So könnte der Nahe Osten nach dem Krieg aussehen:
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 27.03.03 10:43 | ||||
Eröffnet am: | 27.03.03 10:08 | von: Sahne | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 27.03.03 10:43 | von: hjw2 | Leser gesamt: | 846 |
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Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld denkt darüber nach, wie der Nahe Osten nach dem Krieg aussehen könnte. Mindestens 200.000 Soldaten wird die US-Armee brauchen, um den Irak zu kontrollieren ("Vergessen wir nicht, dass die Franzosen mit 400.000 Mann nicht in der Lage waren, Algerien zu halten"). Dann muss eine neue Regierung etabliert werden - doch gebe es weder einen Tenno, der die Bürokraten zur Zusammenarbeit anmahnt, noch einen Stalin, der wie einst den Deutschen als einzige Alternative droht. "Statt dessen setzt die USA offenbar auf einen Haufen Exilierter. Die meisten von ihnen tragen Schnauzbärte wie Saddam; davon einmal abgesehen, ist aber wohl ihre einzige Gemeinsamkeit, dass sie sich untereinander streiten, dem irakischen Volk aber so gut wie unbekannt sind." Anschließend rechnet Creveld vor, warum die Öleinnahmen nicht ausreichen werden, den Irak, der jetzt schon zwischen 140 und 220 Milliarden Dollar Schulden hat, wieder aufzubauen. Und dann gibt es noch die extremistischen Gruppen, die die USA in einen langen Guerillakrieg verwickeln können, der den gesamten Nahen Osten destabilisieren würde: Erst bricht Jordanien zusammen, wird dann von Syrien angegriffen (alte Rechnungen), woraufhin Israel eingreift, was wiederum den israelisch-ägyptischen Frieden gefährden wird. Kurz, wenn es den USA nicht gelingt, den Irak wiederaufzubauen und zu stabilisieren, würden "Gefahren heraufbeschworen, die größer sind als alle Gefahren, mit denen es die internationale Gemeinschaft seit 1945 zu tun hatte", erklärt Creveld. Und dieses Szenario gilt nur, wenn es ein kurzer Krieg wird. Auf einer Seite des Naval War College finden wir einen langen Essay van Crevelds über "Die Zukunft des Krieges".