Investor Relations im Internet: Note mangelhaft


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1712 Postings, 8891 Tage KopiInvestor Relations im Internet: Note mangelhaft

 
  
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10.11.00 00:27

Wenn wichtige Zahlen anstehen, informiert der Energieversorger E.On seine Aktionäre per E-Mail über den Termin. DaimlerChrysler überträgt seine Hauptversammlung live im Internet, die HypoVereinsbank lässt Anleger an Bilanzpresse- und Analystenkonferenzen teilhaben. Beim Pharmagroßhändler Gehe können Investoren Protokolle von Analystentreffen mit dem Vorstand auf der Website studieren.

Das Internet ermöglicht in noch nie da gewesener Form Privatanlegern die schnelle und kostenlose Information über Aktien. Analystenprognosen oder detaillierte Finanzdaten waren früher vor allem Börsenprofis vorbehalten. Neben den Internet-Finanzseiten von Banken und Medien bieten auch die börsennotierten Unternehmen selbst eine Fülle kursrelevanter News. In den Zeiten des Shareholder Value müssen Unternehmen immer stärker um Anleger werben und sich kritischen Fragen von Aktionären stellen – nicht nur einmal im Jahr auf der Hauptversammlung, sondern täglich via E-Mail.

Die Unternehmen investieren zunehmend in das Marketing ihrer eigenen Aktien: Die Budgets für IR sind von 1999 auf 2000 um rund ein Drittel gestiegen, ermittelte der „Handelsblatt“-IR-Monitor. Dax-Unternehmen geben im Schnitt in diesem Jahr rund 4,7 Millionen Mark für die Beziehungen zu ihren Aktionären aus, MDax- und SDax-Gesellschaften liegen bei etwa einer Million, Nemax-Unternehmen fallen mit rund 775.000 Mark deutlich ab.

Zum zweiten Mal nach 1999 haben Professor Ulrich Balz, Leiter des European Business Programme der Fachhochschule Münster, und das ProfNet Institut für Internet-Marketing in Dortmund in Kooperation mit der WirtschaftsWoche 167 deutschsprachige IR-Auftritte analysiert sowie erstmals 91 englischsprachige Internetseiten.

Nabelschau und mangelnde Objektivität

„Bei vielen Unternehmen sind jedoch immer noch deutliche Mängel festzustellen, die angesichts des Nutzens der IR-Arbeit im Internet besonders verwundern“, urteilt Balz. Einen überraschenden Stillstand stellte das Test-Team bei den Gesellschaften am Neuen Markt fest. Während Unternehmen aus Dax, MDax und SDax ihre IR-Internetauftritte häufig neu konzipiert oder grundlegend überarbeitet haben, verharren die Nemax-50-Werte mit rund 47 Prozent der möglichen Punkte auf Vorjahresniveau. „Die bereits 1999 ausgemachten Ermüdungserscheinungen von Unternehmen am Neuen Markt, die ihre Internetseiten zum Börsengang einmal aufbauen und dann nicht mehr anfassen, setzen sich fort,“ tadelt Balz. So gab es in den Kategorien Layout und Benutzerfreundlichkeit sogar Rückschritte.
 

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