mic AG: Ende der Leidenszeit ?
Seite 1 von 163 Neuester Beitrag: 28.09.23 11:45 | ||||
Eröffnet am: | 20.03.14 20:14 | von: Raymond_Ja. | Anzahl Beiträge: | 5.067 |
Neuester Beitrag: | 28.09.23 11:45 | von: JuPePo | Leser gesamt: | 954.368 |
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Es lässt sich trefflich darüber spekulieren, ob er auch verkauft hätte, wenn er dem Aktienkurs in absehbarer Zeit weitere signifikante Steigerungen zutrauen würde. Wohl eher nicht. Das könnte bedeuten, daß wir das Kurstop erst mal für längere Zeit gesehen haben.
Vermutlich wird Herr Empl – wie auch schon beim letzten größeren Verkauf – steuerliche Gründe ins Feld führen, die ihn auch dieses Mal zu dem Verkauf bewogen haben.
Trotzdem ist es natürlich alles andere als vertrauensförderlich, wenn ein Mitglied des Vorstandes in einer vermeintlichen Aufschwungphase Aktien seines Unternehmens verkauft. Das Gegenteil würde man erwarten.
https://www.finanzen.net/insidertrades/mic
Von der Pyramid Computer GmbH übernommen wurde zum 1.7.2023 das operative Geschäft der Faytech AG. So hat es die Faytech AG offiziell kürzlich auf Facebook – sowie die Pyramid Computer GmbH am 1.7.2023 auf ihrer WebSite - verkündet.
Und weiter sinngemäß: Damit würden die Kompetenzen der faytech AG und der Pyramid Computer GmbH innerhalb der Pyramid-Gruppe zusammengeführt.
Aber das war ja ohnehin seit der Übernahme der Faytech AG das erklärte Ziel.
Zu der formalen Zusammenführung hat sich Vorstand A. Empl als Sprecher der Unternehmens-gruppenmutter PYRAMID AG - bisher nicht geäußert - auch nicht in seiner Präsentation zuletzt vom 30.6.2023, in der er Gelegenheit hatte, zumindest eine Andeutung zu machen. Auch auf der WebSite der PYRAMID AG ist von der Übernahme nichts zu lesen.
Dahinter steht sicherlich eine Absicht, nämlich möglicherweise die, dass man die offizielle Zusammenlegung des operativen Geschäfts der beiden Tochterfirmen nicht unbedingt an die große Glocke hängen will.
Denn der Zusammenschluss hat noch einen anderen, möglicherweise beabsichtigten oder willkommenen Effekt: Die Ergebnisse der beiden bisher operativ getrennten Unternehmen lassen sich dann künftig nicht mehr trennen und somit auch nicht getrennt ausweisen (vielleicht noch intern, jedoch nicht nach außen). Denn sie werden nur noch in den Bilanzen der GmbH enthalten sein. Man kann auf diese Weise gewissermaßen ganz legal verschleiern, dass die Unternehmenstochter Pyramid Computer GmbH in der alten Struktur operativ weiter schwächelt - sollte das der Fall sein.
Zur Erinnerung: Das operative Geschäft der Pyramid Computer GmbH hatte ja – im Gegensatz zu dem der Faytech AG - bis zuletzt nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht, was Anfang August 2022 zur Ablösung von Josef Schneider als Geschäftsführer und zur Ernennung von Peter Trosien als sogen. „Managing Director“ geführt hatte.
In dieser Funktion ist er als alleiniger Geschäftsführer der GmbH auch für deren operatives Geschäft zuständig.
Die Zusammenlegung des operativen Geschäfts unter der Führung von Peter Trosien bei
der Pyramid Computer GmbH dürfte letztlich also nur rein bilanzielle Auswirkungen haben.
In der praktischen Ausführung wird sich nicht viel ändern. Denn die bisherigen Produktions- und Fertigungsstätten der Faytech AG und deren Verträge mit Kunden in China werden ja durch die Zusammenlegung nicht aufgelöst, sondern weiter zum operativen Gesamtergebnis beitragen. Künftig eben nur noch unter der Adresse der Pyramid Computer GmbH in Freiburg im Breisgau.
Viele Großkunden sind zögerlich bei der Auftragsvergabe. Es wird sich vermutlich erst ab 2024 ein wirklich dynamisches Wachstum einstellen.
In einigen Wochen will sich die Pyramid AG dazu äußern, ob die im November 2022 kommunizierte Prognose für 2023 mit 108,5 Millionen Euro Konzernumsatz sowie 7,6 Millionen Euro EBITDA in der aktuellen Gemengelage zu halten sein wird.
Vorstand Andreas Empl versichert jedoch, dass er noch einen Plan B, C und D in der Schublade hat.
Anmerkung meinerseits: Pläne bzw. Ersatzpläne zu haben ist immer gut. Entscheidend ist jedoch, wie realistisch sie sind, sprich - ob und wann sie sich in die Praxis umsetzen lassen. Wie es aussieht, könnte Plan A ins Stocken geraten sein. Bald werden wir mehr wissen.
"Der Vorstand erwartet nach dem Wechsel zur At-Equity-Konsolidierung des US-Joint-Ventures nunmehr einen Konzernumsatz von rund EUR 80,0 Mio. und ein Konzern-EBITDA in einer Bandbreite von etwa EUR 4,0 Mio. bis 5,0 Mio. Umgerechnet auf die jetzt angewandte At-Equity-Konsolidierung des US-Joint-Ventures lag die bisherige Prognose für den Konzernumsatz des laufenden Jahres bei EUR 103,5 Mio. und für das Konzern-EBITDA bei rund EUR 6,7 Mio. "
Hinweis IFRS 2024 beachten...
Auffällig ist, dass in diesem Zusammenhang nicht nur die Tochtergesellschaft Pyramid Computer GmbH genannt wird, die ja zuvor schon schwächelte, sondern auch die Tochtergesellschaft faytech AG, die anscheinend gleichermaßen unter einer zunehmenden Investitionszurückhaltung der Kunden zu leiden hat.
Die Zurückhaltung der Kunden hat trifftige Gründe. Ein Blick auf die aktuell berichtete Wirtschaftslage zeigt, dass sich Deutschland am Rande einer Rezession befindet und im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Staaten im Begriff steht, in diese Rezession abzugleiten. Das sind gegenwärtig wahrlich keine guten Voraussetzungen für Auftragsakquisen.
Fakt scheint ferner zu sein, dass der seit Oktober 2022 für die gesamten operativen Geschäfte der og. Unternehmenstöchter zuständige Peter Trosien keine Trendumkehr bei den Umsätzen zustande gebracht hat. Da fragt man sich natürlich als Außenstehender, ob und inwieweit die Ablösung von Josef Schneider als vormaliger Geschäftsführer der GmbH berechtigt war oder eben nicht. Dieser Frage sollte sich tunlichst auch der Aufsichtsrat stellen.
Was den Aktienkurs anbelangt, muss wohl man leider bestätigen, was User volkeru kurz und knapp anmerkt: „Das war´s erst mal“ .
Als Insider weiß A. Empl natürlich aus erster Hand, wie es um die Perspektiven der Unternehmensgruppe steht und was daraus kurz- und mittelfristig für die Performance der Aktie abgeleitet werden kann oder muss. Bis auf weiteres ist es wohl so, dass er der Aktie nicht viel Potential zutraut. Natürlich hat er das so nicht kommuniziert. Der interessierte Shareholder kommt jedoch auch nicht „auf der Brennsuppe daher geschwommen“. Will heißen – wie anders als mit den düsteren operativen Perspektiven der Unternehmensgruppe ist der Aktienverkauf von A. Empl wohl zu begründen ?
Alster Research benannte am 3.1.2022 in der Spitze ein Kursziel von 5,90 €.
In der Zwischenzeit haben alle Analysten ihre euphorischen Kursziele kontinuierlich reduziert – SMC Research von vormals 4,80 € auf 4,20 € am 14.4.2023. Auf die kürzlich erfolgte Umsatzanpassung der Pyramid AG für das GJ 2023 hat SMC Research noch nicht reagiert.
Und Alster Research von 4,30 € am 14.4.2023 auf nur noch 3,00 € am 27.7.2023 nach Bekanntwerden der Umsatzanpassung der AG. Gegenüber der Prognose vom Jan. 2022 ist das ein Abschlag von fast 50 Prozent.
Zum aktuellen Kursniveau der Aktie (1,565 € auf Tradegate um 17:27 Uhr) ist der Abschlag noch sehr viel größer: nämlich rund 73 Prozent. Womit wir einmal mehr in der Realität angekommen sind. Wie man sieht, können Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinanderliegen.
Was ich damit sagen will: Es ist als Orientierung gut und hilfreich, dass es die Analysen, Bewertungen und Expertisen von SMC Research und Anderen gibt. Man ist jedoch gut beraten, immer ganz genau lesen, was da berichtet und begründet wird und an welche Voraussetzungen die Kursprognosen geknüpft sind. Auch erweist es sich stets als hilfreich, darauf achten, was „zwischen den Zeilen“ so alles geschrieben steht. Was man sich also nicht direkt zu Ungunsten des Unternehmens in Worte zu fassen traut, sondern nur verklausuliert, damit die unguten oder weniger guten Nachrichten nicht so auffallen.
Denn eines ist klar: Die Analystenhäuser sind ja ständig in einer Zwickmühle, was seriöse Bewertungen und Empfehlungen anbelangt. Insbesondere natürlich dann, wenn sie für ihre Expertisen vom Unternehmen, das sie analysieren und bewerten, bezahlt werden. Frei nach dem Sprichwort: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.
Das ist immer noch sehr ambitioniert, müsste der aktuelle Kurs (1,52 € um 10:29 Uhr auf Tradegate) doch um satte 130 Prozent steigen, um das neue Kursziel zu erreichen. Wie üblich, wird offengelassen, in welchem Zeitrahmen das Kursziel als erreichbar gesehen wird. Ein Hellseher ist Holger Steffen halt auch nicht.
Zugegeben: Ausgeschlossen oder undenkbar ist das nicht. Man hat ja gesehen, in welch kurzer Zeit es möglich war, dass der Kurs der marktengen Aktie von ca.1,65 € Mitte März 2023 auf ca. 2,57 € Mitte Mai 2023 gestiegen ist. Und das, obwohl es – soweit mir das bekannt ist - keinerlei Unternehmens-nachrichten gab, die das gerechtfertigt hätten. Letztere kamen wenig später dann doch. Aber sie waren schlecht und ließen den Kurs in relativ kurzer Zeit wieder auf ein Niveau zwischen 1,50 € und 1,60 € zurückgefallen. Das unterstreicht einmal mehr, wie schwankungsintensiv (volatil) der Titel ist. Nichts für schwache Nerven. Stabilität sieht anders aus.
Natürlich ist es verlockend, erneut – wie schon das letzte Mal - auf einen zwischenzeitlichen nachrichtenlosen Hype zu setzen und jetzt einzusteigen oder zu verbilligen. Das wäre m.E. in der gegenwärtigen unsicheren Lage aber nichts anderes als vogelwilde Zockerei.
Gleichwohl stellen sich natürlich auch die Anleger, die mit Zockerei nichts am Hut haben, die Frage, wie realistisch es wohl ist, dass der Kurs bis in absehbarer Zeit – sagen wir in einem Jahr – dauerhaft auf das prognostizierte Niveau von mindestens 3,50 € gestiegen sein wird ?
Die Antwort liegt auf der Hand: Das wird wohl ganz entscheidend davon abhängen, ob und bis wann einige der Großkunden ihre Zurückhaltung bei der Auftragsvergabe aufgeben bzw. ob und bis wann es dem Management planmäßig gelingt, die Neukundengewinnung zu forcieren. Hier muss Vorstand Peter Trosien noch unter Beweis stellen, ob er als verantwortlich Handelnder für das operative Geschäft der Pyramid Gruppe wirklich besser und kompetenter ist als der vor einem Jahr in die Wüste geschickte Josef Schneider.
Sehr bedenklich scheint mir zu sein, dass es Vorstand Trosien offenbar bisher nicht gelungen ist, ausgerechnet im Riesenreich China, wo ein Großteil der Produkte bzw. Produktkomponenten hergestellt wird, auch für die eigenen Produktpalette ausreichend Abnehmer zu finden, worauf man ja große Hoffnung gesetzt hatte. Die Kauf- bzw. Auftragszurückhaltung scheint also international zu sein. Oder es gibt dafür andere, mir nicht bekannte Gründe.
Jedoch bedarf es wohl dringend einiger Erfolgsmeldungen, um die verbliebenen Anleger weiter bei der Stange zu halten und/oder neue zu gewinnen.
Die Reduzierung der Kursprognosen in immer kürzeren Zeitabständen verheißt nichts Gutes - und gibt gleichzeitig Aufschluss über die tatsächliche fundamentale Lage im operativen Bereich der Pyramid AG, wie sie von Analysten zukünftig eingeschätzt werden.
https://www.finanznachrichten.de/...pfad-in-2024-gut-moeglich-500.htm
Der Meister des Public Relations – Andreas Empl – (das ist durchaus sarkastisch gemeint) hält sich mit Unternehmensnachrichten vornehm zurück: er schweigt beharrlich. Es gibt derzeit offenbar einfach nichts Bedeutsames zu berichten.
Für weitere 1.516.433 ebenfalls im Besitz der PVB befindlichen bzw. befindlich gewesenen Aktien der Pyramid AG , die nicht dem Lock-up unterfallen, besteht die Beschränkung, dass sie bis zum 28.1.2024 nur mittels professioneller Partner „umplatziert“ werden dürfen. Ob das bereits geschehen ist bzw. was unter „Umplazieren“ zu verstehen ist, konnte ich noch nicht recherchieren. Ich gehe b.a.w. mal davon aus, dass diese Anteile noch von der PVB gehalten werden. Jedenfalls würden nach Ablauf des 28.1.2024 auch diese Anteile keiner Lock-up-Beschränkung mehr unterfallen.
Der Sprecher der Unternehmensgruppe – Vorstand Andreas Empl – hat sich in dieser Angelegenheit bislang nicht geäußert.
Die ursprünglich 2-jährige Lock-up-Frist für sämtliche 8.220.897 Aktien im Besitz der PVB (das sind laut WebSite 39 % der insgesamt ausgegebenen Aktien) wäre Ende Mai 2023 ausgelaufen.
Jedoch war am 3.11.2022 eine Verlängerung bis zum 28.1.2024 vereinbart worden – also 7 Monate vor Ablauf der ursprünglichen Frist.
Nimmt man diese 7 Monate als Maßstab, so wäre es also längst an der Zeit, dass das Management erneut für Klarheit sorgt, ob der Großaktionär dem Management auch über den 28.1.2024 hinaus das Vertrauen weiter ausspricht und die Lock-up-Frist erneut verlängert.
Sollte die PVB dies nicht tun, wäre das ein klares Indiz, dass man sich nach Ablauf der Sperrfrist die Option offen halten will, sich vorbehaltslos und ggf. auch kurzfristig von den Anteilen ganz oder teilweise trennen zu können. Das muss aber nicht zwangsläufig zum Nachteil der Unternehmens-gruppe sein.