Schaeffler unterbewertet!?


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Neuester Beitrag: 19.10.24 14:08
Eröffnet am:24.11.15 13:34von: MilchKaffeeAnzahl Beiträge:10.604
Neuester Beitrag:19.10.24 14:08von: Frieda Friedl.Leser gesamt:4.051.771
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212 Postings, 1350 Tage BuyLowDa haben offensichtlich wirklich einige gestern

 
  
    #9601
1
18.10.24 17:44
schon mehr gewußt über die Kurzarbeit, und noch eifgrig  verkauft.
Allerdings ging der Schuß dann nach hinten los.
Wer hätte auch geahnt, dass nach so einer Nachricht die Aktie so zu steigen beginnt. Aber bei so einem ausgebombten Kurs sollte es eigentlich nur noch nach oben gehen.
Nur meine Meinung.

 

2970 Postings, 4233 Tage LeerverkaufKurzarbeit ist in

 
  
    #9602
18.10.24 18:02
aller Regel nicht die schlechteste Lösung für ein Unternehmen. Beispiel: in 2022 haben sich unsere Autohersteller mit Einführung der Kurzarbeit eine golden Nase verdient.

Die Agentur für Arbeit zahlt das Kurzarbeitergeld als teilweisen Ersatz für den durch einen vorübergehenden Arbeitsausfall entfallenen Lohn. Der Arbeitgeber wird dadurch bei den Kosten der Beschäftigung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlastet. So können Unternehmen ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch bei Auftragsausfällen weiter beschäftigen. Das Kurzarbeitergeld hilft also, Kündigungen zu vermeiden.  

1820 Postings, 476 Tage Frieda FriedlichKurzarbeit für 1000 Beschäftigte in Schweinfurt

 
  
    #9603
18.10.24 22:12

1820 Postings, 476 Tage Frieda FriedlichKrise im dt. Maschinenbau

 
  
    #9604
19.10.24 11:57
(MM-Artikel unten). Betrifft auch Schaeffler, siehe Kurzarbeit in Schweinfurt bei Wälzlagern.

Solange die Ampel regiert, geopolische Risiken des Ukrainekriegs belasten (von den Kosten ganz zu schweigen) und Energie teuer bleibt, sehe ich keine Wende zum Besseren. Auch EU-Fremdbestimmung ( -> Brüssel legt hohe Importsteuern auf chin. E-Autos fest, GEGEN den Willen der deutschen Auto-Hersteller, und sonstige Anti-China-Politik der EU) spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Die aktuelle Gemengelage führt in D. zu einer Deindustrialisierung (Kurzarbeit bei Schaeffler). Die Landschaften mögen erblühen und grüner werden, vielleicht erhält Habeck auch einen CO2-Orden. Aber als Preis dafür sinken hierzulande die Konkurrenzfähigkeit und der Lebensstandard, während die Inflation steigt. Zur Inflation trägt bei, dass EU-Dickschiffe wie Italien und Frankreich unter zu hohen Staatsschulden leiden. Griechenland ist eh faktisch pleite. Mit Pech wird auch noch der Euro zum Wackelkandidaten.

Investitionen in deutsche Industriebetriebe drängen sich unter diesen Prämissen nicht auf. Außer man ist so optimistisch, dass man glaubt, alles Negative sei bereits eingepreist und es könne künftig nur noch besser werden. Und selbst dann könnte sich das Licht am Ende des Tunnels als ein entgegenkommender Zug erweisen.

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https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...-453c-a872-d6bdcb32330f

Warnung vor Deindustrialisierung
Stimmung im Maschinenbau in Deutschland kippt

Ärger mit dem Standort Deutschland, maue Auftragslage: Die Stimmung im Maschinenbau trübt sich weiter ein – und fällt sogar unter einen Tiefpunkt aus der Pandemie.


Geopolitische Risiken, Standortnachteile und eine träge Produktion stimmen Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland zunehmend skeptisch. Fast 60 Prozent der befragten Entscheidungsträger erwarten auf Sicht von zwölf Monaten eine Konjunkturschwäche Deutschlands, wie aus einer Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Das sei Negativrekord aller bisherigen Erhebungswellen seit 2014. Der Anteil der Pessimisten sei in den letzten drei Monaten um mehr als 20 Prozentpunkte gestiegen.

„Vermutlich spielen globale Risiken wie Strafzölle, drohende Blockbildung und Krisenherde hier eine große Rolle“, sagt PwC-Industrieexperte Bernd Jung. „Dass die Manager allerdings gegenwärtig finsterer auf die kommenden Monate blicken als zur Zeit der Coronapandemie, lässt sich mit der geopolitischen Großwetterlage allein kaum erklären.“ Vielmehr habe die Branche strukturelle Probleme. Dazu zählten eine Verteuerung von Standortfaktoren, der Produktionsrückgang sowie Innovationshemmnisse  bei Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Jung spricht von einer tiefer sitzenden Zukunftsangst, die auch Innovationen hemme. Gründe seien steigende Energie- und Personalkosten sowie das Regulierungsumfeld. Die Sorgen vieler Unternehmen gingen auch mit einer unterdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung von lediglich 84,1 Prozent einher. Nur während der Lockdown-Phase in der Coronapandemie sei der Wert noch niedriger ausgefallen. Lediglich weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen operiere noch nahe am Auslastungslimit.

Der deutsche Maschinenbau schwächelt schon länger. Zwar legten die Bestellungen im August laut Anfang Oktober veröffentlichter Daten des Branchenverbandes VDMA zu. Allerdings sah VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann darin wegen eines extrem schwachen Vorjahreswertes lediglich einen "Ausreißer nach oben". Die Talsohle beim Auftragseingang sei noch nicht erreicht. Das Maschinenbau-Barometer von PwC ist das Ergebnis einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.


 

1820 Postings, 476 Tage Frieda FriedlichKurzarbeit erhöht kurzfristig die Gewinne

 
  
    #9605
19.10.24 14:08
weil weniger Personalkosten gezahlt werden müssen. Dies dürfte der Schaeffler-Aktie gestern den 6%-Schub nach oben gegeben haben.

Auf der anderen Seite der Medaille gibt es aber eben auch grundlegende strukturelle Schwächen im Auto- und Industrie-Geschäft (siehe #9604).

Das Arbeitsamt würde die Personalkosten aus der Kurzarbeit nicht übernehmen, wenn es dafür keine hinreichende (negative) Grundlage auf seiten der Geschäftsentwicklung gäbe. Das Amt zahlt das Kurzarbeitgeld in der Erwartung, dass die Krise konjunkturell ist (also temporär), um längerfristig - d.h. für die Zeit, in der sich die Konjunkturlage wieder bessert - den Erhalt der deutschen Schaeffler-Standorte zu gewährleisten.

Ist das alles nun positiv oder negativ (zur Frage von crocodem in #9595)?

Hier meine Antwort (die falsch sein kann):

Zunächst das Positive:

Kurzfristig erhöht die Kurzarbeit die Gewinne, hebt also die angeschlagene Gewinnmarge. Längerfristig könnte die Zahlung des Kurzarbeitergeldes den Erhalt der Schaeffler-Werke an dt. Standorten wie Schweinfurt sichern.

Nun das Negative:

Wenn Kurzarbeit genehmigt wird, weil die Auslastung bei einigen dt. Industriebetrieben bereits in die Nähe des Corona-Tief gefallen ist (#9605), dann sieht es für diesen Wirtschaftszweig grundsätzlich schlecht aus - vor allem dann, wenn man (wie ich) davon ausgeht, dass die aktuelle Krise der deutschen Industrie nicht konjunkturell (wie das Arbeitsamt hofft), sondern strukturell bedingt ist. Die strukturelle Verschlechterung rührt her von drastisch gestiegenen Energiepreisen in D. (Sanktionsfolge) sowie erstarkter Konkurrenz aus China. Hinzu kommt mögiche Kaufzurückhaltung für dt. Produkte in China wegen der dt. Beteiligung am Ukrainekrieg.

In diesem Sinne bedeutet das Kurzarbeitergeld nur einen AUFSCHUB der Werksschließungen in D. Das KA-Geld erhöht kurzfristig die Gewinne, führt aber dazu, dass die unwirtschaftliche Produktion in D. länger als sonst  fortgeführt wird.

MMn (die wie gesagt falsch sein kann), müssen die Standorte in D. wegen der strukturell stark verschlechterten Bedingungen früher oder später ohnehin zumindest teilweise geschlossen werden.

Ob bei der Kursentwicklung das Positive oder das Negative stärker gewichtet wird, hängt mMn von der Charttechnik ab.

D.h. wenn die News bereits gekommen wäre, als sich die Schaeffler-Aktie noch im starken Downtrend seit Mai befand, hätte sie den Kurs eher um 6% gedrückt, als ihn um 6% zu heben. Dann hätten nämlich die Shortseller ihre Posis weiter vergrößert. Jetzt hingegen, im auch saisonbedingten Uptrend, führt diese News eher zur Reduzierung von Shortpositionen.

Fundamental bleibt die Kurzarbeiter-News mittelfristig schlecht, nur kurzfristig ist sie (für den Zeitraum, in dem das KA-Geld gezahlt wird) m. E. auch positiv.

D.h. wenn Schaeffler angekündigt hätte, den Standort in Schweinfurt zu schließen, wäre die Aktie sicherlich noch viel stärker gestiegen, vielleicht sogar um 20%.

Politisch wäre eine sofortige Werksschließen allerdings heikel bis schwierig, weil ja auch Scholz, Habeck und Co. "ganz fest überzeugt" sind, dass die aktuelle Krise nur eine Konjunkturkrise sei und der Aufschwung gemäß Kinderbuch-Wirtschaftsminister Habeck schon seit langem "unmittelbar bevorstehen" soll.

In dieser Gemengelage bietet es sich für Rosenfeld dramaturgisch an, zuerst das Kurzarbeiter-Ding durchzuziehen (gibt Schonfrist bis März) - und erst dann, wenn bis dahin keine Besserung der Auftragslage eingetreten ist (was ich befürchte), einige dt. Standorte "leider doch" zu schließen.  

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