offener Brief an die Linke und Die Linke
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 16.09.16 18:57 | ||||
Eröffnet am: | 05.09.16 02:20 | von: Katjuscha | Anzahl Beiträge: | 23 |
Neuester Beitrag: | 16.09.16 18:57 | von: teutonica | Leser gesamt: | 3.659 |
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https://www.facebook.com/raul.zelik?hc_ref=NEWSFEED&fref=nf
Als ich elf Jahre alt war, hatte man in Teilen Deutschlands das Gefühl, der Stahlhelm-Flügel der Union stehe kurz vor dem Durchmarsch. Die Hälfte der wirtschaftlichen und politischen Eliten hatten noch dem NS-Regime gedient. Terror-Hysterie und NATO brachten die Schmidt-SPD auf stramm-autoritären Kurs. Die Kanzlerschaft für Franz-Josef Strauß schien greifbar nah.
War irgendwie auch keine lustige Zeit.
Jetzt hat man den Eindruck, die Stahlhelm-Union kehre in Gestalt der AfD zurück, und die Islamophobie übernehme die Funktion, die früher der Antikommunismus innehatte. Angst schüren, von sozialen Widersprüchen ablenken, die Identifikation mit der Herrschaft stärken.
Ist nicht schön, kann man aber auch als Herausforderung sehen.
Für die gesellschaftliche Linke geht es darum, sich viel selbstverständlicher, systematischer und alltäglicher darum zu bemühen, ein Lager der Solidarität aufzubauen. Erlebbare Verbindungen zwischen jenen zu schaffen, die nichts zu lachen haben: Supermarktkassiererinnen, Leiharbeitern, Flüchtlingen, Hartz-IV-Empfängerinnen, Ausgebrannten … Aber auch einfach Praktiken des Teilens und gemeinsam Besprechens überall dort stark zu machen, wo wir uns bewegen.
Was hingegen DIE LINKE angeht, muss sie wohl zur Kenntnis nehmen, dass die Zeit der ostdeutschen Volkspartei, die an einer diffusen Regionalidentität anknüpft und in der Verwaltung mitmischen will, unwiderruflich vorbei ist. Wenn DIE LINKE dem Protest-Getue der autoritären Rechten erfolgreich etwas entgegensetzen will, dann muss sie sich von dieser, aber auch von den anderen Parteien grundsätzlich unterscheiden. Sie muss konfliktbereiter, klassenorientierter, demokratischer, unopportunistischer, solidarischer und feministischer werden. Ob sie damit schnell Erfolg haben wird, steht in den Sternen. Immerhin bläst uns der Wind des Zeitgeistes scharf ins Gesicht. Egoismus, Marktfanatismus, Rassismus, Mackertum haben Konjunktur. Umso mehr Freude sollten wir am Widerspruch haben.
DIE LINKE ist Quark, wenn sie nicht jene Alternative zu sein beansprucht, die der AfD-Stahlhelm nur im Namen trägt.
Meine Frau und ich haben gestern Abend, während die ersten Wahlergebnisse bekannt gegeben wurden noch darüber diskutiert, ob die Menschen einfach so Politikverdrossen sind und eine Alternative zu den etablierten Parteien suchen oder ob dann nicht doch die rechte Propagander der reizvollere Grund ist und es den Menschen gefällt an so einen Quatsch glauben zu können. Ist ja grundsätzlich einfacher anderen die Schuld zu geben.
Das nicht alles rund läuft und wir hier massig Probleme haben, will ich nicht in Abrede stellen aber aus Protest so jemand wie Herrn Höcke zu wählen, entzieht sich meinem Verständnis.
... Facebookuser isser also, der Rauf Zelik, wow ... aber was soll mir das sagen? ...
Wenn mit dem Text in #1 gemeint/angeregt sein soll, dass sich die Linke diesen Text zur eigenen Besserung hinter die Ohren schreiben sollte, dann mal wieder 'gute Nacht' Linke ! Aber wie man quasi Feuer und Wasser (kulturfremde Flüchtlinge einerseits und die sich hier abgehängt fühlenden Inländer) gleichzeitig argumentativ umarmt und beide sich gar 'solidarisieren' sollen , das Hinzukriegen schaffen eh nur die international/dialektischen Linksdenker. Kann mir nicht vorstellen, dass da viele Menschen/Köpfe mit eigener Lebenserfahrung folgen wollen.
Was da sonst so drinnen steht in #1 ... da kann ich wenig mit anfangen. Wenn ichs recht gelesen hab, wurde die in #1 gescholtene AFD zum Großteil gewählt von Ex-Nichtwählern (34%), dann von Arbeitern und Arbeitslosen ... die haben sich wohl bewusst entschieden gegen die LINKE, die SPD, die CDU, die Grünen, ...
Tja ... und wir alle, dabei die Linken ebenso wie AFD-ler, sind wir Kinder dieses Staates. Ich find' er hat 'was, und das sollten wir finden, achten, und erhalten.
Toleranz gegenüber anderen Meinungen wäre mein Vorschlag an euch Demokraten!
Nicht immer nur Toleranz einfordern, sie auch mal geben! Danke
Es geht darum, die Wähler aller Parteien (auch der AFD) und aus dem Nichtwählerspektrum zu überzeugen, die nicht aufgrund von Vorurteilen gegenüber Ausländern die AFD gewählt haben, sondern die sich beispielsweise von etablierten Parteien grundsätzlich nicht mehr angesprochen fühlen. Da muss die Linke ihr Profil wieder schärfen, was Soziales, was Solidarität und Internationale angeht. Dafür brauch es Überzeugungsarbeit, mit der man übrigens durchaus auch AFD Wähler zurückgewinnen kann, die die Schuld gerne beim Ausländer oder gar Flüchtling sehen. Wieso soll man denen nicht argumentativ begegnen und ihnen zeigen, dass es keinen Konflikt zwischen Menschen anderer Herkunft gibt, wenn es um ihre alltäglichen Probleme gibt. Gerade Arbeiter in MeckPomm sind außerhalb der Touristen-Hochburgen ja nicht deshalb sozial schlechter gestellt, weil es da 3,7% Ausländeranteil gibt. Es muss wieder eine grundsätzliche Debatte über Gemeinschaft geführt werden, aber nicht auf völkischer, nationalistischer Basis, sondern auf Grundlage von Humanität und Solidarität. Und da hat der User nunmal recht wenn er von Gesicht zeigen gegen Egosismus, Neoliberalismus, Mackergehabe und Rassismus spricht. Und bevor jetzt das Argument von Mackergehabe und Fanatismus unter Einwanderern kommt, ja auch da macht man keinen Unterschied. Vorgehen gegen Sexismus, vorsintflutliches Frauenbild und religiösen Fanatismus sind schon Jahrzehnte ein Kernthema der Linken.
"Sie muss konfliktbereiter, klassenorientierter, demokratischer, unopportunistischer, solidarischer und feministischer werden."
Die Forderungen sind eingänglich, verständlich und können von jedem mitgetragen werden ... außer von denen, deren Menschenbild aufgrund von Erfahrungen oder Erwartung solcher Erfahrungen hiervon abweicht.
Tut mir leid, aber die brave new world gibt's nicht. Der Mensch an sich ist egoistisch, spontan emotional, niederträchtig, gemein, opportunistisch, neidisch und grundsätzlich aufs eigene Überleben ausgerichtet.
Das waren jetzt die positiven Eigenschaften, den Rest spare ich mir.
10 - 12 Ausnahmen gibt's, das ist reine Mathematik. Die werden auch heilig gesprochen. Der Rest der Menschheit ist normal-verteilt.
Wir sehen hier m.E. kein versagen der Linken, denn die Linke an sich orientiert sich an einem Ideal, das vermutl. nie zu erreichen ist.
Ich sehe hier eher einen Trump-Effekt: hier wurde etwas gewählt, das außerhalb des politischen Establishments liegt. Egal, was, Hauptsache nicht Establishment. Deshalb mussten auch die Grünen und Linken bluten.
Vielleicht geht es irgendwann mal jemandem auf, dass man nicht auf immer und ewig am Wähler vorbei regieren kann (auch wenn ich mal unterstelle, dass in Dtld verantwortungsvolle Politik gemacht wird ... läßt sich aber offenbar nicht "verkaufen").
Man muss genau den gegenteiligen Weg einschlagen. Sprich, endlich wieder HUmanität und Solidarität in den Vordergrund rücken.
Allein schon deine Frage, was ich mit dem Thread sagen will, zeigt ja schon wo das Grundproblem in unserer Gesellschaft ist. Man versteht nicht mal mehr, dass man Grundwerte der humanistischen Gesellschaft wieder argumentativ in die Diskussion bringen muss. Man hat sich an den ganzen Negativosmus schon so sehr gewöhnt, dass man nicht mal mehr versteht, was der User aus obigem Zitat in #1 sagen will. Eigentlich erschreckend, dass es selbst für Linke normal geworden ist, AFD-Wählern entgegen zu kommen, um ihre Stimmen zu kriegen (Frau Merkel macht ja auch nichts anderes in der internationalen Politik) statt sich mal einer breiten öffentlichen Diskussion über himanistische Werte zu stellen. Das das unter Umständen Jahrzehnte oder gar Jahrhunderet dauert bis das FRüchte trägt, darf uns nicht davon abhalten. Aber für die Linke kann es zumindest mal eine Profilgewinnung bringen und damit Wählerstimmen statt wie alle Parteien in die Mitte zu rücken. Wo die CDU von rechts in die Mitte gerückt ist, was der User in #1 ja auch angesprochen hat (AFD jetzt die Stahlhelm-Fraktion der CDU), rückt die Linke von links in die Mitte. Und das muss aufhören, erst recht von profilierten Leuten wie Wagenknecht.
Die den Kollegen, Mitmenschen und sonstigen Fremden das Leben zur Hölle machen über Gesetze, Reglementierungen, Verbote, Verbote und nochmals Verbote?
Ich kenne kein Land, in dem soviel verboten ist wie in Dtld. Neuerdings ist sogar das Herumstehen an der Mauer im Vorfeld des HGF München verboten .... offenbar hat man hier und da ein paar Leute erwischt, die sich erholt und gelacht haben.
Die allgemeine Verdrossenheit wird m.E. nicht dazu führen, dass ein "Kommt alle zusammen, wir machen unser Leben besser"-Ruf ergehen wird, sondern dass sich eine "Wenns mir schon Scheiße geht, dann solls meinem Umfeld noch dreckiger gehen"-Mentalität Bahn brechen wird.
Irgendwie ist mir jede Hoffnung abhanden gekommen. Sorry.
Und weil er nicht sehen und nachdenken will, plappert er die üblichen Standardsprüche seiner Szene nach. Da wäre:
"Islamophobie" - einer Wortprägung der iranischen Mullahs, die bedenkenlos widergekäut wird. Mit dem Islam hat man ohnehin keine Probleme, da Migrationshintergrund - also per se gut. Dass der Erdogan gerade mit dem Islam nen Faschismus aufbaut, wird ausgeklammert, denn Faschismus kann es nur in Deutschland (vielleicht noch in den USA) geben.
"Erlebbare Verbindungen zwischen jenen zu schaffen, die nichts zu lachen haben ...Aber auch einfach Praktiken des Teilens". Da kommt der angepasste Sozialdemokrat daher. Man ist solidarisch miteinander. Ach wie schön - fast so schön wie in der Kirchengemeinde. Da braucht man gar nicht mehr die Machtfrage zu stellen - und erst recht nicht die Frage nach der Verteilung der Produktionsmittel.
Und dann die üblichen schmückenden Füllwörter - man ist natürlich gegen Rassismus oder "Mackertum".
Man - ist die Linke auf den Hund gekommen. Da sind ja sogar manche Kleingärtner gesellschaftskritischer.
produziert und zusätzlich Flüchtlinge in Millionenhöhe, bzw. dass die Bundeswehr auf Geheiß
der Politiker von Regierung und Parlament sich auch daran beteiligt? Man könnte das auch
anders sehen: Besonders fremdenfeindlich und inhuman könnten sich gerade solche Politiker
verhalten, die anderen Humanität predigen. Dieses Verhalten könnte zudem überaus
heuchlerisch sein.
Deutschland hat im letzten Jahr ca. 1,2 Millionen Flüchtlinge, meist muslimischen Glaubens, aufgenommen und sich um ihre Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung und Bildung gekümmert. Und dass, obwohl wir gleichzeitig Altersarmut, Wohnungsnot, marode Infrastruktur etc. haben. Und jetzt kommst Du und willst endlich wieder Humanität und Solidarität in den Vordergrund rücken?
Ich kenne da Länder, die sind deutlich reicher als D, haben unendlich mehr Fläche, sind die gleiche Ethnie, teilen die gleiche sunnitische Religion und tragen den Islam ("Islam bedeutet Friede") als Monstranz vor sich her. Vielleicht sind diese Länder jetzt mal dran Humanität und Solidarität zu zeigen.
Mitglied dieser Partei.[2]
Am 29. Mai 2016 wurde er in den Parteivorstand gewählt.[3]
https://de.wikipedia.org/wiki/Raul_Zelik
Er ist 48, lieber Karlchen
Weiter denke ich, das Positive, wenns das denn gibt (ich finde die Lage da arg übel!) an der aktuellen Lage in DE ist null Fr. Merkel zu verdanken, sondern der Verweigerungshaltung von Ungarn und Österreich und der CSU.
Über das in der Praxis aberwitzige Asyl-Gesetz/-Genehmigungsverfahren in DE/EU will ich hier nicht streiten. Ich bin absolut für ein klar und einfach formuliertes Einwanderungsgesetz. Gibt ja Vorbild-Länder, an denen man sich diesbezüglich mal orientieren kann ...
Ich plädiere für
mehr soziale Gerechtigkeit. Heißt aber nicht, dass Millionen Leistungsunwillige oder Ungebildete gleich welcher Herkunft auf Dauer von der arbeitenden Bevölkerung finanziert werden, sondern, dass derjenige der arbeitet, mehr übrig haben muss.
Religiöse Freiheit: Religion soll Privatsache bleiben und hat nach meiner Meinung nicht deutlich erkennbar in der Öffentlichkeit hervorzutreten (z.B. Schwimmbäder)
Gleichstellung der Frau: jahrzehntelang haben die Frauen um die Gleichstellung gekämpft. In gewissen Kreisen sehe ich hier eine Gefährdung, die mit einem völlig anderen Frauenbild aufgewachsen sind und ich sehe die Gefahr, dass sich dies wieder breit macht.
Sexismus: "Köln" hat ein Problem aufgezeigt, worauf unsere Politik außer mehr Polizisten überhaupt keine Antworten hat. Dieses Problem war nicht mal auf deren Radar. Auch Homosexuelle sollten weiter ohne Einschränkung von ALLEN hier Lebenden toleriert werden. In vielen Asylherkunftsländern werden diese ausgegrenzt oder verfolgt.
KInder dürfen nicht wie heute ein Armutsrisiko sein, sondern sollten wieder unsere Zukunft sin.
Man muss schon sehr verblendet sein, um Leute die ebenso diese Probleme sehen als ängstlich abzutun, oder in die rechte Ecke zu stellen. Das sind keine Ängste, sondern die Probleme sind schon da.
Unsere Politik hat darauf keine Antworten. Deshalb verstehe ich die Leute, die AFD wählen. Seit Jahren und Jahrzehnten gibt es für die Steuern nur eine Richtung: nach oben.
Am Durchschnittsbürger wird gespart und die Oberen werden weitgehend geschont. Die LInken und die Grünen wollen noch weit mehr sozial Schwache ins Land lassen. Das stellt das Leistungsprinzip völlig auf den Kopf und gefährdet langfristig den sozialen Frieden in diesem Land.
Deshalb brauchen wir als Einwanderungsland klare Regeln und ein Einwanderungsgesetz, so wie andere Länder auch.
So wie bisher geht es nicht weiter. Unserer Politik fällt nichts ein, außer viel Steuergeld reinzupumpen und ein Integrationsgesetz zu formulieren. Vom Absolvieren eines solchen Kurses ist aber noch niemand integriert.
für Homosexuelle in islamischen Ländern darstellen dürfte...