Alles vergessen?
20 Mio. Rentner sind empört! Erstmals müssen sie eine Kürzung der Renten hinnehmen. Viele erinnern sich jetzt daran, wie Gerhard Schröder 1998 im Wahlkampf gegen Kohls Rentenpläne gewettert hat. Wie er sogar mit dem Schicksal seiner Mutter Politik machte: Es sei „unanständig“, bei den Renten zu kürzen.
Holen Kanzler Schröder jetzt die Sünden der Vergangenheit ein?
Bundestagswahl 1998: Die SPD macht die Renten zum großen Wahlkampfthema – die Union wirft Schröder heute vor, dabei auch seine jetzt 90-jährige Mutter Erika Vosseler „instrumentalisiert“ zu haben.
Auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes vor fünf Jahren, am 3. September 1998, wetterte der damalige SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder im Bundestag gegen den von der Regierung Kohl eingeführten „demografischen Faktor“ in der Rentenversicherung: „Sie haben eine Rentenformel eingeführt, die ein Absenken der Rente von 70 auf 64 % bedeuten wird...“
Mit dieser Formel wollte die Regierung Kohl der Bevölkerungsentwicklung (immer mehr Alte) Rechnung tragen. Das Rentenniveau sollte langfristig von 70 auf 64 % der Bruttoeinkommen sinken, um die Beiträge möglichst stabil zu halten. Für Schröder war das schlicht „unanständig“.
Eine der ersten Amtshandlungen von Rot-Grün nach der gewonnenen Wahl 1998 war denn auch die Abschaffung des „demografischen Faktors“.
Am 17. Februar 1999 versprach Schröder als Bundeskanzler: „Ich stehe dafür, dass die Renten auch in Zukunft so steigen wie die Nettoeinkommen der Arbeitnehmer, das ist ein Prinzip, das wir nicht antasten werden.“
Auch im Bundestagswahlkampf 2002 gab der Kanzler folgende Garantieerklärung in BILD ab: „Mit der Rentenreform haben wir eine der größten Sozialreformen verwirklicht. Dadurch ist die Rente auch in Zukunft gesichert...“
Ein gutes Jahr später hörte es sich schon ganz anders an. Schröder am 10. September 2003 vor dem Bundestag in Richtung CDU/CSU-Opposition: „Ich will auch zugeben, dass die Frage, ob es richtig war, den demografischen Faktor aufzuheben, durchaus berechtigt gestellt werden kann. Ich sage Ihnen: Das war ein Fehler. Keine Frage. Natürlich haben wir den zu verantworten.“
Der Kanzler am Sonntag zu der von Rot-Grün beschlossenen faktischen Kürzung der Renten: „Das war eine der schwierigsten Entscheidungen, die wir in unserer Regierungszeit zu treffen hatten.“
Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) gestern kleinlaut: „Ich habe Verständnis dafür, dass manche Rentner das als ungerecht empfinden.“
aber sich die bei den Rentnern holen???
armes Deutschland!
Unsere Rentner haben uns nicht in diese Situation gebracht.
Sie wollten weder den Umzug nach Berlin, noch die Rechtschreibreform, noch die neuen KFZ-Kennzeichen, oder sonstwas, was uns unnötig Geld gekostet hat.
Sie haben unter großen Entbehrungen und unter Hunger ein zerstörtes Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut, haben Angehörige und Freund in dem Scheiß Krieg verloren.
Ausserdem ist die gesetzlich vorgeschrieben Rente in den meisten Fällen sowieso zu wenig um ein normales Leben zu führen.
Ich schäme mich für die verantwortlichen Politiker!!!
gruß
(ein nachdenklicher) Binser
Heute erst gemerkt das Politiker Lügen erzählen?
Mein Beileid zu dieser Kurzsicht.
Naja, was will man von einem Bildzeitungsleser schon erwarten ;-)
Was ich damit meine? Ganz einfach.
bla bla bla... sind die Frauen, die ihre Männer verloren haben und ihre Kinder....bla bla... Lasten des Aufschwung...
Die 1998 angesprochenen sollten also ca. Baujahr 1920 sein (jetzt)! d.h. nur so grob gerechnet > 80 Jahre alt.
Das sind jetzt nicht mehr so sehr viele. Was soll also das Geschrei.
Erschwerend kommt hinzu. Wer will mir erzählen, daß man nach so einen Schinderei, die da damals abging, so alt wird? d.h. Der größte Teil der immernoch rumläuft, hat sich damals gedrück, also nicht am Aufbau teilgenommen und wurde in dem Artikel von 1998 nicht angesprochen.
;-)
utscheck
Ursula Schmidt
Funktion Gesundheitsministerin
Im Amt seit 12.1.01
geboren am 13.6.49
Alter (im September 2003) 54
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesministerin
MdB (unverrechnet)
1965 Euro
3144 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 5109 Euro
Gerhard Schröder
Funktion Bundeskanzler
Im Amt seit 27.10.1998
geboren am 07.04.1944
Alter (im September 2003) 59
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundeskanzler
Ministerpräsident von Niedersachsen
MdB
MdL (unverrechnet)
7791 Euro
7016 Euro
2651 Euro
2107 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 8303 Euro
Joseph (Joschka) Fischer
Funktion Außenminister
Im Amt seit 27.10.1998
geboren am 12.04.1948
Alter (im September 2003) 55
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesminister
Hessischer Landesminister
MdB
MdL (unverrechnet)
5218 Euro
4880 Euro
2651 Euro
2107 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 8303 Euro
Otto Schily
Funktion Innenminister
Im Amt seit 27.10.98
geboren am 20.7.32
Alter (im September 2003) 71
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesminister
MdB (unverrechnet)
3720 Euro
4624 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 7254 Euro
Hans Eichel
Funktion Finanzminister
Im Amt seit 12.4.99
geboren am 24.12.41
Alter (im September 2003) 61
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesminister
Ministerpräsident von Hessen
MdL (unverrechnet)
5925 Euro
4911 Euro
2190 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 11 635 Euro
Wolfgang Clement
Funktion Wirtschafts- und Arbeitsminister
Im Amt seit 22.1.02
geboren am 7.7.40
Alter (im September 2003) 63
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Landesminister und Minister-Präsident von Nordrhein-Westfalen
MdL (unverrechnet)
8773 Euro
1724 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 8773 Euro
Dr. Peter Struck
Funktion Verteidigungs-minister
Im Amt seit 25.7.02
geboren am 24.1.43
Alter (im September 2003) 60
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
MdB (unverrechnet)
4540 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 4540 Euro
Renate Künast
Funktion Verbraucher-ministerin
Im Amt seit 12.1.01
geboren am 15.12.55
Alter (im September 2003) 47
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesministerin
MdL (unverrechnet)
1965 Euro
2213 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 3678 Euro
Renate Schmidt
Funktion Familienministerin
Im Amt seit 22.10.02
geboren am 12.12.43
Alter (im September 2003) 59
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
MdB / Bundestags-Vizepräsidentin
MdL (unverrechnet)
4157 Euro
2001 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 5938 Euro
Jürgen Trittin
Funktion Umweltminister
Im Amt seit 27.10.98
geboren am 25.7.54
Alter (im September 2003) 49
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesminister
Niedersächsischer Landesminister (unverrechnet)
5000 Euro
3329 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 5000 Euro
Edelgard Bulmahn
Funktion Bildungsministerin
Im Amt seit 27.10.98
geboren am 4.3.51
Alter (im September 2003) 52
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesministerin
MbB (unverrechnet)
3720 Euro
4130 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 7008 Euro
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Funktion Entwicklungsministerin
Im Amt seit 27.10.98
geboren am 21.11.42
Alter (im September 2003) 60
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Bundesministerin
MdB/EP (unverrechnet)
3720 Euro
4624 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 7254 Euro
Dr. Manfred Stolpe
Funktion Verkehrs- und Bauminister
Im Amt seit 22.10.02
geboren am 16.5.36
Alter (im September 2003) 67
Einzelne Ansprüche aus Funktionen als
Ministerpräsident von Brandenburg
MdL (unverrechnet)
6262 Euro
2045 Euro
Pensionsanspruch
(nach Anrechnung) 8307 Euro
meine beiden omas (die gottseidank noch einigermaßen gesund sind!!!) würden dir eins mit dem nudelholz überziehen!
und kommentare wie "das sind ja jetzt nicht mehr so viele..." sind unter jeder menschenwürde!
denk mal an die behinderten - das sind auch nicht viele und brauchen trotzdem die volle toleranz und unterstützung von allen anderen! natürlich auch finanziell!
ich hoffe du hast durch den smily am schluss deines textes deine meinung selbst etwas angezweifelt!
gruß
Binser
Des weiteren ist es immer hilfreich wenigsten annähernd zu wissen, welche Einstellung ein User vertritt bzw. vorgibt zu vertreten. Letzteres soll es ja auch geben.
Gruß
utscheck
Der Anteil der in Posting1 angesprochenen Personen, dürfte sich in den letzten 5 J. trotzdem erheblich verringert haben. Damit möchte ich nicht sagen, daß es ein Unterschied ist, ob man 100.000 oder 20.000 Leute verarscht. Zahlen sind nur als Anhaltspunkte zu verstehen-Verhältnis könnte in etwa hinkommen.
wenn du hier schreibst, dass sich der größte teil der heute ca. 80 jährigen damals gedrückt hat, dann muss ich dir leider sagen, dass es dir nicht zusteht über diese generation zu urteilen (das steht nämlich niemandem zu!!!)
und dass ich sehr viele menschen kenne, die damals großes geleistet haben, ohne die es damals nicht so schnell gegangen wäre mit dem wiederaufbau, und von denen sich KEINER GEDRÜCKT HAT!!!
sorry dass ich deinen namen falsch geschrieben habe
Binser
Und diese stereotype Selbstbeweihräucherung a la "Wir haben das Land aufgebaut" lasse ich in dieser Form nicht gelten. Schliesslich haben sie es dazu auch erstmal kaputtgemacht. Und der Lohn für die Arbeit waren immerhin 30 Jahre Wirtschaftswunder und Vollbeschäftigung. Ist wirklich nicht so, dass die Leute nix von Ihrer Arbeit gehabt hätten.
Also: Der Staat soll bekanntermaßen eine Solidargemeinschaft darstellen. Und zu der gehören eben auch die Rentner. Nicht nur dann, wenn Wahlen anstehen.
Viele Grüße
MadChart
Massnahmen aber nicht pauschal, sondern sozial
ausgewogen erfolgen.
Vielleicht schaust Du einmal hier:
http://www.ariva.de/board/179458/thread.m?a=&jump=1225672jump1225672
Viele Grüsse
P.
Seit Jahren lamentiert meine Oma, dass ihr von jeder Rentenerhöhung (sind ja meistens sowieso nur 0,8% oder so) bloß 2,27 Euro übrigbleiben. Daraus folgere ich im Umkehrschluss, dass es nicht so schlimm sein kann, wenn man darauf einmal verzichten muss.
Zugegebenermassen weiss ich allerdings momentan nicht, wie hoch die Belastungen durch die Beiträge zur Pflegeversicherung sind, die ja auch noch auf die Rentner zukommen.
Viele Grüße
MadChart
Wer allerdings zusätzlich eine betriebliche Altersrente
und Höchstrente hat, den kratzt das alles nicht.
Nur die Mehrzahl der Wessi-Renten ist niedrig,
vor allem bei den Frauen, die ihre Kinder grossgezogen
haben und keinen Hort zum Abliefern hatten bzw. dann
auch noch einen Job, bei dem man auf die Ware wartete
und dafür zum Sonderangebotseinkauf ging.
So war vielfach das anstrengende Arbeitsleben im Osten.
Viele Grüsse
P.
Danke für deine meinung.
den geringen anteil werden sie ja wohl auch leisten müssen (ist eh beschlossene sache...)
ich kanns nur nicht haben wenn jemand respektlos über unsere Großeltern daherredet!
(naja, wer das land kaputt gemacht hat sei mal dahingestellt...)
gottseidank hatten sie die 30 jahre vollbeschäftigung, denn so können sich manche die karge rente durche erspartes aufbessern! ich mag nicht daran denken wie das in 20, 30, oder 40 jahren aussieht...
Gruß
Binser
Ich sehe die von dir beschriebene Frau direkt vor mir.
Da es keinen Hort gab, ging sie mit ihren vier Kindern direkt zur Arbeit. Zwei wurden auf den Rücken geschnallt und die Zwillinge wurden vor rangebammelt, um während der Arbeit im Bergwerksstollen keine Stillpausen einlegen zu müssen.
Mahlzeit
utscheck
Die Generation der 40-Jährigen muss sich jetzt Gedanken machen, wie sie ihr Leben im Alter finanzieren will.
Faustformel: Sechs Prozent des Gehalts zurücklegen.
Aber wie?
von Dorothea Siems
Bundessozialministerin Ulla Schmidt ist mit Prognosen vorsichtig. Gefragt nach dem Rentenniveau im Jahre 2030 legt sich nicht fest: "Wenn wir ein hohes Wohlstandsniveau haben, wird es viel sein. Geht es nicht so gut, dann ist es wenig." Wer heute 40 Jahre alt ist, weiß allerdings ohnehin, dass er nicht nur auf die gesetzliche Rente setzen sollte, wenn er im Alter seinen Lebensstandard halten will.
81 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahre glauben nicht daran, dass die Rente sicher ist. Nachdem der Bundeskanzler die Kürzung der Renten im nächsten Jahr verkündet hat, werden sich noch mehr Versicherte fragen, wovon sie denn im Ruhestand leben sollen. CSU-Sozialexperte Horst Seehofer fordert, den Menschen, die 45 Jahre alt und jünger sind, ehrlich zu sagen, dass ihre spätere Rente "nur noch eine Existenzsicherung sein wird". Im Klartext: Trotz jahrzehntelanger Beitragszahlung kann das Gros der Versicherten nur eine Rente erwarten, die knapp über Sozialhilfeniveau liegen wird.
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) in Köln warnt schon seit Jahren, dass die "Versorgungslücken" viel größer sind, als die Bürger bislang meinen. Etwa die Hälfte der Arbeitnehmer schätze ihre Rentenansprüche zu hoch ein, heißt es in einer DIA-Studie. Je jünger der Versicherte sei, desto größer sei der Abstand zwischen letztem Nettoeinkommen und der ersten Rentenzahlung. Ein 40jähriger, der mit 2050 Euro im Monat durchschnittlich viel verdient, wird im Alter weniger als 45 Prozent seines letzten Nettoeinkommens als Rente zur Verfügung haben. Dabei sind alle künftigen Rentenreformen noch nicht mit einkalkuliert.
"Was tun", fragen sich viele Arbeitnehmer. Das Rätselraten ist groß. Wie soll man sparen? Und vor allem: In welcher Form? Grundsätzlich gilt, dass jede Sparform ihre Vor- und Nachteile hat. Deshalb kommt es auf die individuellen Vorlieben an. Aktien sind eher etwas für risikobereite Anleger, die auf eine hohe Rendite spekulieren. Nachteil: Wenn das Kapital einmal nötig gebraucht wird, muss unter Umständen zu ungünstigen Kursen verkauft werden. Experten empfehlen deshalb, in jungen Jahren mehr in Aktien zu investieren, aber ab 50 Jahren dann umzuschichten in Anlagen, die weniger Schwankungen unterworfen sind.
Bevorzugte Sparform der Deutschen ist die Lebensversicherung, die jedoch im Zuge des geplanten Wegfalls der steuerlichen Bevorzugung künftig an Boden verlieren könnte. Das Wohnen im eigenen Heim ist ebenfalls weit verbreitet. Der Vorteil: Wer im Alter keine Miete zu zahlen hat, braucht weniger Geld zum Leben. Wer allerdings vermietete Immobilien als Altersvorsorge erwirbt, sollte bedenken, dass die Schrumpfung der Bevölkerung langfristig die Rendite schmälern dürfte. Allerdings rechnen Fachleute erst ab 2025 mit negativen Auswirkungen der Demographie auf den Immobilienmarkt. Auch wird es bei Häusern und Wohnungen stets auf die Lage ankommen.
Trotz der seit Jahren laufenden Debatte über die unsichere Zukunft des Rentensystems blieb der notwendige Boom bei der privaten Altersvorsorge aus. "Die Menschen sind noch nicht von der Erkenntnis zum Handeln gekommen", meint DIA-Sprecher Bernd Katzenstein. Dies zeige die Stagnation bei der staatlich geförderten Riester-Rente. Kaum eine Bank biete entsprechende Sparpläne an, und auch die Versicherer hätten mittlerweile resigniert. Ob die jetzt angekündigte Vereinfachung der Vorschriften das Interesse beleben wird, bleibt abzuwarten. Eine erfreuliche Entwicklung gibt es hingegen bei den Betriebsrenten, die in der Vergangenheit nur eine geringe Bedeutung hatten. Sie machen bisher nur fünf Prozent der Alterseinkünfte aus; in den Niederlanden sind es 40 Prozent, in der Schweiz 32 Prozent. Immerhin verfügten in Deutschland im Frühjahr 42 Prozent der Arbeitnehmer über eine solche Zusatzversorgung. Ende 2001 waren es nur 35 Prozent gewesen. Für die meisten Arbeitnehmer rentiert sich die oft staatlich geförderte Betriebsrente mehr als die private Riester-Rente. Gibt es entsprechende Tarifvereinbarungen kann der Einzelne bis zu vier Prozent seines Bruttoeinkommens steuer- und sozialabgabenfrei ansparen. Der Betrieb zahlt dann nur eine geringe Pauschalsteuer. Kein Wunder, dass Gewerkschaften mit den Arbeitgebern Tarifverträge zur Altersvorsorge geschlossen haben.
Dennoch sind die Summen bisher in der Regel viel zu gering, um einen gesicherten Ruhestand zu gewährleisten. Um die Versorgungslücke zu schließen, sollte ein 40jähriger Durchschnittsverdiener nach Berechnungen des Instituts für Altersvorsorge regelmäßig fünf bis sechs Prozent seines Bruttoeinkommens sparen. Bei Besserverdienenden liege der Anteil noch höher. Die bei der Riester-Rente vorgesehenen vier Prozent reichen nur bei den Jüngeren aus. Denn bei ihnen wirkt sich aufgrund der langen Laufzeit der Effekt von Zins- und Zinseszins voll aus. Besser dran sind die Spätgeborenen dennoch nicht. Denn ihre Rendite im gesetzlichen System ist negativ: Sie zahlen mehr an Beiträgen ein, als sie an Rente herausbekommen.
Artikel erschienen am 21. Okt 2003