Hitler für Dumme. CBS. Der Schuss ging nach hinten


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Neuester Beitrag: 23.05.03 13:40
Eröffnet am:21.05.03 13:01von: BRAD PITAnzahl Beiträge:16
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5937 Postings, 8014 Tage BRAD PITHitler für Dumme. CBS. Der Schuss ging nach hinten

 
  
    #1
21.05.03 13:01
 HITLER-DOKUMENTATION

"Das fucking größte Monster"

Von Marc Pitzke, New York

Ein 20 Millionen teures Dokumentarspiel über Adolf Hitler, angekündigt als TV-Ereignis des Jahres, entpuppte sich als Seifenoper. Statt zu erklären, wie der Führer zum größten Monster der Weltgeschichte wurde, präsentierte der US-Sender CBS ein plattes Melodram mit erfundenen Schlüsselszenen - Hitler für Dumme.
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Diktator Hitler: ''Er ist sehr sensibel''
DPA
Diktator Hitler: "Er ist sehr sensibel"
New York - Da ist der Tod des Vaters: Im Esszimmer der Familie vom Schlag getroffen, kippt er vor den Augen des jungen Adolf tot aufs Parkett. Oder die Sache mit der Bombe: Nur weil er zufällig gerade sein Feldzelt verlassen hat, um seinen Hund zu verprügeln, entgeht Soldat Hitler dem Tode. Dann die Geschichte mit seinem jüdischen Armee-Vorgesetzten, den Hitler erpresst, um das Eiserne Kreuz verliehen zu bekommen.

Viel sagende Szenen aus Adolf Hitlers Lehr- und Wanderjahren, mit aufwändigem Hollywood-Detail nacherzählt im Doku-Drama "Hitler: The Rise of Evil" ("Hitler: Der Aufstieg des Bösen"), den der US-Fernsehsender CBS als "Fernsehereignis des Jahres" angedroht und jetzt in zwei Teilen zur besten Sendezeit ausgestrahlt hat, am Sonntag und am Dienstagabend.

Das Dumme daran: Die besagten "Dokumentar"-Szenen sind frei erfunden. "Thematische Wahrheit" nennt Produzent Peter Sussman diese nebulöse Nonchalance: fiktive Anekdoten, um Lücken auszufüllen, die das Archiv der Geschichte gelassen habe. Obwohl das Objekt der Begierde in diesem Fall eine der am besten dokumentierten Personen der Menschheit und jede künstlerische Freiheit somit äußerst dubios ist. Andererseits: Dass Hitlers Vater in Wirklichkeit im Gasthaus Wiesinger über einem Glas Wein verschied, ist eben nicht ganz so telegen.

Die dramaturgischen Freiheiten waren nicht das einzig Irritierende an diesem vierstündigen, als authentisch und "lehrreich" (Sussman) verkappten Schmäh, der von Werbepausen auf verdauliche 10-Minuten-Häppchen zugeschnitten worden war. Der Ritt durch Hitlers frühe Jahre, von der Wiege bis zur Kristallnacht, entpuppte sich als bemühte, im Ansatz lobenswerte, in der Ausführung weitgehend unterirdische Seifenoper, die auch auf dem Melodramen-Kabelkanal "Lifetime" ("Television for Women") hätte laufen können. Der Holocaust folgte als Fußnote, im Abspann.

Schauspieler Carlyle (M.) als Hitler: Mr. Spock mit Glasgower Akzent
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GroßbildansichtSchauspieler Carlyle (M.) als Hitler: Mr. Spock mit Glasgower Akzent
Es war ein wohl bezeichnender Einblick in den Zustand amerikanischer Volksbildung und Kultur unter George W. Bush, dem Cowboy-Präsidenten, der stolz darauf ist, dass er keine Bücher liest. Vorab-Kritiker jedoch, die eine Verharmlosung Hitlers zu einem unverstandenen, auf Abwege geratenen Ideologen befürchtet hatten, durften am Ende beruhigt zu Bett gegangen sein. Dazu war der Quotenköder, den CBS mitten in der "Sweep Season", der werbeträchtigen Straßenfeger-Saison vor dem Sommerpause-Recycling ausstrahlte, ganz einfach zu platt.

Dabei wurde immerhin mittelprächtiger Schauspieladel aufgeboten: Peter O'Toole gab den Reichspräsidenten Hindenburg so grandios, wie vor 41 Jahren seine Lebensrolle "Lawrence von Arabien" - nur halt ein wenig tattriger. Stockard Channing ("Grease") hatte eine Mini-Rolle als Hitlers Mutter. Matthew Modine und Julianna Margulies - der Fritz Wepper und die Gurdun Landgrebe der USA - brachten erst das rechte Flair eines "Made-for-TV"-Spielfilms ein.

Als Hitler schwitzte, starrte, brüllte und bebte der Schotte Robert Carlyle, 42, ("The Full Monty") durch die teils gemalte Kulisse. Eine undankbare Aufgabe, zugegeben - wer kann schon einem Alec Guinness oder Charlie Chaplin das Wasser reichen, den wohl besten Hitlers der Filmgeschichte?

Drei Stunden lang täglich, so prahlte CBS, habe Carlyle in der Maske gesessen und sich zu Hause in der Wanne den "Ring der Nibelungen" angehört, um seiner Rolle näher zu kommen. "Er war das fucking größte Monster, das je gespielt wurde", schauderte Carlyle. Er selbst entschied sich, ihn als Mr. Spock mit Glasgower Akzent zu spielen. Da durfte er dann so tiefsinnige Dinge von sich geben wie: "Die Räder der Geschichte haben sich gedreht." Oder: "Wenn ich falle, hüllt meinen Leichnam ins Hakenkreuz." Oder: "Ich mag keine sterbenden Dinge um mich herum." (Böser Blick auf verblühte Osterglocken, Abblende.)

Massenszene aus ''Hitler - The Rise Of Evil'': Historische Ungenauigkeiten
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GroßbildansichtMassenszene aus "Hitler - The Rise Of Evil": Historische Ungenauigkeiten
Schnelle MTV-Schnitte, unheilschwangere Soundtrack-Choräle, Zeitlupe, eine Kamera, die nie still steht: Der kanadische Regisseur Christian Duguay ("Joan of Arc") ließ keinen cineastischen Knüppel und kein Klischee aus: Die Guten klimpern auf dem Klavier Schumann, die Bösen hören Wagner. Die Psyche Hitlers und die des deutschen Volkes, an der sich Bataillone von Historikern aufgerieben haben, presste Duguay in schlichte Schablonen: Hitlers Kindheit, der unbekannte Faktor hier, fand in schnellen Horrorfilm-Flashbacks statt, in denen der arme Bub aussieht wie Linda Blair im "Exorzist". "Er ist sehr sensibel", erläutert Muttern.

Doch, sicher, Hitler ist ein Monster, fällt aber dennoch vor einer Dame auf die Knie, die Mundwinkel zitternd, die Augen feucht. Die Deutschen sind entweder Täter, Mitläufer oder, in einer seltenen Ausnahme, heroische Widerständler - alle trinken jedoch immer und gerne Bier. Zwischentöne? Widersprüche? Duguay, so zeigt sich schnell, ist kein Steven Spielberg, und sein Geschichtsverständnis das der siebziger Jahre.

Trotz 20 Millionen Dollar Drehaufwand nahm es der Regisseur mit historischen Feinheiten ohnehin nicht so genau. Bad Wiessee heißt mitunter Bad Weissee, der Reichstag wird zum "Reischtag", der Obersalzberg ist eine kleine Berghütte. Eva Braun stellt sich als "Eva Brohn" vor, Hindenburg und Hitler nennen einander "Sir". Über einer Straßenszene "in München" thront die Prager Burg, weil die Außenaufnahmen in der tschechischen Hauptstadt stattgefunden hatten. Dafür wurden Szenenwechsel immerhin mit akribischen Ortsmarken gekennzeichnet: "Munich, Germany, December 1924" - nicht zu verwechseln mit Munich, Texas. "Hitler für Dumme", schimpfte zu Recht der TV-Kritiker Scott Feschuk.

Der Zweiteiler, über ein Jahr lang in der Mache, basiert ursprünglich auf dem Buch "Hitler, 1889-1936: Hubris" des britischen Historikers Ian Kershaw. Dessen penibel befußnotete Rekonstruktion der Jugendjahre Hitlers war dem CBS-Präsidenten Leslie Moonves jedoch nicht unterhaltsam genug. Der erste Drehbuchautor Ross Parker wurde gefeuert, sein Skript aufgepeppt. Woraufhin Kershaw entsetzt seinen Namen zurückzog: "Ich habe damit absolut nichts mehr zu tun", ließ er eilig verlauten.

Damit ging das Debakel aber erst los. Von Anfang an hatten es die Kritiker auf CBS und die kanadische Produktionsfirma Alliance Atlantis abgesehen. Während Sussman der Hoffnung Ausdruck verlieh, dieses filmische Werk werde eines Tages "in den Regalen der Historie" landen, fand der "Newsday"-Kolumnist Jimmy Breslin schon die Grundidee "total bekloppt" Als nächstes, empörte sich Rabbi Marvin Hier vom Simon Wiesenthal Center, könne man sich wohl auf den Spielfilm "Der junge Saddam" freuen. KZTV und KVTV, zwei CBS-Tochtersender im tiefsten Texas, weigerten sich sogar, den Film auszustrahlen. "Die Humanisierung Hitlers ist unangemessen", fand Sendeleiter Dale Remy. Zum Ersatz kam "Superman II" ins Programm.

Auch intern gab es Zoff. Einer der Produzenten wurde gefeuert, weil er das Klima in Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg öffentlich mit dem in den USA vor dem Irak-Krieg verglichen hatte. CBS-Boss Moonves selbst war auch nicht viel diplomatischer. Zuerst siedelte er den Film in der demografischen Werbezielgruppe der 17- bis 34-Jährigen an - in einem Atemzug mit der Unterwäsche-Modenschau von "Victoria's Secret." Und dann freute er sich vor der Presse: "Wir sind sehr stolz auf Hitler..." - Schreckpause, Räuspern, Erröten - "...die Serie."

Aber am Ende war alles dann wohl doch nur ein Sturm im Wasserglas. 13,6 Millionen Amerikaner sahen den ersten Teil am Sonntag. Das waren nur fast halb so viele Interessenten wie in der selben Woche fürs Saison-Finale der NBC-Sitcom "Friends" und die Fox-Castingshow "American Idol".

 

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PIT"Nur" 13,6 Mio. Zuschauer ?

 
  
    #2
21.05.03 14:16
Dadurch wird es auch nicht besser.  

8215 Postings, 8404 Tage SahneTypisch Amis o. T.

 
  
    #3
21.05.03 14:18

4420 Postings, 8570 Tage Spitfire33Deutsche und Österreicher sind momentan bei

 
  
    #4
21.05.03 14:32
den US-Amerikanern nicht besonders angesagt.  

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PITJa spitfire: Moslems, Franzosen, Araber,

 
  
    #5
1
21.05.03 14:34
Koreaner, Iraner und Russen auch nicht.

Aber: Schwarzenegger, Bush und Spiderman sind die Helden.  

2101 Postings, 8154 Tage ribaldDeswegen werden auch in den

 
  
    #6
21.05.03 14:59
USA so wenige Porsche, VW, BMW und
Daimler gekauft.
Der Im- und Export kommt vollkommen zum Erliegen.
(ist Ironie, falls ihr es nicht merkt)
Schaun mer mal  

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PIT@ribald . Bei Autos mag es ja so sein, aber hast

 
  
    #7
21.05.03 15:07
du nicht die Zig-Artikel zum Boykott deutscher und französischer Artikel in letzter Zeit gelesen?

Von Perrier und anderen Mineralwassern, wo Coca-Cola als Mehrheitsaktionär riesigen Schaden genommen hat? Oder der Nummer 1 Senf der USA, der fast konkurs geht, nur weil er einen deutschen NAmen trägt?

Mein Schwager kommt gerade von einer Messe aus Chicago und sagt als Deutscher und FRanzose konntest du da 0,0 $ absetzen.

Schau sonst bei Ariva mal unter der Suchfunktion ins Archiv (letzte 3 Monate). Wirst dich wundern wieviel Stoff du dazu findest.  

2101 Postings, 8154 Tage ribaldBrad Pit

 
  
    #8
21.05.03 15:11
hetzt hier auch ständig gegen  ....
Solche gibt es auch in der 280-Mio-Nation.
Trotzdem auch im Kleinen  ...
die Geschäfte laufen weiter gut.
Das sehe ich jeden Tag
trotz Brad Pit.
wegklicken ...
 

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PITribald. Das nennst du diskutieren?

 
  
    #9
21.05.03 15:21
Schön für dich, wenn deine Geschäfte gut laufen. Deswegen ist heile Welt?

Gruß

Erwarte keine Antwort  

2101 Postings, 8154 Tage ribaldBrad Pit, mit Dir

 
  
    #10
21.05.03 15:23
kann man nicht diskutieren.
Du bist verbohrt.
Siehe Immobilienhai  

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PITRibald. Willst du behaupten dass ich lüge,

 
  
    #11
21.05.03 15:28
nur weil ich hier die Meldungen aus der Politik reinstelle.

Dieser Beitrag ist in der Tat meinerseits keine Diskussion, sondern eine Lieferung von Fakten.

Wenn du besser darüber Bescheid weißt, dann danken wir dir für jeden Gegenbeweis.

Ansonsten hast du gerade bewiesen, dass DU nicht diskutieren kannst.

 

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PITSchade dass wir in Deutschland nicht mit Hollywood

 
  
    #12
22.05.03 09:45
mithalten können. Auch wenn es ansatzweise mit Vietnamfilmen oder "Der mit dem Wolf tanzt" schon geschehen ist. Man könnte dann mehr Filme über die Geschichte der USA sehen,, wie sie wirklich war, mit den wirklichen Gemetzeln gegen die Indianer, oder Korea-Krieg oder Afghanisten -mal ohne Rambo.  

3286 Postings, 8167 Tage PRAWDAFür den lieben Brad Pit

 
  
    #13
22.05.03 10:40
Der Koreakrieg

Die Situation in Asien änderte sich schlagartig, als die Sowjetunion infolge der Berlinkrise (1948/1949) und des Sieges der Kommunisten in China (1949) das Schwergewicht ihrer Aussenpolitik in den Fernen Osten verlagerte.

Der Koreakrieg brach am Morgen des 25. Juni 1950 aus, als das mit der Sowjetunion verbündete Nordkorea die Demarkationslinie am 38. Breitengrad überschritt und in Südkorea einmarschierte. Obwohl der US-Nachrichtendienst wiederholt gemeldet hatte, dass die Armee Nordkoreas stark aufrüste, rechnete niemand mit diesem Angriff, welcher bis heute ungeklärt blieb. Es gibt im Wesentlichen aber drei Theorien:

Eine Theorie besagt, dass King Il Sung das Regime Syngman Rhees stürzen und somit eine Einigung des Landes herbeiführen wollte. Weil Nordkorea überlegen war und Korea nicht im Interessensbereich der USA lag, schien dieses Unterfangen nur wenige Risiken in sich zu bergen. Bei dieser Theorie, die als nicht unwahrscheinlich gilt, wäre auch mit einem möglichen Einverständnis Stalins und Mao Tse-tungs zu rechnen.

Eine zweite Theorie besagt, dass Syngman Rhee, der Führer Südkoreas, den Angriff provoziert habe, damit die USA eingreifen und Korea vom Süden her unter seine Herrschaft bringen müssten. Weiter würde den USA die Möglichkeit offen stehen, sich am Sieg Mao Tse-tungs in China zu rächen und mit dem Weltkommunismus abzurechnen. Dennoch erscheint diese Theorie als eher unwahrscheinlich, da die USA einige Mühe bekundeten und Truman den Krieg auf Korea beschränken wollte.

Eine dritte Theorie geht davon aus, dass das Ganze von Moskau aus geplant gewesen war und Stalin die USA in Asien beschäftigen wollte. Dies mit dem Ziel, der Sowjetunion in Europa Raum zu verschaffen. Nordkorea und China sollten demnach im Auftrag Stalins gehandelt haben, um so die Kräfte der USA zu verzetteln und die eigenen zu schonen.

Sicher hingegen ist, dass der Angriff für die USA völlig überraschend kam und diese vor unerwartete Probleme stellte. Militärisch war man auf so eine Situation überhaupt nicht vorbereitet. Die USA hatte ihre Armee bis 1948 auf knapp eine halbe Million Mann reduziert. Man war der Ansicht, der nächste Krieg werde der Dritte Weltkrieg sein, welcher mit einer mit Atomwaffen ausgerüsteten Langstrecken-Luftflotte geführt werde. Landstreitkräfte schienen unter solchen Voraussetzungen nebensächlich. Angesichts dieser brisanten Lage waren die USA nun gefordert, denn "1950 konnten sie sowenig wie im Falle Westberlins, zulassen, dass ihr persönlicher Schützling Südkorea dem kommunistischen Imperium anheimfalle."4

Die USA engagierte sich auch sofort im Sinne einer Lösung des Konfliktes. Schon am 27. Juni 1950 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine Resolution, die von den USA eingebracht worden war. Die Resolution, die der Sicherheitsrat ohne Beteiligung der Sowjetunion verabschiedet hatte, beinhaltete militärische Sanktionen in Form von UN-Streitkräften gegen Nordkorea, wobei die USA weitaus am meisten Truppen bereitstellten. Der Oberbefehl über die UN-Streitkräfte wurde dem amerikanischen General Mac Arthur übertragen. Das Eingreifen der USA und 18 weiterer UN-Mitgliedstaaten stellte sogleich auch den ersten militärischen Einsatz gegen einen Aggressor der UN dar.

Nordkorea konnte jedoch trotz UN-Truppenpräsenz fast ganz Südkorea einnehmen. Unter dem Befehl von General Mac Arthur gelang in der Folge eine Landung im Rücken des Gegners und die nordkoreanischen Truppen konnten über den 38. Breitengrad zurückgeschlagen werden. Die UN-Truppen erreichten sogar den nordkoreanisch-chinesischen Grenzfluss Yalu, was wiederum zum Eingreifen Chinas führte. Nordkorea wurde nun von chinesischen Freiwilligenverbänden unterstützt. Es kam zu einem hin und her der Fronten, bis sich ab dem 22. April 1951 die Front etwas nördlich des 38. Breitengrades stabilisierte. Der populäre General Mac Arthur wurde inzwischen von Truman entlassen und durch General Matthew Ridgway ersetzt. Zu diesem Schritt kam es, weil Mac Arthur die Ausweitung des Konfliktes auf China und den Einsatz von Atomwaffen gefordert hatte. Die Ausweitung des Krieges, oder gar die Heraufbeschwörung eines Weltkrieges wollte man aber seitens der Alliierten um jeden Preis verhindern. Der Krieg indessen schien immer mehr in einem Stellungskrieg zu erstarren und so schlug die Sowjetunion offiziell die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen vor. Am 10. Juli 1951 begannen die Verhandlungen, die sich mit Unterbrüchen über zwei Jahre hinzogen, in Kaesong in Nordkorea. Unter anderem beschloss man, Friedensgespräche auf höchster Ebene aufzunehmen, welche bis in den April 1954 verschoben wurden und schliesslich scheiterten. Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Nord- und Südkorea wurde im Juli 1953 in Panmunjom geschlossen. Die Grenze entlang des 38. Breitengrads wurde weitgehend bestätigt und eine vier Kilometer breite, entmilitarisierte Zone eingerichtet. Zur Überwachung des Austausches der Gefangenen wurde zudem eine neutrale "Repatriierungskommission"5 eingesetzt.6

Der Krieg hinterliess zwei völlig zerstörte Staaten und hatte riesige Verluste auf der Seite der Koreaner gefordert. Dies aufgrund der von General Mac Arthur angewandten Taktik der massiven Bombardierung.7

Korea blieb nach dem Krieg weiterhin geteilt. Nordkorea erholte sich von den Kriegsschäden unter der Regierung King Il Sungs und seiner Partei nur langsam. In Südkorea hingegen setzte aufgrund des US-Einflusses eine starke Industrialisierung verbunden mit schweren sozialen und politischen Erschütterungen ein.

Den eigentlichen Erfolg im Koreakrieg konnte die junge Volksrepublik China verbuchen. Dies sowohl militärisch als auch politisch. Politisch, weil kein vereinigtes Korea in Abhängigkeit der USA oder der Sowjetunion entstand. Militärisch, weil es ihnen gelungen war, die Armee der Vereinten Nationen wieder zurückzuschlagen.8 Ausserdem gelang es China bereits im Oktober 1950, im Schatten des Krieges ihre Herrschaft über Tibet wiederherzustellen, was auf westliche Proteste stiess. Diese Umstände und auch das amerikanische Vorgehen im Koreakrieg veranlassten Mao Tse-tung, sich näher an die Sowjetunion anzulehnen. Verschiedene Verträge zwischen China und der Sowjetunion, "die die Wiederherstellung der chinesischen Herrschaft über die Mandschurei und Sinkiang und die Rückgabe von Port Arthur beinhalteten"9, resultierten daraus. Förderlich für die Anlehnung an die Sowjetunion wirkte die Tatsache, dass die USA die Volksrepublik China bis 1971 nicht anerkannten und eine Aufnahme Chinas in die UNO verweigerten.10

Mit dem Ende des Koreakrieges war der Sowjetunion klar geworden, dass dem Kommunismus nun auch in Asien deutliche Grenzen gesetzt wurden. Zusätzlich kam es trotz des verstärkten Anlehnen Chinas an die UdSSR zu ersten Reibungen mit der Volksrepublik. Diese kamen durch das sehr selbstbewusste Auftreten Chinas im Koreakonflikt zustande.11

Für die USA lag der Erfolg darin, dass sie eine kommunistische Aggression im Auftrag der UNO eingedämmt und ihren Status im Fernen Osten wiederherstellen konnten. Dies mit der Unterstützung 18 weiterer UN-Mitgliedstaaten und getragen von den Sympathien grosser Teile der Weltöffentlichkeit.12

Weiter bedeutete das Ende des Koreakrieges für die USA auch das endgültige Ende der Zeit des Isolationismus. Die USA rüsteten zum ersten Mal nach einem Krieg nicht ab. Zudem verstärkten sie ihr Engagement in Asien, so wurde 1954 die SEATO gegründet.13 In den USA wurde Präsident Truman durch den ehemaligen Weltkriegsgeneral Eisenhower an der Spitze abgelöst. Zu der antikommunistischen Hysterie, die Truman zu Fall brachte, kam mit Eisenhower und dem Aussenminister Dulles eine verstärkt antikommunistische Aussenpolitik hinzu, die über die Eindämmungspolitik hinaus ging und langfristig "ein Zurückdrängen des sowjetischen Einflusses anstrebte."14

International setzte ein Rüstungswettlauf ein, wie noch nie zuvor; "...eine bis dahin nicht übliche Militarisierung aller Politik..., die Aufrechterhaltung praktisch permanenter Teilmobilisierung..."15 In Westeuropa nahmen die Bemühungen zu einem Zusammenschluss und zur militärischen Verteidigung zu. Eine mögliche Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland stiess nur noch auf geringen Widerstand. Das eigentliche Wettrüsten nahm seinen Anfang.16

 

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PIT@ribald. Noch mehr News (=Fakten)

 
  
    #14
22.05.03 15:04
NATION BRANDING

Deutschland ist uncool

Berlin ist die Ausnahme. Außer der Hauptstadt steht eigentlich nichts in Deutschland mehr auf der amerikanischen "Da-muss-man-gewesen-sein"-Liste. Nach dem jüngsten Krach um den Irak-Krieg zieht es kaum noch US-Bürger nach "Good Old Germany" - mit fatalen Folgen.
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Brandenburger Tor: Mehr wollen die Amerikaner von Deutschland kaum noch sehen
REUTERS
GroßbildansichtBrandenburger Tor: Mehr wollen die Amerikaner von Deutschland kaum noch sehen
New York - Harriet Mouchly-Weiss hat keine guten Nachrichten für Deutschland. Das Image dieser Marke liegt ziemlich am Boden, berichtete die Spezialistin für "Nation branding" am Mittwochabend bei einer Veranstaltung im Deutschen Haus in New York. Ihr Job ist es, Antworten auf die Frage zu finden: Wie pflege ich das Image einer Nation?

Speziell das Image der deutschen Nation in Amerika zu pflegen ist nicht ganz einfach. Einer, der es wissen muss, wie der Werbeagentur-Chef Bill Bernbach, wird gerne mit dem Kommentar zur Kampagne für den VW-Käfer in Amerika zitiert: "How to sell a Nazi car in a Jewish town" (Wie man ein Nazi-Auto in einer jüdischen Stadt verkauft). In Schulbüchern findet Deutschland im Wesentlichen in Form des Holocausts statt, berichtet Mouchly-Weiss. Kaum etwas an Deutschland ist für die Amerikaner noch so "cool", dass es sie "anmachen" würde.

Eine von der Deutschen Bank gesponserte Studie untermauerte 2002 mit Umfragen, dass der Fall der Mauer so ziemlich das letzte Positive ist, woran sich die Amerikaner im Zusammenhang mit Deutschland erinnern. Aber den größten Einfluss darauf, dass das Image Deutschlands nicht uneingeschränkt positiv ist, haben immer noch fast 60 Jahre zurückliegende Ereignisse: der Zweite Weltkrieg und der Holocaust.

Und die Autos? Diese Symbole des Lifestyles wirkten eigentlich nur auf die Oberschicht, meint Mouchly-Weiss; in der mittleren Klasse böten sie auch nichts Besonderes mehr. Bei vielen anderen Dingen überlegten die Firmen jahrelang hin und her, ob sie das "Made in Germany" nun groß draufschreiben sollen oder nicht. Die PR-Fachfrau zeigt zum Beweis ihre neue Kombination aus Kleincomputer und Handy, auf der groß "T-Mobile" steht, ein Logo, das mittlerweile in den Großstädten an der Ostküste gang und gäbe ist und offenbar so amerikanisch wirkt, dass der Kunde nur schwer auf die Idee kommt, es könne aus Deutschland stammen.

In der Politik bewirkte die Vereinigung laut der Studie immerhin, dass Helmut Kohl nach Hitler der in Amerika bekannteste deutsche Kanzler wurde.

Die Konservativen fühlten sich betrogen

Erst in jüngster Zeit kam Deutschland wieder in die Schlagzeilen - durch die Haltung der Bundesregierung und der Bevölkerung zum Irak-Krieg: Die Mehrheit der Amerikaner, insbesondere aber die Konservativen, fühlte sich betrogen, weil das Land, das von Amerika Demokratie gelernt und zu Wohlstand gebracht worden war, sich nun abzuwenden schien.

In einem Update der Studie vom April dieses Jahres schrumpfte die Zahl der Nennungen von Deutschland als zweitwichtigstem Partner der USA (nach Großbritannien) von 27 Prozent 2002 auf elf Prozent. Frankreich stürzte ab von 22 auf 9 Prozent, aber Spanien stieg von fünf auf zehn Prozent. Nur 28 gegenüber 41 Prozent der Befragten sprachen von guten Assoziationen mit Deutschland. Das deutsch-amerikanische Verhältnis charakterisieren durchschnittlich 35 Prozent als schlecht. Von den Besserverdienenden waren es gar 44 und von den Gebildeteren 41 Prozent.

Andererseits ergab sich, dass ein Teil der Schicht der unter 35-Jährigen die deutsche Haltung zum Irak-Krieg sehr wohl positiv würdigte, wie Mouchly-Weiss sagte. Deutschland verlor alte Freunde und gewann neue. Und diese kommen ihren Angaben zufolge aus einer Schicht, die in wenigen Jahren maßgebliche Meinungsbildner in Politik und Wirtschaft stellt. Vielfach rückte auch die neue Hauptstadt Berlin mit ihrer Kunst- und Kulturszene in den Blickpunkt dieser Gruppe. Junge Designer, junge Rockmusiker aus Deutschland seien absolut angesagt in dieser Gruppe. Auch die ausgeprägte Haltung Deutschlands zum Umweltschutz gewinne in den USA Beachtung.

Das allein reiche aber nicht, meinte sie. Es reiche auch nicht, dass immer nur Washington als Sitz der Macht und New York als Sitz der Medien beackert würden: Der Amerikaner an sich bilde sich neuerdings auch durch das Internet. Daraus sollte Deutschland seine Vorteile ziehen. Und selbst wenn er in der großen Stadt arbeitet, ist er oft am Wochenende zu Hause. "Sie müssten 20 junge Musiker oder Designer auf eine Roadshow durch Amerika schicken", empfahl sie.

Warum es überhaupt wichtig ist, dass die "Marke" Deutschland ein hohes Ansehen genießt? "Bei einem guten Image gehen die Menschen erst als Touristen hin. Das bringt schon mal Einnahmen. Dann kaufen sie die Produkte. Und am Ende investieren sie sogar in dem Land."

Thomas Rietig, AP

 

1059 Postings, 8699 Tage mikelandau@prawda

 
  
    #15
23.05.03 13:38
in geschichte war brad noch nie ne leuchte...er ist noch in dem alter, wo man alles glaubt, was in der presse steht..;-)  

5937 Postings, 8014 Tage BRAD PIT@mikel Danke für den sympathischen Beitrag o. T.

 
  
    #16
23.05.03 13:40

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