet werden können die Titel noch bis zum kommenden Montag (7. Februar) – in eine Spanne zwischen 11 und 14 Euro.
Und hier setzt die Kritik an: Denn wenn der Emissionspreis am Ende am oberen Ende der Spanne festgelegt wird, dann wäre das Unternehmen aus Thüringen an der Börse mit 80 Mio. Euro bewertet, höher beispielsweise als Medigene. Und Letztgenannte peilt im kommenden Jahr den Sprung in die Gewinnzone an, haben außerdem mehrere Medikamente in ihrem Portfolio.
Im Gegensatz zu Paion, das immer wieder als „Einprodukt-Unternehmen“ abqualifiziert. Dabei wird auf Desmoteplase abgezielt, das jetzt in die dritte klinische Phase eintritt. Dagegen wehrt sich CEO Dr. Wolfgang Söhngen: „Wir haben auch noch zwei weitere Produkte, Enecadin ist bereits in Phase II, und Solulin geht demnächst in Phase I. Wir setzen also nicht alles auf ein Produkt, sondern sind gerade dabei, unsere Pipeline zu erweitern.“ Weitere Produkte sollen einlizenziert werden, um später ein komplettes Schlaganfall-Portfolio anbieten zu können.
Mit den Einnahmen aus dem Börsengang soll die Entwicklung der von Enecadin und Solulin – ebenfalls zwei Schlaganfall-Medikamente – vorangetrieben werden. Dank der Partnerschaft mit der amerikanischen Pharmafirma Forest Laboratories ist die Entwicklung des Hoffnungsträgers Desmoteplase finanziell gesichert. Insgesamt sollen Zahlungen von 69,5 Mio. USD geplant sein, davon hat Paion im vergangenen Jahr knapp ein Drittel erhalten.
Zugetraut werden Desmoteplase jährliche Umsätze zwischen 200 Mio. und 400 Mio. Euro. Nicht verwunderlich, ist Schlaganfall doch die dritthäufigste Todesursache. Allerdings muss auch beachtet werden, dass ein Scheitern in der dritten und letzten klinischen Phase auch immer mit einkalkuliert werden.
Dank der Zahlungen von Forest in den ersten neun Monaten des letzten Jahres hat Paion einen Gewinn von 5,3 Mio. Euro verbucht. Bis zur Markteinführung von Desmoteplase, die für 2007 geplant wird, ist aber weiter mit Verlusten zu rechnen, teilte die Unternehmensführung mit.
Beobachtet man, wie deutlich teilweise auch bei Aktien von großen Pharma-Unternehmen die Kursabschläge ausfallen, wenn es negative Meldungen über Blockbuster oder andere erfolgreiche Medikamente gibt, dann kann man ermessen, wie hochspekulativ die Paion-Papiere sind.
Nicht zuletzt deshalb richtet sich dieser Börsengang an institutionelle Anleger. Wir empfehlen Kleinanlegern, zunächst die Emission abzuwarten. Angesichts des hohen Ausgabepreises ist nicht damit zu rechnen, dass der Kurs schnell anzieht. Abwarten!
Gruß Moya
Paion vorbörslich am unteren Ende der Preisspanne
FRANKFURT (dpa-AFX) -
Die Aktien des Börsenkandidaten Paion haben sich am Freitag weiter am unteren Ende der Preisspanne von 11 bis 14 Euro gehalten. Während die Aktie im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz nach Aussage von Händlern auf geringes Interesse stieß, hat Paion Vorstandschef Wolfgang Söhngen vor allem über ein Interesse von ausländischen Investoren berichtet. Zuletzt wurden die Papiere bei Kursen zwischen 11,30 und 11,40 Euro gehandelt. Die Preisspanne liegt bei 11 bis 14 Euro.
Am 10. Februar sollen die Papiere erstmals im Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt werden. Privatanleger können die Aktien des Aachener Biotechnologie-Unternehmens noch bis zum 7. Februar 13.00 Uhr und institutionelle bis 17.00 Uhr zeichnen. Die endgültige Preisspanne soll dann am Abend per ad-hoc-Mitteilung bekannt gegeben werden, sagte ein Paion-Sprecher.
Bei Lang & Schwarz seien bisher Aktien in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrages gezeichnet worden, sagte ein Aktienhändler. Beim Börsenmakler Schnigge wurden Paion mit 11,00 zu 11,20 notiert. "Kurz vor dem Ende der Zeichungsfrist ist die Nachfrage bei uns noch sehr gering", sagte ein Händler. Es gehe so gut wie nichts um. Mit dem Börsengang vertraute Kreise hatten im Gespräch mit dpa-AFX Ende Januar angedeutet, dass die Preisspanne auf neun bis zwölf Euro gesenkt werden könnte. Konsortialführer UBS hatte dagegen unterstrichen, dass sich an der ursprünglichen Preisspanne nichts ändere.
Unter der Konsortialführung der UBS sollen 5 Millionen Aktien platziert werden, was einem Drittel des Stammkapitals entspricht. Bei einer Preisspanne von 11 bis 14 Euro ergäbe sich ohne die so genannte Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) ein Unternehmenswert von 165 Millionen bis 210 Millionen Euro. Inklusive Greenshoe läge der Unternehmenswert bei bis zu 240 Millionen Euro.
Anhand der Bilanzen ist dieser Wert für einige Experten nicht nachvollziehbar. Auf Seite 113 im Börsenprospekt ist zu lesen, dass Paion änlässlich einer Aktientransaktion im August 2004 mit 90 Millionen Euro bewertet wurde. Warum daraus beim Börsengang das Doppelte werden soll, ist manchen Beobachtern nicht klar.
Gruß Moya
"Warum daraus beim Börsengang das Doppelte werden soll,
ist manchen Beobachtern nicht klar."
Mir schon !
Aber mehr als gegen so einen Scheiss zu warnen, kann ich
ja nun mal nicht tun.
Ob's schon vor Ende Februar unter 8 Euro geht ?
Derzeit hängt es noch sehr stark vom Inhalt ab, Biotech ist da nicht so gefragt.
greetz
Die haben ein Medikament in der Pipeline, schön. Nur ob das jemals wirklich auf den Markt kommt steht doch Lichtjahre weit weg in den Sternen. Und wens zugelassen wird, steht nochmals weit weg in den Sternen, obs auch ein richtiger Renner wird.
Ne Leute, das ist eine neue Cargolifter oder sonst so ein Dummyunternehmen, tolle Idee, nur den Risikokapitalgebern ists offenbar zu risikoreich und darum soll der dumme KleinAktionär die Kohle geben, damit man nicht zur Arbeitsagentur muß und dort ALG2 beantragen muß.
Ich hab mir geschworen, nie wieder in sowas zu investieren, wo das sogenannte Produkt mehr oder weniger noch auf dem Papier steht und noch nicht abzusehen ist, wann da mal der B.E. angepeilt werden könnte.
Finger weg von so einem Mist. Da spielen sich wieder mal nur Kurzfristzocker beim IPO aus und die Alteigentümer wollen sich ihren Lebensabend schnell finanzieren.
Pieter
Börsenkandidat Paion stößt im Ausland auf InteresseDie Aktien des Börsenkandidaten Paion stoßen nach Aussage von Vorstandschef Wolfgang Söhngen vor allem bei ausländischen Investoren auf Interesse. "Wir haben ein sehr gutes Feedback vor allem aus Großbritannien und den USA bekommen", sagte Söhngen. Auch aus der Schweiz hätten Investoren Interesse bekundet. "Wir sind zufrieden und die Emissionsbank ist zufrieden", faßte er den Verlauf der vor dem Börsengang üblichen Serie von Investorentreffen (Roadshow) zusammen. Im außerbörslichen Handel notierten die Titel des Biotechnologieunternehmens am Freitag allerdings bei geringer Nachfrage am unteren Ende der von elf bis 14 Euro laufenden Preisspanne. Die Zeichnungsfrist endet am 7. Februar. Paion plant seine Erstnotiz für den 10. Februar und wäre damit der erste neue Name auf der Kurstafel in diesem Jahr. Inklusive Mehrzuteilungsoption bietet Paion 5,75 Mio. Aktien an. Sollten die Papiere am oberen Ende der Preisspanne zugeteilt werden, flössen dem Unternehmen rund 80 Millionen Euro zu. An der Börse würde Paion dann mit rund 240 Mio. Euro bewertet. Im außerbörslichen Handel hielt sich die Nachfrage nach Paion in Grenzen: Beim Broker Lang & Schwarz wurden am Freitagmittag An- und Verkaufskurse von 11,10 bis 11,15 gestellt, beim Börsenmakler Schnigge wurden Paion mit 11,00 zu 11,20 notiert. "Die Nachfrage nach Paion-Papieren ist sehr gering. Es geht so gut wie nichts um", sagte Florian Weber, Händler bei Schnigge. "Aus meiner Sicht ist die Preisspanne doch sehr ambitioniert", ergänzte er. Zu einer möglichen Senkung der Preisspanne wollte sich Vorstandschef Söhngen am Freitag nicht äußern. Ende Januar hatte der Konsortialführer UBS Spekulationen zurückgewiesen, die Angebotsspanne könnte bei geringer Nachfrage gesenkt werden. Die Aachener Biotechnologiefirma will die Einnahmen aus dem Börsengang in die Entwicklung ihrer Schlaganfall-Medikamente stecken, die noch am Anfang der Erprobung am Menschen stehen. Bis das am weitesten entwickelte Produkt Desmoteplase auf den Markt kommt, rechnet das Unternehmen mit roten Zahlen. Paion will die Zulassung für das Präparat Desmoteplase 2007 beantragen. rtr Artikel erschienen am Sa, 5. Februar 2005 | |||
von Michael Höfling
Der Countdown läuft. Bis einschließlich morgen können Anleger noch die Aktie von Paion zeichnen. Die Erstnotiz des Aachener Biotechnologie-Unternehmens ist dann für Donnerstag geplant. Doch die Nachfrage nach dem ersten echten Börsengang des Jahres 2005 ist verhalten. Vielen potentiellen Investoren erscheint die Preisvorstellung des Unternehmens offenbar überzogen. "Die Kurse im vorbörslichen Handel lagen teilweise unterhalb der Bookbuilding-Spanne", sagt Florian Weber vom Börsenmakler Schnigge. Er schließt nicht aus, daß die Preisspanne noch einmal gesenkt werden muß.
Paion ist mit einem Volumen von rund 60 Millionen Euro eine vergleichsweise kleine Emission. Angeboten werden fünf Millionen Aktien in einer Preisspanne von elf bis 14 Euro. Doch nach einem durchwachsenen Jahr 2004 für IPOs (Initial Public Offerings) in Deutschland wird die Premiere von Paion von der Investmentbranche mit besonderem Augenmerk verfolgt. "Paions Börsengang könnte Signalwirkung für das gesamte Neuemissionsjahr 2005 haben", glaubt Christian Schiffmacher, Chefredakteur des "GoingPublic Magazin". Die Erinnerung an 2004 ist dabei noch frisch: Der Halbleiterproduzent X-Fab, der damals die Vorreiterrolle übernehmen wollte, war bereits an der Hürde gescheitert, bis zum Beginn der Zeichnungsfrist einen Emissionsprospekt zu erstellen. Es folgte ein zähes Jahr für Börsengänge mit weiteren Pannen und Absagen, an dessen Ende lediglich fünf Unternehmen den Schritt auf das Parkett gewagt hatten.
"Die Gesamtstimmung am deutschen Kapitalmarkt ist zur Zeit aber deutlich besser als noch vor einem Jahr", sagt Karl-Georg Altenburg, der das Investment Banking bei JP Morgan Deutschland leitet. Darauf deutete schon die Börseneinführung der Bayer-Tochter Lanxess hin, die vergangene Woche vom Leverkusener Konzern erfolgreich abgespalten wurde. Und auch die reibungslos verlaufene Aktienplazierung der von Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Goldman Sachs Capital gehaltenen Anteile an Wincor-Nixdorf belegt die aktuelle Aufnahmefähigkeit des Marktes. "Einen solch aktiven Monat haben wir schon lange nicht mehr gesehen - ein gutes Zeichen", sagt Altenburg.
Das macht Hoffnung auch für den Neuemissionsmarkt. Denn dort stehen nach Paion schon die nächsten Kandidaten bereit. "Deren Geschäftsmodell ist dann auch eher für Privatanleger interessant", sagt Christian Schiffmacher, der bei Paion umfassende Biotech-Expertise für ein mögliches Engagement als unbedingte Voraussetzung nennt. So will Anfang März der Bezahl-Fernsehsender Premiere an die Börse gehen. Ende Februar sollen laut Vorstand Georg Kofler Daten wie Bookbuilding-Spanne und Emissionsvolumen bekannt gegeben werden.
Kurz darauf soll der Solarenergieanbieter Conergy folgen. Bereits im April 2001 hatte die Gesellschaft einen Börsengang geplant, ihn aber wegen des damals schlechten Kapitalmarktklimas abgesagt. Nicht nur das hat sich inzwischen deutlich verbessert. Conergy könnte zudem auch vom Boom in der Branche profitieren, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergangenes Jahr ausgelöst hat. Solarworld etwa, die größte der an der Börse notierten deutschen Solarfirmen, hat ihren Kurs binnen Jahresfrist vervielfacht.
"Erster echter Prüfstein für den Markt wird aber Premiere sein", glaubt Florian Weber vom Börsenmakler Schnigge. "Wenn dieser IPO reibungslos über die Bühne gehen sollte, könnten wir dieses Jahr in der Tat auf 15 bis 20 Börsengänge kommen." Erste Kandidaten dafür stehen in den Startlöchern.
"Eine Wiederbelebung des Marktes für Neuemissionen wäre auch für die deutsche Volkswirtschaft enorm wichtig", sagt Rüdiger von Rosen, Leiter des Deutschen Aktien-Instituts DAI. "Deutsches Geld fließt in die Filmstudios von Hollywood, oder es werden damit Tanker finanziert, die unter nigerianischer Flagge fahren", sagt von Rosen, "nur Risikokapital für den Standort Deutschland gibt es nicht." Von Rosen kritisiert das Fehlen einer Emissionsplattform, wie sie der im Frühjahr 2003 abgeschaffte Neue Markt dargestellt hatte. "Ich habe es bedauert, daß dieses Segment damals abgeschafft wurde." Als Vorbild für einen funktionierenden Markt für Risikokapital nennt von Rosen den Alternative Investment Markt in London (AIM). "Dort haben 2004 mehr als 300 IPOs stattgefunden."
Wichtig für ein erfolgreiches Emissionsjahr sei aber auch die Rolle der beteiligten Banken. "Sie müssen beim Preisen der Kandidaten Augenmaß beweisen", so von Rosen. Eine öffentliche Verhandlungsschlacht um den Ausgabepreis, wie er im Fall des letztlich erfolgreichen Börsengangs der Postbank stattgefunden habe, sei unbedingt zu vermeiden. "Darüber müssen sich die beteiligten Parteien unter Ausschluß der Öffentlichkeit miteinander verständigen." Alles andere füge dem deutschen Markt unnötigerweise Schaden zu. "Ich denke aber auch, daß alle beteiligten Parteien aus den Fehlern, die vergangenes Jahr bei Neuemissionen begangen wurden, gelernt haben", meint von Rosen.
Dabei war das Jahr 2004 für Börsengänge in der Rückschau besser als sein Ruf. Zwar gingen nur fünf Unternehmen an den Markt. "Aber es hat sich klar gezeigt, daß die Börse für qualitativ hochwertige Unternehmen mit interessanter Story und solidem Management durchaus aufnahmebereit ist", sagt JP-Morgan-Mann Karl-Georg Altenburg. Als Musterbeispiel nennt er Wincor-Nixdorf. Das Computerunternehmen wurde unter schwierigen Bedingungen zu 40 Euro emittiert und notiert mittlerweile bei 65 Euro. Auch mit der Postbank konnten Erstzeichner bereits gut 20 Prozent verdienen. Beide Unternehmen schafften zudem den Sprung ins erfolgreiche Midcap-Segment MDax. Zwei Beispiele, die Mut machen für Börsengänge im Jahr 2005.
wams.de
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Biotechnik-Firma Paion hat vor dem kommende Woche erwarteten Börsengang positive Nachrichten zu ihrem wichtigsten Medikament in der Entwicklung präsentiert. Desmoteplase habe seine Wirksamkeit in der Behandlung von Schlaganfallpatienten ein weiteres Mal bewiesen, hieß es in der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Dies sei das in New Orleans im Rahmen der 30. "International Stroke Conference" vorgestellte Ergebnis einer neuen, auf die Wünsche der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugeschnittenen Studie des Aachener Biotechnologie-Unternehmens.
Privatanleger können die Paion-Aktien noch bis zum 7. Februar 13.00 Uhr und institutionelle bis 17.00 Uhr zeichnen. Noch am Freitag berichteten Wertpapierhandelsbanken von einer schleppenden Nachfrage nach Paion-Aktien im "Handel per Erscheinen". Mit dem Börsengang vertraute Kreise hatten im Gespräch mit dpa-AFX Ende Januar angedeutet, dass die Preisspanne von elf bis 14 Euro auf neun bis zwölf Euro gesenkt werden könnte. Bei Lang & Schwarz werden die Titel bei 11,15 zu 11,35 Euro gestellt. Bislang wurde über eine Reduzierung der Preisspanne nichts bekannt./fat
07.02.2005 18:16 Uhr |
DGAP-Ad hoc: PAION AG Ad-hoc-Meldung nach §15 WpHG < script language=javascript type=text/javascript> <!-- OAS_RICH('Middle2'); //--> < /script><!-- www.sueddeutsche.de/finanzen@Middle2 --> Börsengang |
Grüße
ecki
Paion senkt Mindestangebot für Aktienzeichnung um rund 27 Prozent
AACHEN (dpa-AFX) -
Der Börsenkandidat Paion hat wie bereits in Finanzkreisen vermutet die Preisspanne für seine Aktienplatzierung gesenkt. Das Mindestangebot je Aktie sei von 11 auf 8 Euro reduziert worden, teilte das Biotechnologie-Unternehmen am Montag in Aachen mit. Zuvor hatte die Spanne zwischen 11 und 14 Euro gelegen. Die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX hatte bereits Ende Januar unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise berichtet, dass die Preisspanne deutlich gesenkt werden müsse.
Wie Paion am Montag weiter mitteilte, wurde die Zeichnungsfrist, die ursprünglich am Montag um 17.00 Uhr ausgelaufen wäre, bis Mittwoch 12.00 Uhr verlängert. Am 10. Februar sollen die Papiere erstmals im Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt werden. Bereits abgegebene Angebote blieben wirksam, hieß es. Privatanleger, die bis 7. Februar 13.00 Uhr ihr Angebot abgegeben hätten, könnten von diesem aber bis zum 9. Februar um 12.00 Uhr zurücktreten.
UNTERNEHMENSWERT SINKT BEI ACHT EURO JE AKTIE AUF RUND 120 MIO EURO
Bei einer Preisspanne von 11 bis 14 Euro hätte sich früheren Angaben ein Unternehmenwert von 165 bis 210 Millionen Euro ergeben. Bei acht Euro je Aktie, dem aktuellen Mindestgebot, würde sich demnach ein Unternehmenswert von rund 120 Millionen Euro errechnen. um Vergleich: MorphoSys wird derzeit an der Börse mit etwa 227 Millionen Euro und GPC Biotech mit rund 307 Millionen Euro bewertet. Der Aufstiegskandidat für den TecDAX MediGene hat bereits mit Eligard ein Medikament auf dem Markt und kommt derzeit auf einen Börsenwert von etwas mehr als 200 Millionen Euro.
Das Erreichen der Gewinnzone für PAION ist früheren Angaben zufolge nach der Zulassung des wichtigsten Medikaments möglich, die frühestens im Jahr 2008 erwartet wird. PAION erzielte mit 16,6 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen 2004 erstmals nennenswerte Umsätze und zwar aus Zahlungen des US-Partners Forest Laboratories sowie erstmals auch Gewinn. Der Ertrag lag bei 5,3 Millionen Euro. Mindestens bis zur Einführung von Desmoteplase sei aber künftig wieder mit Verlusten zu rechnen.
UMSATZPROGNOSEN FÜR AUSSICHTSREICHSTES MEDIKAMENT
PAION entwickelt Medikamente zur Behandlung und Prävention von Schlaganfällen. Am weitesten fortgeschritten ist die Erforschung des Medikaments mit dem Wirkstoff Desmoteplase. Dieser basiert auf einem natürlichen Eiweiß, das die Blutgerinnung hemmt. Das natürliche Eiweiß Desmoteplase wurde im Jahr 1985 dem Speichel einer Vampirfledermaus entnommen. Das Medikament befindet sich derzeit in der fortgeschrittenen zweiten Phase der klinischen Entwicklung.
Die Deutsche Bank erwartet für Desmoteplase maximale Erlöse von 300 Millionen US-Dollar. Konsortialmitglied Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) rechnet damit, dass das Medikament mit einem Jahresumsatz von 26 Millionen Euro einsteigt und innerhalb von sieben Jahren Umsätze in Höhe von 406 Millionen Euro generieren kann. Allerdings rechnet die Bank nicht vor 2008 mit der Markteinführung.
PAION-CHEF ZURÜCKHALTEND
PAION-Chef Wolfgang Söhngen selbst hält sich mit konkreten Schätzungen zurück: Aber das Potenzial sei so groß, dass sich Firmen wie Forest für das Produkt interessierten. Milliardenumsätze, die der Pharmakonzern Pfizer für eine später zurückgezogene Entwicklung in diesem Bereich prognostiziert habe, sieht er derzeit nicht.
Gruß Moya
Kaum hat Börsenguru baanbruch gesprochen
(posting 14),
da sehen die Abzocker, dass sie gegen ihn nicht
ankommen !
Tja, Jungs, ihr kommt etwa 4 Jahre zu spät.
Bin durch eine harte Schule gegangen.
Aber vielleicht zahlen sich meine Studiengebühren
jetzt bald mal aus? Hihihihi !
Und darum sage ich,
auch zum WSV-Kurs Paion, nein danke !
Weiterhin scheint die Nachfrage gar nicht so gering auszufallen, allerdings lediglich am unteren Rand der ursprünglichen Bookbuilding-Spanne. Durch die Absenkung selbiger ist ein gewisser zusätlicher Raum für Emissionsgewinne entstanden.
Warten wir es ab, aber ich habe mit Limit 9 Euro gezeichnet
Frankfurt/Main - Die Aktien des Börsenkandidaten Paion werden zu acht Euro und damit am unteren Ende der nach unten angepaßten Preisspanne zugeteilt. Dem ersten Börsengang in diesem Jahr dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. Insgesamt würden fünf Millionen Aktien zu einem Preis von acht Euro ausgegeben, teilte Paion mit. Das Emissionsvolumen belaufe sich damit auf 40 Mio. Euro. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption von 750 000 Aktien würde sich das Volumen auf 46 Mio. Euro erhöhen. Die Emission sei deutlich überzeichnet gewesen. Die Erstnotiz im Prime Standard der Frankfurter Börse solle am Freitag erfolgen. Paion wäre damit der erste Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Konsortialführer der Emission ist die Schweizer Großbank UBS. Wegen schleppender Nachfrage nach seinen Aktien hatte das Biotechnologieunternehmen zu Wochenbeginn seine Preisspanne von ursprünglich elf bis 14 Euro auf acht bis 14 Euro erweitert und die Zeichnungsfrist um zwei Tage verlängert. Finanzexperten hatten die alte Angebotsspanne als sehr ambitioniert kritisiert. Da die Entwicklung der Medikamente noch in einer sehr frühen Phase stecke, birgt ein Investment in Paion-Aktien gewisse Risiken, sagten sie. Ihrer Ansicht nach spiegelt ein Ausgabepreis um die acht Euro den Unternehmenswert von Paion realistischer wider. Bereits im vergangenen Jahr hatten institutionelle Investoren die Postbank und Epigenomics zur Senkung ihrer Ausgabepreise bewogen. Die Einnahmen aus dem Börsengang wollen die Aachener in die Entwicklung von Schlaganfall-Medikamenten investieren. Bis zur Marktreife seines am weitesten entwickelten Produkts Desmoteplase rechnet Paion mit roten Zahlen. Die Zulassung für Desmoteplase soll 2007 beantragt werden. rtr
Pieter