offener Brief an die USA!
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erkläre ich mich, höchst vorsorglich, mit allen an mich gestellten Bedingungen einverstanden.
Leider musste ich heute voller Entsetzen feststellen, dass auf meinem Territorium Ölvorkommen aufgetreten sind. Um Ihnen jeglichen Geheimdienstaktivitäten zu ersparen, gebe ich unten meine GPS-Koordinaten an.
Um einen militärische Konflikt zu vermeiden, werde ich Ihnen „mein Öl“ zu einem marktunüblich niedrigen Preis gerne überlassen. Ich akzeptiere schon jetzt sämtliche UN-Sanktionen gegen mich. Entsprechend dem Vorbild der Resolution 14.41 werde ich ab sofort keine Waren des täglichen Bedarfs sowie jegliche knappen Güter mehr importieren.
Ich erkläre mich mit einer 100-prozentigen Flugverbotszone über meinem Territorium einverstanden und werde mit sofortiger Wirkung jeglichen „Giftgas“ - Einsatz vermeiden.
Inspekteuren der UN steht mein Territorium vollständig zur Verfügung. Gern bin ich bereit, einen Handelsvertrag für sämtliche US-Produkte einzugehen.
Und hier noch einmal die harten Fakten in Kürze:
Anschrift: Karl Müller, Berliner Str. 18, 12354 Berlin
Ölaufkommen: ca. 4 Liter (abgefüllt in blauen Flaschen) (Keller)
Giftgas: Ich werde die Toilette nicht mehr benutzen – versprochen!
Und nun noch eine letzte Bitte: Bitte greifen Sie mich nicht an! (nehmen Sie die Tankstelle gleich um die Ecke)
Vielen Dank für Ihr entgegenkommen.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Karl Müller
Dennoch haben wir zudem erfahren, dass Sie Ihre Ehefrau schlecht behandeln.
Ihr Argument, dass das fast sämtliche Ihrer Nachbarn auch tun, zählt für uns nicht.
Wir verlangen, dass sie als Familienoberhaupt zurücktreten und die Wohnungsschlüssel sofort "irgendeinem" Nachbarn übergeben.
Ihrer Bitte, dass wir zunächst den Rat Ihrer Nachbarschaft einholen sollten, werden wir entsprechen, sofern Ihre NAchbarn uns innerhalb der nächsten Stunde eine Entscheidung liefern, die sich mit unserer deckt. Anderenfalls packen wir Sie jetzt schon an den Eiern.
Da die Erinnerung an Sie uns ebenfalls stören könnte, erhalten Sie anbei eine KAasel Zyankali, die Sie bitte sofort einnehmen, nachdem Sie diesen Brief gelesen haben.
Mit unserer höchsten Verachtung
Die weisse Hütte
Unglücklicherweise hat sich nach Befragung der Nachbarn ergeben, daß es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, daß die Nachbarn von Karl seine Ehefrau schlecht behandeln (wie zitieren "dass das fast sämtliche Ihrer Nachbarn auch tun").
Wir verlangen, daß Inspektoren den Nachbarn Hilfe leisten bei der Mißhandlung Ihrer Frau. Anderweits sähen wir uns gezwungen, aus dem Rat der Nachbarschaft auszutreten und Karl Müller in seinem Elend mit seiner Frau alleine zu lassen.
Gezeichnet, die Nachbarn aus dem 1. Stock
Gerd und Jacques
Sie schreiben, dass Sie gegen mich und meine FAmilie mit Atombomben vorgehen wollen, weil ich meine Frau schlecht behandle.
Wird meine Familie nach dem A-bombeneinsatz nicht sowieso tot sein?
Ferner wird mir vorgeworfen, dass ich in meiner Küche mit exotischen Gewürzen koche, wodurch "übelriechende Gase" entstehen, die meine NAchbarn stören könnten.
Ich möchte höflichst darauf hinweisen, dass meine Küche bereits vor 10 JAhren vom Gerichtsvollzieher abmontiert wurde.
Ihr Karl
Das in London erscheinende Blatt teilte mit, ein Mitglied El Kaidas habe sich bei der Redaktion gemeldet und gesagt, Bin Laden wolle in etwa zwei Wochen "in Wort und Bild" in den Medien erscheinen. Der Chef der Terrorgruppe werde dann eine Erklärung abgeben, in der er zu Anschlägen auf US-amerikanische und westliche Interessen aufrufen und weitere "Überraschungen" ankündigen werde. Weitere Einzelheiten habe der Mann, der den Decknamen Abdelrahman el Raschid benutzt haben soll, nicht genannt, hieß es seitens der Zeitung.