Culture Club


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Neuester Beitrag: 20.04.24 11:45
Eröffnet am:22.09.12 21:13von: FillorkillAnzahl Beiträge:60.035
Neuester Beitrag:20.04.24 11:45von: FillorkillLeser gesamt:5.812.259
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22261 Postings, 4966 Tage The_Hopestrange old stranglers

 
  
    #39526
4
07.07.20 11:56
Mahlzeit! :-)
 

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillsix

 
  
    #39527
07.07.20 11:59

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillbeyond black suns

 
  
    #39528
07.07.20 12:03

69309 Postings, 5796 Tage FillorkillIch mache mir paar Gedanken zur Kultur #515

 
  
    #39529
2
07.07.20 12:05
Die sind doch schon mal ganz kreativ. Was da irgendwie noch fehlt, Yurx, ist die Definition von Kultur. Die würde ich beschreiben als jedwede Verhaltensäusserung, die jenseits der materiellen Reproduktion stattfindet - inklusive ihrer gesellschaftlichen Rezeption. Der Begriff wäre dann sehr breit angelegt und umfasste deutlich mehr als die einschlägigen Monumente der Kunst, nämlich das gesamte Leben minus Produktion.

Du befasst dich eigentlich mit eben diesen Monumenten und stellst dabei die Relevanzfrage. Klassische Oper wäre da für dich irrelevant, weil Echo einer längst untergangenen feudalen Welt und heute anti-egalitäres Genuss- wie Refeferenzobjekt einer bourgeoisen Elite. Soweit die Oper und die Musik der Klassik lediglich stur reproduziert wird, ganz so als hätte sich in den letzten Jahrhunderten nichts wesentliches ereignet, würde ich dir sogar zustimmen. In dem Fall würde ich von gehobenen Handwerk sprechen, keinesfalls von Kunst. An relevanten Bühnen kommt dergleichen allerdings kaum vor, stattdessen bemüht man sich um Adaption, sprich um ein Crossover aus den der Klassik abgelauschten zeitlosen Leidenschaften und ihrer zeitgenössischen Lebensumgebung.

Persönlich verfolge ich ein anderes Konzept, das ich 'Hochkultur' nenne, als einen kontinuierlichen Faden im kulturellen Überbau der Menschheit seit Beginn der Zivilisation. Verkürzt beschreibt dieser Überbau jenen ideellen Raum, in dem 'die Qual' oder 'das Unheil' aufgehoben wird, aus dem das empirische Leben nicht selten besteht. Eine temporär autonome Zone, die immer existiert und immer erreichbar bleiben wird, ganz gleich, wie bitter die Schläge im empirischen auch ausfallen mögen. Dieser (globalen) Zone fühle ich mich verbunden und allen, die sie heute bewohnen sowie allen, die sie vor Urzeiten bewohnt haben. Ich bin nicht allein und kann es auch gar nicht sein. Hochkultur wird heute weitestgehend in der popkulturellen Avantgarde repräsentiert, aber ihre Leitmotive hatten schon die Vorväter aus der polyphonen Renaissance (sog 'pre-ambient')bewegt.

69309 Postings, 5796 Tage FillorkillMoin Hope

 
  
    #39530
2
07.07.20 12:06

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkill"Ziegelneger" von Gerold Herold #520

 
  
    #39531
2
07.07.20 12:11
Hier Goldie, eine ausnahmsweise informierte Rezension aus der FAZ. Lohnt sich:

Georg Herolds „Ziegelneger“ sorgt im Städel-Museum für Aufregung. Auf die Kritik antwortet das Städel, dass das Werk durch und durch antirassistisch sei. Doch ist dem wirklich so?

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/...herold-16838859.html

24234 Postings, 2476 Tage goldikMoin Fill.+einige Andere

 
  
    #39532
2
07.07.20 13:59
Wie unhöflich von mir, hier einfach so ´reinzuplatzen...
Jaja, Kultur ist ein "weites Feld", man mag sich gar nicht mehr vorstellen, wie es war, als man auf die "Anweisungen" von Galerist*innen + Kritiker*innen angewiesen war, die "uns" den rechten Weg wiesen.

Hochkultur, ist eine interessante Idee.  

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillinformed: die 'neuen Wilden'

 
  
    #39533
3
07.07.20 14:18
Der 'Ziegelneger' oben ist für die Szene dieser 'Wilden' ein ziemlich prototypisches Werk. Auf den ersten Blick handelt es sich hier um Punkrock als Malerei bzw in Gestalt des Malers. Wer genauer hinsieht oder so wie Fill seinerzeit genauer hinsah musste jedoch erkennen, das vom Punk resp dem Industrial lediglich die respektlose und auch spielerische Form übernommen wurde. Der Schwerpunkt dieser Malerei lag hingegen auf dem Kultus einer enthemmten Körperlichkeit, dem Marker schlechthin der Rockära, der alle Protagonisten ja auch lebensgeschichtlich entstammten. Drugs, Sex & Rock'n Roll als ideellem Lebensentwurf, mit dem Punk bekanntlich Schluss machen wollte. Ich würde die neuen Wilden also insofern nicht als 'anti-hippie' bezeichnen, sondern als letztes ekstatisches Aufbäumen der Hippiekultur in der bildenden Kunst.

Angehängte Grafik:
zn.jpg (verkleinert auf 53%) vergrößern
zn.jpg

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillnew puritans ff

 
  
    #39534
1
07.07.20 21:32

69309 Postings, 5796 Tage FillorkillIf I Were You

 
  
    #39535
2
07.07.20 21:37

944335 Postings, 3580 Tage youmake222Becky Hill, Sigala - Heaven On My Mind

 
  
    #39536
1
07.07.20 22:28
Becky Hill & Sigala - Heaven on My Mind New Single out now, Listen/Download - https://BeckyHill.lnk.to/HeavenOnMyMindID Follow Becky on Instagram - https://B...
 

3475 Postings, 2279 Tage yurxUrknall

 
  
    #39537
3
08.07.20 08:04
Mein persönlicher kultureller Urknall war die Besichtigung der Installation von Joseph Beuys, das Kapital. Es war lange in Schaffhausen installiert..

Ich kam erst überhaupt nicht klar damit. Es war ein Schock für mich. Ich hatte aber noch kaum eine Ahnung von "Gegenwartskunst" und hielt Picasso und Klee für moderne Kunst und die Malerei für die logische Fortsetzung der "Moderne". Doch mit Installationen hatte ich sehr Mühe.

Diese Ansammlung von Gegenständen, Materialien und Tafeln nervte mich nur. So sehr, dass ich in die Bibliothek ging und über diesen Künstler Nachforschung betrieb. Ich wurde fast süchtig. Das war ein Genie.

Das Kapital sei die künstlerische Kraft in jedem selbst, meinte der. Also nicht primär die wirtschaftliche und kulturelle (Bildung und Erziehung).
Jeder ist ein Künstler, der etwas aus sich bildet. War eines seiner berühmten Zitate, doch wurde es verkürzt auf, jeder ist ein Künstler, was dann der konsumistische Teil der Aussage ist, man muss ja dann gar nix machen und es ist Kunst, doch eben aus sich etwas bilden, was nicht gegeben ist von Aussen oder Innen, denn das muss man ja nicht bilden. Etwas bilden, bedeutet doch, man weiss noch gar nicht was das ist, bevor es gebildet ist. So können Dinge entstehen, auch Weltanschauungen und Ideen, welche man sich gar nicht ausdenken kann, da das Denken sich nur auf Vorhandenes (Wissen, Kultur) stützen kann.
 

3475 Postings, 2279 Tage yurxDer Ziegelneger

 
  
    #39538
08.07.20 08:21
Was für ein schlechtes und hässliches Bild, denk ich da. Das hat gar nicht die Aufmerksamkeit verdient, welches es nun bekommt mAn. Und niemand wird es wohl vermissen, wird es abgehängt. Doch ist der Vorwurf von Rassismus lächerlich, als gäbe es so was, das tabuisiert werden muss, also ein Vorgabe und Zensur und Beschränkung im Umgang mit Rassismus auf künstlerischer Ebene, als gäbe es gar keinen und man ihn auch niemals auch nur einbringen darf als künstlerisches Element.  

69309 Postings, 5796 Tage FillorkillBasic Soul Unit

 
  
    #39539
1
08.07.20 08:43

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkill# 38 seh ich sehr ähnlich

 
  
    #39540
2
08.07.20 08:45

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkilldancing in my minds

 
  
    #39541
1
08.07.20 08:51

24234 Postings, 2476 Tage goldikMoin Fill.+einige Andere

 
  
    #39542
1
08.07.20 09:03
+yurx.. kann Sie leider grad´nicht "besternen", (ist es wichtig???)
"ALLEN" einen schönen Tag.  

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillwithout fear

 
  
    #39543
08.07.20 09:08

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillsoulspeak

 
  
    #39544
1
08.07.20 09:17

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillflying through the fog

 
  
    #39545
08.07.20 09:34

69309 Postings, 5796 Tage FillorkillMoin Goldie

 
  
    #39546
1
08.07.20 09:35

69309 Postings, 5796 Tage FillorkillMein persönlicher kultureller Urknall #537

 
  
    #39547
2
08.07.20 09:42
Schöne Beuys-Interpretation. Seinen kategorischen Imperativ 'Jeder ist Künstler' würde ich als Subkategorie des humanistischen Imperativs 'du kannst sein was du willst' verstehen. Dies im Gegensatz zu romantisierenden Determinationslehren wie 'Gene', 'Umwelt', 'Anlagen' usw, wobei das ernsthafte Wollen allerdings vorausgesetzt wird. Beuys ist als starker Typ der Tendenz nach ein Universum für sich, mit ihm selbst als isolierten Fixstern in der Mitte. Persönlich ziehe ich allerdings Künstler vor, die Kontakt zur popkulturellen Avantgarde halten und die gesellschaftlichen Diskurse in ihren Werken aufnehmen.

Hier ein Fill-Favorit, der Post-Minimalist Sean Scully ('Talent comes from Need') :

69309 Postings, 5796 Tage Fillorkillvirgo mood

 
  
    #39548
1
08.07.20 09:44

3475 Postings, 2279 Tage yurxgoldik

 
  
    #39549
1
08.07.20 09:51
Thx.
Die Besternung ist ja vielleicht hier in diesem Faden auch nur ein Zeichen, dass überhaupt jemand das Gepostete angeschaut hat.
Ist es wichtig? Also um bei Beuys zu bleiben, wohl : nein ?, denn es geht ja um das Bilden aus sich selbst, nicht um das Einbilden aus anderen und da muss es keine Rolle spielen, ob es jemandem gefällt was man tut, da ja auch niemand die eigentliche Motive kennt, weshalb es jemand tut und der innere Prozess, der dabei stattfindet.
Doch aus sich selbst kann man eben auch nur beschränkt bilden, da man ja nur aus bereits vorhandenem umbildet, nicht was selbstständiges und unabhängiges bilden kann, wenn man nicht Umwelt, Kultur, Geschichte und Mitmenschen einbezieht als Elemente der eigenen Realität.

So ist Kultur vielleicht ein sich selbst bauendes Gebäude, wenn man es zulässt und sich nicht abkapselt gegen Dinge, die einem erst mal nicht verständlich sind oder nicht gefallen oder provozieren. Bildet man nur aus solchen Dingen was in sich selbst, die man kennt und gut oder schlecht findet, würde man ja gar nix bilden, nur einbilden und umbilden, doch der Kern bliebe der Selbe, beschränkt auf sich. Deshalb habe ich mir auch schon eine Oper angeschaut und sogar ein Musical, das war dann aber noch um ein Grad schlimmer für mich als die Oper, obwohl die Darsteller aus meiner Sicht um einige Grade attraktiver waren. Doch das Musical tut nicht so, als wäre es "Hochkultur", sondern ist Unterhaltung und will gar nix anderes sein. Unterhaltung ist auch Kultur, aber sie ist nicht Kunst, weil sie vorhandene Erwartungen erfüllen will und nicht sabotieren, somit der Anspruch nach Auseinandersetzung auf die oberflächliche Ebene beschränkt bleibt, (erfüllte oder unerfüllte Erwartungen, bestimmen den Grad der Befriedigung (besternung)).

Hier noch ein kulturelles Schockerlebnis, Allzu viele hatte ich nicht davon, der Film von Michael Haneke: Funny Games (97). Er spielt mit den Elementen eines Hollywood Trillers mit sehr bösen Leuten und sehr armen und unschuldigen Opfern und man hofft und bangt mit den Opfern, und wartet, dass sie sich aus der Not befreien und die Täter erledigen, man will geradezu sie brutal verrecken sehen. Doch das passiert nicht, sie bringen alle um. Darunter ein Junge, der in einer Szene dargestellt ist, wie ich es noch nie in einem Film gesehen habe, voller Not und Panik und Angst. Es nutz ihm aber nix, wie fest man als Zuschauer auch hofft, es wird ihm das Hirn aus dem Kopf geschossen und spritz an die Wand und die Bösen gehen am Ende des Filmes zur nächsten Familie. Ich bin völlig geschockt aus diesem Film gelaufen und hasste den Regisseur, heute finde ich ihn einen der besten in Europa, weil ich dem nachgesehen musste, was das sollte.
   

24234 Postings, 2476 Tage goldikSehr interessant!

 
  
    #39550
08.07.20 10:36

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