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Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 12.12.15 17:05 | ||||
Eröffnet am: | 15.11.15 08:29 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 58 |
Neuester Beitrag: | 12.12.15 17:05 | von: badtownboy | Leser gesamt: | 12.158 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
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Kommentar von Heribert Prantl
"Das ist ein Kriegsakt", sagt Frankreichs Präsident Hollande nach den Anschlägen in Paris. Vielleicht hat die verschärfte Rhetorik mit dem Gefühl zu tun, dass die Mittel des Strafrechts ausgereizt sind.
Das, was im arabischen Raum geschieht, betrifft uns nun doppelt – auf friedliche Weise durch den ungeheuren Zulauf von Flüchtlingen, die vor genau dem islamistischen Terrorismus fliehen, der nun wieder Paris heimgesucht hat; und eben unfriedlich, barbarisch durch den Terror.
...Verzweifeln muss man darum nicht, darf es auch gar nicht, aber man muss radikal neu denken. Wenigstens die grobe Richtung scheint klar: Wir müssen den Islamismus bekämpfen und uns mit den Muslimen versöhnen. Denn das ist das einzige, was wir noch nicht ausprobiert haben: die Araber und Perser so zu behandeln, als seien sie Menschen wie Du und ich, wie Nachbarn.
... scheint irreparabel, und Verursacher wie Mitverantwortliche werden als Regisseure einer Schadensbegrenzung sicher nicht hofiert.
Falsch wäre es jedoch, den Islam selbst als in der Tat regressive politische und religiöse Ideologie zu tabuisieren und so der Kritik zu entziehen. Und schlimmer, diese Kritik der völkischen Hatefront zu überlassen, die dieses Motiv bereits jetzt als kulturelle Domäne beansprucht. 'Westen' im aufgeklärten Sinne bedeutet vielmehr das umgekehrte, nämlich Ideologie rücksichtslos zu dekonstruieren, insbesondere ihre Schnittstellen zur praktischen Gewalt. Und die liegen offensichtlicher Weise auch beim Islam nicht zu knapp vor.
Das was diese Leute glauben und wie sie handeln, das geht niemanden auch nur das geringste an. Es ist besser auf die eigene Seite zu schauen und dort zu kritisieren, den kritisieren beinhalten auch was aendern zu wollen. Da muss erst mal jeder bei sich selber anfangen.
Noch niemals in den vergangenen Jahren lag ein Durchbruch für Syrien so nahe und es ist nicht schwer zu erraten, dass gleich welche Regelung auf Kosten der Kriegstreiber stattfinden wird. Da sind nicht nur die islamistischen Söldner aus aller Herren Länder, die im Auftrag fremder Mächte seit vier Jahren das kleine Land an der Levante verwüsten. Da sind nicht nur ihre Auftraggeber im Islamischen Staat Saudi-Arabien und aus der türkischen AKP-Regierung. Am reich gedeckten Tisch sitzen auch die westlichen Geheimdienste und der Security-Komplex, insbesondere aus den USA, Großbritannien und eben aus Frankreich.
Die ehemalige Kolonialmacht hat zusammen mit Großbritannien in Syrien und Libyen lange die Rolle des europäischen Scharfmachers eingenommen. Als einer der ersten erklärte Frankreichs Präsident im Sommer 2011, dass sich nun auch "alle anderen Herrscher in der arabischen Welt" vorsehen müssten. Bis vor kurzen wurde der französische Außenminister nicht müde, das Recht auf Intervention von außen zu betonen. Präsident Hollande verstieg sich gar in die Behauptung, dass Barack Obama mit seiner "Fahnenflucht" im Jahr 2013 die Schuld am Erstarken der Organisation "Islamischer Staat" trage, als man Frankreich davon abhielt, offiziell Luftangriffe auf die Regierung in Damaskus zu beginnen. Die Kehrtwende von dieser messianisch-interventionistischen Politik fällt dem offiziellen Frankreich nicht leicht, aber sie findet statt.
Hier und nur hier liegt der Grund dafür, dass der natürliche Verbündete Frankreichs in Syrien, der islamische Terrorismus, nun in die Hand beißt, die ihn bis vor kurzem fütterte. Die Terrorattacken in Paris sind ein Angriff auf Frankreichs Politikwechsel in Syrien. Und sie zielen darauf ab, die Vision von Samuel Huntington, Bernard Henry-Lévy und Osama bin Laden am Leben zu erhalten: einen Krieg zwischen Europa und den angrenzenden Ländern des Nahen und Mittleren Ostens.
Europa muss - von Lissabon bis Wladiwostok - einen gemeinsamen Umgang mit den Kriegen im Irak, in Syrien und Libyen finden, mit dem Nahen und Mittleren Osten insgesamt. Das beinhaltet
(1) In diesem Übereinkommen bezeichnet der Ausdruck "Rassendiskriminierung"
jede auf der Rasse, der Hautfarbe, der Abstammung, dem nationalen Ursprung
oder dem Volkstum beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung
oder Bevorzugung, die zum Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein
gleichberechtigtes Anerkennen, Genießen oder Ausüben von Menschenrechten
und Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder
jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder beeinträchtigt wird.
Artikel 2
(1) a) verpflichtet sich jeder Vertragsstaat, Handlungen oder Praktiken der
Rassendiskriminierung gegenüber Personen, Personengruppen oder
Einrichtungen zu unterlassen und dafür zu sorgen, dass alle staatlichen und
örtlichen Behörden und öffentlichen Einrichtungen im Einklang mit dieser
Verpflichtung handeln,
b) verpflichtet sich jeder Vertragsstaat, eine Rassendiskriminierung durch
Personen oder Organisationen weder zu fördern noch zu schützen noch zu
unterstützen,
c) trifft jeder Vertragsstaat wirksame Maßnahmen, um das Vorgehen seiner
staatlichen und örtlichen Behörden zu überprüfen und alle Gesetze und sonstigen
Vorschriften zu ändern, aufzuheben oder für nichtig zu erklären, die eine
Rassendiskriminierung – oder dort, wo eine solche bereits besteht, ihre
Fortsetzung – bewirken,
d) verbietet und beendigt jeder Vertragsstaat jede durch Personen, Gruppen oder
Organisationen ausgeübte Rassendiskriminierung mit allen geeigneten Mitteln
einschließlich der durch die Umstände erforderlichen Rechtsvorschriften,
e) verpflichtet sich jeder Vertragsstaat, wo immer es angebracht ist, alle eine Rassenintegrierung anstrebenden vielrassischen Organisationen und
Bewegungen zu unterstützen, sonstige Mittel zur Beseitigung der
Rassenschranken zu fördern und allem entgegenzuwirken, was zur
Rassentrennung beiträgt.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/...-anschlaege-liveblog
Das ist nicht erwiesen. Neben einem der Männer, die vor dem Stade de France Bomben
... (automatisch gekürzt) ...
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/...-anschlaege-liveblog
Moderation
Zeitpunkt: 16.11.15 11:17
Aktion: Kürzung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, ggf. Link-Einfügen nutzen - Bitte nur kurz zitieren.
Zeitpunkt: 16.11.15 11:17
Aktion: Kürzung des Beitrages
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"Paris beweist: Pegida und COMPACT hatten immer Recht." Was wie Satire klingt, meint Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer ganz ernst.
Schon wenige Stunden nach den islamistischen Anschlägen von Paris überbieten sich Rechte unterschiedlicher Couleur in Bekenntnissen, sie hätten es immer gewusst und nur ihre Vorschläge hätten den Terror verhindern können.
Mir geht es nicht um ritualle Trauerbekundungen für die Opfer von Gewalttaten in aller Welt. Aber erst seit ich in Beirut lebe, registriere ich die Bereitschaft von Menschen in Kriegs- und Krisengebieten, mit uns zu fühlen und zu trauern, wenn Terroristen auch in Europa zuschlagen. Wir hingegen halten den Terror in ihren Ländern für "normal".
Ich durchforste jeden Morgen die Facebook-Seiten syrischer Aktivisten, darunter jene in Kafranbel.
Kafranbel ist eine selbstverwaltete Stadt in Syrien, die sich erfolgreich sowohl gegen das Assad-Regime wie auch gegen den IS zur Wehr gesetzt hat. Deswegen wird sie seit rund vier Jahren regelmäßig von der syrischen Luftwaffe mit Fassbomben bombardiert – und seit kurzem auch von russischen Kampfflugzeugen in deren vermeintlichen "Krieg gegen den Terror" angegriffen. Kaum ein Tag vergeht, in dem die Aktivisten von Kafranbel nicht neue Namen von getöteten Zivilisten bekannt geben. Der Eintrag am Samstagmorgen auf der Facebook-Seite lautet: "Wir beten für Frankreich, denn wir sind solidarisch mit dem französischen Volk und drücken den Familien jener, die bei den Anschlägen in Paris ermordet wurden, unser tiefstes Beileid aus."
Keine Hierarchie von Toten
Mich hat das erst ungemein berührt und dann beschämt. Warum? Weil es bislang keinen Hashtag #WeAreAllKafranbel gibt; und weil ich nicht weiß, woher Menschen, die jeden Tag durch staatlichen Terrorismus sterben können, die Kraft nehmen, den Opfern von nicht-staatlichem Terrorismus in einem anderen Land zu kondolieren. Und zwar aus tiefstem Herzen und ohne die leiseste Andeutung eines "Jetzt-seht-ihr-mal-wie-das-ist".
Und ja, ich gehöre auch zu denen, die ruft "Nazis raus". Doch dieses Mal wollte ich es anders machen, bei der besonders denkwürdigen Pegida-Demo vergangenen Montag. Es ist kurz nach 19 Uhr, als ich entscheide, die Seiten zu wechseln. Also klettere ich auf die andere Seite der Absperrung.
http://www.isisnotinmyname.com
ALLES kann für Kriegesgründe hergenommen werden. Nehmen wir Menschenrechte. Man sollte doch meinen, dass allgemeingültige Menschenrechte die der Idee nach weltweit und für jeden zu gelten haben, niemals für einen Krieg missbrauchbar wären.
Nun, außer man will sie eben verbreiten, nicht wahr? Ähnlich wie… eine Religion?
Eine Diskussion über Werte, über Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen und was eine Bedrohung für sie ist, muss besonnen geführt und nicht reflexhaft herausgebrüllt werden. Jetzt den Kampf der Kulturen auszurufen, wie es in Eckkneipen und Facebook-Pinnwänden schon lange üblich ist, bedeutet, die eigene Kultur nicht zu begreifen.
Die Fluidität von Grenzen, die Selbstvergewisserung und der andauernde Dialog machen – und darüber lässt sich herrlich streiten – unsere Kultur aus. Die Stärke, Menschen aufzunehmen, ein transnationales Zivilisationszentrum wie Paris möglich zu machen.
„Unsere Kultur“ – das kann auch bedeuten, eine Bevölkerung so miteinander zu verweben, dass der Angriff auf ein kambodschanisches Restaurant und eine italienische Pizzeria in einem afrikanisch-chinesisch-arabisch geprägten Viertel als Angriff auf französische Werte empfunden wird.
Die Welt ist ein Marionettentheater. Vorne an der Rampe hampeln Holzfiguren herum, hinter der Bühne agieren Strippenzieher. Wer die Welt so sehen will, muss zu den Büchern des Kopp Verlags mit Sitz im schwäbischen Rottenburg am Neckar greifen. Dort erscheinen Titel wie „Amerikas Krieg gegen die Welt“, „Die große Enteignung“ über ein „Kartell aus Banken, Politikern und Konzernen“ gegen die kleinen Sparer oder, ein aktueller „Spiegel“-Bestseller, „Die Asyl-Industrie“. Dessen Autor, der ehemalige „FAZ“-Redakteur Udo Ulfkotte, ist der Auflagenkönig des Hauses. Seine apokalyptischen Bücher, die vor Islamismus, Parallelwelten oder dem „Albtraum Zuwanderung“ warnen, verkaufen sich nach Verlagsangaben „im sechsstelligen Bereich“.
komplett: http://www.zeit.de/2015/44/...n-geschichte-mittelalter-johannes-fried
Es vergeht kein Monat,ohne feige Attentate durch die Terrororganisation PKK oder ihren verbündeten.(Verbündete sind natürlich unter anderem auch die Waffenlieferanten an die PKK)
Terror Aktivitäten sind leider in der Türkei schon Alltag ,da die PKK bekannterweise auch durch andere Länder unterstützt wird.
Nicht 120 sonder 40.000 Menschen sind bis heute in der Türkei dem Terror zu Opfer gefallen.Die meisten davon sind Junge Soldaten,die auf feige art ermordet wurden.
Nur mal so nebenbei
Bevor sich die Deutschen als Deutsche definierten, wurden sie dort so genannt: Theotisci. Das Wort leitete sich vom althochdeutschen diutisc her, ein Adjektiv zu diot, "Volk". Es bedeutet nichts anderes als "volkssprachlich". Zum Namen wurde es vor rund 1.000 Jahren, als die Heere der Ottonen in Italien einfielen. Sie zogen in Stammesverbänden über die Alpen. Die einzelnen Kämpfer haben wahrscheinlich gesagt: Wir sind Franken, Sachsen, Alemannen, Bayern, Böhmen. Für die Italiener waren sie allesamt "Deutsche" – Leute, die kein Latein sprachen, sondern "die Sprache des Volkes".