Enron im Visier der US-Staatsanwaltschaft
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Eröffnet am: | 10.01.02 08:27 | von: Brummer | Anzahl Beiträge: | 5 |
Neuester Beitrag: | 10.01.02 15:40 | von: andyy | Leser gesamt: | 1.161 |
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"Das Unternehmen wird hinsichtlich der Untersuchungen mit den Behörden voll kooperieren", erlärte Robert Bennett, Anwalt von Enron, daraufhin. Das Konkursgericht gab Enron am Mittwoch die Möglichkeit, sich von öffentlichen Immobilien-Pacht-Verträgen und Vereinbarungen mit den Gläubigern zu lösen. Innerhalb einer Frist von zehn Geschäftstagen, können die betroffenen Vertragsparteien eine Anhörung vor Gericht fordern, sollten sie mit einer Kündigung durch Enron nicht einverstanden sein, hieß es in der Gerichtsverfügung.
vwd/DJ/10.1.2002/ab/nas
10. Januar 2002, 07:23
wer heute für 0,70 verkauft hat, hat gutes getan
und dies wegen einer sache die allgemein bekannt
auch vorbörse usa wird zum teil durch europ. anleger bestimmt
es war gestern noch verkäufer mit 0,89 in xetra
ab 19.00 uhr mit 100.000
der hat heute evtl. in usa verkauft
Die US-Börsenaufsicht sowie diverse Staatsanwaltschaften und Kongressausschüsse ermitteln im Fall Enron, der größten Unternehmenspleite der US-Geschichte. Für Präsident George W. Bush wird die Lage zunehmend brenzlig: Enrons Manager gingen im Weißen Haus ein und aus, der Chef des Energieunternehmens war ein Bush-Intimus.
In den frühen Tagen von Watergate warnte Richard Nixons Berater John Dean seinen Chef, die Affäre könne schnell zum "Krebsgeschwür der Präsidentschaft" werden. Ganz so weit ist es im Fall Enron für George W. Bush noch nicht. Aber der Bankrott des Houstoner Energiekonglomerates Enron bereitet dem amerikanischen Präsidenten zunehmend Kopfschmerzen.
Die Zutaten, die man für einen Washingtoner Politikskandal erster Güte benötigt, liegen schon bereit: die größte Unternehmenspleite der amerikanischen Geschichte, eine enge direkte Verbindung zwischen den Bankrotteuren und dem Präsidenten sowie eine Reihe von Wahlkampfspenden. Als Komparsen treten auf: Tausende geprellter Pensionäre und Investoren, zahlreiche Staranwälte und ein ebenso einflussreicher wie ehrgeiziger Bush-Gegner.
Die Energie-Kamarilla
Die Manager des inzwischen unter den Gläubigerschutz des Chapter 11 geflüchteten Energieriesen Enron und die Bush-Administration hatten gute Beziehungen zueinander. Bush nannte Enrons CEO Kenneth Lay häufig "Kenny Boy". Kenny bekam während der Bush-Cheney-Kampagne von seinen Washingtoner Freunden den Titel "Pioneer" verliehen. Zum Club der "Pioneers" durften sich jene zählen, die mindestens 100.000 Dollar für Bushs Wahlkampf gespendet hatten.
Die Enron-Manager waren auch nach der Wahl häufig bei der Regierung zu Besuch. Wie das Weiße Haus inzwischen bestätigt hat, waren Lay oder andere Enron-Manager im vergangenen Jahr mindestens sechsmal bei US-Vizepräsident Dick Cheney oder dessen Beratern zu Gast. Das Letzte der vom Weißen Haus bestätigten Treffen fand im Oktober 2001 statt, kurz vor Enrons Fall. Über Enrons Finanzlage, die sich zu diesem Zeitpunkt täglich verschlechterte, habe jedoch nicht gesprochen, so die US-Regierung.
Im Oktober 2001 hatte das Unternehmen bekannt gegeben, die Jahresabschlüsse der vergangenen vier Jahre seien auf Grund von "buchhalterischen Fehlern" falsch. Enrons Gewinn müsse um mehr als eine halbe Milliarde Dollar nach unten korrigiert werden. Kurz darauf ließen die Geschäftspartner des Energiehändlers das Unternehmen fallen wie eine heiße Kartoffel, der Kurs stürzte von 85 Dollar auf heute 80 Cent.
Nach Informationen des "Independent" haben mindestens vier Enron-Mitarbeiter für die Bush-Administration gearbeitet und die Ausrichtung von Bushs Energiepolitik maßgeblich beeinflusst. "Kenny Boy" Lay sei zudem häufig als informeller Berater bei verschiedenen energiepolitischen Beratungen zu Gast gewesen.
Quelle: Spiegel-Online