Sollen die Sahara-Geiseln sich an den Kosten ihrer Befreiung beteiligen?


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Neuester Beitrag: 02.09.03 10:25
Eröffnet am:19.08.03 12:35von: DixieAnzahl Beiträge:37
Neuester Beitrag:02.09.03 10:25von: RheumaxLeser gesamt:4.318
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3263 Postings, 9525 Tage DixieSollen die Sahara-Geiseln sich an den Kosten ihrer Befreiung beteiligen?

 
  
    #1
19.08.03 12:35
1975  

3263 Postings, 9525 Tage DixiePolitker fordern

 
  
    #2
19.08.03 12:36
POLITIKER FORDERN
Geiseln sollen für Rettung zahlen

Nach einem halben Jahr geht eines der spektakulärsten Geiseldramen zu Ende. Noch sind die letzten 14 in der Sahara verschleppten Touristen nicht zu Hause, schon fordern Politiker, die Touristen müssten zur Kasse gebeten werden.

Bamako - Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Montagabend in Berlin, der malische Präsident Amadou Touré habe versichert, dass sich die neun Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer "in malischer Hand befinden". Damit geht einer der spektakulärsten Entführungsfälle jetzt offenbar zu Ende.

Die Freude über die Freilassung der Geiseln wird überlagert von Zahlungsforderungen an die Touristen seitens deutscher Politiker.
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, hat eine finanzielle Beteiligung der Sahara-Touristen an ihrer Befreiung verlangt.
Im InfoRadio Berlin-Brandenburg sagte Weisskirchen:
"Diejenigen, die jetzt heute zurückkommen werden und wir freuen uns alle darüber, werden auch einen eigenen Beitrag mitbezahlen müssen."

Auch aus der Union werden Forderungen laut, leichtsinnige Touristen an den Kosten ihrer Rettung zu beteiligen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach (CDU), sagte der "Financial Times Deutschland":
Ein Urlauber könne nicht etwa durch das noch immer nicht befriedete Afghanistan reisen "in der Erwartung, das die Allgemeinheit die Kosten trägt, wenn etwas passiert".

Mit der Ankunft der Geiseln in der malischen Hauptstadt Bamako wird am Dienstagnachmittag gerechnet. Entgegen früheren Berichten würden die Freigekommenen vermutlich erst am frühen Mittwochmorgen in Deutschland eintreffen. Einem Korrespondenten des Senders ZDF zufolge ist die Gruppe mit Vertretern der malischen Regierung auf dem Weg in die Wüstenstadt Gao.

...

Der deutsche Staatssekretär Jürgen Chrobog, der für die deutsche Regierung in Mali verhandelte, sprach am Montagabend in Bamako von einem "großartigen Tag".
Chrobog bestätigte, dass die Freigelassenen über Gao in die malische Hauptstadt gebracht werden sollen. Vor dem Rückflug würden die freigelassenen Touristen noch vom malischen Präsidenten empfangen werden. Chrobog lobte Amadou Toure. Er sprach vom "großartigen Verhandlungsgeschick des malischen Präsidenten". Chrobog sagte auch, dass die Freigelassenen wohlauf seien. Zu weiteren Einzelheiten wollte er sich zunächst nicht äußern.

Doch gerade diese Einzelheiten der Verhandlungen geben bereits reichlich Anlass zu Spekulationen.
Nach gleichlautenden Informationen aus Quellen in Berlin und Mali soll den Entführern ein Lösegeld in Millionenhöhe übergeben worden sein.
Auch wenn Joschka Fischer am Montag erneut betone, dass die Bundesrepublik grundsätzlich kein Lösegeld für entführte deutsche Staatsbürger zahle, stehen die Gerüchte weiter im Raum.

Hartnäckig hält sich die Version, ein malischer Unterhändler habe den Entführern am vergangenen Samstag bei den letzten Verhandlungen etwa 4,6 Millionen Euro übergeben.
Das Geld soll demnach von der malischen Regierung gekommen sein, die wiederum aus Berlin durch Entwicklungs- und Wirtschaftshilfe entschädigt werden soll.
Durch diesen Umweg könnte die Bundesregierung ihr Gesicht wahren und weiterhin behaupten, sie habe direkt kein Lösegeld bezahlt.

Eine solche Umweg-Strategie hatte die Bundesregierung bereits bei der Geiselkrise auf der phillipinischen Insel Jolo angewendet.
Damals diente Libyien als Vermittler und zahlte angeblich mehrere Millionen Mark Lösegeld für die deutschen Geiseln. Später floss das Geld auf verschiedenen Kanälen aus Deutschland nach Libyen zurück und Außenminister Fischer bedankte sich mit einer Stipp-Visite inklusive Fototermin bei Lybiens Diktator Muammar al-Gaddafi.
Auffällig ist, dass bei der Rückkehr der Geiseln in die malische Hautstadt nun ein ähnlicher Fototermin mit dem malischen Staatspräsidenten vorgesehen ist.

Die entführten Männer und Frauen waren vor einem halben Jahr von islamistischen Extremisten in der südalgerischen Sahara gekidnappt worden. 17 der insgesamt 32 entführten Wüstenfahrer kamen Mitte Mai frei.
...

   

 

1129 Postings, 8418 Tage kl.SiegerEs langt wenn die Schweiz und die Niederlande

 
  
    #3
19.08.03 12:48
zahlen.  

3263 Postings, 9525 Tage DixieHab ich noch nicht gehört

 
  
    #4
19.08.03 13:46
dass die etwas zu den Kosten beigetragen hätten.
Endweder hat Deutschland mal wieder für alle gezahlt oder eine anteilige Beiteiligung ging über diplomatische Kreise und soll nicht publik werden.  

9950 Postings, 8644 Tage Willi1Was´n Scheiss,

 
  
    #5
19.08.03 13:52
was kann an nem Urlaub unvernünftig sein?
Es kommt ja auch keiner auf die Idee, dass die Djerba-Oper ihre Beerdigung/Rückführung selber zahlen sollen.
Ich finde gerade geht es etwas zuweit.  

16834 Postings, 9008 Tage chrismitzWilli, die zahlen doch selber dafür. o. T.

 
  
    #6
19.08.03 13:54

9950 Postings, 8644 Tage Willi1?? o. T.

 
  
    #7
19.08.03 13:57

8215 Postings, 8845 Tage SahneMit dem Leben o. T.

 
  
    #8
19.08.03 13:59

3263 Postings, 9525 Tage Dixie@Wiili1

 
  
    #9
19.08.03 14:01
Wenn Leute darauf bestehen, in einem Krisengebiet Urlaub zu machen, obwohl das Auswärtige Amt dringend von diesem Reiseziel abrät wegen der unkalkulierbaren Gefahren, nenne ich das unvernünftig. Du nicht?  

16834 Postings, 9008 Tage chrismitzWilli, die Opfer zahlen doch selber

 
  
    #10
19.08.03 14:04

für die Beerdigung und Rückführung.

Gruß  

9950 Postings, 8644 Tage Willi1Ich weiss nicht, die haben doch erst gewarnt als

 
  
    #11
19.08.03 14:08
die Leute schon verschwunden waren. Wenn ich in Kreuzberg Urlaub machte? -is doch auch unvernünftig.

Ich denke das ein Staat der soviel Geld vergeigt, sich ruhig um seine Bürger kümmern darf!  

8215 Postings, 8845 Tage SahneDixie

 
  
    #12
19.08.03 14:10
Das habe ich gerade beim auswärtigen Amt gefunden:

Anschläge und auch Hinweise auf terroristische Aktivitäten vor allem im Nahen und mittleren Osten, am Horn von Afrika, in Zentralasien sowie Süd-, Südost- und Ostasien belegen weiterhin die Gefahr von Terrorattentaten weltweit. Sie können auch die europäischen Staaten, Australien, Kanada oder die USA treffen.
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Wo kann man dann noch Urlaub machen?
Ausserdem gibt es für Algerien keine Reisewarnung.

http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/reise_warnung_html
 

722 Postings, 8992 Tage GlasnostDas hängt schon vom Eigenverschulden ab

 
  
    #13
1
19.08.03 14:12
"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um" sagt ein Sprichwort.

Ich meine, wer ein besonderes Risiko auf sich nimmt (Das Auswärtige Amt hatte ja gewarnt), sollte sich entweder dagegen versichern (dann weiß er ganz schnell, wie teuer so was sein kann), oder er sollte zumindest bereit sein, zu Zahlen. Oder testamentarisch verfügen, dass er dann eben bereit ist zu sterben - gibt ja auch Menschen, deren Prinzipien so gelagert sind.

Wieso sollte die Allgemeinheit für diesen Leichtsinn zahlen?

Ein weiteres Problem wird dabei nämlich übersehen: Wir stopfen Terroristen auf diesem Weg Millionen in die Tasche, ich bin mir sicher, dass wir das nicht wollen und tun sollten!

Good Day,

Glasnost  

2235 Postings, 8804 Tage AlanG.Nein

 
  
    #14
19.08.03 14:17
denn die Geiseln haben schließlich nicht darum gebeten, befreit zu werden.

Ich wär einfach abgehauen, oder.  

1274 Postings, 9034 Tage roumataScheiß Geisel

 
  
    #15
19.08.03 14:19
Was wollen die da ?
Die Welt ist erforscht. Das es da nicht zu sehen gibt, hätte ich ihnen auch sagen können.
Und das die Banden da rumwüten und Turis entführen, weiß man auch.

Hey, Biker Feeling, Risiko,  Nervenkitzel auf einer Japanischen Enduro, wir sind Cool!

Arschlecken, selber alles zahlen.
Aber das werden sie wohl nicht können.
Und dann nach der "Rettung" zu Stern TV, und danach ein Buch schreiben.

Ich finde das alles zum Kotzen.

 

8215 Postings, 8845 Tage SahneNa hoffentlich wirst du auf Malle

 
  
    #16
19.08.03 14:22
nicht von der Eta entführt...  

5261 Postings, 8222 Tage Dr.MabuseDer fährt doch höchstens in den Bayerischen

 
  
    #17
19.08.03 14:23
Wald. Dort gibt´s nur den Waldschrat.  

1274 Postings, 9034 Tage roumataNein nein, o. T.

 
  
    #18
19.08.03 14:29
ich blicke auch auf eine weitgereiste Biker Karriere zurück.
Ich kenne die Szene, und eben weil mich irgendwann alles so
anwiederte, habe ich es sein gelassen.
Egal ob Stubaital oder Marrokko.

Alles fürs Bike dabei, aber kulturell keine Ahnung.  

168 Postings, 8888 Tage UllaWarum hat man denn die Geiseln befreit ? o. T.

 
  
    #19
19.08.03 14:55

3263 Postings, 9525 Tage DixieDie wurden freigekauft

 
  
    #20
19.08.03 15:16
Namensliste der Sahara-Geiseln

18. Aug 2003 13:31


Die Freilassung von 14 entführten europäischen Sahara-Touristen steht offenbar unmittelbar bevor. Es handelt sich um neun Deutsche, vier Schweizer und einen Niederländer.

Das Bundeskriminalamt hat die Namen der letzten 14 in der Sahara festgehaltenen europäischen Urlauber im Internet veröffentlicht. Die neun Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer verschwanden zwischen dem 22. Februar und dem 8. März bei Wüstentouren im Osten Algeriens.
Gruppe 1: Marc Hediger (42), Reto Walther (35), Sibylle Graf (19), Silja Stäheli (19). Die Schweizer werden seit dem 22. Februar vermisst, sie waren mit einem Toyota auf der so genannten Gräberpiste unterwegs.

Gruppe 2: Arjen Hilbers (35), Martin Hainz (38), Rainer Bracht (46), Christian Grüne (37). Die Touristen waren mit Motorrädern unterwegs. Sie stammen aus den Niederlanden, aus Detmold, Miesbach und Berlin und werden seit dem 22. Februar vermisst.

Gruppe 3: Jürgen Matheis (36), Frank Gottlöber (30), Sascha Notter (27). Die Motorradfahrer aus Pirmasens, dem Main-Taunus-Kreis und Ludwigsburg verschwanden ebenfalls am 22. Februar auf der Gräberpiste.

Gruppe 4: Witek Mitko (49), Kurt Schuster (64), Erna Schuster (62). Die 45-jährige Michaela Spitzer starb im Juli an einem Hitzschlag. Die beiden Paare aus Augsburg unternahmen ihre Reise in zwei Geländewagen, sie verschwanden am 8. März auf der Strecke zwischen Illizi und Djanet.

17 Sahara-Touristen waren bereits Mitte Mai vom algerischen Militär befreit worden. (nz)
 

4706 Postings, 8712 Tage R.A.P.Die Freude

 
  
    #21
19.08.03 15:23
über die Freilassung der Geiseln wird jedoch bereits überlagert von Zahlungsforderungen an die Touristen seitens deutscher Politiker. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, hat eine finanzielle Beteiligung der Sahara-Touristen an ihrer Befreiung verlangt. Im InfoRadio Berlin-Brandenburg sagte Weisskirchen: "Diejenigen, die jetzt heute zurückkommen werden und wir freuen uns alle darüber, werden auch einen eigenen Beitrag mitbezahlen müssen."




http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,261799,00.html
 

3010 Postings, 8348 Tage JoBarBayern5: Die im Mai befreiten Geiseln wollen sich

 
  
    #22
19.08.03 16:11
mit allen Mitteln GEGEN eine Beteiligung an den Befreiungskosten "wehren".

Noch Fragen??

J  

168 Postings, 8888 Tage UllaDie Geisel, Witek Mitko (49)

 
  
    #23
19.08.03 16:20
Sagte zu Journalisten : "Wenn wir in Sicherheit sind, bekommt ihr euer Interview, aber dann nur gegen Bezahlung"  

322 Postings, 8112 Tage Axel NässeEine freigelassene Geisel: "Jetzt erst mal Urlaub

 
  
    #24
19.08.03 18:03
machen,- in den Irak oder nach Liberia"  

3010 Postings, 8348 Tage JoBarPrivatflug mit eigenem Airbus für nur 6500 €

 
  
    #25
19.08.03 18:04
In diesem unserem Land ist ja eh schon alles geregelt:

... Im Konsulargesetz sei geregelt, dass die Regierung verpflichtet sei, Deutschen in Not im Ausland zu helfen. Das Gesetz sehe auch vor, dass die Betroffenen eine finanzielle Eigenleistung erbringen.

Paragraf 5 lautet: "Der Empfänger ist zum Ersatz der Auslagen verpflichtet."
Eine Kostenbeteiligung nach der Befreiung aus Geiselhaft hatte es unter anderem vor drei Jahren gegeben, als der auf den Philippinen verschleppten Familie Wallert aus Göttingen 6500 Euro für den Rückflug und Versorgungskosten berechnet wurden.
 

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